Chris Morrison, THE DAILY SCEPTIC
Letztes Jahr wurde nachgewiesen, dass das britische Met Office langfristige Temperaturdaten von 103 nicht existierenden Wetterstationen einfach erfunden hat. In einem späteren lächerlichen „Faktencheck“ wurde behauptet, dass die Daten von nahe gelegenen, gut korrelierenden Nachbarstationen geschätzt wurden. Der bürgerliche Superdetektiv Ray Sanders stellte eine Reihe von Anträgen im Rahmen des Informationsfreiheits-Gesetzes (FOI), um die Identität dieser korrelierenden Stationen in Erfahrung zu bringen, doch wurde ihm mitgeteilt, dass diese Informationen nicht im Besitz des Met Office sind. Die erfundenen Zahlen für die nicht existierenden Standorte stammen also angeblich von Stationen, die das Wetteramt nach eigenen Angaben nicht identifizieren kann und die vermutlich auch nicht in seinen umfangreichen Computerspeichern und Archiven gespeichert sind.
Sanders zeigt sich verständlicherweise unbeeindruckt von der Erklärung, dass diese wichtigen Informationen nicht gespeichert werden, und schreibt: „Soll die Öffentlichkeit dem Wetteramt einfach ‚glauben‘, ohne dass irgendwelche Berechnungen ersichtlich sind? Für mich und jeden einzelnen Wissenschaftler, der je gelebt hat, ist es zwingend erforderlich, die verwendeten Daten anzugeben – ALLES WENIGER IST NICHT GÜLTIG. Keine überprüfbare Datenquelle = keine Glaubwürdigkeit = nicht besser als Fiktion.“
Bis vor kurzem zeigte das Met Office Wetterdurchschnittswerte einschließlich der Temperatur für über 300 Stationen, die mindestens 30 Jahre zurückreichen. Die Daten wiesen einzelne Stationen und einzelne Standortkoordinaten aus, aber als sich herausstellte, dass 103 Stationen gar nicht existierten, schrieb das Met Office den Titel der Datenbank eilig um, um zu suggerieren, dass die Zahlen aus einem größeren lokalen Gebiet stammten.
Nach dieser Änderung bat Sanders um Auskunft über Scole, eine Wetterstation in Norfolk, die zwischen 1971 und 1980 nur neun Jahre lang betrieben worden war. Gibt man Scole in die neue Datenbank für Standorte ein, so wird es als einer von fünf Standorten identifiziert, die die „nächstgelegenen Klimastationen zu Scole“ sind. Es werden 60 Jahre Durchschnittsdaten angegeben, darunter 10 Jahre, bevor Scole tatsächlich gegründet wurde. Dies ist an sich schon merkwürdig, da das Met Office die „Schätzung“ von Daten für geschlossene Stationen rechtfertigt, um eine lange Verwendbarkeit der Daten zu gewährleisten. Es erscheint weit hergeholt, mit dieser Erklärung die Aufbewahrung von Daten aus den 1960er Jahren von einer Station zu rechtfertigen, die erst 1971 eröffnet wurde. Sanders stellte eine einfache Anfrage und forderte das Met Office auf, die Namen der Wetterstationen zu nennen, die bei der Zusammenstellung der Klimadurchschnittsdaten für Scole von 1990 bis 2020 verwendet worden waren. Wenn das Met Office nicht in der Lage war, die vollständige Liste zu liefern, machte er es sich so einfach wie möglich und fragte nach dem Namen der letzten Station, die Daten lieferte.
Auf die erstaunliche Behauptung, das Met Office könne nicht helfen, weil die Informationen nicht vorhanden seien, folgte die Erklärung, dass „die spezifischen Stationen, die jeden Monat in der regressiven Analyse verwendet werden, kein Ergebnis des Prozesses sind“. Der unbeeindruckte Sanders stellt fest, dass das Met Office zwar Milliarden von Zahlen und Daten archiviert, aber anscheinend keine Aufzeichnungen über seine Berechnungen führt. „Sie haben also keinerlei Beweise dafür, wie ihre Klimamittelwerte zusammengestellt wurden“, bemerkt er.
Sanders suchte auch nach ähnlichen Details über einen anderen „Zombie“-Standort, nämlich Manby in Lincolnshire. Dieser Standort wurde 1974 für Temperaturmessungen geschlossen, aber auch hier sind 60-Jahres-Durchschnittswerte verfügbar. Sanders interessierte sich für diesen Standort, zeigte doch das CEDA-Archiv, in dem die Daten des Met Office gesammelt werden, dass dieser noch in Betrieb war – eine Behauptung, die auch in einer früheren FOI-Offenlegung durch den staatlichen Meteorologen aufgestellt wurde. Auch hier wird Manby als die nächstgelegene Klimastation angegeben, wenn der Name auf der Site der Klima-Durchschnittswerte gesucht wird. Die Wetterbeobachtungs-Website des Met Office zeigt jedoch, dass sie geschlossen ist, und Sanders stellt fest, dass das Met Office ihm dies inzwischen bestätigt hat. Es ist 50 Jahre her, dass in Manby eine tatsächliche Temperatur gemessen worden ist, aber wie bei Scole ist das Met Office auf eine FOI-Anfrage hin nicht in der Lage, einen der „gut korrelierten“ Standorte zu nennen, die angeblich Daten liefern.
