August Graham, PA Business Reporter
Wenn sich Europa bei der Deckung seines Gasbedarfs zunehmend auf LNG-Tanker verlässt, wird es auf Jahre hinaus höhere Preise zahlen müssen.
Die Augen der Experten richten sich bereits auf Weihnachten 2023, da in Europa trotz der Energiekrise, die den Kontinent seit mehr als einem Jahr im Griff hat, die Lichter über die Festtage nicht erloschen sind.
Während sich die Netze weiterhin darauf konzentrieren, die Versorgung der Haushalte mit genügend Gas und Strom für die kommenden Monate sicherzustellen, befürchten Experten bereits, dass sich die gleichen Herausforderungen im nächsten Winter wiederholen und vielleicht sogar noch verschärfen könnten.
Und die Auswirkungen der derzeitigen Gaskrise könnten sogar noch länger anhalten. Im Dezember warnte eine der angesehensten Energieberatungsfirmen in UK, dass die Gaspreise bis zum Ende des Jahrzehnts hoch bleiben könnten. Und das, obwohl die Briten in diesem Winter mehr Geld als je zuvor ausgeben müssen, um ihre Häuser warm zu halten. Dasselbe gilt für die meisten Länder Europas, wo die Gas- und Strompreise in den letzten anderthalb Jahren in die Höhe geschossen sind.
Die Situation auf dem Kontinent im nächsten Winter wird nicht zuletzt davon abhängen, wie kalt die Monate Januar, Februar und März ausfallen werden, sagen Experten. Wenn das Wetter für die Jahreszeit ungewöhnlich mild ist, werden die Menschen wahrscheinlich nicht so viel Gas zum Heizen ihrer Häuser benötigen, so dass die europäischen Gasspeicher am Ende des Winters über mehr Reserven verfügen. Dies würde es dem Kontinent erleichtern, seine Vorräte im Sommer wieder aufzufüllen, auch ohne russisches Gas.
Martin Young, ein leitender Analyst bei Investec sagte, dass vor dem nächsten Winter auch etwas mehr Windkraft ans Netz gehen wird, was die Stromversorgung unterstützen wird. Bei einigen Kohle- und Atomstromerzeugern herrscht jedoch noch Unsicherheit. Die Regierung hat mit alten Kohlekraftwerken, die stillgelegt werden vereinbart, dass sie bei Bedarf in diesem Winter wieder ans Netz gehen können. Bislang war dies nicht notwendig, aber die Minister wollen diese Vereinbarung möglicherweise bis zum nächsten Winter verlängern.
„Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir keine großen Veränderungen auf der Angebotsseite in UK sehen werden. Letztendlich wird es davon abhängen, wo wir den Winter verbringen, wenn man sich den weiteren europäischen Kontext ansieht“, sagte er.
Obwohl die Lieferungen aus Russland im letzten Sommer versiegten, kam immer noch etwas Gas durch, so dass die Europäer es für schlechte Zeiten zurücklegen konnten. Im nächsten Sommer werden die Pipelines, die Russland mit Europa verbinden, wahrscheinlich fast vollständig abgeschaltet werden. Infolgedessen wird ein Großteil des nach Europa importierten Gases mit Schiffen aus den USA, Katar und anderen Ländern angeliefert werden müssen.
Es gibt jedoch nur eine begrenzte Anzahl von Flüssiggastankern (LNG) auf der Welt und eine begrenzte Anzahl von Plätzen, an denen sie in Europa anlegen können. Um mehr von diesem Gas – das auf etwa -160 °C abgekühlt wird, um es flüssig zu machen, damit es leichter gelagert und transportiert werden kann – an die europäischen Küsten zu bringen, wurden in den letzten Monaten Projekte für neue Terminals ins Leben gerufen oder beschleunigt.
Im Dezember eröffnete Deutschland sein erstes LNG-Terminal überhaupt und signalisierte damit einen massiven Wandel in der Energiepolitik des Landes, das in der Vergangenheit so stark von russischen Gasimporten abhängig war. Zwei weitere LNG-Terminals sollen im nächsten Jahr in Deutschland eröffnet werden.
UK sowie Spanien und Portugal verfügen über die größten LNG-Importkapazitäten in Europa, was ihnen den Zugang zu den Weltmärkten ermöglicht. Allerdings verfügt die iberische Halbinsel nur über wenige Gaspipelines, die sie mit dem übrigen Europa verbinden, so dass die spanischen Terminals für die Nachbarländer weniger nützlich sind.
