Solche Kipp-Punkte gibt es in der Wissenschaft ziemlich oft. Ich habe persönlich zwei solche Paradigma-Verschiebungen miterlebt, bei denen sich die wissenschaftliche Meinung weltweit rapide geändert hat – fast über Nacht. Eine davon erfolgte in der Kosmologie, als die „Steady State“-Theorie bzgl. des Universums durch die „Big Bang“-Theorie ersetzt wurde. Diese Verschiebung wurde durch die Entdeckung der „Mikrowellen-Hintergrund“-Strahlung gestützt. Hierfür hat es bereits Nobelpreise gegeben, und wahrscheinlich werden noch weitere folgen.

Die andere wesentliche Verschiebung [Neuorientierung?] betraf die Theorie der Kontinentalverschiebung. Nachdem diese vom wissenschaftlichen Establishment in Bausch und Bogen verdammt worden war, wurde die Hypothese von Alfred Wegener durch die Entdeckung der „Meeresgrund-Ausdehnung“ dramatisch bestätigt. Wegener hatte seine Hypothese aufgrund der Küstenlinien von Afrika und Südamerika beiderseits des Atlantiks aufgestellt.

Diese Verschiebungen waren möglich, weil dahinter keine kommerziellen oder finanziellen Interessen standen. Diese haben also auch nicht Öffentlichkeit und Politiker beeinflusst. Aber beim Klima ist es etwas ganz Anderes: Die finanziellen Belange sind gewaltig – Billionen von Dollars stark. Und sie beeinflussen die Politik und tatsächlich das ökonomische Wohlergehen jedes einzelnen Bewohners in den entwickelten und den Entwicklungsländern. Beispielsweise hat die Konversion eines großen Teils der Maisernte in den USA zu Äthanol die Preise für Tortillas in Mexiko steigen lassen, was zu Nahrungsmittel-Unruhen führte.

Trotzdem glaube ich, dass die Zeit reif ist für einen Paradigmenwechsel bzgl. Klima. Zum einen hat es seit etwa 15 Jahren überhaupt keine Erwärmung mehr gegeben – trotz des steigenden Gehalts der Atmosphäre an Treibhausgasen. Die Klimamodelle haben hierfür bislang keinerlei Erklärung geliefert. Diese Disparität wirft natürlich große Schatten auf jede zukünftige Erwärmung, die aus diesen gleichen Modellen abgeleitet worden ist, und folglich auch auf die Politik – im Prinzip die Politik zur Abschwächung und Kontrolle von Kohlendioxid infolge des Verbrennens fossiler Treibstoffe.

Nächstes Jahr in Paris werden die UN versuchen, die grundlegenden Prinzipien des Kyoto-Protokolls (1997 bis 2012) wiederzubeleben – einem internationalen Vertrag, die teilnehmende Nationen verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Sie könnten Erfolg haben – es sei denn, das gegenwärtige Paradigma ändert sich.

Schon jetzt kann man beobachten, wie der Druck gegen einen solchen Vertrag immer stärker wird. Die großen Koryphäen der internationalen Klimawissenschaft erzeugen aktiv immer neue Klimaängste [tatkräftig unterstützt durch die Main Stream Medien in D, angeführt von der ‚Süddeutschen Zeitung‘. A. d. Übers.]. Die Royal Society [in UK] und die US National Academy of Science haben gemeinsam einen grundlegenden Bericht veröffentlicht. Dieser enthält keine neue Wissenschaft, sehr wohl aber den Ruf der „Notwendigkeit von Maßnahmen“. Die AAAS (American Association for the Advancement of Science), die größte wissenschaftliche Organisation in den USA, befürwortet die gleiche Politik, jedoch ohne den Nimbus der Wissenschaftlichkeit in ihrem verlogenen Pamphlet. Selbst das einst angesehene Magazin Scientific American ist auf diesen Zug aufgesprungen und treibt aktiv diese Politik voran.

Alle diese Establishment-Gruppen, so scheint es, schauen sehr aufmerksam nach finanziellen Zuwendungen seitens der Regierung – nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Maßnahmen, die mit dieser Politik einhergehen. Sie alle akzeptieren die Klimawissenschaft so, wie sie in den drei Bänden des 5. Zustandsberichtes des IPCC beschrieben ist. Der erste Band, in dem es um physikalische Wissenschaft geht, wurde im September 2013 veröffentlicht, die Bände 2 und 3, in denen es um Auswirkungen und Abschwächung geht, folgten im März und April 2014.

