Rede und MEINUNG
Von DIEGO FASSNACHT, 8. JUNI 2024
Theodor Weimer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse und oft als „Mr. DAX“ bezeichnet, übte scharfe Kritik an der Politik des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck. Bei einer Diskussionsrunde des Bayerischen Wirtschaftsbeirats hielt sich Weimer, eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen und internationalen Finanzwelt, mit seiner Einschätzung nicht zurück.
„Wir stehen vor einer schieren Katastrophe“, erklärte Weimer im Rückblick auf sein 18. Treffen mit Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck, dem Co-Vorsitzenden der Grünen.
Herr Weimer bemerkte zunächst in einen Anflug von Optimismus, Herr Habeck habe gute Zuhörfähigkeiten bewiesen und einige richtige Entscheidungen getroffen. Doch dieser Optimismus verflog. „Die Fundamentalisten kommen zunehmend durch“, sagte Weimer und deutete damit auf eine Verschiebung des politischen Fokus hin, was ihn zutiefst beunruhigt.
Die globale Wahrnehmung Deutschlands nimmt rapide ab
Weimers Rede war nicht nur eine Tirade, sondern Ausdruck echter Besorgnis. Er gab Einblicke aus seinen umfangreichen Gesprächen mit internationalen Investoren und zeichnete ein düsteres Bild von Deutschlands Stellung in der globalen Wirtschaftsgemeinschaft. „Unser Ruf war noch nie so schlecht“, betonte Weimer.
Investoren, insbesondere langfristig orientierte wie Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds, sind von der aktuellen Entwicklung Deutschlands verblüfft. „Sie schütteln den Kopf und fragen: ‚Wo sind die deutschen Tugenden geblieben? Wir wissen nicht mehr, wie wir euch verstehen sollen.‘“
Diese Investoren, so Weimer, begegnen Deutschland inzwischen mit einem gewissen Fatalismus. „Wenn Sie so weitermachen, werden wir Sie noch stärker meiden“, warnen sie. Der Kern ihrer Frustration liegt in der ihrer Meinung nach irrationalen Politik, die Deutschland in einen „Trödelladen“ verwandelt hat, in dem Investitionen eher von opportunistischen Motiven als von soliden Fundamentaldaten getrieben werden. „Was Sie tun, ist einfach verrückt, bekomme ich gesagt“.
Einer Regierung fehlt die Richtung
Die Skepsis beschränkt sich nicht nur auf die Wirtschaftspolitik. Weimer berichtet, dass politische Beobachter aus Ländern wie Singapur die Kompetenz der deutschen Regierung offen in Frage stellen. „Sie fragen mich: ‚Was für eine Regierung haben Sie?‘“
Er ging ausführlich auf die wahrgenommene Verschiebung hin zu einer „Big Government“-Mentalität ein, bei der „der Staat“ meint, sich überall einmischen zu müssen. „Wirtschaftlich sind wir auf dem Weg, ein Entwicklungsland zu werden“.
Auswirkungen auf Schlüsselindustrien
Ein wesentlicher Streitpunkt ist die deutsche Autoindustrie. Weimer kritisiert die strengen CO₂-Vorgaben, die seiner Meinung nach die Autohersteller in die Enge getrieben haben. „Wenn ich einen BMW 7er kaufe, bekomme ich in Deutschland nur einen Sechszylinder-Hybrid, in den USA aber einen Achtzylinder“ und bezeichnet den Druck, Firmen- und Privatwagen zu verkleinern, als fehlgeleitet. „Wir brauchen große Autos, um Wachstum zu erzielen“.
Größere politische Versäumnisse
Weimers Kritik erstreckte sich über die Wirtschaftspolitik hinaus auf Deutschlands Umgang mit Migration und Verteidigung. Er verurteilte die Migrationspolitik des Landes als grundlegend fehlerhaft und nicht auf wirtschaftliche Notwendigkeiten ausgerichtet. Effektive Migration sollte sich seiner Ansicht nach darauf konzentrieren, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen, die zur Wirtschaft beitragen, und nicht darauf, diejenigen zu unterstützen, die möglicherweise langfristig Sozialhilfeempfänger werden.
