Ein gerade erschienenes Interview mit dem niedersächsischen Energieminister Olaf Lies zeigt, dass wir nicht auf die Kompetenz der Politiker bei der Lösung der aktuellen Energie-Probleme hoffen sollten.
Von Roger Letsch
Namenswitze verbieten sich im Journalismus genauso wie derbe Bemerkungen über fachfremde und damit irrelevante Äußerlichkeiten. „Wie der/die/das schon aussieht“ geht gar nicht und ist genauso unstatthaft wie „wenn ein Politiker schon ‚Lügen‘ (englisch lies) heißt, was soll man da erwarten“. Nein, sowas lassen wir schön bleiben, selbst wenn bereits das Zitat in der Überschrift des Interviews der WELT mit Olaf Lies , dem Energieminister Niedersachsens, tatsächlich eine Lüge ist. Er behauptete doch allen Ernstes, wir „würden mit Atomkraft keine Kilowattstunde mehr erzeugen“, wenn wir die verbliebenen drei Kraftwerke länger am Netz ließen.
Nun bräuchte ein stattlicher deutscher Druckwasserreaktor noch im Herunterfahren kaum länger als einen Wimpernschlag für diese kleine Energiemenge am jungen Neujahrsmorgen 2023 und würde den Minister leicht der Lüge überführen, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein und lassen den Spruch als Metapher durchgehen, selbst wenn auch diese nicht stimmt. Könnte uns doch angesichts des vom Wirtschaftsminister Habeck ausgerufenen Gasnotstands bald buchstäblich jeder Hamster im Laufrad mit Fahrraddynamo eine Hilfe sein. Für die deutsche Kernkraft ist der Zug wohl tatsächlich abgefahren, und zwar ausschließlich deshalb, weil die Politik alle Gelegenheiten hat verstreichen lassen, in Anbetracht der Krise auf der Angebotsseite noch die Reißleine zu ziehen. Im Februar vielleicht oder im März wäre es noch gegangen. Mit langem Nachdenken und Zögern vielleicht auch noch im April oder Mai. Wenn sich aber selbst Ende Juni noch kein politischer Wille artikuliert hat, ist es tatsächlich zu spät, denn übermorgen wird schon Dezember sein und am 31. desselben war’s das dann. Dank der an Dummheit grenzenden Denkfaulheit von Politikern wie Merkel, Scholz, Baerbock, Habeck und Lies.
Frieren oder Wirtschaftseinbruch
Frieren oder Wirtschaftseinbruch, Herr Minister, welches Schweind’l hätten’s denn gern? So fragt die WELT. Und Lies, der beides nicht will und doch beides nicht verhindern kann, erklärt erst mal, dass die Gaskraftwerke vom Netz genommen werden und die Industrie auf Sparflamme gesetzt wird.
„Wir motivieren die Industriebetriebe mit einem Ausschreibungsmodell dazu, auf die Nutzung von Gas möglichst zu verzichten. Und wir werden die Bürger dazu animieren, auch im Winter deutlich weniger Gas zu verbrauchen.“
Das ist, als würde man einem Bergsteiger in 8.000 Meter Höhe empfehlen, flacher zu atmen. Wie dieser Verzicht im Privaten funktionieren soll, sagt der Minister auch: „Optimal gewartete Heizungsanlagen“ brauchen 15 bis 20 Prozent weniger Gas. Wie viele der installierten Anlagen dieses Potenzial überhaupt noch haben und wie viele Haushalte sich eine Verschwendung von 15 bis 20 Prozent bisher leisten konnten, weiß der Minister zwar nicht, sieht aber „erhebliches Sparpotenzial“. Die Anlagen „rechtzeitig auf Vordermann“ bringen, das muss jetzt sein. Ist doch ganz einfach!
