Am Mittwoch, dem 14. September, erklärte der um seine Wiederwahl ringende Ex-Präsident in einem Vortrag im unternehmernahen französischen Institut de l’Entreprise, der Mensch sei nicht alleine verantwortlich für den Klimawandel. Dass die Sahara zur Wüste geworden sei, könne schwerlich der Industrie angekreidet werden. Es sei menschliche Arroganz, zu behaupten, wir könnten das Klima ändern. Und dann kam der Satz, der rund um den Globus (außer in Deutschland!) von Print- und Online-Medien zitiert wurde: „Wir hatten eine große Klima-Konferenz. Wir diskutieren viel über Störungen des Klimas. Das ist interessant. Aber das Klima ändert sich seit viereinhalb Milliarden Jahren. Der Mensch ist nicht allein dafür verantwortlich. (…) Ich fände es besser, über ein viel wichtigeres Thema zu reden: den demografischen Schock. Frankreich sollte sich für eine internationale Konferenz über die Demografie stark machen. Noch nie hat die Erde eine demografische Explosion erlebt wie die, die auf uns zukommt: In wenigen Jahren werden wir elf Milliarden sein. Dafür sind die Menschen direkt verantwortlich. Aber niemand redet darüber.“ (zit. N. Le Figaro online vom 14. September 2016) Sarko möchte also lediglich eine Form des Malthusianismus durch eine andere ersetzen. Auf die Angst-Rhetorik möchte er keineswegs verzichten. Andernfalls liefe er Gefahr, den Machtanspruch der Nomenklatura, die er repräsentiert, in den Augen seiner potenziellen Wähler unglaubwürdig zu machen.
Sarko sieht sich offenbar gezwungen, das Thema zu wechseln, weil er weiß, dass in Politikerkreisen kaum jemand wirklich von der Klimagefahr überzeugt ist und dass diese Gefahr inzwischen in internationalen Meinungsumfragen ganz am Ende der Sorgen-Skala von Normal-Menschen rangiert. Er hat auch den Aufstieg des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump in den Augen, der sich als Klima-Skeptiker geoutet hat und wohl gerade deshalb die Gunst vieler US-Wähler erwirkt hat. Und er möchte verhindern, dass ihm seine wichtigste Konkurrentin im Kampf um das Amt des Staatspräsidenten, Marine Le Pen vom Front National, dieses Thema wegschnappt.
Sarko hatte sich übrigens schon einmal vor sieben Jahren als Staatspräsident mit dem Klima-Skeptizismus angefreundet. Ahnend, dass der „Klima-Gipfel“ von Kopenhagen Ende 2009 zum Fiasko werden würde, spielte er offen mit dem Gedanken, seinen farblosen Minister für Umwelt und Nachhaltigkeit, Jean-Louis Borloo, durch den weltbekannten Geologie-Professor Claude Allègre auszutauschen. (Borloo spielt übrigens eine unrühmliche Rolle in Michel Houellebecqs Zukunfts-Roman „Unterwerfung“) Allègre ist Sozialdemokrat der alten Schule (etwa wie unser Thilo Sarrazin) und als solcher ein rotes Tuch für alle Grünlinge. Der mit dem Crafoord-Preis, einem dem Nobelpreis ebenbürtigen Preis für Spitzenleistungen in den Naturwissenschaften, ausgezeichnete ehemalige Chef des Pariser Institut de la Physique du Globe, übte unter dem Trotzkisten Lionel Jospin einige Jahre lang das undankbare Amt des Ministers für Erziehung und Wissenschaft aus. In einer Reihe populärer Sachbücher tat er kund, dass er die Warnungen vor einer drohenden Klimakatastrophe für ausgemachten Schwindel hält. Er ging so weit, den ihm persönlich bekannten Ex-US-Vizepräsidenten Al Gore als Gauner zu bezeichnen. Doch nachdem erste Presseorgane bereits den bevorstehenden Amtswechsel von Borloo zu Allègre angekündigt hatten, machte Sarko im letzten Moment aus taktischen Erwägungen einen Rückzieher.
Sarkos jüngste Wendung deutet an, dass die intelligentesten und machthungrigsten Vertreter der politischen Klasse nun ahnen, dass mit dem Schüren der Klima-Angst bald kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Das ist für uns Klima-Skeptiker sicher ein Grund zur Freude und für alle, die die Klima-Angst zu ihrem Geschäftsmodell erkoren haben, umgekehrt ein Grund zur Panik. Dem Anliegen der Freiheit ist damit aber nur vorläufig gedient. Es wird darauf ankommen, alle Formen des Malthusianismus zurückzuweisen.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
@ #6 Hanna Thiele: Liebe Hanna, mit den Konsequenzen für Euratom habe ich mich noch nicht beschäftigt. Aber es stimmt, dass der Vertrag kein Verfallsdatum trägt. Hinkley Point kommt ja nun wohl in die Gänge. Aber ich halte den dort gebauten EPR für eine teure Sackgasse. Zukunft haben m.E. nur Reaktoren mit passiver Kühlung. Dennoch ist absehbar, dass sich Berlin mit dem einseitigen Atomausstieg selbst ausgestrickst hat. Es ist absehbar, dass D. schon in wenigen Jahren wirtschaftlich abgehängt sein wird.
