Raimund Leistenschneider, Josef Kowatsch

Der DWD wechselt seit Beginn der Klimaaktivitäten des IPCC im Jahr 1990 mehr als sein halbes, bisheriges Meßnetz aus (legt fast 3.300 Meßstandorte still) und platziert seine neu in sein Meßnetz aufgenommenen Standorte (ca. 1.000 von derzeit ca. 2.500 Meßstadorten) immer tiefer in Bezug zu NN, wodurch die Gesetze der barometrischen Höhenformel (Temperaturgradient = 0,979 K/100m in gtrockener Luft) zum Tragen kommen: Die Temperaturen steigen in Deutschland mehr und mehr, obwohl sich an den tatsächlichen Temperaturen überhaupt nichts geändert hat.

Teil 1: Eine Bestandsaufnahme

Wie, werden jetzt womöglich einige fragen? Schamanen beim Deutschen Wetterdienst (DWD)? Und in der Tat, scheint dort ein Oberschamane am Werke zu sein. Dazu im Artikel mehr.

*1) Die Autoren weisen ausdrücklich daraufhin, wenn sie vom DWD schreiben, dann meinen sie nicht die vielen dortigen Meteorologen und Wissenschaftler, die jeden Tag akribisch ihrer Tätigkeit nachgehen, um verwertbare Ergebnisse zu liefern, sondern die dortige Führungsmannschaft, die nicht müde wird, sich und damit ihre Behörde und natürlich den Bundesverkehrsminister – der DWD ist eine Behörde im Bundesverkehrsministerium – mit unsoliden und unwissenschaftlichen Aussagen lächerlich zu machen, siehe hier oder hier.

Vergleiche DWD-Meßreihen zu Hadley Center und Mitteleuropa

Wie bekannt und vielfach beschrieben, wurde es seit ca. 1988 in Mitteleuropa wärmer, durch natürliche (Stichwort: Maximum im Hauptsonnenzyklus, dem im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus in 2003 – vgl. mit Jahrhundertsommer in 2003) und menschenverursachte Erwärmungen, die als Wärmeinseleffekte (WI) bezeichnet werden (siehe z.B. nachfolgende Untersuchungen des Heartland Instituts). In diesem Artikel wollen wir indes zeigen, dass die menschenverursachte Erwärmung durch zusätzliche Manipulationen bei den Wetterstationen deutlich verstärkt wurden.

In ihrem Artikel „Der gigantische Schwindel des Deutschen Wetterdienstes bei den Deutschlandtemperaturen“ hatten die Autoren, anhand von Steigungsvergleichen, nachgewiesen, dass mit den Deutschlandmitteltemperaturen des DWD etwas nicht stimmen kann (Abb. 2 – 4).

Abb.2, Quelle: M. Baritz, nach Daten des DWD und Hadley Center.

Beim Vergleich der Meßdaten des DWD für Deutschland, mit denen des Hadley Centers für Zentralengland, ergibt sich ein sonderbares Bild:

– Im Zeitraum von 1881 bis 1987 sind beide Steigungen der mittleren Temperatur nahezu identisch.

– Ebenfalls im Zeitraum von 1988 – 2000

– Plötzlich, ab der Jahrtausendwende, steigen die mittleren Temperaturen in Deutschland um mehr als das 6-fache (Steigung mehr als 6-mal so hoch)

Den Zeitraum ab 2000 merken wir uns für die weiteren Ausführungen!

Gleiches Bild beim Vergleich mit Westeuropa (Abb.3).

Abb.3, Quelle M. Baritz, nach Daten des DWD und Climate Analyzer. Gleiches Bild: Auch hier, bis zur Jahrtausendwende, nahezu identische Verläufe der Temperatur und plötzlicher, rasanter Temperaturanstieg in Deutschland, um mehr als das 6-fache, ab der Jahrtausendwende. Und daß, obwohl Deutschland bei den Vergleichsdaten für Westeuropa mit enthalten ist (kleines Bild links unten)!

Ebenso der Jahresvergleich (Abb.4):

Abb.4; Quelle: M. Baritz, nach Daten des DWD und Hadley Center. Bis 1987 sind die Temperatursteigungen moderat und nahezu gleich. Wogegen sie in Zentralengland bis zur Jahrtausendwende deutlich (5-fach) stärker steigen als in Deutschland*2), um dann wieder auf das Steigungsniveau des Zeitraums bis 1987 zu sinken. Wogegen der DWD die 10-fache (!) Temperatursteigung ab der Jahrtausendwende ausweist. Alles sehr merkwürdig.

