[Hinweis: Auch hier kommt an einigen Stellen die pointierte Ausdruckskunst von Monckton zum Ausdruck. Ich habe diese Passagen in [ ] und kursiv gesetzt unübersetzt gelassen. Der ganze Wortwitz würde bei der Übersetzung verloren gehen, und ich denke auch, dass eine Übersetzung zum Verständnis nicht notwendig ist. – Chris Frey, Übersetzer]

Bild rechts: Leider keine ARGO-Bojen, die viel, viel weiter auseinander liegen. Bild: Gabriele Planthaber / pixelio.de

Ich zeigte dem Energy and Environment Committee eine Graphik, die das Mittel der Temperaturanomalien von drei terrestrischen und zwei Satelliten-Datensätzen darstellte. Die Graphik zeigte, dass sich die Erde während der ersten acht Jahre des 21. Jahrhundert abgekühlt hatte:

Der Texas-Repräsentant Joe Barton, hochrangiges republikanisches Mitglied des Klimakomitees des Hauses, heuchelte Erstaunen. Er wandte sich an Karl und sagte: „Sie und andere Funktionäre haben während der letzten Monate wiederholt vor diesem Komitee ausgesagt und wieder und immer wieder von der ,globalen Erwärmung‘ geredet. Nicht einer von Ihnen hat uns jemals gesagt, dass es während der letzten sechs oder sieben Jahre zu einer globalen Abkühlung gekommen war. Warum nicht? Oder lügt Lord Monckton uns an?“

Tom Karl, der neben mir saß, sah so aus, als ober sich wünschte, die „sich erwärmende“ Erde würde ihn verschlucken. Er [shifted from one well-padded butt-cheek to the other.]. Er knurrte missbilligend: [„Er, ah, well, that is, we wouldn’t have quite – oof – um – done the calculations that way, aaahh… We wouldn’t have averaged the anomalies from – umf – multiple datasets with different fields of coverage, err – aaagh…”]

Karl wurde von der Glocke gerettet [was Saved by the Bell]. Eine Abteilung wurde gerufen und die Anhörung unterbrochen, als die Ehrenwerten Mitglieder hinausdrängten, um abzustimmen.

Während die Mitglieder des Komitees ihrer demokratischen Pflicht nachkamen, fand Tom Karl seinen Weg zu mir und zischte: „Wie können Sie erwarten, ernst genommen zu werden?“

„Gar nicht“, erwiderte ich, „ich erwarte, dass die Daten ernst genommen werden.“

Karl thematisierte auch meine Aussage vor dem Komitee, dass es während der letzten 100 Jahre keinen besonderen Trend bei Hurrikanen gegeben hatte, die auf das US-Festland übergetreten waren. Er trug ein großes Portfolio von Graphiken eines Künstlers mit sich. Er öffnete den Ordner und sagte: „Sie haben unrecht!“

„Nein“, erwiderte ich, „ich habe recht!“

Er deutete auf die Graphik. Ich hatte tatsächlich unrecht. Karls Graphik zeigte keinen Trend bei auf das Festland übertretenden Hurrikanen nicht nur für 100, sondern für 150 Jahre. Er zog eine Flappe, dann hellte sich seine Miene wieder auf: „Ah“, sagte er, „aber schauen Sie nur die Zunahme der tropischen Stürme während der letzten 30 Jahre!“

„Sie wissen verdammt gut“, antwortete ich, „dass die vermeintliche Zunahme lediglich ein Artefakt der Überwachung mit Satelliten ist, die vor 30 Jahren begonnen hat. Davor hätten Sie nur von Hurrikanen erfahren, die Sie betroffen haben, aber kaum von jedem tropischen Sturm“.

Die Mitglieder des Komitees kamen murmelnd zurück in den Anhörungssaal und nahmen ihre Plätze ein. Joe Barton blaffte: „Sie beide sollten besser an dieses Komitee schreiben und uns informieren, wie sie zu Ihren gegenseitig inkompatiblen Schlussfolgerungen gekommen waren hinsichtlich der Frage, ob es während der letzten sieben oder acht Jahre wirklich eine Abkühlung gegeben hat“.

Da war ich schnell bei der Hand und sandte dem Komitee noch in der gleichen Woche einen Brief, in dem ich erklärte, dass jeder einzelne Datensatz die Abkühlung zeige. Besondere Freude bereitete es mir, dass diese Abkühlung selbst in Karls eigenem NCDC-Datensatz zu erkennen war:

Karl sandte dem Komitee eine ziemlich gereizte Antwort des Inhalts, dass die bloßen Daten nicht relevant seien. Acht Jahre seien ein zu kurzer Zeitraum, um irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, bla bla. Was zuzugeben er sich nicht durchringen konnte war, dass er mit seiner Aussage, dass es von 2001 bis 2008 keine globale Abkühlung gegeben hatte, falsch lag. Schließlich zeigte sein eigener Datensatz diese Abkühlung.

Möglicherweise leckt sich Karl immer noch die Wunden, die ihm ein bloßer Laie mit der Widerlegung von Prophezeiungen mit Daten zugefügt hatte. Dann hat er sein Bestes getan, den Stillstand von 18 Jahren und 6 Monaten vollständig zu beseitigen, macht dieser doch alle wild übertriebenen Prophezeiungen von irrtumsanfälligen Modellen zum Gespött, die ungerechtfertigterweise, aber profitabel vom politisch-wissenschaftlichen Establishment favorisiert werden, von dem er ein Mitglied ist.

