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Kanada ist ein weiterer Fall, der die Lüge begräbt, dass Atomkraft teuer ist. Da dies die einzige eigenständige Erzeugungsquelle ist, die während des Prozesses kein CO2 erzeugt, könnte man meinen, dass die Klimabewegten sich dafür auf die Straße kleben würden, um Kernkraftwerke mit dringender Dringlichkeit bauen zu lassen. Aber, davon ist kein ein bisschen zu merken.

Nein, ihr Mangel an Konsequenz in dieser Hinsicht offenbart, dass sie nichts weiter als eine wahnhafte, menschenhassende Sekte sind, die keiner jemals ernst nehmen sollte.

Unglücklicherweise für die Australier [und andere Länder] besetzen viele von ihnen Machtpositionen, nicht zuletzt die Verantwortlichen der Green/Labor Alliance, einer Gruppe von Verrückten, die anscheinend das gleiche Modell anwenden, das Vlad Putin verwendet, um seinen ukrainischen Gegnern jede Form von Energieerzeugung zu verweigern. In Vlads Fall ist die Zerstörung des Stromerzeugungs- und Stromverteilungssystems seines Feindes eine gute Kriegsstrategie.

Im Falle Australiens lässt sich die absichtliche Zerstörung der letzten Überreste zuverlässiger und erschwinglicher Stromerzeugung jedoch nicht so einfach erklären.

Kanadas Kernkraft zeigt die Energie-Ignoranz auf

The Australian, Nick Cater, 20 November 2022

Ende letzten Monats reichte das Energieunternehmen AGL einen Antrag auf Sprengung seines Kohlekraftwerks Liddell in New South Wales (NSW) ein. Schade, dass es nicht zerlegt und in Schiffscontainer verpackt werden kann, weil die Deutschen würden es mit Handkuss nehmen. [Die Ampel? – Aber nur vielleicht – der Übersetzer]

In Garzweiler bei Köln zerkleinern die Abbruchkolonnen Windräder, um an die Kohle unter der Erde zu kommen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Wiedereröffnung von fünf Kraftwerken mit minderwertiger Braunkohle angekündigt. Die Lebensdauer von drei Kernkraftwerken wird etwas verlängert.

Doch Australien hat anscheinend so viel Energie übrig, dass es sein viertgrößtes Kohlekraftwerk in fünf Monaten abschalten kann und die Lichter nicht einmal flackern sollen. Wir werden sehen.

Im Juni erlebten wir eine Generalprobe für die Schließung von Liddell. Eine Reihe von Ausfällen der Kohlekraftwerke,  die mit der steigenden Winternachfrage zeitgleich zusammenfielen, brachte den nationalen Energiemarkt an den Rand des Zusammenbruchs. Die Situation war so schlimm, dass der Energieminister von NSW, Matt Kean, die Kunden im Radio bat, ihre Spülmaschinen nicht bis nach der Abendspitze des Strombedarfs zu benutzen.

Am 12. Juni um 18.55 Uhr befahl der australische Energiemarktbetreiber AEMO den Queensland-Kohlekraftwerken, die Stromlieferung zu erhöhen. Am nächsten Morgen um 6.30 Uhr lief die Energie-Verbindungsleitung von Queensland nach NSW glühend heiß. Um 7 Uhr morgens floss Strom mit dreifacher Überlast der Leitungen.

Als die Sonne aufging, boten Sonnenkollektoren etwas Erleichterung, aber der Notfall war noch lange nicht vorbei. Am 13. Juni um 18:30 Uhr befahl die AEMO, verzweifelt nach jedem Megawatt an verfügbarer Leistung, die sie aufbringen konnte, zu suchen. Snowy Hydro , sollte ihr Spitzenlast  – Gaskraftwerk in Colongra an der NSW Central Coast hochzufahren. Unter normalen Umständen wird Colongra mit Erdgas betrieben. Da der Gaspreis jedoch in die Höhe geschossen war, liefen die Turbinen mit Diesel.

So viel zum reibungslosen Übergang von Kohlenwasserstoffen zu sauberer Energie. NSW vermied im letzten Winter Stromausfälle, indem es sich einer der als schmutzigsten angesehenen Kraftstoffart zuwandte:  Diesel. Aber, was am 13. Juni geschah, war alles andere als ein Einzelfall. Auf dem Höhepunkt der Netzkrise in der zweiten Augustwoche erzeugte Diesel 2 Prozent des abrufbaren Stroms im NEM National Energy Market.

Wenn es noch Gründe gibt, mit denen die Australische Bundesregierung und die Landesregierungen von NSW verhindern können, dass AGL diesen Akt des industriellen Vandalismus begeht, muss sie diese nutzen, denn selbst wenn Liddell offen bleibt, wird das Netz bis an die Grenzen belastet. Bundesenergieminister Chris Bowen sollte darauf bestehen, dass der Abriss verschoben wird, bis AGL Gleiches durch Gleiches ersetzt. Stattdessen werden wir mit Sprüchen über Investitionen von AGL in Wind und Sonne und seine Pläne für grünen Wasserstoff abgespeist.

