Chris Martz

Die politischen Feuer, entfacht mit der zweiten Amtseinführung von Präsident Donald Trump, haben die nationale Aufmerksamkeit von den verheerenden Waldbränden in Kalifornien abgelenkt.

Die inzwischen vollständig eingedämmten Brände im Großraum Los Angeles sollten nicht in den Geschichtsbüchern verschwinden und als eine weitere Folge der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung abgetan werden. Politiker, die versuchen, die Schuld für die Katastrophe auf den Klimawandel zu schieben, versuchen nicht nur, sich der Verantwortung zu entziehen, sondern liegen schlichtweg falsch.

Brände benötigen drei wichtige Zutaten: eine Zündquelle, Brennstoff und Sauerstoff. Waldbrände entzünden sich nicht von selbst nur weil es auf der Erde heute 1,2 °C wärmer ist als 1850. Zunächst muss es eine Zündquelle geben. Diese kann natürlichen Ursprungs sein, z. B. durch Blitzschlag, oder vom Menschen verursacht, z. B. durch Feuerwerkskörper, Funken oder Brandstiftung. Siebenundneunzig Prozent der Brände zwischen 1992 und 2012 hatten eine menschliche Zündquelle, so eine in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie.

Das mediterrane Kalifornien ist da keine Ausnahme. Die genaue Ursache für die Brände in Los Angeles muss noch ermittelt werden, Blitzschlag wurde jedoch bereits ausgeschlossen. Ob es sich um einen Unfall, Brandstiftung oder eine defekte Stromleitung handelte, ist noch nicht bekannt. Sollte es sich um eine defekte Stromleitung gehandelt haben, muss Southern California Edison erklären, warum es seine Übertragungsleitungen in den Ausläufern des Gebirges nicht abgeschaltet hat. Bekannt ist, dass die Wetterbedingungen dafür gesorgt haben, dass die Brände nicht eingedämmt werden und sich ausbreiten konnten.

Die Wetterlage

Bevor die Brände ausbrachen, warnte das Büro des Nationalen Wetterdienstes in Los Angeles vor „lebensbedrohlichen“ und „zerstörerischen“ Stürmen. Den Bewohnern wurde geraten, in ihren Häusern zu bleiben und sich von den Fenstern fernzuhalten, da in den Santa Monica Mountains und den umliegenden Ausläufern starke nordöstliche Winde mit Böen über 130 km/h erwartet wurden. Solche Böen können nicht nur Bäume umstürzen, sondern auch Stromleitungen und lose Objekte, die Brände entfachen können, die sich dann schnell ausbreiten.

Die Wetterlage dahinter ist einfach zu beschreiben. Die starken nordöstlichen Winde sind das Ergebnis eines hohen Druckgefälles zwischen dem Hochdruck über dem Great Basin und dem Tiefdruck über Baja California. Je stärker der Gradient, desto stärker sind die Winde.
Die Winde werden durch Gebirgspässe kanalisiert, sinken auf der Leeseite ab und strömen ins Vorland.
Durch das föhnartige Absinken trocknet und erwärmt sich die Luft mit jedem Kilometer Abstieg um etwa 10°C. Sobald die heißen, trockenen Winde das Vorland erreichen, trocknen sie die Vegetation, insbesondere Brennstoffe mit kleinem Durchmesser wie Zweige, Blätter und Gras, in weniger als 10 Stunden aus und schüren bestehende Brände, indem sie diese mit mehr Sauerstoff versorgen.
Diese Winde werden als Santa-Ana-Winde bezeichnet. Sie treten jedes Jahr auf, und jeder Bewohner Südkaliforniens ist mit ihnen vertraut.

[Die letzten beiden Absätze wurden nicht wörtlich übersetzt, sondern vom Übersetzer aus meteorologischer Sicht überarbeitet.]

In den Nachrichtenartikeln, in denen die Brände in L.A. mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel in Verbindung gebracht werden, wird die zunehmende Austrocknung der Vegetation durch steigende Temperaturen und abnehmende Niederschläge angeführt. Während sich LA seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1878 um 3°C erwärmt hat, was zum Teil auf den städtischen Wärmeinseleffekt zurückzuführen sein dürfte, gibt es keinen statistisch signifikanten Trend bei den Niederschlägen – 2023 war das sechstnasseste Jahr in den Aufzeichnungen.

Außerdem sollte man bedenken, dass der Südwesten auf regionaler Ebene seit mindestens 1895 trockener geworden ist. Seit dem Jahr 2000 herrscht dort eine „Megadürre“, wie sie grob definiert wird. Tatsächlich hat der Südwesten eine gut dokumentierte Geschichte von „Megadürren“. Die Rekonstruktion von Jahresringen deutet darauf hin, dass die derzeitige „Megadürre“ im Westen Nordamerikas einen Vorgänger hat. Die 400 Jahre dauernde „mittelalterliche Megadürre“, die zwischen 900 und 1300 n. Chr. auftrat, übertraf alle seither aufgezeichneten Dürreperioden.

Im gleichen Zeitraum herrschte im weltweiten Maßstab das „Mittelalterliche Klimaoptimum“. A. d. Übers.

