In einem weiteren „Wie in aller Welt hat diese Studie den Peer-Review bestanden?“-Vorfall finden wir eine weitere Absurdität der PNAS-Studie von Daniel Vecellio und Kollegen (Link), die hier in einer wirklich schrecklichen Zusammenfassung in Science Daily beschrieben wird. In der Studie heißt es korrekterweise, dass jede Feuchttemperatur über 35°C für den Menschen gefährlich ist. Diese spezielle Temperatur ist gefährlich, weil unser Körper dann seine Fähigkeit verliert, sich selbst zu kühlen. Die Feuchttemperatur ist die niedrigste Temperatur, auf die die Luft durch die Verdunstung von Wasser abgekühlt werden kann. Betrachten Sie sie als unsere äußere Körpertemperatur in direktem Sonnenlicht, während wir schwitzen.
Die Tabelle in Abbildung 1 zeigt, wie sich diese Temperatur zur relativen Luftfeuchtigkeit und zur Lufttemperatur im Schatten verhält. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 55 % wird die Gefahr bei 36 °C erreicht. Glücklicherweise kann diese Situation zwar eintreten, aber nicht für lange Zeit oder über ein großes Gebiet, da spontan hoch reichende Konvektion einsetzt. Dabei handelt es sich um einen steilen Aufwind, der durch warme, feuchte Luft (feuchte Luft hat eine geringere Dichte als trockene Luft) verursacht wird, die schnell aufsteigt und Wolken bildet. Dieser Prozess findet fast ständig in der ITCZ oder der innertropischen Konvergenzzone statt, d. h. dort, wo die Sonne zur Mittagszeit direkt über der Erde steht, oder am klimatischen Äquator.
Die schwarzen Werte sind gefährlich für die Arbeit oder das Spielen im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung. Zum Vergleich: Ich spiele im Sommer regelmäßig Golf, wenn die Feuchttemperatur 32 °C beträgt. Als ich jünger war, bin ich bei diesen Temperaturen sogar über den Golfplatz gelaufen. Jetzt benutze ich einen Elektrowagen und habe sofort Zugang zu Schatten. Ein wenig Wind beim Fahren hilft wirklich. Ich sollte auch erwähnen, dass ich zwar relativ gesund bin, aber auch schon 71 Jahre alt. Die Behauptung von Vecellio et al., dass ein realistischerer oberer Schwellenwert bei 30,6 °C für „junge, gesunde Personen“ liegt, wird also auf jedem Golfplatz in der Region Houston (wir haben mehr als 80) im Juli und August widerlegt.
In beiden Artikeln wird darauf hingewiesen, dass die Dauer der Exposition gegenüber hohen Feuchttemperaturen wichtig ist, aber ein vierstündiges Golfspiel mit viel Wasser und häufigen Pausen im Schatten bei einer leichten Brise ist eindeutig in Ordnung. Im Artikel von Science Daily wird der Hauptautor der Studie (Vecellio) mit den Worten zitiert: „Hitze ist bereits das Wetterphänomen, das in den Vereinigten Staaten die meisten Todesopfer fordert“. Das stimmt eindeutig nicht, denn die Zahl der kältebedingten Todesfälle übersteigt die Zahl der hitzebedingten Todesfälle in den USA bei weitem, wie diese CDC-Studie bestätigt.
Soviel zu dem schrecklichen Science Daily-Artikel, kehren wir zu der von Fachleuten geprüften PNAS-Studie zurück. Das erste Problem, das uns auffällt ist, dass die Autoren die lokale Erwärmung, vor allem in den Tropen, mit dem Konsensziel, die globale Erwärmung auf 1,5-2 °C zu begrenzen, verwechseln. Die Temperaturen in den Tropen ändern sich selbst über sehr lange geologische Zeiträume kaum, da sie durch die Konvektion auf weniger als 30 °C begrenzt sind, außer für kurze Zeiträume und über Land, wo die Luftfeuchtigkeit im Allgemeinen geringer ist.
Dies wird von Sud, et al. (Sud, Walker, & Lau, 1999), Newell und Dopplick (Newell & Dopplick, 1979), Willis Eschenbach (Eschenbach, 2021) und Rick Willoughby (Willoughby, 2021) gut erklärt. Wie Sud et al. erklären, reicht eine Meerestemperatur von etwa 28 °C aus, um die Luft von der Oberfläche auf Wolkenhöhe zu bringen. Dieser Prozess findet auch über Land statt, erfordert aber im Allgemeinen eine hohe relative Luftfeuchtigkeit und höhere Temperaturen. Es ist allgemein bekannt, dass die durchschnittlichen tropischen Meerestemperaturen in weiten Gebieten bei 30 °C liegen und dass die gesamte globale Erwärmung im Wesentlichen in den höheren Breitengraden stattfindet.
