In der „Finanzvereinbarung“ von Cop 29 ist Diplomatie wirklich die Kunst, sich auf nichts zu einigen. Es gibt keine substanzielle Vereinbarung, weil es keine Substanz in dieser Vereinbarung gibt. Jede Seite bekommt eines Tages ihre Nummer und das ist alles.
Schauen wir uns den eigentlichen Text an, um das Nichts zu sehen. Erinnern wir uns aber zunächst daran, was eigentlich geschehen sollte. Das Pariser Abkommen verpflichtete die Industrieländer dazu, den Entwicklungsländern bis 2025 jährlich 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Auf der COP 29 sollte diese jährliche Zahlung ab 2026 einfach nach oben korrigiert werden. Das ist nicht geschehen, nicht einmal annähernd.
Das Fiasko begann, als die Entwicklungsländer riesige, unmögliche Summen um die 1,3 Billionen Dollar forderten. Das setzte eine Reihe von Nebenschritten in Gang, die zu der jetzigen Vereinbarung führten, die sich stark von dem angestrebten Ziel unterscheidet.
Zunächst einmal ist die jährliche Zahlung von 1,3 Billionen Dollar vorhanden, aber sie erfolgt „bis 2035“, also in zehn Jahren und nicht schon 2026. Ich kann mir vorstellen, dass man das bis ein paar Jahre nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt hinauszögert, aber diese Leute sind auf ihre Fünfjahrespläne fixiert.
Außerdem muss dieses Geld nicht von den Industrieländern kommen und schon gar nicht von ihren Regierungen. Erstens soll es „aus allen öffentlichen und privaten Quellen“ kommen. Zweitens wurden die förderfähigen Quellen auf alle Entwicklungsländer sowie die Industrieländer ausgeweitet.
Diese beiden Bestimmungen haben das Konzept der Klimafinanzierung grundlegend verändert. Früher ging es nur um staatliche Gelder, die von den Industrieländern in die Entwicklungsländer flossen. Jetzt klingt es so, als ob jede klimabezogene Investition oder jeder Beitrag zählt, der in einem Entwicklungsland landet.
Es wird eine große Herausforderung sein, dies herauszufinden. Wenn China zum Beispiel eine Offshore-Windkraftanlage baut, und davon gibt es viele, ist das dann eine Klimafinanzierung? Was ist, wenn sie in Indonesien gebaut werden?
Oh, und es sieht so aus, als würden auch Kohlekraftwerke zählen. In den ersten Entwürfen des Abkommens wurde die Anrechnung von Kohlekraftwerken ausgeschlossen, weil die Leute dies im Namen der Anpassung taten. Strom zu haben, ist sicherlich hilfreich, wenn extreme Wetterbedingungen auftreten. Aber dieses Verbot taucht in der endgültigen Vereinbarung nicht auf, so dass die Praxis erlaubt zu sein scheint.
Dann ist da noch die andere große Zahl, die 300 Milliarden Dollar pro Jahr. Es wird allgemein angenommen, dass sie die 100 Milliarden Dollar pro Jahr ersetzen soll, die das Pariser Abkommen bis 2025 vorsieht. CBS hat zum Beispiel eine Schlagzeile, in der es heißt: „Bei den UN-Klimagesprächen auf der COP29 wurde eine Einigung über 300 Milliarden Dollar pro Jahr erzielt (statt 100 Milliarden Dollar).“
Das ist falsch, denn auch hier heißt es in der neuen Vereinbarung, das Ziel sei „bis 2035“. Auch kommt nicht notwendigerweise die gesamte (oder irgendeine) dieser entfernten Summe von den Industrieländern, wie es bei den jährlichen 100 Milliarden Dollar der Fall war. In der neuen Vereinbarung heißt es lediglich, dass „die entwickelten Länder als Vertragsparteien die Führung übernehmen“. (Unter Vertragsparteien ist das Pariser Abkommen zu verstehen.)
Die „Übernahme der Führung“ ist ein äußerst vager Begriff. Es könnte bedeuten, mehr als die Hälfte, sagen wir 151 Milliarden Dollar, zu zahlen. Oder einfach nur der größte Geber mit sagen wir 20 Milliarden Dollar zu sein. Oder auch nur eine Reihe von Werbeaktionen durchzuführen, um private Investoren zu Investitionen zu bewegen, die vielleicht nur Millionen betragen.
Das ganze Fiasko wird deutlich, wenn wir uns fragen, was der Finanzbedarf oder das Ziel für 2026 ist. Es gibt keinen, auch nicht für irgendein anderes Jahr bis 2035. Auch ist niemand dafür verantwortlich, diese weit entfernten Ziele zu erreichen.
Kurz gesagt, das ist ein riesiges Durcheinander und hat nichts mit dem zu tun, was im Pariser Abkommen gefordert wurde. Regulatorische Verwirrung ist ein langjähriges Spezialgebiet von mir, und dies ist so schlimm, wie ich es noch nie gesehen habe. Aber das kommt dabei heraus, wenn ein komplexer Deal für viel Geld am Sonntag um 2:40 Uhr morgens von Leuten abgeschlossen wird, die seit Tagen nicht viel geschlafen haben.
Sicherlich werden die nächsten COPs und viele kleinere Treffen damit verbracht werden, diese hoffnungslos vage und ernsthaft falsch formulierte Vereinbarung zu korrigieren. Wenn sie aber bis 2035 warten wollen, ohne dass es bis dahin eine Finanzierung gibt, dann ist das für mich in Ordnung.