Es gibt keinen schlüssigen Beweis dafür, dass Treibhausgasemissionen die tödlichen Brände ausgelöst haben. So sind beispielsweise die Abweichungen der Lufttemperatur und der Niederschläge vom Durchschnitt im Verhältnis zum Brandgebiet minimal. Brände können unabhängig davon ausbrechen, ob es heiß oder kalt ist. Eine von der American Association for the Advancement of Science veröffentlichte Studie ergab, dass die Höchsttemperaturen bei allen vom Santa-Ana-Wind ausgelösten Bränden von 1948 bis 2018 zwischen 6°C und 35°C lagen. Die Autoren stellten fest, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen der verbrannten Fläche und der Temperatur bestand. Außerdem gab es eine schwache Korrelation zwischen der Brandfläche und den Niederschlägen in den sieben bis 30 Tagen davor.

Brennstoffe, insbesondere solche mit kleinem Durchmesser, trocknen schnell aus, wenn sich die Wetterbedingungen ändern. Die trocknende Wirkung der Santa-Ana-Winde macht die Vegetation innerhalb weniger Stunden leicht entflammbar, selbst wenn es zuvor überdurchschnittlich viel geregnet hat. Die Studie der American Association for the Advancement of Science hat zwar festgestellt, dass bei 75 % der Santa-Ana-Windereignisse keine Brände entstehen, aber auch, dass 100 % der mit diesen Winden verbundenen Brände von Menschen verursacht werden.

Daher haben vom Menschen verursachte Brände einen weitaus größeren Einfluss auf das Brandrisiko als die durch den Klimawandel bedingten Veränderungen.

Es besteht noch immer kein Konsens über künftige Veränderungen bei den Santa-Ana-Windereignissen. Einer Studie zufolge hat die Zahl der Santa-Ana-Windtage in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen, und dieser Trend wurde mit einer zunehmenden Häufigkeit von Jetstream-Konfigurationen über Kalifornien in Verbindung gebracht. In einer anderen Arbeit wurde jedoch festgestellt, dass der die Santa-Ana-Winde antreibende Druckgradient in den Modellen der Autoren als Reaktion auf die Erwärmung abnimmt, obwohl die Abschwächung im Winter weniger ausgeprägt ist. Diese und ähnliche Studien lassen erhebliche Zweifel an einem Zusammenhang zwischen den Bränden und dem vom Menschen verursachten Klimawandel aufkommen.

Reduktion zukünftiger Brandrisiken

Im dicht bewaldeten Nordkalifornien haben Brandvermeidung und schlechte Waldbewirtschaftung, wie unzureichende mechanische Durchforstung und vorgeschriebene Brände, zu einer Jahrhunderte langen Anhäufung von Brennmaterial geführt, vor allem auf Bundesland. Im Gegensatz dazu besteht die Brandlast in Südkalifornien hauptsächlich aus Buschwerk und nicht heimischen Pflanzenarten wie Eukalyptus, der brennbare Öle enthält, und Palmen, die sich aufgrund ihrer faserigen Beschaffenheit leicht entzünden.

Auch wenn die falsche Bewirtschaftung der Wälder kein so großes Problem darstellt, kann die Reduzierung der Brennstoffe die geringfügige Zunahme der Brandgefahr durch die künftige Erwärmung bis zu 15 % im Vergleich zu heute im Rahmen des „Business-as-usual“-Szenarios mehr als ausgleichen. Im Grunde genommen würden sich schnelle wirtschaftliche Dekarbonisierungsbemühungen als zwecklos erweisen.

Wenn man bedenkt, dass 97 % der Brände von Menschen verursacht werden, führt die Konzentration von 11 Millionen Menschen auf ein paar tausend Quadratkilometer, die sechs bis neun Monate im Jahr in sonnigen Gebieten leben wollen, unweigerlich zu einer Zunahme von Brandfällen.

Die Verringerung des Brandrisikos wird davon abhängen, dass die Öffentlichkeit stärker für den Brandschutz sensibilisiert wird, um die Zahl der Brände zu verringern, dass die Mittel zur Brandbekämpfung aufgestockt werden, dass strengere Bauvorschriften eingeführt und durchgesetzt werden, die eine feuerbeständige Bauweise von Häusern vorschreiben, und dass sichergestellt wird, dass Southern California Edison die Stromübertragung bei starkem Wind unterbricht, um das Risiko von Bränden durch umgestürzte Stromleitungen zu minimieren, oder alternativ seine Leitungen unterirdisch verlegt.

Es gibt zwar viele nützliche Verfahren zur Eindämmung des Klimawandels, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass auch nur eines davon umgesetzt werden wird. Es ist zu einfach für die Klimaille, sich weiterhin auf „Netto-Null-Ziele“ zu konzentrieren und jede Umweltkatastrophe auf den Klimawandel zu schieben.

Das ermöglicht es ihnen und ihren Verbündeten in den Medien, mit dem Finger auf die Energieunternehmen zu zeigen und teure Zahlungen durch Rechtsstreitigkeiten und Gesetze wie den Klima-Superfund zu fordern. Energieunternehmen, die das erzeugen, was die Menschheit zum Überleben braucht, werden zu den Bösewichten im Moralspiel des Klimawandels und lenken so bequem von der eigenen Politik der Alarmisten ab, die in den letzten Jahrzehnten das Brandrisiko erhöht hat: unzureichende Stadtplanung und Vernachlässigung der notwendigen Ausdünnung des Unterholzes. Und wenn ihr Schwindel erfolgreich ist, bekommen sie Millionen von Dollar, mit denen sie spielen können.

Diesmal dürfen sie nicht ungestraft davonkommen.

This article originally appeared in The Washington Examiner.

Link: https://www.cfact.org/2025/02/13/the-la-fires-were-man-made-but-not-like-they-say/#

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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