*2) Der Grund dafür ist das Jahr 1996, welches in Deutschland erheblich kälter als in Zentralengland war und für die betrachteten Zeitspanne die Steigung signifikant beeinflußt.

Nachträgliche Messwertveränderungen durch den DWD

Weiter hatten die Autoren gezeigt, daß der DWD ganz gezielt die Temperaturjahresdaten für Deutschland nachträglich dahin verändert, dass er die Jahrestemperaturen zu Beginn seiner Meßreihe ab 1881 kälter macht, um dadurch die heutigen wärmer erscheinen zu lassen (Abb.5).

Abb.5, Quelle: Josef Kowatsch, nach Daten des DWD, zeigt die vom DWD nachträglich kälter gemachten Jahre zu Beginn seiner Vergleichstemperaturen für Deutschland-Jahresmittel. Josef Kowatsch hat die Steigungen ermittelt. Sie ergeben eine Erhöhung von 15% für die Jahre 1881 – 1987 (der 1. Betrachtungszeitraum der obigen Vergleiche). Durch solche DWD-Tricks wird es auf wundersame Weise in Deutschland immer wärmer und wärmer.

Gleiche Manipulationen hat der DWD bei den Wintertemperaturen für Deutschland angewendet (Abb.6).

Abb.6, Quelle: Josef Kowatsch, nach Daten des DWD, zeigt die Jahre und die vom DWD nachträglich veränderten Temperaturmittelwerte für Deutschland-Winter, hin zu kälteren Temperaturen, zu Beginn seiner Vergleichsmessungen. Auch hier mit dem Ziel: Die heutigen Temperaturen im Vergleich wärmer darstellen zu können, wenn die historischen Temperaturen nachträglich kälter gemacht werden. Ab 1951 fanden keine nachträglichen Veränderungen vom DWD statt.

Abb.7, Quelle: Josef Kowatsch, nach Daten des DWD zeigt, wie sich die Steigungen und damit die Temperaturvergleiche mit heutigen Temperaturen ändern, nachdem der DWD nachträglich seine Daten manipuliert, Entschuldigung, hin zu kälteren Anfangsjahren verändert hat (unteres Chart). Die Temperaturvergleichswerte in der Steigung unseres 1. Betrachtungszeitraumes, also bis 1987, erhöhen sich um 10%. Die Deutschland-Winter werden also um 10% wärmer, obwohl sich an den gemessenen und ermittelten Temperaturen überhaupt nichts verändert hat. Ein vom DWD künstlich geschaffenes (Weihnachts)Wunder. Eine nachweisliche, menschengemachte Klimaerwärmung, wie unter Abb.5, durch gezielte Manipulation.

Ergebnis dieser Untersuchung in Abb.5 und 6.:

In den letzten Jahren hat der DWD die Temperaturreihen in den ersten Jahrzehnten (bis ca. 1950) nachträglich dahingehend verändert (manipuliert), daß diese Vergleichsjahre zu heute kälter sind und damit die heutigen Temperaturen im Vergleich höher.

Temperaturerhöhung durch veränderte Messmethoden beim DWD

In Fachkreisen bekannt, ist die Vergleichsverzerrung, durch die Umstellung der Meßsysteme und zwar von manueller Ablesung von Quecksilberthermometer, zu elektronischer Messung mit Pt 100-Messfühler.

Dazu der Fachmann Prof. Malberg, FU Met Inst. von 2010:

„Mit den Auswirkungen auf die Klimatemperatur durch die Umstellung von Quecksilberthermometermessungen auf elektronische Meßverfahren Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre hat sich W. Wehry (Beiträge zur BWK SO 22/09) befasst. Auch dieser (Fort-)Schritt hatte offensichtlich eine gewisse scheinbare Erhöhung der Mitteltemperatur zur Folge, da die elektronischen Messungen in der Regel höhere Maxima als die trägen Quecksilbermessungen ergeben. Der Effekt wirkt sich vor allem dort aus, wo die Mitteltemperatur aus Maximum und Minimum gebildet wird, u. a. in den USA.“

Die Verlagerung von Klimastationen an neue Standorte führt in der Regel zu sprunghaften Änderungen der Klimawerte. Wird die neue Station nicht auf die bisherige Meßreihe (oder umgekehrt) mittels vieljähriger Parallelbeobachtungen reduziert, so kann der Bruch so groß sein, dass die Klimareihe für die Analyse des langfristigen Klimawandels unbrauchbar wird.“

Wie groß die gemessenen Temperaturabweichungen sind, zeigt Abb.8.

Abb.8, Quelle: Beilage zur Berliner Wetterkarte 44/13, „Vor- und Nachteile durch die Automatisierung der Wetterbeobachtungen und deren Einfluss auf vieljährige Klimareihen“, Klaus Hager. Abb.5 zeigt den Unterschied der Messungen mit einem Quecksilberthermometer und der heutigen elektronischen Messungen über einen Zeitraum von 8 1/2 Jahren. Sehr gut zu sehen, dass die elektronische Messung deutlich höhere Werte ergibt und zwar um +0,93°C höher! Dazu der Text des Verfassers, Herr Klaus Hager:

An den 3144 Tagen ergab sich eine mittlere Differenz von + 0,93 Grad – Pt 100 höher als Quecksilber. Die maximal erfasste Tagesdifferenz betrug gar 6,4 Grad! An 41% der Tage war die Differenz 0 bis 1 Grad, an 26% der Tage 1 bis 3 Grad und an 18% der Tage größer als 2 Grad, an 15% der Tage waren die Quecksilberwerte höher als die mit Pt 100 gewonnenen Höchstwerte.“

„Ursachen hierfür können der Grad der Wolkenbedeckung und die Sonnenscheindauer, aber auch Windgeschwindigkeit und Luftmassenwechsel sowie die Bodenbedeckung mit einer Schneedecke sein. Somit kann man nicht mit generellen Korrekturwerten arbeiten, sondern muss lapidar feststellen, dass die früher gewonnenen Meßwerte nicht mit den heutig erfaßten für eine lange Temperaturreihe verwendet werden dürfen, ohne dass Brüche in den langen Reihen entstehen, die nicht real sind.“

Im Ergebnis: Eine Nichtvergleichbarkeit der Mitteltemperaturen von heute mit denen von früher.

Zunehmende Aufnahmen von neuen Messstandorten in das DWD-Messnetz

Doch mit den unter Abb.5 und 6 gezeigten Manipulationen des DWD an seinem Messnetz nicht genug. Zur Klärung, wieso es nun zu so gravierenden, gemessenen Temperaturgegensätzen von DWD-Deutschland, zu Hadley-Zentralengland und Westeuropa kommt, hat Leistenschneider alle Messstationen ausgewertet, die der DWD nach eigenen Angaben betreibt und jemals betrieben hat. Insgesamt an die 20.000 Zeileneintragungen des DWD in seiner Stationsliste. (Abb.9 und Abb.11).

Abb.9, Quelle: R. Leistenschneider, nach Daten des DWD, zeigt die ermittelte Anzahl aller DWD-Messstandorte, die der DWD auf seiner Homepage angibt und die er derzeit in seinem Messnetz hat, aufgeschlüsselt nach Messzeiträumen.

Nur 142 seiner Stationen sind, zumindest dem Namen nach (siehe Abb.10 als Beispiel), seit dem 19. Jahrhundert und damit seit Beginn oder zumindest fast, in seinem Messnetz und können für Temperaturvergleichsbetrachtungen von heute zu früher heran gezogen werden. Dies sind nur etwa 5%!

Denn der momentane Deutschlandschnitt der verschiedenen Monate und Jahre wird aus dem DWD-Messnetz, welches ca. 2.500 Standorte umfasst, gebildet, die weitgehend (95%) nichts mehr mit dem Messnetz zu Beginn seiner Messungen zum Ende des 19.- oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts oder gar Mitte des 20.Jahrhunderts zu tun haben. Nur 142 Messstandorte betreibt der DWD noch, die sich zumindest nach dem Namen, bereits seit dem 19. Jahrhundert in seinem Messnetz befinden. Eigentlich verbietet sich somit jeder Temperaturvergleich mit früher, weil schon dadurch „Äpfel“ mit „Birnen“ verglichen werden.

