Werner Weber forschte auf dem Gebiet der theoretischen Festkörperphysik, insbesondere der Supraleitung (hier, hier) und engagierte sich, insbesondere nach seinem Ausscheiden aus den aktiven Dienst, aktuellen Fragen der Klimaforschung. So war er u.a. aktiver Teilnehmer einer Gruppe von Experten, die das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zu einem gemeinsamen Seminar eingeladen hatte (hier). Ferner schreib W. Weber einen längeren Gastbeitrag im Buch „Die Kalte Sonne“ von Vahrenholt und Lüning sowie die folgenden zwei begutachteten Fachaufsätze zum Einfluss der Sonne auf Klimaparameter:
W. Weber: Strong Signature of the Active Sun in 100 Years of Terrestrial Insolation Data, Annalen der Physik, 23 (2009) sowie
W. Weber and A. Hempelmann: Correlation between the Sunspot Number, the Total Solar Irradiance, and the Terrestrial Insolation, Solar Physics, doi 10.1007/s11207-011-9905-4 (2011).
Wer Werner Weber persönlich kannte, schätzte seine Kollegialität und insbesondere seinen trockenen Humor. Sein Lachen war ansteckend. Er war ein aufmerksamer, vielseitig beschlagener Gesprächspartner und wegen seiner profunden Kenntnisse der Experimental-Physik nicht ohne Weiteres als "Theoretiker" ausmachbar. Dazu trug wohl auch seine stets von Technik geprägte akademische Umgebung bei (TU Karlsruhe, Bell Laboratories, TU Dortmund).
Persönlich verband mich mit Werner Weber zuerst ein gemeinsames Forschungsprojekt, das inzwischen, von wenigen noch ausstehenden Ergänzungsrechnungen abgesehen und mit Werner Weber als Hauptautor, nahezu fertig vorliegt und von uns beiden zur Einreichung in ein begutachtetes Fachjournal vorgesehen war. Wir waren freilich mehr als nur eine Zweck-Arbeitsgemeinschaft. Weber war Gast im Haus von mir und meiner Fau, und unsere regelmäßigen, oft stundenlangen Telefonate umfassten nicht nur physikalische Themen sondern waren zumindest für mich stets spannende Wanderungen durch die heutige Realität von der Physik bis hin zur Politik. Werner Weber ist mir in der Zeit unserer Zusammenarbeit zu einem Freund geworden, wie man ihn in späten Jahren nicht mehr gewinnt. Sein zu früher, völlig unerwarteter Tod hat mich tief erschüttert.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker)
EIKE Pressesprecher
Die Redaktion schließt sich diesem Nachruf aus voller Überzeugung an. Wir sind sehr traurig einen so wertvollen und angenehmen Mitstreiter wie Prof. Werner Weber verloren zu haben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.
Für die Redaktion: Michael Limburg, Vizepräsident EIKE
Ein ungewöhnlich schön geschriebener Nachruf. Ich schließe mich gerne an !