Skeptische Wissenschaftler einschließlich Bob Tisdale, Judith Curry, Ross McKitrick, Dick Lindzen und unser freundlicher Gastgeber haben alle vorbildlich schnell reagiert und darauf hingewiesen, wie offenkundig Karl die Daten frisiert hatte.

Dabei gibt es einen herrlichen Punkt, den sie nicht erwähnt hatten. Karls Studie scheint die Gesetze der Thermodynamik aufzuheben.

Nehmen wir einmal an, er hätte recht, ad argumentum. In diesem Falle hätte sich die globale Erwärmung während der letzten 15 Jahre mit der nicht besonders alarmierenden Rate von 0,116 K pro Dekade fortgesetzt. Im Jahre 1990 lautete die zentrale Business-As-Usual-Prophezeiung mittelfristig 0,28 K Erwärmung pro Dekade. Wie auch immer man es sieht, daraus folgt jedenfalls, dass Karls Studie eine Bestätigung dafür ist, dass die Modelle mehr als doppelt übertrieben haben.

Aber schauen wir mal, was auf beiden Seiten der [Wasser-]Oberfläche während dieses gleichen Zeitraume passiert war.

Unter der Oberfläche lauert die große Tiefe. Die Datenquelle mit der am wenigsten schlechten Auflösung bzgl. der Wassertemperatur der oberen 1900 m des Ozeans ist das Netzwerk von etwa 3600 automatischen ARGO-Bojen.

Anders als deren Vorgänger, also Eimer von Schiffen und Sensoren im Kühlwasser für die Maschinen sowie Thermometer auf den Promenadendecks wurden diese Bojen speziell konstruiert, um einen konsistenten, kalibrierten, kompetenten Datensatz mit Daten der Ozeantemperatur zur Verfügung zu stellen.

Sie haben ihre Probleme, nicht zuletzt dasjenige, dass es viel zu wenige davon gibt. Jede Boje nimmt nur 3 Messungen pro Monat vor in 200.000 km³ Ozean. Die Bias-Unsicherheit ist natürlich geringer als in jenen schlechten alten Tagen von Eimern und so, aber die Abdeckung lässt zu wünschen übrig.

Ein weiteres Problem ist, dass ARGO erst ab dem Jahr 2004 gute Daten lieferte, und es scheint keine Aktualisierung dieser Daten seit Ende 2014 gegeben zu haben.

Nichtsdestotrotz ist ARGO das am wenigsten Schlechte, das wir haben. Und was die Bojen zeigen ist, dass die Rate der ozeanischen Erwärmung während dieser 11 vollen Datenjahre äquivalent ist zu weniger als einem Vierzigstel Grad pro Dekade – 0,023 Grad pro Dekade, um es genau zu sagen:

Die untere Troposphäre erstreckt sich in etwa genauso hoch über die Oberfläche wie die von ARGO vermessene Ozeanfläche in die Tiefe. Deren Temperatur wird gemessen von Satelliten, welche die Datensätze von RSS und UAH speisen. Sie haben eine große Bias-Unsicherheit, aber eine geringe Unsicherheit bzgl. der Abdeckung. Folgt man der jüngsten Revision des UAH-Datensatzes, erkennt man so ziemlich das Gleiche. Hier folgt die RSS-Graphik der 11 Jahre von 2004 bis 2014:

Diese Überlegungen werfen eine wichtige Frage auf, die – einmal gestellt – offensichtlich ist. Aber wie schon Dr. Lyne, mein kluger Tutor in Cambridge uns gewöhnlich daran erinnerte: „Haben Sie keine Angst, das Offensichtliche auszusprechen! Es ist überraschend, wie oft das Offensichtliche nicht bemerkt wird, solange nicht jemand darauf hinweist“.

Hier lautet die offensichtliche Frage: Woher stammt Karls Oberflächen-Erwärmung?

Sie kommt nicht von oben, denn in der unteren Troposphäre gab es keine Erwärmung von 2004 bis 2014.

Vier Fünftel davon kommt auch nicht von unten, spricht doch Karls Studie nur davon, dass im 15-jährigen Zeitraum 2000 bis 2014, wovon 11 Jahre mit ARGO-Daten vorliegen, die Erwärmungsrate äquivalent war zu 0,116 Grad pro Dekade – mehr oder weniger genau fünf mal die gemessene Ozean-Erwärmungsrate.

Nicht viel kommt auch vom Festland, nimmt doch Karls Studie nur wenige Adjustierungen der Erwärmung der Luft über dem Festland vor, welche in jedem Falle lediglich 29% der Erdoberfläche ausmachen.

Woher kommt die fehlende Wärme? Spukhafte Fernwirkung* vielleicht? Haben Herr Karl und die unvergleichlichen Begutachter bei Science, die diesen riesigen Fehler hätten bemerken müssen, unabsichtlich die Gesetze der Thermodynamik aufgehoben? Das sollte man uns sagen. Falls ich nämlich recht habe, wäre dies die einfachste, klarste und vollständigste Widerlegung der Studie von Karl.

[Der Link steht so im Original!]

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/06/05/has-noaa-ncdcs-tom-karl-repealed-the-laws-of-thermodynamics/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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