Obwohl Centrica vor kurzem einen alten, stillgelegten Gasspeicher wieder in Betrieb genommen hat, gibt es im Vereinigten Königreich nur wenige Orte, an denen das im Sommer importierte LNG gelagert werden kann. Daher wird ein großer Teil des Gases, das an den britischen Terminals ankommt, direkt nach Europa, insbesondere in die Niederlande, re-exportiert, wo es zur Vorbereitung auf den Winter in unterirdische Lagerstätten gepumpt wird.
Gas aus Norwegen und den Gasfeldern in UK wird auch dazu dienen, die europäischen Vorräte für die wärmeren Monate aufzufüllen, wenn Haushalte und Unternehmen weniger Gas benötigen. Doch obwohl LNG eine Teillösung für die Gasversorgung Europas bieten kann, kann es die Gaspreise nicht auf das frühere Niveau drücken. LNG ist bereits eine teure Art, Gas zu transportieren – es braucht viel Energie und teure Ausrüstung, um es für die Tanker kalt genug zu bekommen und zu halten. Und da LNG-Tanker überall hinfahren können, um sich das lebenswichtige Gas zu sichern, das Europa braucht, muss es die Preise überbieten, die Käufer in aller Welt zu zahlen bereit sind.
Wenn sich Europa also zunehmend auf LNG-Tanker verlässt, um seinen Gasbedarf zu decken, wird es jahrelang höhere Preise zahlen müssen. Cornwall Insight, ein angesehenes Energieberatungsunternehmen mit Sitz in East Anglia, geht davon aus, dass die Preise bis zum Ende des Jahrzehnts hoch bleiben werden.
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Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Anmerkung: Dieser Beitrag ist dem jüngsten Rundbrief der GWPF entnommen, weshalb kein expliziter Link angegeben werden kann. Die Übersetzung kann aber mit Klick auf das Original überprüft werden.
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Aber nur für diejenigen die sich immer zu 100% auf Energielieferungen aus dem Ausland verlassen, auf die fossilen Energieträger verlassen.
Diejenigen die sich auch noch auf die Erneuerbaren verlassen sind fein raus.
Habeck will jetzt auch CCS zulassen. Und die Grünen wollen Leopard II Kampfpanzer in die Ukraine liefern.
Der deutsche Michel und Firmen verwendet PV-Strom, setzt auf Wärmepumpen u.s.w..
Gas, verwenden nur noch diejenigen wo die Kosten keine Rolle spielen, egal wo das Gas her kommt.
„Gas, verwenden nur noch diejenigen wo die Kosten keine Rolle spielen, egal wo das Gas her kommt.“ Strom ist für den Privatkunden immer teurer als Gas, da Strom Gas als Wärmequelle ersetzen kann. Andernfalls droht Deutschland ein Black-Out. Ich nehme an, dass bei Ihnen die Kosten keine Rolle spielen. Die momentanen Stromtarife kennen Sie offensichtlich nicht oder Sie lassen sich durch kurzzeitig wirkende Strompreisbremsen beruhigen.
„Der deutsche Michel und Firmen verwendet PV-Strom, setzt auf Wärmepumpen u.s.w..“
Vor allem schwätzen solche Michel davon, dass mit PV+ Wind eine Industriegesellschaft erhaltbar wäre:
mit dem aktuellen (ø- Werte) winterlichem Sonnenaufkommen könnte unsere Firma ihre Produktion ca. 3-4 h betreiben.
Rein rechnerisch müssten für einen Zweischicht- Betrieb geladene Speicher verfügbar sein, die irgendwo zwischen 200-300000€ kosten würden. mit der verfügbaren Dachfläche allerdings in den 3-4 h nicht ladbar. Und am nächsten Tag sowieso leer.
Geh mir blos weg mit diesem werner-müller- XXXX.
Ich will doch gar nicht eine Industriegesellschaft mit PV+ Windenergie versorgen.
Der Michel möchte Energie zum günstigsten Preis und da ist Solarstrom extrem kostengünstig, da kann kein Gaspreis mithalten.
Man kann die Energielücken von PV+ Wind auch mit dem teuer Gas auffüllen, wenn das die Industriegesellschaft so machen möchte.
Nur auf Gas zu 100% zu setzen ist Schwachsinn da zu teuer, egal wo das Gas her kommt.
Gesprochen wie ein pensionierter Pauker. Mit den Bedürfnissen einer Industriegesellschaft will man sich nicht beschäftigen, versteht man nicht, ist auch irgendwie egal. Wind und Sonne schicken keine Rechnung, weswegen Wild auch immer das billigste Fleisch ist. Den zentralen Denkfehler bei der Preisbildung mit zwei Kraftwerkparks reproduzieren Sie auch immer wieder.