#4 K. Boos
Ihr Lob gilt in diesem Fall der Fairness Edgar Gärtners, der auch liest und reagiert auf das was seine Leser fragen oder anmerken.
Diese Fairness findet man nicht bei allen EIKE-Autoren, gerade in diesem letzten Tagen konnte man erneut bei Dr. Keil und Prof. Ameling erleben, daß sie sich in ihrer einäugigen Sichtweise nicht gern stören lassen, selbst wenn ihre Darstellungen mit den wahren Zusammenhängen wenig zu tun haben.
# 3 Edgar Gärtner
Frage an Edgar Gärtner:
Wollten nicht Deutschland und Frankreich über EURATOM das anglo-amerikanische Übergewicht aufbrechen?
Und was ist nun, wo die Briten sich mit Frankreich über den Staatsbetrieb EDF und Hinkley Point fest verbinden, das obendrein mit China zur Ménage à trois ausbauen mit völlig neuen Atom-Perspektiven?
Machen sie Deutschland über Atom zum Deppen, der in seine eigene Falle gelaufen ist?
Der EURATOM-Vertrag ist unauflösbar. Sind die Briten nach vollzogenem Brexit da raus oder weiter drin – und höhlen über Atom die bestehende EU aus?
@ #1 h. Thiele
Haben Sie es mitbekommen?: Menke-Glückert ist tot!
Ich muss Herrn Gärtner in der Beurteilung von Hr. Sarkozy z7ustimmen – der eine Malthusianismus soll durch einen anderen ersetzt werden – Hauptsache man schreckt die Menschen mit apokalyptischen Visionen. Schön die Meinungsvielfalt bei EIKE zu sehen – vorbildlich…
Ja, darauf hätte ich auch noch hinweisen sollen. Sarko verfolgt die gleiche Mission wie Merkel und die ganze EU-Nomenklatura.
Sarkozy verfolgt ja noch ein anderes Projekt zur Destabilisierung Europas, viel wirksamer und einträglicher für seine Chefs.
http://tinyurl.com/zpvoygo
Bei CO2 geht es um Entwicklungspolitik, d.h. wohin die Gelder gelenkt werden, die unter der Fahne „Social Corporate Responsibility“ eingetrieben werden.
Sarkozy ist clever genug, verstanden zu haben, daß die Rothschildts samt globalisierter Konzerne wie Unilever, BAYER, BASF, Boehringer, Siemens etc. längst weggeschwenkt sind von dem angreifbaren Begriff „CO2-Klimarettung“ auf den viel teuflischeren Begriff „Nachhaltigkeit“.
Und da die kolonialistischen Ambitionen Frankreichs in Richtung Afrika nie nachgelassen haben, sind auch Träume wie Desertec nicht tot, werden nur etwas umetikettiert und über Änderungen der Rechtslage bei der WTO und Änderung der UN-Strukturen nach wie vor und gezielter denn je verfolgt.
Prof. Radermacher vom Club of Rome hat klar gesagt, „kein Wachstum“ zu fordern wäre weltfremd, Deutschland habe es vorgemacht, 4/5 West haben 1/5 DDR integriert, nun läuft alles größer und teurer, denn 1/5 muß 4/5 integrieren.
Das ist genau der Welt-Sozialplan, denn Maurice Strom in Gegenwart von Picht im Jahre 1974 losgetreten hat. Picht, Weizsäcker, Pestel, Gottstein, Häfele, Heinloth und Crutzen haben ihn mithilfe der Strauß/Stoltenberg-CDU/CSU, der DPG und der MPG samt Geheimdiensten, Wirtschaft und Kirchen auf den Weg gebracht, um zu vermeiden, daß eine Vergemeinschaftung von Sozialdemokraten wie Willy Brandt ausgehen könnte.
(Siehe auch Guttenberg-Konspiration gegen Brandt, ebenso das Einpflanzen des CDU-Theologen Albrechts als Herrscher über das sozialdemokratische Niedersachsen per Stimmenkauf.)
Der Global-Marshallplan, zu dessen Motor und Hauptfinanzier Deutschland gemacht wurde, will die Wüste mit sog. Erneuerbaren Energie „begrünen“, Meerwasser entsalzen, die Wüsten aufforsten zwecks CO2-Aufnahme und um Holz als Rohstoff der Zukunft den Quellen Wind und Solar hinzufügen.
Die gesamte IT-Wirtschaft wartet nur darauf, daß Deutschland ihr mit der Energiewende das Geschäftsfeld der Zukunft vor die Füße legt, nämlich Millionen von Klein-Stromerzeugern, die über digitale Fernsteuerung in Resonanz gebracht werden müssen.
Kriege werden überflüssig, ein kleiner Cyber-Angriff von Anonymus kann den größtmöglichen Schaden anrichten.
Das Leben in Furcht und Schrecken soll ja nicht aufhören.
Die Anteil der drei Familienclans Weizsäcker, Guttenberg und de Maizière an der Errichtung dieser Schreckensherrschaft wäre es wert, endlich gründlich beleuchtet zu werden.rbung: