Uli Weber

Wir Klimaketzer können uns das Feld der Auseinandersetzung mit der übermächtigen Klimareligion nicht aussuchen. Das freiwillige Konsumieren bunter Bildchen in den ÖRM und die dazu passenden Erzählungen sympathischer Erklärbären erzeugen durch ewige Wiederholungen beim gutgläubigen Betrachter eine gefühlte Wahrheit, gegen die man nicht so einfach anstinken kann. Da können wir uns also entweder zurücklehnen und leise lächelnd unseren wissenschaftlichen Kuchen löffeln, oder wir müssen ganz kleine Brötchen backen und die Opfer dieser klimareligiösen Desinformations­kampagne ganz vorsichtig auf ihrem gegenwärtigen Glaubensstand abholen. Nehmen wir beispielsweise den erschröcklichen Anstieg der ominösen „Globaltemperatur“ um 1,5°C. In meinem Buch „Klimahysterie“ (2012, SW 2017) hatte ich auf Seite 17 zur sogenannten Globaltemperatur ausgeführt, Zitat:

Die Schwierigkeiten, eine solche Funktion auf einer Kugel mit entgegengesetzt verlaufenden Jahreszeiten in ihren beiden Hemisphären überhaupt aufzustellen, wollen wir hier einmal vernachlässigen. In der öffentlichen Klimadiskussion wird das Weltklima ja schließlich auf eine einzige Durchschnittstemperatur reduziert. Das ist aber keine Naturkonstante, sondern ein künstlicher Zahlenwert, der sich überhaupt erst als statistische Definition ermitteln lassen dürfte. In Ermangelung jeglicher Aussagekraft eines solchen Durchschnittswertes für unser Weltklima müssen dann katastrophale Schreckensszenarien für eine populistische ‚Belebung‘ eben dieses Kunstwertes herhalten.“

Aber versteht das irgendjemand, der mitten im Leben steht und das erdkundliche Schulwissen schon längst verdrängt hat, dafür aber hoch klimabesorgt auf ein E-Auto spart? Vielleicht würde er/sie/es ja bei gutem Zureden schließlich verstehen, dass ein solcher Mittelwert auch die Polkappen, Urwälder und Wüstengürtel unserer Erde klimatisch vereinheitlicht. Oder er/sie/es versteht am Ende vielleicht sogar, dass man sich mit einer Urlaubsreise in den sonnigen Süden, wo die Durchschnittstemperatur 5-10°C höher ist als zu Hause, in akute Lebensgefahr begeben würde, wenn dieses Schreckgespenst tatsächlich irgendeine physikalische Relevanz besäße – aber da muss man erst einmal argumentativ hinkommen. Was auch immer schließlich an Wissen transportiert werden kann, diesen ominösen globalen Temperaturdurchschnitt lediglich pauschal als denjenigen Unsinn zu bezeichnen, der er tatsächlich ist, hilft jedenfalls niemandem weiter.

Die Kernaussage des Artikels, „Generisches Statement zum Stand der Klimaforschung…“ der Herren Dr. Lengsfeld & Limburg über das CO2-Paradigma lautet, Zitat:

Alle momentanen Modelle leiden aus unserer Sicht an dieser fundamentalen Schwäche: Der angenommene zentrale Einfluss des CO2 geht als Hauptmechanismus in die Modellierung ein und damit wird über die Annahme der Modellierung schon deren Ergebnis vorweggenommen. Das ist ein Zirkelschluss.“

Das ist völlig richtig, aber in der Diskussion auf der Kommentarfunktion geraten dann manchmal die Unterschiede zwischen reproduzierbaren physikalischen Modellen und monokausalen, rein mathematischen Computersimulationen etwas durcheinander.

Und das ist wiederum gar nicht mal so gut!

