Grund waren Artenschutzbedenken des Juchtenkäfers wegen, einer Daumennagel großen, seltenen Käferart aus der Unterfamilie der Rosenkäfer (hier). Wer konsequenter Naturschützer ist (der Autor zählt sich dazu), wird diesem Richterspruch vielleicht gerade noch zustimmen. Allerdings kann die Klage des BUND schwerlich aus Artenschutzgründen erfolgt sein, man darf politisch-ideologische Motive vermuten. Beleg dafür ist die Haltung des BUND zu Windrädern, deren massive Tötung von Fledermäusen und Vögeln unbestritten ist und jeden ehrlichen Tierschützer auf die Barrikaden treibt. Zum Schutz von Lebewesen gegen Windräder schweigt der BUND indes nicht nur, im Gegenteil, er wirbt sogar auf seiner Webseite für Windradanlagen und stellt diesen tiermordenden Ungetümen auch noch einen „Persilschein“ aus. Wir lesen
Bei der Umweltbewertung der Windenergie hat sich gezeigt, dass bis auf wenige besondere Orte und wenige besonders gefährdete Vogelarten die Konflikte mit dem Vogelschutz sehr gering sind. Der BUND hat sich in seiner Position Windenergie klar für den Ausbau der Stromproduktion aus Windenergie ausgesprochen und Anforderungen formuliert, wie bei diesem Ausbau der Umwelt- und Naturschutz berücksichtigt werden soll.
Die massive Gefährdung und Tötung durch* Windräder zumindest für Vögel und Fledermäuse ist auf der anderen Seite sogar Gegenstand einer Studie, die das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in Auftrag gegeben hat und an der sich auch der Naturschutzbund Deutschland NABU beteiligt. Auch der NABU äußert sich zu Windrädern (hier), allerdings wesentlich kritischer als der BUND, man liest
Rotmilane verunglückten im Vergleich zu anderen Greifvögeln bisher besonders häufig an Windkraftanlagen. Das Bundesumweltministerium hat nun die Förderung des mehrjährigen Verbundprojektes bewilligt, in dem den Ursachen der Kollisionen auf den Grund gegangen werden soll. Dazu sind eine Reihe verschiedener Untersuchungen geplant. Unter anderem werden Rotmilane, Seeadler und Wiesenweihen in verschiedenen Teilen Deutschlands mit kleinen Sendern ausgestattet. So können ihre Flugbewegungen in der Nähe von Windkraftanlagen genau untersucht werden. Auch sind experimentelle Veränderungen an Windkraftanlagen vorgesehen.
„Wir hoffen durch unsere Untersuchungen dazu beizutragen, die Kollisionsraten von Greifvögeln an Windkraftanlagen zu senken und so die Konflikte zwischen Windkraftnutzung und Naturschutz weiter zu verkleinern“, sagte Dr. Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU. Durch die Förderung des Bundesumweltministeriums ist es gelungen, die Institute und Einrichtungen mit den größten Erfahrungen in diesem Metier aus verschiedenen Teilen Deutschland zusammenzubringen. Mit von der Partie sind außerdem die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz in Bad Sassendorf, der Förderverein Greifvogelmonitoring und die Firma Ökotop in Halle/S. sowie die Staatliche Vogelschutzwarte im Landesumweltamt Brandenburg.

Das Statement des NABU klingt verhalten, und einen konsequenten, vom „Zeitgeist“ freien, mutigen Naturschutz – dazu gehört insbesondere auch der Landschaftsschutz und der Schutz von menschlichen Windradanrainern – kann man daraus leider nicht ableiten.
Was den BUND angeht, ist EIKE der Meinung, dass er seine satzungsgemäß verordneten Naturschutzziele in grober Verfehlung bewusst ignoriert und, vorrangig grün-ideologisch gesteuert, kein Naturschutzverein ist, der diese Bezeichnung überhaupt verdient. Wir möchten mit unserem Beitrag alle Naturschützer und insbesondere ideologiefreie Mitglieder des BUND auf diesen Skandal  aufmerksam machen.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
(EIKE-Pressesprecher)
* korrigiert. Dank an Leser Kosenday
Lesen Sie dazu auch den neuen „Windräder töten Vögel“ Bericht des Biologen Dr. Friedrich Buer im Anhang
Aus dem letzten Absatz daraus:

Anfang September treffen sich auf Einladung von Hubert Weinzierl, des Präsidenten des Deutschen Naturschutzringes (DNR), der Dachorganisation von rund 100Umweltschutzverbänden, der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern, Ludwig Sothmann, sowie Sebastian Schönauer vom Bund Naturschutz in Bayern gemeinsam mit dem Bayerischen Umweltminister, Markus Söder, bei einem neuen 3-Megawatt-Windrad im mittelfränkischen Emskirchen, das mitten in einen Wald betoniert wurde. Künftig wird das Wummern dieser Industrieanlage kilometerweit zu hören sein und den Wald entwerten.

 

Hier kündigt Söder 1.000 weitere Windräder in Bayern vorzugsweise in Wäldern an. Dazu sollen die Genehmigungen verkürzt und nur noch drei Monate dauern. Lärmgutachten sollen stark eingeschränkt werden und die Behörden sollen die Bestimmungen für den Naturschutz nicht mehr so streng nehmen. Der Artenschutz soll abgespeckt werden und auch in Landschaftsschutzgebieten und Naturparks dürfen bald Windräder stehen. Und wie reagieren die Spitzenfunktionäre des Natur- und Umweltschutzes? „Die Politik bewegt sich endlich“ betont Sebastian Schönauer vom Bund Naturschutz. Von einem „großen Sprung“ spricht der oberste Vogelschützer Ludwig Sothmann. Und Hubert Weinzierl schwärmt: „Die Energiewende ist ein Geschenk. Konflikte um Windräder werden minimiert“. Man wolle „zeigen, dass Windkraft auch im Wald genutzt werden kann“. Eindringlicher kann das Fukushima des Natur- und Umweltschutzes von seinen Spitzenfunktionären nicht vorgeführt werden. Arme Anwohner, arme Tiere und armer Wald!

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