Darüber hinaus hob er den Rückstand Deutschlands in den Bereichen Verteidigung und Digitalisierung als kritische Bereiche hervor, in denen es zu Versagen kommt.
Ein Aufruf zur Veränderung
Zum Abschluss seiner Rede hob Weimer sein Gefühl der Dringlichkeit und der Notwendigkeit radikaler Veränderungen hervor. Die Zeiten, in denen man Deutschlands wirtschaftliche Probleme beschönigte, seien vorbei und er zitierte den im letzten Jahr verstorbenen Wolfgang Schäuble, einen berühmten deutschen Politiker (CDU): „Isch over“ (Es ist vorbei).
Weimers Rede ist ein deutlicher Weckruf. Sie ist eine Revolte gegen die seiner Meinung nach grassierende grüne Ideologie, die die deutsche Wirtschaftspolitik infiziert. Internationale Beobachter beobachten die Lage aufmerksam und stellen sich die Frage: Wird Deutschland diesem Ruf nach Veränderung folgen oder seinen bisherigen Weg fortsetzen?
Diego Fassnacht, CFA, ist internationaler Ökonom und Anlageberater für Privatkunden und Institutionen. Vor seiner Tätigkeit im Finanzwesen war er Mitglied des Deutschlandrats der Jugendorganisation (JU) der größten deutschen Oppositionspartei, der CDU.
https://asiatimes.com/2024/06/mr-dax-takes-on-germanys-green-pest-economic-policy/
Übersetzt durch Andreas Demmig
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Das Video wurde am Tag vor der Wahl verbreitet, obwohl die Rede vom April 24 ist. Offensichtlich hat das Video seine Wirkung nicht verfehlt. So weit, so gut. Dennoch ist den meisten nicht aufgefallen, dass Mr. DAX in der gleichen Rede Dinge gesagt hat, die er wahrscheinlich selbst nicht versteht, die aber mehr als alarmierend sind.
Er zitierte seine amerikanischen Informanten mit der Aussage: „Uns ist egal welcher alte Mann Präsident ist.“ „Die Unternehmen führen das Land“. Zu den guten Long-Investoren zählte er Blackrock, Fidelity, usw. offensichtlich ahnungslos, dass gerade diese großen Investoren die große Transformation seit vielen Jahrzehnten förderten. Bei dem G7 Gipfel wurde uns abermals vor Augen geführt, wie sicher man sich mit einem senilen Präsidenten fühlen kann. Wenn Herr Dr. Weimer ein solches Modell der Privatisierung auch für Europa vorschlägt, dann waren Habeck und Co erst der Vorgeschmack auf einen endgültigen Niedergang.
Ein Lügner oder Dummkopf, wer zu anderen Schlüssen kommt. Erstaunlich und erfreulich zugleich, dass es überhaupt noch eine unangepasste Wirtschaftsgröße gibt. Unglaublich, dass sich ein ganzes Land von einer ideologisch verdummten, grünen Traumwelt ruinieren lässt. Klar, es ist wegen des Alarms von „der Wissenschaft“, die für Alarm bezahlt wird.
Habecks Märchenland und grüner Neosozialismus – der Staat lenkt und zahlt dafür ohne Ende. Oberstes Ziel ist die „Klima-Weltrettung“, aber bloß nicht mit Kernkraft, pfui Teufel. Grüne Wirtschaftslenkung a la Habeck, Scholz und Merkel. Die 68er haben bei ihrem Marsch durch die Institutionen ihr Ziel erreicht. Mit dieser Tölpel-Mannschaft ist das Land so gut wie ruiniert.
Wir HABEN Wachstum: 0,3% p.a., gucksdu
Einwohnerzahl
84.669.326 (31. Dezember 2023)[2]
Bevölkerungsdichte
237 (41.) Einwohner pro km²
Bevölkerungsentwicklung
▲ +0,36 % (2023)[2] pro Jahr
Vor kurzem stand da noch 1,3% p.a. – sind wohl einige schon abgehauen. Der Zuzug hält an.
