Am 4. Juni 2025 trieb die Morning Midas – ein mit über 3.000 Fahrzeugen, darunter etwa 800 Elektro- und Hybridmodellen beladenes Frachtschiff – im Pazifischen Ozean, nachdem sie rund 500 km südwestlich der Insel Adak in Alaska in Brand geraten war. Glücklicherweise konnten alle 22 Besatzungsmitglieder sicher evakuiert werden. Doch das Feuer, das Berichten zufolge auf dem Fahrzeugdeck ausgebrochen war, überforderte die bordseitigen Löschsysteme und erzwang die vollständige Aufgabe des Schiffes. Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff, das sich auf dem Weg von China nach Mexiko befand, treibt nun wie ein Geisterschiff – ein Mahnmal für die Gefahren unserer zunehmend elektrifizierten Besessenheit.
Dieser jüngste Vorfall ist mehr als nur ein Missgeschick auf See. Er ist eine Warnung. Eine teure Warnung – im wörtlichen und im übertragenen Sinne – vor den technologischen Wahnvorstellungen, die der klimazentrierten Energiepolitik zugrunde liegen.
Nehmen wir kein Blatt vor den Mund: Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen (EVs) ist ein politisch gewolltes Phänomen. Nicht die Marktnachfrage, sondern bürokratische Vorgaben, massive Subventionen und regulatorische Knüppel überschwemmen die globalen Lieferketten mit Lithium-Ionen-Batterien. Und wenn diese Batterien in Flammen aufgehen, entsteht nicht nur Rauch, sondern auch die Behauptung, dass diese Energiewende sicher, nachhaltig oder vernünftig ist.
Das Lithium-Ionen-Brandproblem: Mehr als eine technische Panne
Der Times zufolge „brach das Feuer auf dem Fahrzeugdeck des Schiffes aus, das Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien transportiert, einem Batterietyp, der dafür bekannt ist, dass er schwer zu löschen ist, wenn er einmal entzündet ist.“ Die Feuerlöschsysteme konnten den Brand nicht eindämmen – genau wie bei ähnlichen Katastrophen, z. B. der Felicity Ace, die 2022 zusammen mit 4.000 Fahrzeugen nach einem Batteriebrand sank.
Die Washington Post schreibt:
„Brände von Lithium-Ionen-Batterien sind notorisch schwer zu löschen. Sie erfordern oft große Mengen an Wasser und können selbst dann wieder aufflammen, wenn sie scheinbar gelöscht sind. Sobald ein Feuer auf einem Frachtschiff ausbricht, insbesondere auf einem, das Elektrofahrzeuge transportiert, vervielfacht sich die Gefahr.“
Für aufmerksame Zeitgenossen ist das alles nicht überraschend. Lithium-Ionen-Batterien, das Arbeitspferd der Elektroauto-Bewegung, sind nicht nur leicht entflammbar – unter den richtigen Bedingungen sind sie energetische Zeitbomben. Sie neigen zum thermischen Durchbrennen, was so viel bedeutet wie „man kann das Feuer nicht mehr löschen, wenn es einmal ausgebrochen ist“. Das ist keine kleine technische Unannehmlichkeit. Es ist ein grundlegender Fehler im Kern der so genannten sauberen Energiewende.
[Hervorhebung im Original]
Dieses Ereignis zeigt einmal mehr die Hybris der technokratischen Kaste, die glaubt, dass Tabellen, Slogans und Subventionen die Physik und Chemie außer Kraft setzen können. Bei dem Vorstoß für E-Fahrzeuge ging es nie um solide Wissenschaft oder Markttauglichkeit – es war ein Triumph der Ideologie über die Fakten. Und den Preis dafür zahlen die Menschen, die Logistiknetze und jetzt sogar die globalen Schifffahrtswege.
Der Brand der Morning Midas ist ein maritimes Echo der politischen Arroganz: ein schwimmendes Sinnbild dafür, was passiert, wenn von oben verordnete Klimamaßnahmen die unbequemen Details ignorieren. Zu diesen Details gehören nicht nur das Brandrisiko von Elektroauto-Batterien, sondern auch die menschlichen Kosten des Kobaltabbaus, die Umweltzerstörung durch die Lithiumgewinnung und die begrenzte Recyclingfähigkeit dieser so genannten grünen Technologien.
Und um es noch einmal zu betonen: Es ist nicht das erste Mal, dass ein Schiff auf dem Altar der Klimapolitik geopfert wird. Das Wall Street Journal schreibt:
„Im Jahr 2022 geriet die Felicity Ace, die Tausende von E-Fahrzeugen geladen hatte, darunter auch hochwertige Marken, in Brand und sank schließlich im Atlantik, was zum Verlust von Fahrzeugen im Wert von über 400 Millionen Dollar führte.“
Was haben wir gelernt? Offenbar nichts.
Man könnte erwarten, dass die politischen Entscheidungsträger innehalten und überdenken, ob es klug ist, der Welt eine elektrifizierte Flotte aufzuzwingen. Stattdessen werden Vorfälle wie dieser mit Schweigen oder – schlimmer noch – mit Ablenkung und rhetorischen Verrenkungen darüber beantwortet, dass solche Rückschläge nur „Wachstumsschmerzen“ sind. Wenn ein mit fossilen Brennstoffen betriebenes Frachtschiff mit herkömmlichen Autos so regelmäßig in Flammen aufgehen würde, könnte man darauf wetten, dass es eine Parade von Schlagzeilen und UN-Erklärungen gäbe, die das Ende der Verbrennungsmotoren fordern.