Eigentlich eine Ohrfeige für die Branche der Heizungsmonteure und Schornsteinfeger, die diese Ordnungsmäßigkeit jährlich attestieren müssen, und auch ins Gesicht der Hausbesitzer, die durch übertriebene Dämmungsmaßnahmen oder neue, teure Technik den seit Jahren steigenden Heizkosten zu entgehen versuchen und nun auch noch den CO2-Heiz-Fußabdruck ihrer Mieter finanzieren müssen. Soll man also sämtliche – sagen wir zehn Jahre alten – Anlagen rausreißen und durch neue ersetzen? Mit welchem Geld? Mit welchen Anlagen? Welche Monteure sollen das erledigen und in welcher Zeit? Wann hat Lies eigentlich zuletzt mit einem Heizungsbauer in Braunschweig oder Hauseigentümer in Buxtehude gesprochen? In vier Monaten beginnt die Heizsaison und Lies denkt jetzt darüber nach, Energiespar-Experten loszuschicken und Förderprogramme aufzulegen! Hier, in Deutschland, wo die Handwerker selten sind wie Einhörner, älter als die Lehrer und die Handwerkslehre scheuende Gen-Z am liebsten GenderologiX beim NDR werden möchte oder auf Straßen klebt und „das Ende ist nahe“ ruft!
Ein Gasproblem, kein Stromproblem
„Wir haben ein Gasproblem, kein Stromproblem. Und für das Gas, das wir zurzeit zur Verstromung nutzen, haben wir eine Ersatzlösung. Längere Laufzeiten bei den Kohlekraftwerken. Das tut mir zwar weh. Wir haben ja lange genug über den Kohleausstieg verhandelt. Aber es muss nun mal sein, um den Strom zu ersetzen, den wir bisher mit Gaskraftwerken gewinnen. Die Debatte über die Verlängerung der Atomkraft können wir uns sparen. Wir würden keine Kilowattstunde mehr erzeugen, denn die Kraftwerke würden zwar länger, aber bei verringerter Leistung laufen müssen. Was wir brauchen, ist ein turboschneller Ausbau der Erneuerbaren.“
Nein, eine Ersatzlösung habt ihr nicht! Und zwar deshalb, weil es gerade die schnelle Regelbarkeit der Gaskraftwerke war, die die Volatilität von Sonne und Wind abpuffern half. Das billige russische Gas war die dunkle Seite der Energiewende, die reaktivierten Kohlekraftwerke kann man nicht wie ein Rodeo-Pferd reiten, da sträubt sich die Physik, was die Politik natürlich nur wenig interessiert. Es fällt also künftig eine entscheidende Regelgröße weg, was uns noch ein Stückchen dichter an Netzabschaltungen und einen Blackout bringen dürfte und die Industrie – oder das, was von ihr noch übrig ist – zu einer weiteren Kehrtwende zwingt. Diesmal in Richtung deutsche Außengrenze.
Gestern: raus aus Kohle und Atom, heute: raus aus allem
Zurück ins Jahr 2019. Die Älteren werden sich erinnern an die Zeit, als Corona noch eine Biermarke und Putinversteher eine anerkannte politische Qualifikation war. Die energiehungrige Stahlbranche wagte den Aufbruch in die energiegewendete Postmoderne. Ein jeder springt halt so hoch und weit, wie er kann, wenn die Politik es gegen jede Realität verlangt – solange die Politik genug Steuergeld bereitstellt. Vorneweg sprang die Salzgitter AG, die ihre drei Hochöfen schrittweise auf „Low CO2 Steelmaking“ umstellen wollte und dafür in die Wasserstoffwirtschaft einzusteigen und aus der Nutzung von Kohle auszusteigen versprach. Auf der SALCOS-Projektseite drehen sich schon die Windrädchen in der Animation, und ein Artikel auf „EURACTIV“ vermeldete begeistert, dass es auf dem Werksgelände sogar schon eine 3D-Animation der geplanten Anlage gäbe. Die Revolution in der Stahlindustrie! CO2-Neutralität zum Greifen nahe!