Es ist schwer zu verstehen, warum das Met Office nicht in der Lage ist, eine einfache Frage zu beantworten, in der es darum geht zu erfahren, wo die Temperaturwerte gemessen wurden. Vermutlich würden sie von den fünf nächstgelegenen „Stationen“ stammen, die bei der Eingabe eines Ortes in die Datenbank für Klimamittelwerte ermittelt werden. Aber wie der Daily Sceptic in der Vergangenheit berichtet hat, könnte es bei diesem Ansatz Probleme geben. Cawood in West Riding of Yorkshire ist ein unberührter Standort der Klasse 1, der von der Weltorganisation für Meteorologie als ein Ort bezeichnet wird, der eine unverfälschte Lufttemperaturmessung über ein großes umliegendes Gebiet liefert (fast 80 % der Standorte des Met Office gehören zu den Schrottklassen 4 und 5 mit „Unsicherheiten“ von 2 bzw. 5 °C). Cawood verfügt über gute Temperaturaufzeichnungen, die bis ins Jahr 1959 zurückreichen. Es wird jedoch kein gleitender 30-Jahres-Durchschnitt für Cawood angegeben. Stattdessen verweist das Met Office auf Daten von fünf anderen Standorten, von denen vier nicht existieren, und der fünfte befindet sich 43 km entfernt in einer 163 Meter höheren Lage. Noch schlimmer ist, dass der Standort Norwich fünf nahe gelegene Stationen anzeigt, darunter Scole, von denen keine einzige existiert.
Wie der Daily Sceptic in der Vergangenheit festgestellt hat, ist das Met Office selbst schuld an der oft scharfen Kritik, die in den sozialen Medien an dessen Temperaturmessungen geübt wird. Es leistet gute Arbeit bei der Wettervorhersage, aber aktivistische Elemente in seinem Betrieb haben ungenaue Temperaturaufzeichnungen als Waffe eingesetzt, um die politisierte Net-Zero-Phantasterei zu fördern.
Kürzlich forderte der Chefwissenschaftler des Met Office Professor Stephen Belcher Net Zero, „um das Klima zu stabilisieren“, da er in den Beobachtungen des Met Office „mehr extremes Wetter“ sehe. In UK habe sich zwischen 2014 und 2023 die Zahl der Tage mit Temperaturen von 28 °C verdoppelt, während sich die Zahl der Tage mit Temperaturen über 30 °C im Vergleich zu 1961-1990 verdreifacht habe. Der IPCC hat jedoch keinen Trend zu extremerem Wetter festgestellt, und die Beobachtungen über heiße Tage in jüngster Zeit würden vielleicht wahrer klingen, wenn sie nicht auf den zunehmend von städtischer Hitze geplagten Datenbanken des Met Office beruhen würden.
Und die Meinung von Ray Sander? „In den Mainstream-Medien, vor allem in der BBC, wird uns regelmäßig erzählt, dass wir uns in einer existenziellen ‚Klimakrise‘ befinden. Wie kommt es also, dass niemand die offensichtlich erfundenen Daten diskutieren will, die manipuliert werden, um dieses ‚Argument‘ zu stützen?“
Chris Morrison is the Daily Sceptic’s Environment Editor.
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Das Met Office ist nicht in der Lage, die Standorte zu nennen, welche die „geschätzten“ Temperaturdaten für seine 103 nicht existierenden Stationen liefern,heißt die Überschrift und zugleich die Wahrheit des Artikels.
Nur, das Met Office hat auch überhaupt nie vor, dieses Thema überhaupt anzugehen. Man zieht das großen Schweigen vor, notfalls wird abgestritten. Weshalb auch, die Medien fragen doch niemals danach und glauben jede Lüge. Genauso wie in Deutschland und beim DWD, der arbeitet und veröffentlicht auch ohne irgendwelche kritische Nachfragen seitens der Medien. Im Gegenteil!! Den Veröffentlichungen von MET, DWD, COPERNICUS oder NOAA wir meist noch eine Schippe Klimaangst und Sensationsgier draufgepackt.