AGL hat seinen Plan, auf dem Gelände Gasgeneratoren zu installieren, vor einigen Jahren verworfen, aber es gibt Liddell nicht vollständig auf. Das Unternehmen hat versprochen, in Partnerschaft mit Fortescue Future Industries von Andrew Forrest eine 500-MW-Lithium-Ionen-Batterie zu installieren.

Angenommen,  diese wäre zum Zeitpunkt der Schließung von Liddell in Betrieb, was nicht der Fall sein wird, wird es in der Art von Notfall, der NSW im Juni beinahe verdunkelt hätte, praktisch nutzlos sein. Eine 500-MW-Batterie speichert das Äquivalent von 0,01 Prozent des wöchentlichen Energieverbrauchs von NSW.

Liddell in die Luft zu sprengen, wird nur der Anfang unserer Leiden sein. Im August 2025 wird der größte Generator des Landes in Eraring durch einen weiteren Fuzz einer Batterie ersetzt. Andere müssen folgen, wenn die AEMO mit ihrem Plan, bis zum Ende des Jahrzehnts 60 Prozent der Kohlekapazität stillzulegen, auf Kurs bleiben will.

Lassen Sie uns für einen Moment die Skepsis beiseitelegen und davon ausgehen, dass Bowens Plan, 64 Millionen Sonnenkollektoren zu installieren, 3800 Windkraftanlagen zu errichten und 28.000 km Übertragungsleitungen zu verlegen, die Lösung wäre. Aber wenn er sie nicht bis April  2023 zum Laufen bringen kann, muss Bowen sein Wunschdenken aufgeben und sich den Tatsachen stellen. Die Gesetze der Physik und die Herausforderungen der Technik bedeuten, dass die von vielen erwartete, nahezu sofortige Umstellung auf null Emissionen einfach nicht stattfinden kann. Die moderne Welt funktioniert nun mal mit Kohlenwasserstoffen, und der Übergang zu etwas anderem wird viel länger dauern, als wir uns das bisher erzählt wurde, wenn er überhaupt erreicht werden kann.

Nicht jedes westliche Land macht so einen Blödsinn. Die Regierung von Ontario kündigte 2003 die Schließung ihrer Kohlekraftwerke an. Das Kraftwerk Thunder Bay, das letzte Kohlekraftwerk in Ontario, hörte 2014 auf zu liefern. Heute ist die Provinz der Motor der kanadischen Wirtschaft und ein Zentrum der Produktion.

Ontario nutzte seinen Vorteil, indem es in Kernenergie investierte und Wind und Sonne nur relativ gering berücksichtigte. Die Provinz besitzt fünf von sechs kanadischen Kernreaktoren, darunter das größte Kernkraftwerk der Welt.

Ontario hat sich zu einem frühen Anwender kleiner modularer Reaktoren entwickelt, von denen der erste in Darlington Point neben einem bestehenden Kernreaktor im Bau ist. Der erste SMR könnte bis 2028 in Betrieb gehen und eine Lebensdauer von 60 Jahren haben. Australiens Wind- und Solarinfrastruktur muss in diesem Zeitraum drei- oder viermal ersetzt werden, wenn wir so töricht wären und überhaupt könnten, auf diesem Weg weiterzumachen.

SMRs wären die bestmöglichen Ersatz-Grundlastkraftwerke für Australiens verbleibende Kohlekraftwerke, wenn wir eine Regierung hätten, die mutig genug wäre, sich dieser Herausforderung zu stellen. Vier SMRs, die bei Liddell hintereinander geschaltet werden und eine Fläche von nur 18 ha bedecken, würden die Lücke, die der Abbau der Kohlekraftwerke hinterlassen hat, bequem schließen.

Bowen behauptet, dass die Einführung von Kernenergie die Strompreise in die Höhe treiben und billigere und sauberere Technologien verdrängen würde, und er besteht darauf, dass erneuerbare Energien schneller zu bauen und billiger zu betreiben sind. „Diejenigen, die etwas anderes sagen, sind entweder gefährlich ignorant oder versuchen einfach, die Klimakriege fortzusetzen“, sagt er.

Tatsächlich war der Einzelhandels-Strompreis in Kanada im Jahr 2005 etwa gleich hoch wie der Preis in Australien, bevor der Investitionsboom für erneuerbare Energien begann. Heute zahlen Kanadier halb so viel wie die Australier und genießen die drittniedrigsten Preise in der OECD. Die Energie-Ignoranz sitzt tief.

The Australian

Könnten wir doch nur Kanadas Beispiel zur Kernenergie folgen.

 

https://stopthesethings.com/2022/12/04/contrarian-ontarians-canadians-lead-charge-on-cheap-safe-reliable-nuclear-power/

Übersetzt durch Andreas Demmig

 

 

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