Die Windräder für den Strom, den die Elektrolyse braucht, stellte die E.ON-Tochter Avacon auf, sieben insgesamt. Doch schaut man sich das Schaubild etwas genauer an und nicht nur auf die drehenden Windmühlen, fällt der süße kleine Tanklaster mit der Aufschrift „Linde“ auf, der jenen Wasserstoff anliefert, den die sieben Windräder gerade nicht durch Elektrolyse erzeugen können, weil die Anlagen zu klein sind oder der Wind gerade nicht weht. So ein Hochofen kennt ja keinen Wetterbericht und will es auch bei Flaute schön warm haben. Der „Grüne Wasserstoff“ soll also vor allem der moralischen Veredlung des fossilen dienen, welcher, wir ahnen es, großtechnisch aus Erdgas gewonnen wird. Der nennt sich dann „Türkiser Wasserstoff“, was uns nicht weiter kümmern muss, denn es gibt auch noch grauen, blauen, gelben oder pinken. In der energiewendegetriebenen Wasserstoffwirtschaft geht es mittlerweile bunt zu wie auf einer LGBTQIA-Flagge.
140 Windräder für drei Hochöfen
Die bei der Stahlerzeugung benötigten Mengen an wie auch immer „gefärbtem“ Wasserstoff sind jedoch interessant. EURACTIV wusste zu berichten, dass bei Salzgitter AG pro Stunde und Hochofen 80.000 Kubikmeter Wasserstoffgas erforderlich sind. Das entspräche einer Elektrolyseleistung von 330 MW. Kontinuierlich! Bedenkt man, dass die heute größten Onshore-Windkraftanlagen eine installierte Leistung von lediglich 5–7 MW haben, bräuchte man für alle drei Hochöfen der Salzgitter AG im Endausbau rein rechnerisch nicht sieben, sondern zwischen 140 und 200 Windkraft-Anlagen und natürlich eine ganzjährige 24/7-Starkwindgarantie, von der aber noch nicht klar ist, ob sie wie das 9-Euro-Ticket einfach politisch beschlossen oder durch Energieministergeschwätz geschaffen werden kann.
Das Gegenteil ist offenbar der Fall: Im letzten Jahr sank in Deutschland die Energiegewinnung aus Wind trotz Zubaus etwa auf den Stand von 2018. Der Verweis auf den künftigen Import „Grünen Wasserstoffs“ aus den Niederlanden klang auf der SALCOS-Webseite leider auch wenig überzeugend, schließlich sind die Anlagen bei unseren Nachbarn noch nicht mal gebaut, und falls sie es eines Tages sind, dann sicher nicht nur zu dem einen Zweck, in Salzgitter drei Hochöfen zu betreiben.
Diese Meldung stammt nun, wie gesagt, aus 2019, und das Problem, an dem die Politik damals laborierte, hieß Kohleaus- und Gaseinstieg. Die Strompreise brachten die Firmen damals schon um den Schlaf, und viele energieintensive Betriebe hatten – in Vertrauen auf die politischen Versprechungen – ihre Prozesse gerade von Strom auf Erdgas umgestellt. Einerseits um der Kostenfalle Stromkosten und andererseits dem Damoklesschwert der Zwangsabschaltung bei Netzüberlastung als „Abwurflast“ gegen Entschädigung zu entgehen. Doch Entschädigungen schmelzen weder Aluminium noch Stahl, weshalb das SALCOS-Projekt eben die scheinbar richtige Antwort der Salzgitter AG auf die politische Vorgabe „Kohleausstieg“ war.
Wie es wohl heute um das Projekt bestellt ist?
Auf der Projektseite mit all den schönen Grafiken, salbungsvollen Worten und beeindruckenden Anglizismen findet sich jedenfalls, ganze drei Jahre später, kaum ein Wort über den Sachstand. Stattdessen wolkige Zeithorizonte und Inbetriebnahme-Ankündigungen für Versuchsanlagen im Westentaschenformat. Die nackten Fakten findet man – wie üblich in der staatsabhängigen Wirtschaft – erst im Kleingedruckten. In diesem Fall im Quartalsbericht 1/2022, wo es heißt: „SALCOS® – Salzgitter Low CO2 Steelmaking: Kurz vor Investitionsentscheidung im Aufsichtsrat“. Die verfügbare Energie der Wasserstoffwirtschaft taugt momentan also für kaum mehr als die Erwärmung von Luft und Gewissen, Eisenerz lässt sich damit nicht in Stahl verwandeln, und angesichts des sich gerade drehenden „Windes“ in Sachen Gas wird man bei der Salzgitter AG froh sein, noch keine Fakten geschaffen zu haben und weiter Stahl aus Eisen und Koks kochen zu können.
Was machen so kurzfristige politische Kehrtwenden wie die heutige und ihre vielen Vorgänger mit der Investitionsbereitschaft der Wirtschaft? Zumindest ist die Frage beantwortet, warum sich in Deutschland ohne vorher reichlich fließende Subventionen kaum noch ein Rad dreht. Der Energieminister Niedersachsens hat sich offenbar daran gewöhnt, denn er spricht davon, dass „wir Deutschen unsere Anreize brauchen“. Für die Salzgitter AG dürfte der Anreiz (den Förderbescheid hat Ministerin Svenja Schulze 2020 feierlich übergeben) derzeit kaum ausreichen, metallurgisch von der Klippe zu springen und dabei das Fliegen jenseits der Gesetze der Physik zu lernen.
Ein weiteres Merkmal der Denkfaulheit mancher Politiker ist die Fehleinschätzung der Wirkung der Signale, die sie bei all ihrem Problemlösungsaktionismus aussenden. Da wären die Drohungen und das Gejammer über die bösen Ölkonzerne, die gerade Kasse machten. Wie ist denn die Lage, wenn man sie aus der Sicht von Shell, Esso oder BP betrachtet? Da ist dieses willkommene Argument, Putin treibe die Preise hoch, und gleichzeitig die Bekräftigung der Ankündigung der Politik, bald sei Schluss mit Benzin und Diesel. Macht man dann an der Zapfsäule einen Schlussverkauf und gibt satte Rabatte, oder sagt man sich „nimm mit, was du kriegen kannst, solange es noch geht“ und dreht an der Schraube, zumal die Politik die Schuld daran so wohlfeil und willkommen dem bösen Putin in die Schuhe schiebt? Investitionen bleiben aus, der perspektivisch schrumpfende Markt wird uninteressant, weil sein Ende durch politische Hybris in Sicht ist. Mit Moralkeulen kann man auch nichts mehr ausrichten, nachdem die Fossile Energie ohnehin unisono für den Untergang der Welt verantwortlich gemacht wird.
Fracking bleibt böse – zumindest daheim
Entscheidend wäre, die Energiequellen zu diversifizieren und technologieoffen Investitionen anzulocken. Und zwar vorgestern! Es geht nicht mal darum, dass die Ergebnisse sofort sichtbar werden, wie es Habeck erfolglos versuchte, als er in Katar auf den Knien lag.
Die Ankündigung, sichere Rechtsgrundlagen für Investitionen zu schaffen, rechtlich abzusichern und zu erhalten, wäre bereits die halbe Wirkung, auch auf die Preise. Stattdessen sowas hier vom Energieminister des deutschen Gaslandes Niedersachsen:
„Fracking in Sandgesteinsschichten machen wir seit Jahrzehnten, und das bleibt auch erst einmal so. Was wir nicht machen werden, ist Erdgasförderung aus Schiefergestein. Das lehne ich ab. Es hilft uns aktuell überhaupt nicht, weil es Jahre bräuchte – wir gehen von mindestens fünf bis sechs Jahren aus – bis wir die ersten Kubikmeter fördern könnten. Die Herausforderungen haben wir aber in diesem Winter. Und wenn wir so weit wären, würden wir mit dem Frackinggas das fossile Zeitalter unnötig verlängern. Und die Klimaziele mit Sicherheit nicht erreichen.“
Sandstein ja, Schiefer nein. Warum? Der Minister lehnt es ab, fertig! Von anderswo nehmen wir das Schiefer-Fracking-LNG aber gern, so wie wir auch Strom aus französischen Kernkraftwerken nehmen, solange wir dabei das Fähnlein der überlegenen Moral kräftig flattern lassen können. Und Lies dreht das Argument sogar noch um: Weil Investitionen in Schiefergas-Fracking uns JETZT nicht helfen, sondern erst in einigen Jahren, macht man es JETZT nicht und wird es folglich nie tun. Unsere Klimaziele erreichen wir so, aber nicht mit Sicherheit, sondern mit Unsicherheit. Oder wie es vielleicht die „Letzte Generation“ zusammenfassen würde: kein Strom, kein CO2-Problem!
So schnell geht es nicht
Nichts hat er begriffen, der Olaf Lies. Schon gar nicht, dass auch der „turboschnelle Ausbau der Erneuerbaren“ uns nicht über den nächsten oder überhaupt einen Winter bringen kann. Zunächst deshalb, weil in vier oder sechs Monaten niemand die Wind- und Solaranlagen gebaut haben wird, ganz gleich, mit welchen Potenzfloskeln (aus der überkommenen Zeit der schnellen deutschen Verbrenner-Autos übrigens) dies gefordert wird. Die Monteure sind sowieso damit beschäftigt, die Gasheizungen im Land 20 Prozent effizienter zu machen, wie Lies es empfohlen hat und fördern möchte.
Spätestens dann aber, lieber Herr Lies, in einem Winter, wie ihn der gnädige Klimawandel (der Herr möge ihn segnen auf allen Wegen) verhindern möge, bekommen wir das, was Sie nicht sehen wollen: ein Stromproblem auf der Spitze des Gasproblems, bei dem uns die verbliebenen Kernkraftwerke sehr wohl hätten helfen können, wenn Sie und Ihre Partei sich nicht bis zum „Point Of No Return“ geweigert hätten, diese Hilfe in Betracht zu ziehen. Die Besitzer von Gasheizungen fangen dank Gasnotstand „Habeck Gelb“, exponentiell steigender Preise und der Realitätsferne der Politik nämlich bereits an, elektrische Heizlüfter zu kaufen. Da wird für die Netzstabilität gerade der Sicherungssplint aus einer Handgranate gezogen für den Fall, dass das Habeck-Gasometer auf „Rot“ springt. Dann wird die Dusche kürzer, kälter und dunkler, und die Pendler müssen sich dank des 9-Euro-Tickets im morgendlichen überfüllten Bus zur Arbeit mit Reibungswärme begnügen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf unbesorgt.de.
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Klima- und Energiewende-Wahn – die Lemminge auf dem Weg in den Abgrund! Subalterne, unfähige Untertanen und grüne Klima-Ideologen sind das „Fachpersonal“, das skrupellos den Irrsinn vorantreibt – wir „retten“ das Weltklima und nach uns die Sintflut!
Genauso ist es!
Mit herzlichen Grüßen
Karlheinz Warnebold
Was ist denn schon die Unwissenheit eines Landesministers gegenüber der zum Himmel schreienden Inkompetenz eines Bundesministers a. D. (incl. des BMWi) und der Schläfer und Schwätzer im Deutschen Bundestag? Denn z. B.:
– Minister Altmaier verkündete am 30.10.2020 in seiner Plenarrede zur Novelle des EEG vor unserem Bundestag: „… heute morgen um 10 Uhr wurden 71 750 Gigawatt Strom aus erneuerbaren Energien produziert und nur 31 526 aus konventionellen Energien, Kernkraft und Kohle. Das bedeutet, es gab einen Anteil von 58 % der Erneuerbaren an der Stromversorgung.“ Zitate Ende. Wegen der 58 % lacht sich sogar ein Schüler kaputt, unser Bedarf an elektrischer Leistung beträgt max. 85 GW! Dass zu diesem doppelten Irrsinn keine Nachfrage oder Kritik von den Anwesenden kam, ist erbärmlich, denn wegen der Thematik „EEG“ müssten es ja fachkundige Abgeordnete gewesen sein, d. h. hier waren nur „Schwätzer“ in diesem „hohen Hause“. Die 58 % wurden später im Protokoll auf „über 50 %“ korrigiert, die irrsinnigen GW blieben. T. S. hatte ja so recht mit: „D schafft sich ab.“ Ich hatte ehemals (Mai 2019?) die Ehre, im RBB- Beitrag „Angst Macht Politik“ nach 21 Uhr mit meiner Behauptung: „D schafft sich energietechnisch ab“ im TV gesendet zu werden (Sequenz aus meinem Vortrag zur Energiewende in Cottbus).
Es sind noch ein paar Monate, dann werden unseren Politikern ihre Lügen und Fehlentscheidungen um die Ohren fliegen.
Zu den Lügen:
Lüge 1: Es gibt keine „erneuerbaren Energien“. Unser Energievorrat auf unserem Globus ist ein Geschenk, wir können Energie weder erneuern noch vernichten, sondern immer nur wandeln. Wer dem Wind kinetische Energie entzieht, um sie in elektrische Energie zu wandeln, nimmt diese Energie dem Wind weg und schwächt seine ökologische Aufgabe: Feuchtigkeit und Regen auf Land zu verteilen.
Lüge 2: Elektromobilität erzeugt kein CO2, welches ja aus politischer Sicht ein Giftgas sein soll, aus Sicht verständiger und intelligenter Menschen aber „das“ lebensnotwendige Gas ist. Es wird niemals in der Zukunft eine Mobilität ohne CO2-Begleitung geben, sie entsteht entweder bei der Nutzung des Produkts „Fahrzeug“ oder bei dessen Herstellung oder bei beidem, ganz gleich, wie der Antrieb gestaltet ist.
Zu den Fehlentscheidungen:
Fehlentscheidung 1: Wer in Kenntnis der Tatsache, dass die Gasspeicher bis zum Winter nicht hinreichend gefüllt sein können und werden immer noch elektrische Energie über Gaskraftwerke wandelt und nicht alle, aber auch alle verfügbaren Kohle- und Nuklear-Kraftwerke dazu aktiviert, gehört nicht in eine Regierung, sondern bestenfalls in eine Irrenanstalt.
Fehlentscheiddung 2: Wenn ein Herr Habeck den Bürgern empfiehlt, kürzer zu duschen, hat ein solcher geradezu idiotischer Appell die gleiche Funktion, die die spielende Musikkappelle auf der Titanic hatte, als der Untergang nach der Eisbergkollision nicht mehr abwendbar war.
Fehlentscheiddung 3: Wer nach einem Tsunami in Fukushima mit einem zweifelhaft zusammengesetzten Ethikrat die sichersten Kernkraftwerke der Welt abschaltet, in Erwartung ein paar Grünen-Stimmen für bessere Wahlergebnisse zu erhalten, hat sich am deutschen Volk nicht wieder gut machbar verschuldet. Egal ob das eine Bundeskanzlerin nach ihrem Ausscheiden einmal einsieht oder wie ein störrisches und unreifes Kind verneint.
Der Winter 2022/2023 kommt nicht „husch-husch“ und unerwartet. Der Kalender macht es möglich, die Tage abzuzählen. Sie werden widersinniger Weise einzig genutzt, um ideologische Verblendetheit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Alle Bürger sollten sich die Namen der Verursacher-Politiker gut einprägen!
Man sollte sich auch die Personen einprägen, die mit physikalisch völlig unsinnigen global gemittelten Temperaturen den Weltuntergang verbreiten und damit ganze Institutionen in Potsdam finanzieren oder sich bis zum Bauch im Wasser stehend von den Medien gottesgleich als Planet-Versteher und Weltenretter darstellen lassen.
Dieser so genannte Energieminister posaunt ja auch noch hinaus, dass wir Energie sparen können, wenn wir unsere Heizkessel besser warten. Ich erwarte von einem Minister, dass er seine eigenen Gesetze kennt. Wenn ich meinen Heizkessel nicht warte, untersagt mir der Schornsteinfeger bei der nächsten tournusmäßigen Messung den Weiterbetrieb der Anlage. Außerdem ist jedem Immobilienbesitzer schon seit Jahrzehnten eingeprägt, mit Energie sorgsam umzugehen.