Wir veröffentlichen in unseren Artikeln auch viele Grafiken, die auf Datenerhebungen des MET OFFICE beruhen, und die sich mit den DWD-Daten meit decken, d.h. Temperatursprung 87/88 und anschließende Weitererwärmung aufgrund von Gründen, die wir nennen. CO2 erwärmt nichts. Eine Korrektur wie von unserer Gruppe für die DWD-Daten immer mal durchgeführt würde trotzdem den Temperatursprung zeigen mit anschließender Weitererwärmung, nur halt nicht so stark.
Und dass es seit 1988 bis heute tagsüber und insbesondere im Sommerhalbjahr wärmer wurde, kann jeder Naturbeobachter bestätigen.
Meine Vermutung: Grundsätzlich stimmen die Temperaturangaben, es wurde wärmer seit 1988, nur halt nicht so stark wie veröffentlicht.
Josef Kowatsch schrieb am 16. Mai 2025 8:47
Das MET-Office hat geantwortett und die Antwort enthält auch eine plausible Erklärung dafür, dass sie die Stationen nicht nennen können. Haben Sie die Antwort gelesen? Und auch verstanden? Was haben Sie an der Erklärung auszusetzen?
Bitte erklaeren sie!
Werner Schulz Reply to Marvin Müller 16. Mai 2025 10:21
Lesen Sie nach, danach können wir drüber diskutieren, falls Sie anderer Meinung sind.
Herr Müller, Sie scheinen sich hier immer mehr zu einem Anwalt der Erwärmungsbetrüger zu mausern.
Das hatte ich mir schon gedacht bei der Art wie Sie die Privatstation Amtsberg und im Vergleich dazu die DWD-Station Hof beurteilen. In Amtsberg wird seit 40 Jahren nach der alten Methode gemessen, am immer gleichen Standort, aber halt nicht DWD-normgerecht. In Hof wurde umgestellt auf neue Messerfassung, neue Messgeräteaufstellung und die Standortumgebung ändert sich kontinuierlich weiter zu mehr Wärmeinselbebauung. Aber Sie zweifeln die geringe Steigungsgerade von Amtsberg als falsch an, die kräftige Hof-steigungsgerade hingegen nicht.
Logisch, wenn man die Privatstation Amtsberg umstellt auf DWD-Norm und an einen ganztägig sonnigen Platz stellt, dessen WI-effekt sich jährlich vergrößert, dann würde die Station auch eine stärkere Erwärmung anzeigen.
Damit wissen die Leser nun, wie man den M.Müller einordnen muss, siehe Anfangssatz.
Josef Kowatsch Reply to Marvin Müller 16. Mai 2025 12:20
Das ist falsch, das wissen Sie auch und es kann jeder in der Stationsgeschichte nachlesen.
Ich habe begründet, warum ich das so sehe – durch den Wechsel der Messinstrumente sind die Temperaturen nach 2005(?) ein Grad tiefer als vorher[1]. Sie ignorieren das einfach. Können sie gerne machen, müssen sich dann aber halt einfach Kritik daran gefallen lassen.
Können sie gerne so sehen. Ändert aber nichts an den Unwahrheiten, der Unwissenheit, …,, die Sie ständig verrbreiten und auf die ich gelegenttlich hinweise.
[1] Vergleicht man Amtsberg mit umliegenden Messtationen, dann ist der Temperaturverlauf vor und nach dem Instrumentenwechsel sehr ähnlich, nur die Differenz erhöht sich um 1 Grad, da Amtsberg nach dem Instrumentenwechsel um ein Grad tiegfere Temperturen ausweist …
Da mus man sich doch fragen, hat das Met Office überhaupt jemals Temperaturen gemessen, oder?
Der Chefwissenschaftler des Met Office, Professor Stephen Belcher, weiß doch sehr wohl was für ein Scheiß da von seiner Organisation da „gemessen“ wird. Aufgrund seiner dennoch gemachten chefwissenschaftlichen Aussage über NetZero, kann man doch nur zu dem Schluß kommen: Gekauft!
Gekauft..
Logisch, geht auch nicht anderes. Genauso wie beim DWD sind die Leute bezahlte Angestellte der Regierung – das Geld kommt von uns- und haben einen Regierungsauftag zu erfüllen. Und der Regierungsauftrag steht bei uns nun sogar im Grundgesetz. In England wird es sich ähnlich verhalten.
Und zu den Vorständen: Das sind alles politisch besetzte Vorstandsposten. Manchmal mit Ahnung von der Materie, meistens aber ahnungslos. Deshalb argumentieren diese Leute meist auch gegen die eignen erhobenen Daten, in der Hoffnung, dass niemand die Daten kennt. Diese best bezahlten Vorstände haben die Aufgabe, die CO2-Lüge in den Temperaturdaten zu bestätigen und das tun sie auch auf Knopfdruck.
Nur M.Müller findet leider immer wieder Verteidigugsargumente für diese gut vernetzte Lügenbande.