Stefan Kämpfe
Während wir uns hier in Deutschland angesichts der inflationär steigenden Energiepreise über einen sehr milden Winter freuen konnten, sah es in anderen Regionen wesentlich kälter aus. In Ergänzung zu den Kältereports, welche hier beim EIKE oft erscheinen, sollen deshalb einige Stationen näher betrachtet werden.
Bevor wir unsere Rundreise starten, wollen wir uns erst einmal die langfristige Entwicklung der Eis- und Schneebedeckung ansehen. Europa, das ja nun auch politisch/wirtschaftlich immer unbedeutender wird, ist ja bloß der kleine Wurmfortsatz des Riesen-Kontinents Eurasien, dessen Daten zur winterlichen Schneebedeckung (in Km²) schon seit 1966/67 erfasst werden. Angesichts der allgemeinen Klima-Hysterie und der lang anhaltenden Serie von Mildwintern in Deutschland würde man gewiss auf eine Abnahme der schneebedeckten Fläche tippen – das Ergebnis sieht aber so aus:
Anders als bei der von Schnee bedeckten Fläche nahm die des Arktischen Meereises stark ab; doch liegen hierfür halbwegs verlässliche Daten erst seit dem Winter 1979/80 vor. Allerdings hat es solch starke Flächenrückgänge auch in früheren Jahrhunderten immer wieder gegeben; so zur Hochzeit der Wikinger (Grönland-Besiedlung) und letztmalig in den 1930er Jahren. Und momentan scheint der Tiefpunkt durchschritten; ab Mitte der 2000er Jahre verlangsamte sich der Flächenrückgang; in den letzten Wintern gab es sogar eine leichte Zunahme:
Aber wie lässt sich das unterschiedliche Verhalten der Eis- und Schneebedeckung erklären? Bei der Eisbedeckung spielt die so genannte AMO, die Atlantische Mehrzehnjährige Oszillation, eine zyklisch auftretende Zirkulationsschwankung der Ozeanströmungen im Nordatlantik, welche die Meeresoberflächentemperatur im gesamten, nordatlantischen Becken verändert, eine wesentliche Rolle. In AMO-Warmphasen (wie gegenwärtig) wird mehr Wärme in den Arktischen Ozean eingetragen; die Schneebedeckung der Landmassen besonders östlich des Urals, bleibt davon weitgehend unbeeinflusst. Schauen wir uns mal ein paar Stationen an, welche sich in den letzten Jahrzehnten im Winter nicht erwärmt haben. Wir starten in Mittelschweden, dem Heimatland der Klima-Hysterikerin und mittlerweile Millionärin Greta Thunberg. Östersund, am Ostabhang des Skandinavischen Gebirges, ist Wintersport-Fans als Austragungsort von Biathlon-Wettkämpfen bekannt.
Als nächste Station geht es in die deutsche Heimat, wo sich die Wintertemperatur seit gut 3 Jahrzehnten im Flächenmittel unwesentlich gestiegen ist – doch eben nur in Bodennähe. Auf Deutschlands höchstem Berg, einst ein Geschenk Österreichs, der Zugspitze, kühlten sich die Winter hingegen leicht ab.
Dieses Phänomen der winterlichen Höhen-Abkühlung, besonders im Januar, zeigt sich an allen deutschen Bergstationen ab etwa 1.000 Metern aufwärts. KÄMPFE berichtete darüber ausführlich hier. Die NOAA-Daten für ein Planquadrat, welches ganz Deutschland einschließt, bestätigen diesen leichten winterlichen Höhen-Abkühlungstrend:
Im sonnigen Südwestsibirien liegt die Großstadt Omsk, für welche sogar als Zugabe die Sonnenscheindauer ermittelt werden konnte. Die Reihe reicht bis in die späten 1970er Jahre zurück:
Die Ortschaft Oimjakon (Ostsibirien) gilt als kältester, dauerhaft von Normalbürgern bewohnter Ort der Welt; auch wenn strittig ist, ob die legendären, dort gemessenen minus 71°C korrekt ermittelt wurden. Gerade in den deutschen, grün-tendenziösen Medien wird ja gerne und viel über das angebliche Auftauen der Dauerfrostböden schwadroniert (welches aber meist Baumängeln und/oder Wärmeinsel-Effekten in größeren Siedlungen geschuldet ist); anhand der winterlichen Temperaturentwicklung ist ein baldiges, großflächiges Auftauen Sibiriens wohl eher unwahrscheinlich:
Wir ziehen weiter nach Gangneung/Südkorea, welches vor einigen Jahren Mitausrichter der Winter-Olympiade war.
In den 1970er Jahren war auch Sapporo auf der kalten, schneereichen Japanischen Nordinsel Hokkaido einmal Winter-Olymoia-Ort; in diesem Winter war Japan wegen der großen Schneemassen häufig in den Schlagzeilen. Auch dort wurde es in den vergangenen Jahrzehnten nicht wärmer:
Weiter ostwärts über den Pazifik in die USA, aus welchen wegen zahlreicher Kaltlufteinbrüche im abgelaufenen Winter ebenfalls häufig berichtet wurde. Dort findet sich ein schönes Beispiel, wie der Wärmeinseleffekt die winterlichen Temperaturen erhöht, anhand des Stationspaares Dale Enterprise (ländlich) und der nahen Bundeshauptstadt Washington (städtisch):
Ganz zum Abschluss machen wir noch einen Ausflug in den Sommer – den auf der Südhalbkugel, welcher dort „unsere“ Wintermonate umfasst und vor wenigen Wochen endete. Dort betreibt Deutschland in der Antarktis die Forschungsstation Neumayer, wo es sich im Winter seit Aufzeichnungsbeginn stark abkühlte – der Winter 2021 war dort der allerkälteste bislang. Doch wie sieht das im Südsommer aus, welcher temperaturmäßig in etwa dem Winter in Osteuropa entspricht?
Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
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Auch von mir vielen Dank an Stefan Kämpfe!
Was hier veranschaulicht wird, sind meßtechnisch nachweisbare Fakten. In den betrachteten Regionen werden geringfügige Änderungen festgetellt, Trends kann man dazu noch garnicht sagen. Es sind Temperaturprofile.
Die entscheidende Frage ist aber doch, gibt es einen Einfluß der CO2-Konzentration auf solche Temperaturreihen? Wenn es einen gäbe, müßte der doch weltweit annähernd einheitlich ausfallen, oder? Erkennt man so einen Einfluß? Ich erkenne keinen.
Für mich ergibt das, weder die Beobachtung noch die bekannte Physik können eine stringente Verifikation geben, daß CO2 irgend einen nachweisbaren Einfluß auf die Temperaturentwichlung hat.
Was spricht daher eigentlich dagegen, das Naheliegendste und Logischste anzunehmen, das auch der Hausverstand fordert. Nämlich, die Dynamik der Albedo aufgrund von stochastischen Bewölkungsmustern ist die Ursache all dieser Meßreihen? Und auf die Wolkenstochastik hat CO2 keinen bisher bekannten Einfluß, oder?
Jedenfalls bestätigt keine einzige Meßreihe Absurditäten wie Gegenstrahlungserwärmung oder Ähnliches …
Kämpfe, kämpfe weiter!
Die Winter werden bei uns wärmer – hoffentlich auch bei der Heizöl-Rechnung! Die Apfelblüte lässt jedenfalls noch auf sich warten….
Ansonsten wie beim Kältereport, nur diesmal systematisch: Wenig Aufregendes von Klima, außer dass es unsere Klima-Wahn-Politik noch immer nicht begreifen will. Und fortfährt, uns und die Menschheit zu ruinieren – im fortgeschrittenen Klima-Delirium. Potsdämliche Alarmforscher haben einen Papst und eine Klima-Kanzlerin mit Klima-Alarm verdummt, was uns Billionen kostet. Sie werden deshalb mit ihrer Klima-Panikmache jetzt nicht aufhören. Sonst stünden sie, für alle ersichtlich, saudumm da. Am besten jedoch wären die skrupellosen Alarm- und Panikstifter hinter Schloss und Riegel aufgehoben…
Was für eine wunderbare Ergänzung zu meinen „Kältereports“! Man kann also der Website, von der sich diese speisen, nicht irgendwelche Sensations-Mache vorwerfen.
MfG
Ich denke, hier muss man Stefan Kämpfe mal „Dankeschön“ sagen für die viele Arbeit, die er sich immer macht. Er formt trockene Wissenschaft in gut verständliche Diagramme um mit den erforderlichen Quellenangaben. Dort ist alles vorhanden, was man braucht, um sachorientierte Diskussionen zu führen. Die Beiträge sind gut lesbar und informativ.
Darum noch einmal: Herzlichen Dank für die Arbeit, Sie sind auf dem richtigen Weg. Bitte weiter so!
@Bernd Ufen,
ich schließe mich Ihrem Dank ausdrücklich an.
Die gewählten Stationen könnten dazu verleiten, den Erwärmungstrend der Nordhemisphäre ( schon die Arktis exkludiert, die sich besonders rasch erwärmt) nicht zur Kenntnis zu nehmen. Selbst mit den Daten nach UAH – untere Troposphäre bestimmt mit Sat-Daten, also ohne Wärmeinseleffekt (UHI) – ist das jedoch nicht der Fall. Vielmehr sehen wir im Winter eine Erwärmung um ca. 0,5K seit 1980.
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„Selbst mit den Daten nach UAH – untere Troposphäre bestimmt mit Sat-Daten, also ohne Wärmeinseleffekt (UHI) – ist das jedoch nicht der Fall. Vielmehr sehen wir im Winter eine Erwärmung um ca. 0,5K seit 1980.“
Preisfrage: Was hatten wir um 1980?? Richtig – den Höhepunkt einer Abkühlungsphase; da ist es keine Kunst, eine Erwärmung zu „konstruieren“. Trotzdem denke auch ich, dass die Winter der Nordhemisphäre etwas wärmer wurden – aus 2 Gründen: Erstens der um 1990 begonnenen AMO-Warmphase, welche den Nordatlantik und dessen weitere Umgebung leicht erwärmt (wozu auch W- und Mitteleuropa zählen). Diese wird aber vermutlich spätestens in den 2030er Jahren enden. Und zweitens gibt es da eine „Klimaschaukel“ zwischen Arktis und Antarktis: Wird Erstere wärmer, kühlt Zweitere ab. An der Neumayer-Station kühlten die Winter seit 1985 um etwa 3 Kelvin ab.
Keiner der „Trends“ – ob nun Erwärmung oder Abkühlung, ist besorgniserregend – dem Klima geht’s prima. So prima, dass, ganz apriltypisch, heuer die 7. Frostnacht an der Station Erfurt/Weimar eintreten wird… .
Ich schließe mich dem Dank an. Das ist eine gute, von Angst befreiende Übersicht.
Eine Angabe der Breitengrade wäre für eine grobe Orientierung noch gut.
In der Antarktis gibt es Stationen, die schon Nähe dem Polarkreis oder bereits außerhalb desselben liegen.
Bei manchen Grafiken finden Sie die Breitengrade im Diagramm. Wo nicht, hier die Angaben:
Zugspitze 48°, Omsk 55° (etwa wie Sylt), Oimjakon etwa 63°, Sapporo etwa 43°. In der Antarktis ragt nur ein Zipfel der Antarkt. Halbinsel über den Polarkreis nordwärts.