von AR Göhring
Der Golfstrom ist allgemein bekannt – aber wer kennt schon den antarktischen Zirkumpolarstrom? Nicht nur die warme Meeresströmung aus dem Golf von Mexiko, die Nordwest-Europa heizt, soll durch die Klimakrise verändert werden, sondern auch der Strom rund um den Südpol.
Seit dem Jahr 2.000 werden Meeressonden im Rahmen des Argo-Programms eingesetzt, um unter anderem die Temperatur der Ozeane in verschiedenen Tiefen aufzuzeichnen. Die Schwimmroboter sind beeindruckende technische Konstrukte: Sie schweben konstant auf 1.000 Meter Tiefe und sinken alle zehn Tage bis auf zwei Kilometer hinab, um Daten zu sammeln. Weltweit gibt es fast 4.000 dieser 20 bis 30 kg schweren Maschinen – die folglich eine Menge Meßwerte erzeugen.
Bei einem Besuch von EIKE-Vertretern im Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK 2012 wurde festgestellt, daß sowohl EIKE wie auch PIK auf dieselben Meßreihen zurückgreifen, aber zu gänzlich anderen Ergebnissen kommen. Das ist das Schöne an zahlreichen Daten – man kann sie „glätten“, „eichen“, und so weiter, bis herauskommt, was die Politiker mit Forschungsmillionen fördern. Der geneigte und belustigte EIKE-Leser kennt ja die Berichte, „x erwärmt sich sich schneller als der Rest der Welt“, wobei x so ziemlich jede Weltregion ist – ein logischer Widerspruch.
Auf solche Weise wurde bereits ermittelt, daß der Golfstrom „zusammenbrechen“ könne – das wiederum bewirke dann paradoxerweise Kälte in Europa. Mit solchen Kniffen kann selbst eine weltweite Abkühlung, vor der wir tatsächlich ja stehen, in den Medien zunächst als Erwärmungsfolge dargestellt werden. Ähnliches erlebten wir Anfang 2021, als der heftige Eissturm, der um die Nordhalbkugel fegte, angblich eine Folge des schwächelnden Jetstreams gewesen sei, da der Temperaturgradient Nordpol-Äquator wegen der arktischen Erwärumg geringer ausfalle.
Genau andersherum soll es mit dem südlichen Zirkumpolarstrom sein: Das Meer neben dem Strom habe sehr viel vom CO2 in der Atmosphäre gehaltene Energie aufgenommen, weswegen der Temperaturgradient Strom/Umgebung nun größer sei und die Geschwindigkeit der Strömung nun zunähme – also der gegenteilige Effekt von Jetstream und Golfstrom.
Gut, und was heißt das? Der journalistische Artikel kündigt gemäßt der Medienpaniklogik schwerwiegende Konsequenzen an, sagt, aber nicht konkret, welche (nennt man das „Framing“?). Es würde sich das Weltklima irgendwie verändern. Was sagen die Originalautoren aus La Jolla in Kalifornien? In der Zusammenfassung auch nichts – vielleicht in der Conclusio, die aber nur im Bezahlartikel steht. Kann nicht so wichtig sein, wenn’s nicht am Anfang schon erwähnt ist.
Heißt also, viel Lärm um nichts, wieder einmal. Die Geschichte vom schnelleren Zirkumpolarstrom ist wohl nur ein Hilfskonstrukt, weil sich die Antarktis nicht mit der Arktis erwärmt….















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Außerdem hängt der Nord-Süd-Wärmetransport von den Strömungskomponenten quer zum Zirkumpolarstrom ab. Die sich m.E. nicht automatisch verringern müssen, wenn die Zirkumpolargeschwindigkeit – aus welchen Gründen auch immer – zunimmt. Sogar das Gegenteil wäre denkbar…
Meeres-Strömungen werden wie Advektion letztlich auch von Temperatur-Unterschieden angetrieben. Wesentlich ist der zwischen den Polen und dem Äquator. Diesen kann man mit NCEP-Reanalyse air 2m von 1948-2021 im jährlichen Mittel berechnen. (Äquator: Fläche zwischen 0°..5°, Pole Fläche 67°..90°.Diese Flächen sind etwa gleich groß).Bild 1 zeigt den Temperatur-Unterschied auf der NH, Bild 2 den auf der SH. Für beide Halbkugeln hat der Unterschied abgenommen. Ins Auge fällt aber auch dass die Variabilität von Jahr zu Jahr im Vergleich dazu beträchtlich sein kann. Dies ist ein Indiz dass weitere Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Auch die Arktis kühlt seit 2016 an. Das zeigen sowohl die Daten der NASA/ GISTEMP als auch die Satellitendaten für die Nord-Polarregion. Dazu könnt Ihr vielleicht auch mal was schreiben?