Der Anti-Atom-Wind dreht sich gerade. Das merkt man an der Reaktion der Opportunisten. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat Lunte gerochen, hinter der ja bekanntlich ein kluger Kopf steckt.
Von Manfred Haferbug
Die FAZ brachte am 09.01.2025 einen Beitrag unter dem Titel heraus: „Import aus Frankreich: Dieser Atomstrom ist unschlagbar günstig“. Eine Dame in einem hohen deutschen Staatsamt würde dies glatt eine 360 Grad Wende nennen.
Mehr als ein Jahrzehnt haben die sogenannten „Qualitätsmedien“ die Atomenergie verteufelt und bekämpft. Die FAZ hatte 2021 sogar einen „Europaweiten Ausstieg aus Kohle, Atomkraft und Mineralöl“ herbeihalluziniert. Und unter den „TOP 10 im FAZ Ökonomenranking 2021“ wurde eine Frau Prof. Claudia Kemfert gleich hinter Professor Sinn auf Platz sechs gelistet. Wie kann so etwas passieren?
Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im DIW Berlin, wurde bislang von den durchgegrünten Hauptstrommedien als die bekannteste Energieexpertin Deutschlands gehandelt. Wenn das stimmt, dann steht es schlecht um die Expertise in Deutschland. Sie gab anlässlich des 10. Jahrestages des Fukushima-Tsunamis dem Sender Phoenix ein Interview, das vor blankem Unsinn strotzte:
„Die Fukushima-Atomkatastrophe war eine der schlimmsten menschengemachten Katastrophen der Welt und zugleich, auch wenn es sich ewig zieht, der Anfang vom Ende der Atomenergie. Der Atomausstieg ist gut und richtig. Atomenergie hat keine Zukunft. Atomenergie ist enorm teuer, ohne Dauersubventionen nicht wettbewerbsfähig. Es ist risikoreich und gefährlich. Nur wenige Staaten weltweit bauen neue Atomkraftwerke. Es sind vornehmlich Länder, die den AKW-Bau ohne demokratische Partizipation beschließen. Meist geht es dabei gar nicht um die Energieversorgung der Bevölkerung, sondern um die Sicherung von Macht und geopolitischer Stärke. Zehn Jahre nach Fukushima ist evident, Investitionen in erneuerbare Energien sind billiger. Sie schaffen Wertschöpfung, Innovationen und Arbeitsplätze….“
Atomkraftwerke nur in nichtdemokratischen Ländern?
In diesem Stil geht es weiter, und Frau Professorin Kemfert outet sich als schlecht geschminkte Wind- und Solarlobbyistin, die vor den absurdesten Tatsachenverdrehungen nicht zurückschreckt.
Fukushima war weder eine Atomkatastrophe noch war es menschgemacht. Es war das stärkste, in Japan je gemessene Erdbeben mit einer Stärke von 9,6 auf der Richterskala und einem darauf folgenden verheerenden Tsunami. Bei dieser Flut wurde auch das KKW Fukushima überflutet und beschädigt. Doch es kam kein einziger Mensch durch Radioaktivität zu Schaden. Die 19.000 Todesopfer kamen bei der Tsunamiflut ums Leben.
Dass Atomstrom nicht „ohne Dauersubventionen marktfähig ist“, hat Frau Kemfert frei erfunden, was jetzt sogar die FAZ zugibt. Das gilt wohl eher für die hochgelobten Erneuerbaren. Dass Atomkraftwerke in eher „nichtdemokratischen Ländern“ gebaut werden, könnte nur dann stimmen, wenn man Länder wie Frankreich, die Niederlande, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, das vereinigte Königreich und die USA zu den Nichtdemokratien rechnet.
Und die Evidenz von den „billigen Erneuerbaren“ sehen wir täglich am Supererfolg der niedrigen Strompreise der deutschen Energiewende. Der FOCUS sagt dazu: „In Europa zahlt niemand mehr für Strom als wir – was nun passieren soll“. Leider lässt der Artikel offen, was nun passieren soll, außer man subventioniert den Strom, den man systematisch verteuert.