Doch jetzt haben wir in Gestalt des NIPCC als Gegenpart zum IPCC zum ersten Mal eine unabhängige Stimme, eine zweite Meinung, wenn man so will – was vom IAC (InterAcademy Council on Science) sehr begrüßt wurde. Inzwischen haben wir viele Studien veröffentlicht, die das IPCC [und die Main Stream Medien in D] zu ignorieren geruht haben, soweit es die Schlussfolgerungen zur anthropogenen globalen Erwärmung betrifft. Die NIPCC-Berichte wurden ebenfalls im September 2013 (physikalische Wissenschaft) sowie im März und April 2014 (biologische bzw. gesellschaftliche Auswirkungen) veröffentlicht.

Das NIPCC, vor allem seine Summary for Policymakers (SPM) von Band 1 schaut kritisch auf die Beweise, die das IPCC zur Stützung seiner Behauptung von AGW präsentiert. NIPCC merkt an, dass sich die Beweislage mit der Zeit ändert. Im ersten IPCC-Bericht (1990) wurde eine unwahrscheinliche statistische Methode angewendet um zu zeigen, dass die Erwärmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund menschlicher Treibhausgase erfolgt war; das glaubt kein Mensch mehr.

Der zweite Zustandsbericht 1996, der zu dem infamen Kyoto-Protokoll 1997 führte, fabrizierte den so genannten „Hot Spot“, ein Gebiet mit verstärktem Erwärmungstrend und dessen Maximum in der tropischen Troposphäre. Dieser Beweis ist ebenfalls verschwunden: eine detaillierte Analyse (veröffentlicht in Nature 1996) zeigte, dass dieser Hot Spot nicht einmal existiert. Außerdem ist die Hypothese, dass dieser einen „Fingerabdruck“ für AGW darstellt, falsch.

Als Folge dieser beiden gescheiterten Versuche, irgendeine Art Beweis für AGW zu etablieren, wurde im 3. IPCC-Bericht (2001) der so genannte „Hockeyschläger“ lanciert, dem zufolge nur das 20. Jahrhundert mit einer ungewöhnlichen Erwärmung im Vergleich der letzten 1000 Jahre aufwartete. Allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass der Hockeyschläger ebenfalls fabriziert worden war – basierte er doch auf falschen Daten, falschen statistischen Methoden und unangemessenen Kalibrierungs-Methoden. Selbst zufällige Randwertdaten, die man in diesen Algorithmus fütterte, erzeugten in jedem Falle einen Hockeyschläger.

Im jüngsten IPCC-Bericht 2013 hat das IPCC alle zuvor angeführten Beweisstücke fallen gelassen. Stattdessen konzentrierte es sich auf den Versuch zu beweisen, dass die gemessene Erwärmung zwischen 1978 und 2000 mit der von den Klimamodellen vorhergesagten Erwärmung übereinstimmt. Dieser so genannte Beweis entpuppte sich aber bald auf sehr tönernen Füßen stehend. Die gemessene Erwärmung war nur an Wetterstationen auf dem Festland aufgetreten und zeigt sich in keinem einzigen anderen Datensatz; die Wettersatelliten, die die atmosphärischen Temperaturen mittels Fernerkundung messen, zeigen überhaupt keinen signifikanten Trend – gleiches gilt für Proxy-Daten.

Daher last sich gut belegen, dass es im 20. Jahrhundert überhaupt keine wahrnehmbare, vom Menschen verursachte Erwärmung gegeben hatte – und dass die Erwärmungseffekte des steigenden Treibhausgas-Gehaltes der Atmosphäre ziemlich unbedeutend waren. Siehe auch hier.

Aber was ist mit den globalen Temperaturen in der Zukunft? Die Meinungen gehen weit auseinander – und reichen von einer weiteren „Kleinen Eiszeit“ (meiner Ansicht nach eine Kalamität) bis zu einem Wiedereinsetzen der Erwärmung (mit Unterstützung durch die „fehlende Wärme“, von der sich einige Alarmisten sicher sind, dass sie sich irgendwo versteckt). Ich persönlich sage nichts vorher, da ich einfach zu wenig über das Innere der Sonne weiß; ich versuche einfach nur, das Klima der Vergangenheit zu verstehen und zu erklären. Falls man mir aber die Pistole auf die Brust hält, würde ich die historischen Zyklen heranziehen wie den beobachteten Zyklus über 1000 bis 1500 Jahre; dieser zeigt eine moderate Erwärmung während der nächsten Jahrhunderte, vielleicht mit Vorwärts- und Rückwärtsschritten – anders als die Computermodelle, die einen stetigen Temperaturanstieg aus einem stetigen CO2-Anstieg ableiten.