Ein faszinierender Nebenaspekt ist, dass die Entwicklungsländer Berichten zufolge in ihren offiziellen Klimaplänen bis 2030 Kosten in Höhe von etwa 10 Billionen Dollar veranschlagt haben. Diese sind alle von der Bereitstellung von Finanzmitteln abhängig, was nach diesem Abkommen nicht der Fall sein muss.
Das Spiel um das große Geld ist gerade erst eröffnet worden, und es herrscht ein heilloses Durcheinander. Schauen wir mal, wie es weitergeht.
Link: https://www.cfact.org/2024/11/25/cop-29-diplomacy-delivers-perfectly-vague-promises-a-decade-away/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hier sind offenbar Leute des globalen Südens unterwegs – es wird ihnen nichts nützen. Denn weltoffen und liberal sind wir schon, wir da im Norden – aber nicht blöd. Weltbevölkerungskonferenz: Neuer Anlauf für Frauenrechte – DW – 12.11.2019 – ihr da im Süden, ihr habt es in der Hand. WIR sind nicht verantwortlich für euch, ihr seid doch selber groß, oder?
„Das Spiel um das große Geld ist gerade erst eröffnet worden, und es herrscht ein heilloses Durcheinander. Schauen wir mal, wie es weitergeht.“
Möge sich die größte Schnorrer-, Abzocker- und Raubopfer-Versammlung der Weltgeschichte, bestehend aus Klima-Alarm-Paranoiden, Profiteuren und „Weltrettern“, gegenseitig blockieren, so wirkungsvoll es nur geht! Es ist schließlich unser Geld, das sie verjuxen – sinn- und nutzlos.
Ein tolles Titelbild: Noch nie so viele Klima- und Alarm-Bekiffte zusammen mit ihren Abzockern auf einem Haufen! Der komplette COP-Wanderzirkus, fast wie mit KI generiert. Würde um echtes Geld gestritten, dann wäre es die letzte COP – Abreise nurmehr in Sarg oder Urne. Schließlich handelt es sich um eine Mafia, die Klima-Mafia. Da hört der Spaß auf!
Solange die sich so vermehren da unten im globalen Süden, solange ist eh alles ausweglos. Lediglich Geld zum Sterilisieren wäre sinnvoll – DAS aber können die selber machen, ohne unser Geld. Wenn sie wollen, sonst eben nicht. Am schärfsten war die vollge … Inderin, der alles Geld nicht langt, die will mehr. Aber mit Raketen herumfuchteln, zum Mond fliegen (wollen). Der Teufel soll sie holen, jetzt, sofort, unverzüglich.
Wem das nicht passt, der/die soll sich äußern, jetzt, sofort, … . Klartext.
Warum soll man den Entwicksländern die Beschaffung von Kriegsmaterial aller Art vorenthalten? Seien wir doch nicht so geizig. Über Rheinmetall hätten wir ja auch einen gewissen Rückfluss. Warum nicht auch Villen für die Landesfürsten.
Vergleiche die Termine der „Finanzvereinbarung“ von Cop 29
mit
https://eike-klima-energie.eu/2024/07/07/die-klima-zyklen-sind-planeten-gemacht-vorbestimmt-und-konstant/
(Titelseite und Kapitel
„6. Das Baryzentrum im Verlauf von 2015 bis 2040 mit Kommentierung der einzelnen Zeitmarken“).
Die Ähnlichkeiten sind entlarvend.
Die Zahlungsziele bei der Finanzvereinbarung
sind so festgelegt,
dass es aller Voraussicht nach
nicht zu schnell abkühlt.
Und Meldungen wie aktuell
„fünfwärmster Herbst seit Messbeginn“
noch lange möglich sind.
Sonst wäre ja die Begründung für die Klimafinanzierung weg.
Anstiegsdauer Erwärmung von 1988 bis 2023 = 35 Jahre
Abkühlung von 2024 bis 2100 = 76 Jahre
Es ist gut, wenn die Leute aus vielen Ländern zusammensitzen und es kommt nichts raus, dann wird auch nichts kaputtgemacht. Wie oft sitzen wir am Stammtisch und reden übers Wetter. Da kommt auch nichts raus. Wichtig bleibt, dass man am Schluß Einigkeit erzielt über Nichts und sich auf den nächsten Tag freut.
Na ja, das ist leider eben nicht immer so. Nehmen wir das Pariser Abkommen. Da wird den Leuten eingeredet, mit CO2 hätten wir einen Thermostat. Und viele glauben es.
Beim Pariser Abkommen kam ja leider was raus. Und zwar was Schlimmes: Wie Sie schreiben, lieber Herr Voge, dass man den Leuten einredet, mit CO2 hätten wir einen Thermostat. Und weiter: Das Volk muss die Maßnahmen der Regierungen unterstützen, denn nur diese Auserwählten wie Habeck mit seinen Seilschaften wissen wie man den Thermostat regelt. Aber das kostet, das kostet unsere Freiheit, die Einschränkung der Demokratie und bringt vor allem viel Geld für den Staat und die CO2-Treibhauskirche. Die Durchführung und Umsetzung des modernen Ablasshandels wurde letztlich 2015 in Paris beschlossen.
In Anbetracht der bei uns durch Ablasshandel aufgelegten CO2-Wohlfühlfonds wird der dritten Welt qualifizierte Hilfe aus Deutschland zuteil. Da bekommt unsereins schon einmal zynische Anmerkungen aus dem Netz-Freundeskreis zugestellt, wie diese Schilder-Kommentare: Peru bekommt jetzt Fahrradwege wie bei uns…..dafür bekommen wir jetzt Straßen wie in Peru. Ein wenig Lachgas darf es unter den Treibhausgasen aus meiner Sicht ruhig geben.