Unsere entfernten Vorfahren, die ersten Primaten, entwickelten sich vor etwa 56 Millionen Jahren während einer der wärmsten Zeiten im Känozoikum. Dies war das Paläozän-Eozän-Thermalmaximum (PETM), als es global im Durchschnitt möglicherweise zehn Grad wärmer war als heute. Damals entwickelten sich die Primaten nicht nur, sondern sie gediehen auch. Fossilien zufolge verbreiteten sie sich rasch über die ganze Welt, und dass es uns heute noch gibt, ist ein Beweis für ihren Erfolg. Säugetierfossilien, vielleicht sogar Primatenfossilien, finden sich im Abschnitt Polecat Bench in Wyoming und in PETM-Abschnitten in Europa. Es liegt auf der Hand, dass die tropischen Temperaturen während des PETM nicht viel anders gewesen sein können als heute.
Dass so kurz nach der Veröffentlichung eines Artikels von Leah Stokes eine weitere leicht falsifizierbare PNAS-Veröffentlichung auftaucht, zeigt, dass bei PNAS eindeutig etwas nicht stimmt.
Referenzen
Eschenbach, W. (2021, January 21). A Chain of Effects. Retrieved from Wattsupwiththat.com: https://wattsupwiththat.com/2021/01/21/a-chain-of-effects/
Newell, R., & Dopplick, T. (1979). Questions Concerning the Possible Influence of Anthropogenic CO2 on Atmospheric Temperature. J. Applied Meterology, 18, 822-825. doi:10.1175/1520-0450(1979)018<0822:QCTPIO>2.0.CO;2
Sud, Y. C., Walker, G. K., & Lau, K. M. (1999). Mechanisms Regulating Sea-Surface Temperatures and Deep Convection in the Tropics. Geophysical Research Letters, 26(8). Retrieved from https://agupubs.onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1029/1999GL900197
Willoughby, R. (2021, May 23). Ocean Surface Temperature Limit-Part 1. Retrieved from Wattsupwiththat: https://wattsupwiththat.com/2021/05/23/ocean-surface-temperature-limit-part-1/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„… dass jede Feuchttemperatur über 35°C für den Menschen gefährlich ist. „
*kicher* Mein Gott Walter, da bin ich aber froh, dass ich solche Temperaturen bis jetzt überlebt habe. Ich bin deswegen aber kein besonderer Mensch, denn Menschen in meiner Umgebung haben auch frisch und fröhlich bis jetzt überlebt. Was sollen dann die Urlauber sagen, die in Gebiete fahren, wo es schwül ist und immer über 30Grad und mehr? Meines Wissens kommen sie frisch gestärkt aus ihrem Urlaub zurück. Aber im ernst, bei hohen Temperaturen muss man natürlich immer sein Leben darauf abstimmen und nicht wie manche, die in praller Mittagshitze, egal ob schwül oder nicht, joggen oder wie die Verrückten Fahrrad fahren. Nur so als kleines Beispiel. Als wir in Afrika waren war mittags herum Siesta.
Hallo Frau Wilhelmi,
zur Beachtung: Es geht NICHT um die normale gemessene Temperatur! Die Feuchttemperatur ist die Temperatur, die er annimmt, wenn Feuchtigkeit verdunstet. Nehmen Sie nasse Wäsche, die man draußen zum Trocknen aufhängt. Auch bei 35°C fühlt die sich kühl an – vermutlich weist sie eine Feuchttemperatur um 15 bis 20°C auf.
Eine Feuchttemperatur von 36 Grad Celsius bei einer aktuellen Lufttemperatur von 45°C ist für Mitteleuropäer gefährlich die Verdunstung durch SChweiß kühlt nämlich den Körper nicht mehr bis zur normalen Körpertemperatur ab – Hitzestau! Derartige Werte wurden hierzulande jedoch noch nie gemessen, nicht einmal ansatzweise.
MfG
Frau Wilhelmi, ist ja richtig. Doch 35 Grad auf dem Fahrrad (auch ohne E-Verstärkung) bringt auch fortgeschrittene Semester nicht um – zumindest auf dem Weg zum erfrischenden Badesee. Ein leichter Fahrtwind kühlt erstaunlich, gefühlt um mindestens 5 Grad. Natürlich nur, wenn die Pumpe noch intakt ist. Und Überholen auf dem Fahrrad überlässt man den anderen…
Herrunter Dr. Ullrich, sie schreiben:
als Physiker wissen sie sicher, dass ‚Fahrtwind‘ nur auf die gegebene Temperatur (hier 35°C) abkühlen kann, es sei denn der zu kühlende Körper kühlt durch Verdunstung ab. Diese Abkühlung (beispielsweise durch Schweiß) findet Ihre Grenze in der sogenannten Feuchttemperatur, ist diese hoch (über 33°C) wird es problematisch. Dann hilft auch der ‚Fahrtwind nur wenig.
MfG Ketterer
Super Analyse Herr Narrog.
Die Lektüre der, in Ihrem Kommentar verlinkten „Analyse der Hypothese des Klimawandels“, kann ich jedem Leser hier empfehlen; kurz und verständlich.
(sicher unbezahlt und dem eigenen Interesse, Wissen und Gewissen verpflichtet, super!)
Link:
https://holgernarrog.hpage.com/get_file.php?id=34657897&vnr=324674
Die aktuellen Erdtemperaturen sind erdgeschichtlich wahrlich nicht sehr hoch. In den 0 er Jahren hatte ich erlebt, dass der Strassenbau auch bei +46°C in Saudi Arabien statt gefunden hat.
Bei einer wünschenswerten Erwärmung der Erde…
Aufgrund der Rückstrahlung entsprechend der 4. Potenz der Erdoberflächentemperatur und der stark steigenden Wasserverdampfung wäre die Temperaturzunahme an den Polen grösser als am Äquator. Die bewohnbare und landwirtschaftlich nutzbare Fläche würde zunehmen.
Aufgrund der mit steigenden Temperaturen stark steigenden Wasserverdunstung wäre die Erde feuchter und damit fruchtbarer als heute.
Holger Narrog
Steigende Temperaturen erhöhen die CO2 Emissionen aus Ozeanen und Permafrostböden. Ein höherer CO2 Gehalt der Atmosphäre erhöht das Pflanzenwachstum.
Die komplette Analyse findet man unter https://holgernarrog.hpage.com/get_file.php?id=34657897&vnr=324674
Insgesamt wäre eine Erwärmung wünschenswert.
Eine Bestätigung, die allseits gefürchtete Erwärmung, falls sie denn stattfände, findet vor allem außerhalb der Tropen statt – die irdischen Temperaturen nivellieren sich. Die Erde weiß sich gegen das „Verkochen“ zu wehren, solange es Wasser gibt. Und die irdischen Wasservorräte in den Ozeanen und in der Erdhülle sind gigantisch! Ein Grund mehr, sich von Weltuntergangs-Irren nicht verrückt machen zu lassen. Die durch permanentes Alarm- und Panik-Schüren den ungleich größeren Schaden anrichten, als es das irdische Klima jemals vermag. Doch wenn Politiker nichts taugen, dann geht ein ganzes Land am Klima-Wahn zugrunde – das Erbe einer Klimakanzlerin.
Herr Dr. Ullrich: Auch wenn wir intelligente Politiker hätten, würde solch Unsinn weiter propagiert. Es geht ja im Prinzip überhaupt nicht um Klima. Es geht um uns. Unser kleiner Wohlstand soll uns weggenommen werden. Wir sollen unsere Ernährung umstellen, die uns erst zu dem gemacht hat, was wir sind im positiven wie im negativen Sinn. wir sollen keine Einfamilienhäuser mehr haben dürfen. Wir sollen in de Städten nur noch Miniwohnungen haben und wir sollen Industriefraß essen, in 15-Minuten-Städten wohnen, bzw. dort eingesperrt sein. Endziel ist eine radikal dezimierte Bevölkerung in der Welt. Jeder Schritt dazu zählt. Wir sollen arm aber glücklich sein. Covid war nur eine Episode, was mit anderen herbeigeredeten Pandemien fortgesetzt werden wird. Das Klima aber kann man immer zu unserer Versklavung heranziehen, weil das Wetter eben immer da ist. Wer weiß denn schon wirklich, wie das Wetter vor 50 Jahren war. Man erinnert sich nur episodenhaft daran, wenn gerade mal irgendetwas im Leben geschah, wo man sich merkte, wie das Wetter war.