2013
80.8
–
–
2014
81.2
+0.4
+0.53 %
2015
82.2
+1.0
+1.20 %
2016
82.5
+0.3
+0.42 %
2017
82.8
+0.3
+0.33 %
2018
83.0
+0.2
+0.27 %
2019
83.2
+0.1
+0.18 %
2020
83.2
0.0
-0.01 %
2021
83.2
+0.1
+0.10 %
2022
84.4
+1.1
+1.35 %
https://ru-geld.de/de/statistik/population-of-germany.html#development-in-population. Seit 2014 bis 2022 sind 3,2 Millionen hinzu gekommen, s. die Tabelle – das ist mehr als der Gazastreifen mit ca. 2,1 Mio. – wo die wohl alle herkommen? Wie viele Wohnungen braucht man für 3,2 Mio. zusätzlich? Tendenz steigend.
Ich kenne diese Rede auch, habe sie auf YT gehört. Leider wird sie an der Ampel zerschellen. Habeck scheint das alles nicht zu interessieren. Bei einer Zusammenkunft von Managern, habe leider vergessen, welche und wo ich das gelesen hatte, war aber erst kürzlich, meinte doch dieser Kinderbuchautor sinngemäß, dass man sich Gedanken darüber machen müssen, wieviel Industrie man bräuchte. Diesen Gedanken habe ich auch schon einmal von der grünen Partei gehört. Wir benötigen keine energieintensive Industrie, meinte einer der Vertreter. Das sagt alles. Übrigens, ich glaube auch nicht, dass die CDU andere Gedanken entwickelt. Sie ist zu sehr ergrünt. Bei denen geht es nur nicht so schnell voran und etwas sachter. Das Ergebnis würde das gleiche bleiben. Der Untergang Deutschlands wird wohl nicht mehr aufzuhalten sein. Ich sehe das sehr pessimistisch oder sollte man besser realistisch sagen.
Leider teile ich Ihre Einschätzung. Seit dem Fall der Mauer hat sich in keinem gesellschaftlich relevanten Bereich etwas zum Positiven verändert, im Gegenteil.
Die Energiewende ist der vorletzte Sargnagel der von einer unfähigen Regierung mit vehemenz in den Deckel gehämmert wird.
Da werden in windschwachen Gebieten Wälder abgeholzt, nur um ein paar lächerliche aber teure Windmühlen hinzustellen, von denen nur einer profitiert, der Betreiber.
Der volkswirtschaftliche Schaden dieser Wirtschafts- und Energiepolitik geht in die Billionen.
Und das Verrückte ist, wir wollen offizíell kein Gas aus Russland. Aber Indien verkauft uns Gas russischer Herkunft, natürlich viel teurer.
Handlingcharge nennt man den Aufpreis. Dabei haben wir in Deutschland genügend Gas im eigenen Boden, um Deutschland ~ 30 Jahre mit preiswertem Gas zu versorgen und noch nebenbei hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen.
Viele Normalbürger(ohne Hochschulabschluss) haben es schon kommen sehen als diese Regierung gebildet wurde. Die Wirtschaftsbosse fühlten sich zu intelligent um das zu sehen.
„Wir brauchen große Autos, um Wachstum zu erzielen“ – Es tät mich nun interessieren, ob das hier streitbar ist? Brauchen wir vielleicht auch große Banken, die den Leuten das Geld für große Autos leihen und gleichzeitig den Herstellern die Finanzierung für die Produktion und den Import des Materials? Dann brauchen wir einen großen Staat, der das Wachstum in irgendwas umsetzen kann? In was genau? Steuererleichterungen für die mittleren oberen Schichten? Oder muss der große Staat dann nach einer Weile die systemrelevanten Banken retten, weil sie Sachen finanziert haben, deren Erträge im Welthandel versickert sind? Oder braucht der große Staat das Wachstum, damit er einen großen Krieg gegen einen großen Feind führen kann? Und lassen Sie mich raten, dafür braucht der dann die kleinen Leute?