Aber wenn Elektroautos in Flammen aufgehen, ist das Medienecho gedämpft. Warum eigentlich? Weil die Infragestellung der Sicherheit von E-Fahrzeugen gleichbedeutend ist mit der Infragestellung des gesamten grünen Wandels – und das ist eine Ketzerei, die mit Verschweigen geahndet wird.
Um es klar zu sagen: Niemand schlägt vor, Lithium-Ionen-Batterien zu verbieten. Was gefordert wird, ist Ehrlichkeit. Es ist eine Sache, Elektroautos in einem wettbewerbsorientierten Markt zu fördern, in dem Leistung, Preis und Sicherheit eine Rolle spielen. Es ist eine andere, ihre Einführung durch regulatorischen Zwang zu erzwingen, während man die sehr realen Gefahren ignoriert.
Das Feuer an Bord der Morning Midas ist das logische Ergebnis einer Welt, die eher von Erzählungen als von Nuancen bestimmt wird. Die heutige Klimapolitik gleicht eher einer Religion als einer Wissenschaft – mit Heiligen (Greta), Sündern (Exxon) und Sakramenten (Net Zero). Sie erhebt Technologien in den Status von Heiligtümern, ohne Beweise für deren Sicherheit, Skalierbarkeit oder Überlegenheit zu verlangen.
Die globale Schifffahrtsindustrie hat bereits mit drakonischen Emissionsvorgaben und bürokratischen Übergriffen zu kämpfen. Jetzt soll sie auch noch das Risiko eingehen, schwimmende Batteriefarmen über die Weltmeere zu transportieren, nur um die Klima-Phantasten in Genf und Brüssel zu besänftigen.
Wir brauchen eine ernsthafte Neubewertung. Nicht noch mehr Subventionen. Nicht noch mehr Vorschriften. Wir brauchen eine echte, skeptische, evidenzbasierte Einschätzung, wohin uns dieser so genannte Übergang tatsächlich führt.
Denn wenn es darum geht, den Planeten zu retten, scheint es nicht der klügste Weg zu sein, ihn mit Lithium in Brand zu setzen.
H/T Mike, John W, recukeet, Walter S, and “someone”
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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Das ursächliche Problem der Lithiumakkus ist nicht die „schwere Lösbarkeit“, sie ist eine Folge. Die Ursache ist die Technologie selbst.
In einem Verbrenner liegt in einem Tank ein flüssiges Reduktionsmittel. Das zugehörige Oxidationsmittel kommt aus der Umgebung in Form von Luftsauerstoff. Bei einem Brand versucht man neben der Abkühlung möglichst unter den Flammpunkt auch eine hinreichende Trennung von Oxidations- und Reduktionsmittel zu erreichen, durch Fluten und/oder starke Verdünnung mit nichtoxidierbarer Substanz (Löschwasser).
In einem Lithiumakku, möglichst von einem Elektroauto, was erhebliche Momentanere der Stromausbeuten erfordert, liegen Oxidations- und Reduktionsmittel recht eng beieinander; mindestens das Reduktionsmittel (Lithium) ist fest. Und es muß reichlich von beidem vorhanden sein. Wesentlicher Aspekt ist der Erhalt der Trennung der Elektroden, um unkontrollierten Energieumsatz durch Kurzschlüsse unter allen Umständen zu vermeiden.
Fängt ein solches Gebilde, z.B. durch Kurzschluss, an zu brennen, kann man bestenfalls durch Kühlung versuchen, den Reaktionsablauf ein wenig zu verlangsamen, mehr nicht. Die Reaktion wird, bedingt durch große Menge, fehlende Verdünn- oder Trennbarkeit und bleibende (oder durch Zerstörung des Diaphragmas stärker werdende) Nähe der Reaktionspartner einfach weiterlaufen, ggf. sogar im Wasser.
Um’s auf die Spitze zu treiben: m.E. ist der Einsatz von Lithiumakkus großer Kapazität und mit hohen Spitzenströmen in rauher Umgebung, und Automobile sind im Fall von Unfällen deutlich rauhe Umgebungen, Ritte auf Brandbomben.
Hat eigentlich schonmal jemand die Umweltbilanz eines brennenden Elektroautos erfaßt, inklusive aller Ab- und Nebenprodukte? Bei der zunehmenden Dichte solcher Ereignisse könnte das zum durchaus wesentlichen Faktor für eine korrekte Umweltbewertung von Elektromobilität werden…
Im Wasser reagiert Lithium zu Li(OH), also Lithiumlauge, und Wasserstoff.
Ein beliebter Schulversuch.
Wie kommt das Schiff nach Alaska, wenn das Ziel Mexiko war?
Schiffe und Flugzeuge verkehren auf Großkreisen. Deshalb fliegt man z. B. von Frankfurt in die USA über Grönland.
https://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:188801/mmsi:636021856/imo:9289910/vessel:MORNING_MIDAS
Die letzte Position stammt vom 2. Juni 25.
Der brennende Audi oben im Bild stammt aber wohl noch aus dem Zeitalter vor der E-Auto-Epoche ?
Das lässt sich nicht datieren, Herr Heimann. Im Beitrag war das passende Bild (Link anklicken!), aber das können wir wegen des unklaren Copyrights nicht bringen.
MfG
Wir die Zeit vergeht . . .
https://eike-klima-energie.eu/2021/06/10/schon-wieder-elektrobusse-und-hybridfahrzeuge-der-uestra-in-hannover-brennen-lichterloh/