Die Mieter haben heute schon das Recht, bei unwirtschaftlichem Heizungsbetrieb die Heizkosten zu mindern.
Sodann wird auch noch gefordert, über 15 Jahre alte Heizkessel auszutauschen. Ich habe neben neueren Brennwertanlagen auch noch einen 30 Jahre alten Gaskessel in Betrieb. Der Schornsteinfeger ist jedesmal begeistert, welch gute Werte dieser Kessel bringt. Aber das werden die Lobbyisten natürlich den „Volksvertretern“ nicht einflüstern.
„Dann wird die Dusche kürzer, kälter und dunkler, und die Pendler müssen sich dank des 9-Euro-Tickets im morgendlichen überfüllten Bus zur Arbeit mit Reibungswärme begnügen.“
Nicht jeder Winter wird so mild sein, wie der von 2021/22. Deutschland wäre schon erledigt, wenn nur zwei solche Schnee-und Kältewochen kommen, wie im Februar 2021. Und das 9-Euro-Ticket ist im Winter eh Geschichte, weil viel zu teuer vom Steuerzahler finanziert und keinesfalls zukunftsfähig, zumal der deutsche Nahverkehr bestenfalls eine Geh-Hilfe ist – meilenweit vom Schweizer Nahverkehr entfernt; Dank unfähiger, korrupter Politiker wie Pofalla & Co.
Aus der Elektrolyse kommt der Wasserstoff mit Normaldruck!
Das spezifische Gewicht von Wasserstoff bei Normaldruck ist 0,0899 g/l. Das bedeutet, man benötigt 11.123 Liter für 1 kg.
Flüssigwasserstoff hat ein spezifisches Gewicht von 70,99 g/l bei ca. -254°C. Daher wiegen ca. 14 Liter Flüssigwasserstoff 1 kg.
Man benötigt knappe 4 Liter flüssigen Wasserstoff mit -254°C um die selbe Energie verfügbar zu haben wie 1 Liter Benzin.
Wasserstoff (flüssig, tiefkalt): 2360 kWh/m³
Benzin: 8760 kWh/m³
>>Man benötigt knappe 4 Liter flüssigen Wasserstoff mit -254°C um die selbe Energie verfügbar zu haben wie 1 Liter Benzin.<<
ROFL
Nicht vergessen wieviel Energie man benötigt um flüssigen Wasserstoff herzustellen und flüssig zu halten.
Das ist wie mit der Kohle, die aus großer Tiefe hochgeholt werden muß im Vergleich zur flach liehenden Braunkohle.
>> Onshore-Windkraftanlagen eine installierte Leistung von lediglich 5–7 MW<<
Das ist kompletter Unfug. Die 5 bis 7 MW sind die maximale Leistung bei ca. 12 m/s mittlerer Windgeschwindigkeit. In Hamburg werden in 10m Höhe im Mittel aber nur 5 m/sec erreicht. Und das bedeutet ne mittlere Leistung von den primitiven Dingern von 1 bis 2 MW, je nach Höhe und Länge der primitiven Plastikdinger.
Und wer wissen will wieviel Wind im Mittel bis zu 280m gemessen wird, der muß nur unter wettermast uni Hamburg nachschauen.
Nicht nur das. Die kaufen auch Wärmepumpen. Und auch E-Herde. Und elektrische Durchlauferhitzer. Wird alles gekauft und eingesetzt werden. Auch in der Gastronomie und in Hotels. Im Herbst wird es lustig.
Und Gasflaschen nicht zu vergessen. Ich hab mir auch schon mal ein paar Säcke Holzkohlebrickets gekauft. Schaden kann das auch nicht bei der Inflation.
Als wenn hohe Energiepreise nicht schon anreize genug sind. Also macht man erst mal den Diesel und Benzin billiger, das es nicht so weh tut und dann wird noch über Finanzielle Anreiz geredet, das man Menschen die Weniger verbrauchen noch Geld gibt. Verrückt.