Werden die Nationen überhaupt irgendwelche Verträge von der Konferenz in Paris 2015 akzeptieren? Bislang scheint man nur in Westeuropa bereit zu einer Ratifizierung zu sein – und selbst dort wachsen die Zweifel. In Osteuropa ist man definitiv gegen irgendein neues Protokoll, ebenso wie in Japan, Australien und Kanada. Und was ist mit den Chinesen, den größten Emittenten von CO2 weltweit? Sie bekommen einen Wettbewerbs-Vorteil, falls dessen kommerzielle Konkurrenten die Restriktionen des Vertragens akzeptieren, die ihre Energiekosten in die Höhe treiben.

Die USA könnten in einem Übergangsstadium stecken – und genau hier könnte eine Veränderung des Paradigmas wirklich global einen Unterschied ausmachen. Der jüngsten Gallup-Umfrage zufolge rangiert die globale Erwärmung fast am Ende von zwanzig Themen, bei denen es hauptsächlich um wirtschaftliche Dinge geht. Das Weiße Haus scheint jedoch nach wie vor verrückt zu sein bzgl. des Klimaalarmismus‘. Präsident Obama plant neue Klima-Initiativen auf der Grundlage der Beratung seitens seines Wissenschaftlichen Beraters John Holdren, ein Jünger der ersten Stunde der „Bevölkerungsbombe“ von Paul Ehrlich. John Podesta ist als Berater und spezieller Assistent des Präsidenten ins Boot geholt worden, um Klima-Initiativen voranzutreiben. Und natürlich stimmt die übrige Administration mit dem Weißen Haus überein.

Außenminister John Kerry betrachtet AGW als die größte Bedrohung für die Sicherheit der USA – obwohl seine Agenda überfüllt ist mit außenpolitischen Problemen: Die Atomverhandlungen mit Iran, der Bürgerkrieg in Syrien, eine sich entwickelnde sunnitische Tyrannei in Irak, die Friedensverhandlungen zwischen Arabien und Israel und die russische Annexion der Krim. Dies ist natürlich der gleiche John Kerry, der als US-Senator im Jahre 1997 für eine Byrd-Hagel-Resolution gegen die Vorschriften eines Kyoto-Protokolls gestimmt hat.

Mitte 2014 wird der Supreme Court der USA (SCOTUS) seine Ansicht zu den fehlgeleiteten und unwissenschaftlichen Bemühungen der EPA bekannt geben, den Gebrauch von Kohle zur Energieerzeugung zu begrenzen oder gar aufzugeben. Falls SCOTUS auf die NIPCC-Ergebnisse aufmerksam wird, wird man sich sicher gegen die EPA und damit das Weiße Haus aussprechen. Ein solcher Vorgang könnte der Auslöser einer umwälzenden Paradigma-Verschiebung in der US-Energie- und Klimapolitik sein. Die Wahlen im November 2014 könnten die Balance kippen und den Mythos der Globalen Erwärmung schließlich töten – in den USA und in der ganzen Welt.

Kurfassung der NIPCC-Ergebnisse, basierend auf tausenden begutachteten Studien, stehen in scharfem Gegensatz zu den alarmistischen IPCC-Vorhersagen:

● Die Klimadaten sagen uns, dass der menschliche Einfluss auf das Klima der Erde sehr klein ist und dass jedwede Erwärmung aufgrund von Treibhausgasen so gering ist, dass sie von der natürlichen Variabilität nicht zu unterscheiden ist.

● Die Gesamtauswirkungen moderat steigender Temperaturen und eines höheren CO2-Niveaus auf Pflanzen, Tiere, Natur und menschliches Wohlergehen waren bislang positiv und werden höchstwahrscheinlich auch in Zukunft positiv sein.

● Die Kosten für Versuche, die Klimaänderung durch Emissionsreduktion abzuschwächen, sind drastisch höher als die daraus resultierenden Vorteile. Die jährlichen Kosten pro Haushalt in den USA würden auf 3900 Dollar steigen; außerdem würden Millionen Arbeitsplätze zerstört.

● Im Lichte neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der ökonomischen Auswirkungen der Klimaänderung müssen die tausende Gesetze, die auf dem Höhepunkt  des globalen Erwärmungs-Alarms erlassen worden waren, neu überdacht, modifiziert oder einfach abgeschafft werden.

Link: http://www.americanthinker.com/2014/03/the_coming_paradigm_shift_on_climate_.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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