Beispiel:

DWD-Wetterobservatorium Hohenpeißenberg: Seit 01.01.1781 bis heute in Betrieb

Abb.10, Quelle, zeigt nach Angaben des DWD sein Wetterobservatorium Hohenpeißenberg mit denen vom DWD gekennzeichneten Einrichtungen.

Heute steht das Messfeld auf freier Fläche, am Gipfel einer abgeholzten Anhöhe, die sich bei erhöhter Sonnenscheindauer, die wir derzeit in Deutschland zu verzeichnen haben (siehe hier), erwärmt und deren thermische Aufwinde die Messstation dahingehend beeinflussen, dass höhere Temperaturen als früher gemessen werden. Denn bis 1934 war die Messstation an der Nordwand der Klosterkirche in 7 m Höhe, vor dem Studierzimmerfenster befestigt (ganz rechts im Bild, wo etwa der Pfeil „Infopavillon“ ist), von lichten Bäumen umgeben, fernab von thermischen Aufwinden und die Temperaturen wurden dabei von Mönchen abgelesen.

Vergleichbar mit den heutigen automatischen Messungen, mit einem gänzlich anderen Messstandort ist dies keinesfalls!

Ist schon auffällig, wie der DWD seine Messstationen, bei Beibehaltung ihres Namens und der langen Messzeit, von kälteren, nach wärmeren Orten verlegt. Da kann schon der Gedanke eines menschengemachten Klimawandels aufkommen, aber einen, der sich einzig auf die Verlagerung der Temperaturmessstationen, hin zu wärmeren Orten, bewegt. So etwas liegt im Bereich einer groß angelegte Manipulation!

Interessant für die Klärung der vom DWD gemessenen und ermittelten Durchschnittstemperaturen ist die Frage, wann er die neuen Messstandorte in sein Messnetz aufgenommen hat. (Abb.11).

Abb.11, Quelle: R. Leistenschneider, nach Daten des DWD zeigt, wie viele neue Temperaturmessstationen (Standorte) der DWD in den letzten Jahrzehnten in sein Messnetz aufgenommen hat. Schon gravierend, wie sehr der DWD ab der Jahrhundertwende neue Messstationen aufnimmt. In den 2 Jahrzehnten ab der Jahrhundertwende 735 neue Messstationen. Dies sind etwa 4-mal so viele, wie in den 2 Jahrzehnten davor. Nicht nur das, ab 2021 beschleunigt der DWD nochmals rapide die Aufnahme neuer Messstationen und zwar um annähernd das 10-fache (!), wie in den Jahrzehnten des ausgehenden 20.Jahrhunderts. Siehe hierzu auch hier und hier.

Beim DWD-Ausbau seines Messnetzes ist auffällig, dass gerade die neu hinzugenommen Messstationen die Messstationen sind, die Allzeitrekorde bei den Deutschlandtemperaturen messen, wie die Station in Duisburg-Baerl (ab 01.06.2007 im DWD-Messnetz) oder in Lingen (ab dem 25.09.2008 im DWD-Messnetz). Diese Manipulation, hin zu scheinbar höheren Temperaturen, hat übrigens Methode und wird nicht nur vom DWD, sondern auch in anderen Ländern, wie den USA, angewendet, siehe Bericht des Heartland Instituts [in deutscher Übersetzung]. Dafür werden solch naturnahe Messstationen, wie Bruchmühlbach-Miesau – eine Naturgegend, in der wilde Wölfe zu Hause sind – vom DWD stillgelegt (am 09.01.2011 aus dem Messnetz entfernt).

Nun, die Kreativität derer, Informationen in die gewünschte Richtung zu manipulieren, die am sog. menschengemachten Klimawandel (prächtig) verdienen, bzw. durch diesen zu „Ruhm und Ehre“ gelangen, ist bekannt. Wir verweisen dazu auf den 13. Jahrestag von Climategate

Teil 2: Nicht der menschengemachte Klimawandel, sondern, die menschengemachte Klimamanipulation, in Kürze.

Raimund Leistenschneider – EIKE

Josef Kowatsch – Naturbeobachter, aktiver Naturschützer und unabhängiger, weil unbezahlter Klimaforscher

 

image_pdfBeitrag als PDF speichernimage_printBeitrag drucken