Es ist die dritte Untersuchung zu Klimagate und man erwartet überall, dass sie ein ebensolches Täuschungsmanöver wird, wie die beiden anderen vorhergehenden, obwohl jene beiden nur schwer darin zu schlagen sind: Seit Tom Sawyer seine Freunde dazu gebracht hatte, seiner Tante Zaun zu weißen, hat nie ein Team aufeinanderfolgender Mitglieder des Establishments härter daran gearbeitet, die "Hide-the-Decline-Verheimlicher" von jeder Schuld freizusprechen.
Die Russell-Untersuchung hatte einen schlechten Start. Innerhalb einer Stunde nach ihrem Beginn im vergangenen Februar musste Philipp Campbell, Chefredakteur des Magazins "Nature", auf das in "Mike’s Nature Trick" Bezug genommen worden war, und das auch die Hockeyschlägerkurve veröffentlicht hatte, aus dem Untersuchungsteam ausscheiden, weil er im Chinesischen Staatsradio in einem Interview gesagt hatte, "Die Wissenschaftler haben keine Daten verheimlicht. Wenn man sich die Emails anschaut, findet man nur an einer oder zwei Stellen einen Fachjargon, der bei Außenstehenden danach klingt, als ob etwas nicht stimmte. Tatsächlich war aber das einzige Problem, dass es an einigen Stellen offizielle Einschränkungen gab, Daten zu veröffentlichen. Ansonsten haben sie sich so verhalten, wie man es von Forschern erwartet."
Einige Leute sind der kleingeistigen Meinung, dass darin ein Hinweis auf eine Voreingenommenheit von Campbell gelegen hätte. Daher musste er gehen. Warum hat Sir Muir Russell eigentlich angenommen, dass Campbell eine geeignete Person für den Untersuchungsausschuss gewesen wäre? In einer Presseerklärung wurde behauptet: "Sie [die Mitglieder des Untersuchungsausschusses] wurden auf der Grundlage ausgewählt, dass sie keine Voreingenommenheit zum Klimawandel und zur Klimawissenschaft hegen, und wegen ihres Beitrags, den sie zur Aufklärung des Untersuchungsgegenstands leisten können."
Gibt es überhaupt jemanden im Establishment, dem man eine vorurteilslose Einstellung zu dieser Angelegenheit zutrauen kann? Aus einigen Bemerkungen von Seiten der Klimawandel-Industrie ist zu entnehmen, dass das Urteil vorweg bereits bekannt ist. So beklagte sich beispielsweise Bob Ward, Leiter für Strategie und Öffentlichkeitsarbeit am Grantham Forschungsinstitut für Klimawandel und Umwelt, "Einige Kommentatoren sind bereits in die Rolle der Richter und der Geschworenen geschlüpft (meinte er etwa Philip Campbell?), sprechen von der Schuld der Betroffenen und fordern deren Rücktritt. Der Untersuchungsausschuss muss fair gegenüber allen Betroffenen sein, aber vielleicht bekommt er Schwierigkeiten mit einem Urteil, das die Leute kaum akzeptieren könnten, weil es nicht ihrem eigenen bereits vorab gefällten Urteil entspricht."
Dieser herzige und vernunftheischende Wunsch auf Unvoreingenommenheit enthält aber einen Hintergedanken, wenn er vorweg von der Wahrscheinlichkeit eines Urteils spricht, "das die Leute kaum akzeptieren könnten". Daraus kann man schließen, dass das Klimawandel-Establishment ein Untersuchungsergebnis erwartet, das weitverbreitete Zweifel nähren wird – wie Lord Oxburghs Urteil, zum Beispiel.
Wie rasch das Ergebnis des Russell-Ausschusses kommt, werden wir sehen: Aber seien Sie in naher Zukunft bei Ihren Vorhaben Übesetzung zum Wäschewaschen vorsichtig – bestellen Sie lieber einige Eimer Teeröl.
Gerald Warner
Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Helmut Jäger EIKE
Gerald Warner ist Autor, Rundfunksprecher, Kolumnist und scharfzüngiger Kommentator. Seine Themen sind Politik, Religion, Geschichte, Kultur und Gesellschaft.
Webseite von Bishop Hill zum Russel Report
Originalartikel hier Daily Telegraph zum erwarteten Muir-Russell-Bericht.
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