Atomausstieg doch nicht so eine prall gute Idee
Wenn die Antiatompropaganda recht gehabt hätte, so wäre in Deutschland ja jetzt alles Energiewende-paletti. Kein Atomstrom verstopft mehr die Netze. Die Energiewender behaupten unverdrossen, dass jetzt ganz bald der Strom billiger wird. Die Netzagentur behauptet, dass die Netze sicher sind. Habeck sieht sich auf den Zielerreichungspfaden der Energiewende. Die durchgegrünten Großmedien werden des Zujubelns der Erfolge der Energiewende nicht müde.
Aber seit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke importiert Deutschland im Durchschnitt ziemlich genau die Erzeugung der zuletzt abgeschalteten Anlagen aus Frankreich, wo so also drei französische Kernkraftwerke das tun, was die hiesigen nun nicht mehr leisten durften. Und die Strompreise steigen unaufhörlich. Es hat sich herumgesprochen, dass der Atomausstieg doch nicht so eine prall gute Idee war und der Wind hat sich gedreht.
Inzwischen sind 70 Prozent der Deutschen der Meinung, dass die Kernkraftwerke lieber weiter laufen sollten. Doch dank eines kleinen Täuschungsmanövers von Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Schulz, dass die KKW entgegen der Meinung der eigenen ministeriellen Fachebenen für unsicher erklärte, sind sie nun mal hinüber und werden so schnell als möglich unbrauchbar gemacht.
Habeck hat sich und uns gekonnt in die Socke geschossen
Die FAZ stellt nun fest:
„Frankreich war 2024 mit netto 13 TWh größter Stromlieferant. Grund sind niedrigere Kosten… Dieser Umstand wäre politisch nicht so brisant, wäre französischer Strom nicht zu rund 70 Prozent atomaren Ursprungs. Deutschland ist streng genommen also gar nicht aus der Kernenergie ausgestiegen, sondern nutzt sie indirekt weiter. Damit gesteht es unfreiwillig ein, dass bestehende Reaktoren eine wetterunabhängig verfügbare, CO2-arme und vor allem preiswerte Erzeugungsquelle sind – preiswerter als Kohle- und Gaskraftwerke, bei denen neben Brennstoffen auch die immer teureren Zertifikate im europäischen CO2-Handel in die Kalkulation einfließen… Frankreichs Energieregulierungsbehörde CRE beziffert diese für die mittlere Frist auf durchschnittlich rund sechs Cent je Kilowattstunde. In dieser Rechnung sind sämtliche Kosten für Modernisierung, Entsorgung nuklearer Stoffe und Abfälle und Nachbetrieb enthalten. Das gilt auch für die Baukosten des gerade mit großer Verspätung fertiggestellten Reaktors Flamanville 3“.
Die reinen Betriebskosten ohne die Neubauten liegen bei den französischen Reaktoren bei etwa drei Eurocent pro Kilowattstunde. Hätte man die letzten sechs deutschen Reaktoren weiterlaufen lassen, deren Investitionskosten ja genauso abbezahlt waren, wie die der französischen Reaktoren, lägen die Stromkosten in Deutschland 12 Prozent niedriger, trotz aller notwendigen Nachrüstungen der KKW und trotz des notwendigen Kaufs von Brennelementen.
Und die deutschen CO2-Emmissionen bei der Stromerzeugung wären nicht auf einem der schlechtesten Plätze in Europa gelandet, gleich nach Polen und Griechenland. Deutschland verursacht sieben Mal mehr Kohlendioxyd pro Kilowattstunde, als die Franzosen. Die Deutschen brauchten auch keine Angst vor den Dunkelflauten im Winter und den Hellbrisen im Sommer zu haben, in denen Brownouts, oder im schlimmsten Fall ein Blackout droht. Man könnte mit Fug und Recht sagen, Herr Dr. Habeck hat sich und uns gekonnt in die Socke geschossen.
„Kalkarisierung“ des Untersuchungsausschusses
Mit dem Atomausstieg wurden viele, viele Milliarden vernichtet. Doch der zuständige Untersuchungsausschuss des von Habeck getäuschten Bundestages tagt und tagt und tagt… Und Schwupps, da ist sie wieder, die Frau Professorin Kemfert. Diesmal im Untersuchungsausschuss zum Kernenergieausstieg. Dort konstatiert sie „Die Kapazitäten in Deutschland seien ausreichend gewesen. Instabilitäten im Stromnetz habe es nicht gegeben. Kemfert zog in ihrer Stellungnahme das Fazit: Die Abschaltung der Kernkraftwerke war gerechtfertigt, die Versorgungssicherheit war jederzeit gewährleistet, weder Strompreise noch Emissionen sind gestiegen. Ein Weiterbetrieb über das Frühjahr 2023 hinaus sei nicht notwendig gewesen. Wen wundert so eine Stellungnahme der Wind- und Sonnenlobbyistin.
Der Untersuchungsausschuss müsste eigentlich in der Legislaturperiode beendet werden, man sollte im Extremfall sogar ein Ergebnis erwarten. Dem steht allerdings einiges entgegen. Die Legislaturperiode endet nach dem Ampel-Aus, das ja nunmehr viel früher kommt, als ursprünglich erwartet. Die Union hat 500 Zeugen benannt, die gehört werden müssten. Wie soll das gehen, bis zum 23. Februar? Es sieht ein bisschen nach einer „Kalkarisierung“ des Untersuchungsausschusses aus.“ Kalkarisierung“ nennt man seit der Nichtgenehmigung des Betriebes des fertiggestellten Kernkraftwerkes Kalkar durch die damalige SPD-Regierung die Obstruktion eines Verfahrens mit dem Anschein der Legalität.
Daher wird wohl der Wirtschaftsminister trotz offensichtlicher Sabotage des deutschen Energiesystems nicht vor dem Kadi landen. Es werden sich wohl keine Staatsanwälte und Richter dafür finden.
Zum Thema kürzlich von Manfred Haferburg und Klaus Humpich erschienen:
Atomenergie – jetzt aber richtig
Das Nachwort stammt von dem Wissenschaftsphilosophen Michael Esfeld. Sie können es hier in unserem Shop bestellen, Auslieferung erfolgt ab kommenden Montag.
Zum Inhalt des Buches: Es ist keine Frage ob, sondern lediglich wann „die dümmste Energiepolitik der Welt“ (wallstreet-Journal) – in Deutschland euphemistisch „Energiewende“ genannt – beerdigt wird. Und was dann? Überall auf der Welt werden längst wieder die Weichen für die Kernenergie gestellt, CO2-frei wie bisher, aber intelligenter, resilienter, mobiler und preiswerter als je zuvor. Die Atomenergie kann auch hierzulande der Nukleus für einen neuen Wohlstand sein, auch diese Einsicht wird sich unter der Last des Faktischen durchsetzen. Die beiden Energieexperten Manfred Haferburg und Klaus Humpich analysieren den deutschen Irrweg und zeigen Wege aus der Sackgasse. Dieses Buch ist ein Almanach der Vernunft für alle, die in Deutschland erfolgreich wirtschaftlich tätig sind und damit fortfahren wollen.
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier
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Vielen Dank Herr Haferburg für den Artikel, machen Sie weiter so. Man braucht die WKA nicht alle umzuhauen, wie Alice Weidel dies behauptet, aber der Zubau muss gestoppt werden. Denn der Zubau führt zu einer weiteren Verteuerung und zu einer großflächigen Zerstörung der Natur und Umwelt. Außerdem führt er zur vergrößerung der Wärmeinseln und damit zur Klimaerwärmung.
Noch ein Problem: „Die durchgegrünten Großmedien“, Richtig, auch das muss sich ändern! Wir ändern es durch Abbestellung aller Tageszeitungen und Zeitschriften, durch Abschalten von ARD und des Lügenfernsehens ZDF. Im Interet gibt es sehr gute kostenlose und neutrale Sender, von denen man die News beziehen kann. Ich habe derzeit 30 gespeichert, die followers sind bei allen stark zunehmend. Man muss halt die Werbung ertragen.
Die Aktivisten mobilisieren da gerade wieder. Habeck, Rahmstorf, Quaschning, Terli … Gegen Kernkraft, für Verbot der AfD und dafür Meinungsgegner mundtot zu machen.
PV und WKa sind nur „billig“ wenn man bilanzmäßig alle Systemkosten die durch die fluktuierenden Einspeiser entstehen anderen Erzeugern zurechnet bzw. wie beim EEG Finanzierungsbedarf diesen direkt vom Steuerzahler bestreiten lässt. Zudem werden Kohle und Gas künstlich durch eine CO2 Steuer verteuert so dass die fluktuierenden Wind- und PV-Einspeiser „billiger“ werden im Vergleich zu den politisch immer weiter verteuerten klassischen Kraftwerken. Ohne diesen grünen Bilanzbetrug würden Kohlekraftwerke noch immer zu ca. 4 ct/kWh Grenzkosten einspeisen können. Die „Energiewende“, der grüne Bilanzbetrug am grün verblödeten Bürger. Aber der bekommt nur was er wählt, „grünen Strom“….
So ist es.
Atomstrom ist unschlagbar, teuer und nur noch in Nischenanwendungen zu finden.
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Der Anteil AKW-Strom nimmt weltweit seit Jahren immer weiter ab.
Von einst (2006) noch ca. 17,5% AKW-Strom im weltweiten Strommix,
2022 nur noch ca. 9,8%
und im Jahr 2023 nur noch ca. 9,2%
und 2024 ist es fraglich, ob Atomstrom überhaupt die 9% erreicht.
Von einst ca. 2661TWh Atomstrom (2006) auf 2552TWh (2023), ein minus von ca. -109TWh.
Strom aus der Kernkraft ist zu teuer.
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2022 ca. 29,4% von den Erneuerbaren beim Strommix, weltweit und 2023 ca. 30,2%
Die Erneuerbaren übernehmen im Jahr knapp +1% vom weltweit Strommix im Jahr.
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Weshalb nehmen die Strommengen der Erneuerbaren weltweit extrem zu ?
2006 nur ca. 3432TWh Strom von den Erneuerbaren weltweit und im Jahr 2022 bereits 8485TWh, ein Plus von ca. +5053TWh bei den Erneuerbaren weltweit, das hat sich mehr als verdoppelt.
Strom aus den Erneuerbaren sind extrem kostengünstig.
Gleich so extrem günstig das der Strompreis durch die Decke geht?
Kennen Sie Herr Poost,
für den Bürger und auch Firmen ein kostengünstigeres und schnelleres System sich Strom zu beschaffen als z.B. PV-Strom?
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Und bei Dunkelheit?
Besonders günstig wenn Unternehmen ihre PV-Anlagen abschalten müssen.
Und bei Dunkelheit?
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Bei Dunkelheit verwenden wir keinen PV-Strom, machen alle andern ca. 83 Millionen Deutsche auch so.
Diejenigen ohne PV-Strom bezahlen immer ca. 30 Cent/kWh für Strom, egal ob in der Nacht oder am Tag.
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Wir haben über 20 Jahre PV-Strom, privat im Einsatz und über 10 Jahre in der Firma und wir haben die PV-Anlagen noch kein einziges Mal abschalten müssen.
Glückwunsch.
„Strom aus den Erneuerbaren sind extrem kostengünstig.“
Richtig. Wer nicht liefert braucht auch kein Geld.
Und wie steht es mit dem EEG ?
Die Daten zeigen das Gegenteil.
Herr Hochreiter,
Ihre Grafik zeigt ja nicht die Stromgestehungskosten von Wind- und PV-Strom, das sind die kWh Preise, die der Endkunde für Strom bezahlt.
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2006 nur ca. 3432TWh Strom von den Erneuerbaren weltweit und im Jahr 2022 bereits 8485TWh, ein Plus von ca. +5053TWh bei den Erneuerbaren weltweit, das hat sich mehr als verdoppelt.
Strom aus den Erneuerbaren sind extrem kostengünstig.
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Zahlen von 2021:
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Die Stromgestehungskosten sind ja nicht die für die Gesamtbetrachtung unabdinbaren Gesamtsystemkosten (Kraftwerk + Netz + Backup-Kraftwerke), denn Strom werden auch Sie rund um die Uhr haben wollen. Ihre Abbildungen bilden somit nicht einmal die halbe Wahrheit ab.
In Österreich kostet etwa die 1. (!) Stufe des Netzausbaus, der nahezu ausschließlich dem PV- und Wind-Ausbau geschuldet ist, allein 9 Milliarden Euro, also 1.000 Euro pro Kopf und Nase.
Korrekt beobachtet.
Wer die französische Energieversorgung eine „Nischenanwendung“ nennt, der hat wohl mehr als nur ein Wahrnehmungsdefizit.Es ist immer wieder erheiternd und zugleich verwunderlich die sachliche Inkontinenz Ihrer Beiträge zu lesen. 😀