Stefan Kämpfe
Nur nach und nach sind nun alle Monatsmittelwerte für den bemerkenswert sonnigen, windschwachen, und daher zur Untersuchung von Wärmeinseleffekten (WI-Effekte) besonders geeigneten März 2022 eingetroffen. Unter anderem zeigte sich die überdurchschnittliche Wärme an den Stationen Potsdam (Status einer Säkularstation deshalb mittlerweile erloschen) und München-Stadt; Näheres im Originalbeitrag hier. Am aussagefähigsten sind aber die Werte um Berlin; die durch zwei weitere Stationen nun noch weiter untermauert werden.
Diese beiden Stationen sind Müncheberg östlich Berlins, 63 Meter hoch gelegen, eher ländlich, sowie das relativ gut durchgrünte Berlin-Dahlem in 51 Metern Höhe. Leider hat Berlin-Tegel den Messbetrieb eingestellt. Anfangs hatte der Autor vermutet, Manschnow im Oderbruch sei besonders wegen seiner Lage im „Kaltluftsee“ des Bruches sehr kühl; doch sind Müncheberg, Alt-Ruppin und Angermünde nur unwesentlich wärmer, denn im weiteren Umfeld (hier nicht näher betrachtet) weisen auch Seehausen/Altmark mit nur 4,5°C sowie Cottbus mit 4,6°C ein ähnliches Temperaturniveau auf. Und Müncheberg liegt mit 63 Metern für Brandenburger Verhältnisse relativ hoch, ist aber viel kühler als das Observatorium Lindenberg (98 Meter), dessen hohe Temperatur von 5,5°C (höhenbereinigt) nicht eindeutig erklärt werden kann – das „Observatorium“ ereilte vielleicht ein ähnliches Schicksal, wie Potsdam. Hier zunächst die (wegen besserer Vergleichbarkeit) für alle Stationen auf 50 Meter Höhe reduzierten Monatsmitteltemperaturen für den März 2022:
Zur Verdeutlichung der Unterschiede innerstädtisch-ländlich wurden die Temperaturmittel aus den drei eindeutig städtischen und den vier eindeutig ländlichen Stationen gebildet; es ergab sich (selbstverständlich höhenbereinigt) eine beachtliche Differenz Stadt minus Land von 1,2 Kelvin (°C):
Zwei Sachverhalte sind abschließend zu betonen: Erstens gelten diese Ergebnisse nur für den außergewöhnlichen März 2022; sie dürfen nicht verallgemeinert werden. Und zweitens zeigen sie „nur“ den städtischen Wärmeinsel-Effekt, welcher auch UHI (Urban Heat Island Effect) genannt wird. Der gesamte WI-Effekt ist größer, weil auch die ländlichen Stationen keinesfalls WI-frei sind; Näheres zu dieser Problematik hier. Auf eine weitere Besonderheit soll außerdem noch verwiesen werden: Dieser März 2022 verlief an vielen ländlichen Stationen auch im Monatsmittel KÄLTER als der Februar oder bestenfalls genauso; folgende Beispiele belegen das (erste Zahl Februar-, zweite Märzmittel; alle OHNE Höhenbereinigung, also Originalwerte): Angermünde 4,6°C/4,6°C; Manschnow 4,9°C/4,4°C; Müncheberg 4,7°C/4,4°C; Cottbus 5,1°C/4,6°C; Artern 5,0°C/4,9°C; Seehausen/Altmark 5,1°C/4,5°C; am markantesten aber in Dachwig 5,1°C/3,7°C. An den städtischen Stationen war der März, welcher im DWD-Flächenmittel 5,1°C erreichte, meist etwas oder deutlich wärmer als der Februar (Flächenmittel 4,5°C); nur Jena mit 5,5°C/5,2°C ähnelte ausnahmsweise dem Verhalten vieler ländlicher Stationen. Diese Tatsache weist auf eine bodennahe Inversion hin, welche über den Städten durch den UHI-Effekt (meist) weggeheizt wurde; nur in Jena mit seiner extremen Tallage dominierte der bodennahe „Kaltluftsee“.
Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
Altes deutsches Frühlingsgedicht. Das ist bereits fast 200 Jahre alt und gilt immer noch. Da kann sich doch nichts geändert haben, oder?
Silke Kosch
das Volkslied heißt: „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“ usw, ist von Emanuel Geibel aus dem Jahr 1841.
… und was hat das mit dem Thema des Beitrages zu tun????? Wissen Sie wohl selbst nicht ……
Au, weia, im Musik- oder im Literaturunterricht haben Sie offenbar auch entweder geschlafen, oder das Gedicht/Lied wurde am Freitag behandelt, als Sie wegen FfF die Schule geschwänzt haben. Jeder blamiert sich halt selbst, so gut er kann – Sie aber besonders.
Und was den Vegetationsstand betrifft – selbst in extrem warmen Märzen, wie letztmalig 2017, können zumindest hier im Osten bestenfalls die verwilderten Kirschpflaumen ausschlagen – aber nur mit den Blüten. Und natürlich ein paar anspruchslose Sträucher wie etwa die Wilde Stachelbeere; zum Monatsende dann die Spitzahorn-Blüte. Letztere nähert sich heuer gerade dem Höhepunkt, und zwar termingerecht: Nach dem großen Vegetationsvorsprungs des Februars ist dieser mittlerweile völlig „dahin“, so dass die Apfelblüte hier wohl erst nach dem 20.04. beginnt – denn an Ostern drohen schon wieder Nacht- und Bodenfröste… .
Frau Kosch hat eventuell lyrische Anwandlungen.
Wer weiss das schon?
„Im Märzen der Bauer die Rösslein…“ kann man doch ganz leicht mit „die Bäume schlagen aus“ verknüpfen, und schon ist wieder neue „Lyrik“ zugunsten der Erdverbrennung entstanden! 😁
Die Herren Kowatsch und Kämpfe werden zwar Probleme bezüglich zeitlicher Zuordnungen bekommen, mein Mitleid wird sich jedoch in Grenzen halten. Vielleicht erhalten sie sogar einen Forschungsauftrag! Thema egal, Hauptsache Queerverbindung der Monate März bis Mai unter Auslassung des Aprils (der tut eh was er will!) bezüglich Äckern und Bäumen fehlendem CO2, sowie möglichst hochtrabender Titel, damit ihn linksrotgrüne Steuergeldverteiler nicht verstehen. Beim Ansuchen bitte gendern und Bekanntgabe des 50 %igen Frauenanteils der Forschungsgruppe nicht vergessen! Provision bitte an mich. Ich werde diese selbstverständlich an meine Edelplattform weiterleiten.
Ich glaube, Ihr Ironedetektor ist kaputt. Aber das ist keine Blamage, einfach nur ein technischer Defekt …
Ich vermute, Sie meinten „Ironiedetektor“!
Herr Kämpfe schrieb allerdings einen hervorragenden sarkastischen Kommentar, unterlegt mit feiner, eleganter Ironie!
Was passt Ihnen daran nicht?
Ja.
Dass der Sarkasmus beim besten Willen nicht zu erkennen ist. Er hat für mich sehr überzeugend rübergebracht, dass er annimmt, dass Silke Kosch nicht weiss, dass es im Lied/Gedicht eigentlich „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…“ heisst. Aber Ironie/Sarkasmus ist in Schriftform manchmal nicht so einfach, vielleicht muss ich ja auch einen Umweg über die Werkstatt machen. Aber das kann uns nur Herr Kämpfe sagen …