Chris Talgo

Zwischen dem Untergang des Römischen Reiches und der Geburt der italienischen Renaissance stagnierte Westeuropa wirtschaftlich und erlebte einen kulturellen Niedergang, der gemeinhin als das Dunkle Zeitalter bezeichnet wird.

Diese mehrere Jahrhunderte lange Periode ist vor allem deshalb als Dunkles Zeitalter bekannt geworden, weil die gesellschaftlichen und menschlichen Fortschritte im Allgemeinen zum Erliegen kamen, weil fundierte Wissenschaft, Fakten und die Wahrheit von Eliten, die nach Macht und Kontrolle strebten, missachtet wurden.

Traurigerweise ist Westeuropa dabei, genau diesen Weg wieder einzuschlagen.

Vor einigen Tagen fielen Spanien, Portugal und Teile Frankreichs und Belgiens buchstäblich für Stunden aus, nachdem eine massive Stromunterbrechung zu einem systemweiten Netzzusammenbruch geführt hatte.

Mehr als 50 Millionen Menschen waren ohne Strom. Die Verkehrssignale funktionierten nicht und verursachten ein Chaos auf den Straßen. Die U-Bahnen funktionierten nicht und die Menschen saßen fest, wo immer sie waren. Läden und Geschäfte blieben geschlossen, da nur noch mit Bargeld bezahlt werden konnte. Der Mobiltelefondienst war lückenhaft, so dass Smartphones fast unbrauchbar waren und eine schnelle Kommunikation unmöglich war. Selbst einige Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen, die in der Regel über Notstromgeneratoren verfügen, waren ohne Strom.

Mit anderen Worten, das moderne Leben kam für Dutzende Millionen Menschen in einigen der fortschrittlichsten Nationen und Städte der Welt fast völlig zum Erliegen.

Der Grund für dieses schreckliche Ereignis ist, dass die westeuropäischen Eliten solide Wissenschaft, gesunden Menschenverstand und die Wahrheit zugunsten des Klima-Alarmismus‘ abgelehnt haben.

Es ist keine große Überraschung, dass Westeuropa der unangefochtene Weltmeister ist, wenn es darum geht, die sogenannte grüne Agenda voranzutreiben. Von den Pariser Abkommen bis hin zu der schwerfälligen Rolle der UNO bei der Unterstützung des Klima-Alarmismus‘ in den letzten Jahren ist Westeuropa das Maß aller Dinge, wenn es um den Eifer bzgl. Klimawandel geht.

Daher sollte es auch nicht überraschen, dass die Ursache für den größten Stromausfall in der modernen Geschichte Europas in Spanien lag, also einem Liebling der grünen Bewegung, weil es mehr als die Hälfte seines Stroms aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt.

Konkret kam es in zwei Solarkraftwerken im Südwesten Spaniens zu einem plötzlichen und starken Rückgang der Stromerzeugung, der fast augenblicklich einen systemischen Zusammenbruch der Netzinfrastruktur auslöste.

Es ist einfach absurd anzunehmen, dass eine moderne Nation wie Spanien sich hauptsächlich mit erneuerbaren Energien versorgen kann.

Wie jeder weiß, scheint die Sonne nicht immer, und der Wind weht nicht immer. Diese offensichtliche Tatsache bedeutet, dass erneuerbare Energiequellen eine Achillesferse haben, nämlich von Natur aus ihre Intermittenz.

Es stimmt auch, dass es nicht annähernd genügend Batteriespeicher-Kapazität gibt, um zusätzliche Energie bereitzuhalten, wenn diese Quellen keine zuverlässige Energie liefern.

Trotz dieser eindeutigen Unzulänglichkeiten haben die europäischen Eliten darauf bestanden, dass erneuerbare Energien so schnell wie möglich eingeführt werden müssen. Von Netto-Null-Wahnsinn bis hin zu ESG- Bewertungen war Europa Vorreiter bei der Abschaffung erschwinglicher und zuverlässiger Energie zugunsten unerschwinglicher und unzuverlässiger sogenannter grüner Energie.

Was diese ganze Klima-Alarmismus-Geschichte noch unsinniger macht ist die Tatsache, dass die so genannte grüne Energie nicht umweltfreundlich ist. Zahlreiche Berichte und Studien zeigen, dass riesige Solarzellenfelder und gigantische Windturbinen eine Vielzahl von Umweltproblemen verursachen, wie z. B. die Zerstörung von Lebensräumen, den Verlust von Wildtieren usw. Nachdem diese massiven Bauwerke ihre Lebensdauer erreicht haben, die in der Regel nur etwa ein Jahrzehnt beträgt, sind sie außerdem nicht recycelbar.

Ich bin mehr als zuversichtlich, dass die Eliten, welche die grüne Bewegung in den letzten Jahren vorangetrieben haben, sich dieser Tatsachen vollkommen bewusst sind. Dennoch haben sie beschlossen, unbeirrt von diesen lästigen Tatsachen weiterzumachen.

Das führt mich zu der Überzeugung, dass sie weder die Absicht noch den Wunsch haben, „den Planeten zu retten“. Es macht mich auch viel sicherer, dass sie nicht daran interessiert sind, das Leben der hart arbeitenden Europäer der Mittelklasse zu verbessern. Wäre das der Fall, hätten sie den Unsinn mit der grünen Energie schon längst aufgegeben.

Abgesehen davon kann ich nicht umhin mich zu fragen, ob es ihnen tatsächlich darum geht, ihre Macht und Kontrolle zu vergrößern.

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten hat Europa eine sehr lange Geschichte wohlhabender Eliten, die in einem System, das gegen die Massen gerichtet ist, übergroße Macht und Kontrolle ausüben. In vielen Fällen haben sich diese Eliten verschworen, um Nullsummensysteme zu schaffen, in denen sie gewinnen und der Rest verliert.

Man sollte sich nicht täuschen: die westeuropäischen Eliten sind fest entschlossen, den Massen ihre Klimaalarm-Agenda aufzuzwingen, ob sie es wollen oder nicht.

Deshalb müssen wir die schiere Dummheit ihres lächerlichen, aber unheilvollen Plans unterstreichen, zuverlässige, erschwingliche und reichlich vorhandene Energie durch unzuverlässige, unerschwingliche und umweltzerstörerische Energiequellen zu ersetzen, die gänzlich von sonnigen und windigen Bedingungen abhängig sind.

Chris Talgo is senior editor at The Heartland Institute.

Link: https://www.westernjournal.com/western-europe-literally-returning-dark-ages/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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