Denn die Physik besteht aus einer Vielzahl sinnfälliger Modelle, deren Ergebnisse von der experimentellen Realität bestätigt werden oder die überhaupt erst daraus abgeleitet worden sind. Die „menschengemachte CO2-Klimakatastrophe“ ist insofern eine physikalische Monstrosität, als es dafür gar keine experimentellen oder schlüssigen theoretischen Grundlagen gibt. Sie fußt vielmehr auf der quasireligiösen Annahme der Existenz eines „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“ als Erklärung für die Temperaturdifferenz zwischen einer fehlerhaft ermittelten „theoretischen globalen Durchschnittstemperatur“ (TGD) und dem aus tatsächlich gemessenen Temperaturen willkürlich abgeleiteten globalen Durchschnitt einer „Near Surface Temperature“ (NST). Diese Beziehung zwischen TGD und NST wird mit der physikalisch nicht nachgewiesenen Wirkung des atmosphärischen Spurengases Kohlenstoffdioxid (CO2) erklärt, dem vom Klimavatikan per Ordre de IPCC einfach mal ein „Radiative Forcing“ zugeschrieben wird. Der Trick ist nun, dem CO2 aus der menschlichen Nutzung fossiler Energieträger einen additiven Temperatureffekt zuzuschreiben und daraus dann steuerpflichtig einen zusätzlichen anthropogenen Klimaantrieb zu postulieren. All diese Abläufe werden zwar auf Kinderbuchniveau für den arglosen Durchschnittsbürger paraphysikalisch-plausibel erklärt, sind aber keiner experimentellen und theoretischen physikalischen Verifikation/Falsifikation zugänglich.

Die genannten Autoren Dr. Lengsfeld & Limburg kritisieren also kein (nicht existierendes) konkretes physikalisches CO2-Modell, sondern dessen mathematische Computerhochrechnung in die Zukunft als Zirkelschluss auf die dort in zielführenden Algorithmen willkürlich implementierten CO2-Gesetzmäßigkeiten. Denn bei solchen CO2-Computermodellen handelt es sich lediglich um monokausale Rechenmodelle, die keinerlei History-Match mit den Temperaturverläufen der Vergangenheit überstehen und lediglich die latenten Angstzustände ihrer Schöpfer in ein klimareligiöses Fegefeuer extrapolieren. Immerhin lassen sich mit solchen parawissenschaft­lichen Mutmaßungen Schulkinder und Omas mit Forderungen nach globaler Klimagerechtigkeit auf die Straße bringen; auch Gerichte fühlen sich zunehmend bemüßigt, die Politik zu mehr „Klimaschutz“ zu verdonnern. Letzteres Wortgebilde hat sich inzwischen sogar zu einem wissenschaftlichen „running Gag“ entwickelt, denn erklär‘ mir mal einer, wie man einen 30-jährigen statistischen Mittelwert aus nicht existierendem „globalen Wetter“ schützen soll, der angeblich das „Weltklima“ repräsentiert – was wiederum einen Affront gegen den Herrn Wladimir darstellt. Nein, nein, hier ist nicht der „böse“ Vladimir aus dem „finsteren“ Kreml gemeint, sondern Wladimir Köppen, der „Erfinder“ der geografischen Klimazonen, die in einem solchen einheitlichen „Globalklima“ schmählichst untergehen würden. Übrigens, nur mal so ganz am Rande, der gute Wladimir war überhaupt kein Freund der Arrhenius-Treibhaus-Theorie. In der Einleitung zu ihrem Buch „Die Klimate der geologischen Vorzeit” (Bornträger 1924) schreiben Köppen und Wegener auf den Seiten 3/4:

„…Von den zahlreichen sonstigen Hypothesen, die zur Erklärung von Klimaänderungen aufgestellt worden sind, wird daher in diesem Buche nicht die Rede sein. Insbesondere erblicken wir in dem System der fossilen Klimazeugen keinen empirischen Anhalt für die Annahme, daß die von der Sonne ausgehende Strahlung sich im Laufe der Erdgeschichte geändert habe. Desgleichen fehlt es an Tatsachen, welche durch Änderung der Durchstrahl­barkeit der Atmosphäre (Arrhenius) oder des Weltalls (Nölke) zu erklären wären; …“

Und ein konkretes und falsifizierbares CO2-Klimamodell gibt es bis heute immer noch nicht. Das fängt schon mit dem IPCC als Vatikan des menschengemachten Klimawahns an. Das IPCC hatte in seinem Bericht „Climate Change 2014 / Synthesis Report / Summary for Policymakers” auf Seite 5, letzter Absatz, folgende Aussage getroffen, Zitat mit Hervorhebungen:

The evidence for human influence on the climate system has grown since the IPCC Fourth Assessment Report (AR4). It is extremely likely that more than half of the observed increase in global average surface temperature from 1951 to 2010 was caused by the anthropogenic increase in GHG concentrations and other anthropogenic forcings together.”

Mehr als „einhalb“ kann zunächst einmal alles zwischen einhalb und eins mit einem „natürlichen“ Epsilon (0<E<=0,5) bedeuten. Das IPCC argumentiert hier aber mit einem einstelligen Bruch [mehr als ½=0,5]. Und der nächste einstellige Bruch in dieser Abfolge in Richtung „1“ wäre dann [3/5=0,6]. Wenn wir die IPCC-Aussage „mehr als einhalb“ in diesem Sinne interpretieren, dann sind lediglich maximal 55% des Temperaturanstiegs von 1951 bis 2010 menschengemacht. Aber wenn man dann in diesem Bericht tiefer gräbt und nach dem zugrunde liegenden CO2-Modell für den „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ fahndet, dann findet man mit einer Textsuche nach „greenhouse“ lediglich eine Vielzahl von Verweisen auf „greenhouse gas“ und Quantifizierungen von Strahlungsleistung in [W/m²], aber kein der Verifikation/Falsifikation zugängliches Modell für den sogenannten „natural greenhouse effect“.

Das IPCC hat also gleich zwei Probleme mit dem CO2: Erstens gibt es beim IPCC neben Strahlungsäquivalenten gar kein nachvollziehbares physikalisches Modell für dessen Treibhauswirkung und zweitens sind nach dortiger Auffassung überhaupt nur 55% des vorgeblich beobachteten Temperaturanstiegs menschengemacht.

Das macht den computeraffinen Klimaantreibern aber rein gar nix aus, denn wenn man das historische „Weltklima“ als konstant einebnet – dem klimamedial nicht tot zu kriegenden Hockeystick sei Dank – dann kann man dem CO2 sogar den gesamten Temperaturanstieg seit dem Ende der historischen Kleinen Eiszeit als „menschengemacht“ anhängen. Alle diese Computerspekulationen sind damit zwangsläufig ausgemachter Humbug. Aber obwohl die Computermodellierer sogar den Erkenntnissen des Vatikans der Klimakirche widersprechen, finden sie mit den paraphysikalischen Ergebnissen ihrer Rechenmodellen sehr leicht die volle mediale und politische Aufmerksamkeit – man könnte natürlich auch boshaft sagen, es wird „geliefert wie bestellt“. Die Gerichte gehen dann noch einen ganzen Schritt weiter, indem sie dem CO2 entgegen den Erkenntnissen des IPCC auch gleich noch eine lineare Beziehung zur oberflächennahen Temperatur unterstellen, während das IPCC dieses Verhältnis eher logarithmisch sieht. Ebenfalls im Buch „Klimahysterie“ (2012, SW 2017) hatte ich auf Seite 16 zu Computermodellen in der Klimaforschung angemerkt, Zitat:

Aus dem Auftreten alarmistischer Klimaforscher pflegen wir auf die Existenz einer fundierten Klimaforschung zu schließen. Eine vorausschauende Klimaforschung wurde aber überhaupt erst in den 1970-er Jahren mit der parallel dazu verlaufenden Entwicklung moderner Hochleistungscomputer möglich. Wenn man bedenkt, dass ein Hochschulstudium mit Promotion etwa 10 Jahre dauert, dann kann man sich eigentlich nur wundern, wo im Verlauf der 1980-er Jahre ganz plötzlich all die hoch qualifizierten Klimaforscher hergekommen sein mögen, die jetzt seit mehr als 20 Jahren den Medienhype um die Klimakatastrophe mit immer neuen Schreckensszenarien befeuern und dafür gleichzeitig gesellschaftspolitische Lösungssysteme anbieten. Der Anspruch der modernen Klimaforschung auf die einzige wahre Lehre entbindet uns also nicht von der generellen Frage, was diese Klimaforschung gesellschaftlich wirklich darstellt und wer sich hier wessen bedient. Es scheinen jedenfalls ernsthafte Zweifel angebracht, ob der wertneutrale wissenschaftliche Erkenntnisgewinn für diese Klimaforschung wirklich noch im Vordergrund steht oder ob sie sich heute auf die Verteidigung ihrer gesellschaftspolitischen Lösungsmodelle zur Vermeidung einer vorgeblichen Klimakatastrophe reduziert.“

Heute können wir mit Sicherheit ausschließen, dass der voll alimentierten Klimawissenschaft noch irgendein Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis innewohnt. Man hat sich vielmehr, medialpolitisch in den wissenschaftlichen Himmel gehoben, ein steuerfinanziertes CO2-Einkommens­dogma geschaffen, das in höchsten Alarmdrehzahlen auf der Stelle tritt und zu keiner weiteren Entwicklung mehr fähig ist, wie der tief religiöse und antiwissenschaftliche Schlachtruf der klimareligiösen Parawissenschaften beweist:

Science is settled!

In der besagten Kommentarfunktion zu Dr. Lengsfeld & Limburg waren im Hinblick auf die real existierenden Klimamodelle auch der dort fehlende Unterschied zwischen Tag und Nacht sowie der fehlerhafte Faktor4-Tag=Nacht-Ansatz in der Schwarzkörperberechnung für die „theoretische Durchschnittstemperatur“ der Erde problematisiert worden. Da beide Kritikpunkte wesentliche Grundlagen meines hemisphärischen Stefan-Boltzmann-Modells darstellen, erlaube ich mir abschließend noch einige Hinweise auf dieses Modell, das den sogenannten „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt“ bei korrekter Anwendung rückstandslos verschwinden lässt:

Nun bitte keine Panik, Ihr IPCC-Gleichrichter und IPCC-Inquisitoren sowie gläubige Jünger eines „natürlichen atmosphärischen Treibhauseffektes“. Versteht’s doch einfach als sportliches Angebot oder versucht Euch einfach mal an der nachfolgend unter PS beschriebenen Physik der Stefan-Boltzmann-Inversion.

PS: Über die Inversion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes

Noch einmal, das Stefan-Boltzmann-Gesetz ist ein physikalisches Just-in-Time-Gesetz, das streng die Temperatur eines Schwarzkörpers mit dessen augenblicklicher Abstrahlungsleistung verknüpft. Eine S-B-Inversion muss also physikalisch streng aus einer konkreten augenblicklichen Einstrahlungs­leistung berechnet werden, auch wenn man dort rein mathematisch beliebige Durchschnitts­werte aus unterschiedlichsten Zeiträumen einsetzen könnte – letzteres ist dann halt reine Mathematik und keine Physik mehr.

Beweisführung:

Das Stefan-Boltzmann-Gesetz lautet: Si = SIGMA Ti^4

Die Stefan-Boltzmann-Inversion lautet: Ti = 4.Wurzel(Si/SIGMA)

Für eine Anzahl von „n“ Körpern mit individuellen spezifischen Strahlungsleistungen Si [i=1-n] gibt es für die Durchschnittsbildung der Einzeltemperaturen aus einer S-B-Inversion zwei mathematische Lösungsmöglichkeiten, von denen nur eine physikalisch korrekt ist:

Anmerkung: Die hier betrachteten Körper sind alle gleich groß. Für unterschiedlich große Körper müsste noch eine zusätzliche Flächennormierung erfolgen.

Probe: Betrachten wir mal zwei Körper K1 (T1=0K / S1=0W/m²) und K2 (T2=288K / S2=390W/m²)

T(falsch) = 4.Wurzel((1/SIGMA)(Summe[i=1-n] Si/n))

= 4.Wurzel((1/SIGMA)(390W/m²/2))

= 4.Wurzel(195W/m²/SIGMA) = 242K

T(richtig)= (Summe[i=1-n] von 4.Wurzel(Si/SIGMA))/n

= (4.Wurzel(S1/SIGMA) + 4.Wurzel(S2/SIGMA))/2

= 4.Wurzel(390W/m²/SIGMA)/2 = 144K

WIDERSPRUCH: 242K sind ungleich 144K – und nur das Inversionsergebnis 144K verdoppelt sich bei einer Rückrechnung auf die halbe Fläche wieder auf 288K und entspricht dem S-B-Gesetz.

MERKE, o IPCC-Gleichrichter oder IPCC-Inquisitor: Der landläufig übliche Gebrauch des S-B-Gesetzes bzw. seiner Inversion stellt einen mathematischen Missbrauch der Physik dar. Denn auch das Ergebnis einer S-B-Inversion muss dem S-B-Gesetz genügen!

Und diejenigen, die diese physikalische Beweisführung nicht verstehen (wollen, können, dürfen…), finden ja immer noch einen tiefen Trost im Glauben an die heilige THE-Dreieinigkeit:

Diese dreieinigen Zahlenwerte sind paraphysikalische Kunstprodukte, die im tiefen Vertrauen auf den Club of Rome, den Klimavatikan IPCC und den WEF Reset geglaubt werden müssen – Amen!

Als Hobbywahrsager stelle ich jetzt einfach mal in den Raum, dass die üblichen Verdächtigen ohne jeden Rückgriff auf diese physikalisch korrekte Darstellung einer S-B-Inversion aus ihrem vermuteten Wissensstand heraus pawlowesk kommentieren werden.

 

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