Wenn ein Politiker sagt das alle in Ordnung ist und es keine Probleme gibt, sollte man sich auf das Gegenteil gefasst machen. Wenn die aber wie Habeck mitteilen das es „schwierig“ wird oder „ambitioniert“, dann ist man besser auf das schlimmste vorbereiten.
Kernkraftwerke nützen nichts, außer das man im Notfall damit mit Strom heizen könnte und das Gas der Industrie lassen könnte.
„Habeck benennt auch gleich die Gründe für die reduzierten Lieferungen. So behauptet er zum Beispiel: „Putin will, dass sich unser Land zerlegt. Aber wir zerlegen uns nicht“ (Spiegel, 24.06.2022), oder er bezeichnet die Gasdrosselung als „Angriff auf Deutschland“ (Zeit, 21.06.) und bezichtigt Russland aus politischen Gründen weniger Gas zu liefern (FAZ, 23.06.). Habeck behauptet sogar, dass Russland „Gas als Waffe gegen Deutschland“ einsetzt (Tagesspiegel, 24.06.).
Der Einspeisepunkt von Nord Stream 1, die Verdichterstation Portovaya in Russland, benötigt sechs große Gasverdichter, um Gas mit voller Kapazität in die Ostseepipeline zu pumpen. Diese sogenannten aeroderivativen Gasverdichter kommen von Siemens Energy und müssen aus Sicherheitsgründen regelmäßig gewartet werden.
Der Betrieb dieser Turbinen ist nach Ablauf des Wartungsintervalls nicht mehr zulässig, es wäre auch viel zu gefährlich. Eine dieser Turbinen hat Siemens Energy vor Kurzem im kanadischen Montreal, im Herstellerbetrieb, überholt. Aus technischen Gründen kann die Überholung nur dort durchgeführt werden.
Kanada will aber nicht gegen Boykott verstoßen und liefert die Dinger nicht.
„Wir wollen die Sanktionen respektieren, weil die Sanktionen aus einem bestimmten Grund verhängt wurden“, sagte der kanadische Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, in einem Interview mit „Bloomberg“.
Alternativ könnte jederzeit Gas über die neue Pipeline Nord Stream 2 nach Deutschland geliefert werden, was von Russland auch bereits angeboten wurde. Dies lehnt allerdings die deutsche Regierung vehement ab. Der Leidtragende ist der deutsche Verbraucher, denn die Gaspreise dürften in den nächsten Tagen und Wochen noch einmal kräftig steigen.“
Der Text ist übernommen von Epoch Times.
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/warum-weniger-gas-ueber-nord-stream-1-kommt-a3875751.html
Das nennt man ins eigene Knie schiessen. Noch viel unverschämter ist es aber die Schuld oder Verantwortung an Putin abzuwälzen.
Nordstream 2 hat man nicht in Betrieb genommen, weil man ja wusste das Nordstream 1 erst mal ausreicht. Hat es ja bisher auch. Man konnte damit erstmal Symbolpolitik betreiben. Würde man jetzt Nordstream 2 aktivieren, würden vielleicht die Medien darüber berichten und die Bürger würden merken das es Symbolpolitik war und sich gleichzeitig fragen, für was man Nordstream 2 eigentlich gebaut hat, wenn die ja offensichtlich nur redundant sind.
Bisher wurde auch nur ein relativ geringer Anteil des Gas aus NS1 zur Stromerzeugung genutzt. NS2 war für die Ersatzkraftwerke nach dem Kohle- und Atomausstieg erforderlich. Nicht zu vergessen daß mit der E-Mobilität und Umstellung der Heiztechnik auf Wärmepumpen weitere Kraftwerkskapazitäten zum Ausgleich für den Flatterstrom nötig sind.
Nordstream II hat auch den Zweck, sich von „Beeinflussungen“ der Ukraine unabhängig zu machen.
Davon abgesehen, würden auch die 1 Mrd. Euro Durchleitungsgebühr gespart werden.
Habeck hätte besser sagen sollen: „Putin will, dass sich unser Land zerlegt. Aber wir zerlegen uns selbst“.
Wobei der erste Satz falsch ist, mit dem zweiten dagegen hätte er recht gehabt.