Das spielt doch keinen Rolle ob man nur 2 Stunden oder doch 12 Stunden Sonnenstrom hat.
In diesen Stunden braucht man keinen oder auch nur weniger an Netzstrom kaufen.
Firmen und der Michel die keinen Solarstrom nutzen, müssen immer den teuren Netzstrom kaufen, soweit verstanden Herr Hagen Müller ?
Sie meinen das wirklich ernst, oder?
Wieso nicht? Ist doch bereits heute Realität!?
Betriebe und Menschen die betriebswirtschaftlich denken und handeln verwenden auch Solarstrom, unabhängig ob der Solarstrom 10%, 30%, 50% ….. der benötigten Strommenge, Energiemenge abdeckt die gebraucht werden.
Sich noch vollständig auf Öl, Gas, Kohle oder auf Strom von E.on, RWE und Co zu verlassen ist betriebswirtschaftlicher Selbstmord.
Der Solarunternehmer Mueller schert sich nicht um die Industrienation, in der und von der er lebt. Ihn interessiert nur der Profit aus seinen Freiland-Solarparks. Dass vom Dach seiner Villa auch noch Solarstrom bekommt, ist ihm natürlich auch recht.
Solche Menschen stört es nicht im geringsten, wenn die Gemeinschaft um sie herum vor die Hunde geht. Bezüglich ihrer Heimat sind sie oft sehr flexibel, wie auch Hr. Mueller aus dem Oston.
In UK sollte sich keiner über steigende Gaspreise wundern. Die Politik hat die weitere Gasexploration verboten! All diese Engpässe in Energie und Lebensmitteln (Düngemittelverordnung) sind ideologiebasiert Politik-gemacht. Die grüne Ideologie zielt darauf hin, die Weltbevölkerung zu reduzieren.
„Wenn sich Europa bei der Deckung seines Gasbedarfs zunehmend auf LNG-Tanker verlässt, wird es auf Jahre hinaus höhere Preise zahlen müssen.“ Dank der „Weitsicht“ von Herrn Habeck trifft dies für Deutschland nicht zu. Er vereinbarte mit Norwegen als Teil einer strategischen Partnerschaft den Bau einer Wasserstoff-Pipeline bis 2030. Ob man durch die Pipeline Wasserstoff oder Erdgas leitet ist kein großes technisches Problem. An den höheren Preisen wird die Partnerschaft wohl nicht viel ändern, aber der deutsche Michel hat dann ein gutes Gewissen. Er hat die Welt gerettet.
Ob man durch die Pipeline Wasserstoff oder Erdgas leitet ist kein großes technisches Problem.
Das gilt nur, wenn die Pipeline für Wasserstoff ausgelegt wurde. Das ist sehr teuer, weil „wasserstoffdichte“ Spezialbeschichtungen mit sehr langer Haltbarkeit verwendet werden müssen. Aber wir haben´s ja, um den grünen Albtraum zu leben.
Zitat aus
https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/energie/wasserstoff/wasserstoff-pipelines-netze/
„Vor diesem Hintergrund hat die Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB Gas) Pläne für das Wasserstoffnetz „H2-Startnetz 2030“ veröffentlicht. Diese sehen vor, ein 1.200 km langes Wasserstoffnetz auf Grundlage des bestehenden Erdgasnetzes zu errichten. Davon wären nur 100 km neu zu bauen. Ende 2022 sollen die ersten Gasleitungen umgestellt sein.“
M.W.n. nach ist H2 so flüchtig, dass es sogar durch die Metallwände der bestehende Erdgasleitungen durchwandert. Diese müssten erst mittels teurer Spezialbeschichtung für den Transport von H2 ertüchtigt werden. Das kann ja auch damit gemeint sein.
Googeln Sie einmal wie hoch der Wasserstoff-Anteil im früher verwendeten Stadtgas war. Spezialbeschichtungen hatten die Gasleitungen damals sicher nicht.
Wir reden von reinem Wasserstoff.
Tolle Strategie: zuerst aus Erdgas per Dampfreformierung also unter Energiezufuhr Wasserstoff zu erzeugen, um ihn dann per Pipeline nach D zu bringen.
Was ist daran besser, als das Gas gleich direkt als Gas zu transportieren?
Na ja, Habeck wird es schon wissen …
Jedenfalls kommt mir vor, daß Störe sich bemühen muß, sein ernstes Gesicht dabei zu behalten.
Aber klar, irgendwann in Zukunft kommt natürlich „grüner Wasserstoff“ dran, der kommt in Norwegen in manchen Fjorden ja angeblich in fast reiner Form vor, nur leicht mit Sauerstoff verunreinigt …