von Dr. Klaus-Dieter Humpich
Fast auf den Tag genau, nach zehn Jahren Bauzeit, ging der Reaktor Vogtle 3 (AP1000) endlich ans Netz. Dazwischen lag die Insolvenz des Herstellers Westinghouse und der Totalverlust des parallelen Projekts VC Summer – sogar mit Haftstrafen für Beteiligte. Wie konnte es zu einem solchen Disaster kommen?
Die ersten vier
Die ersten Reaktoren dieses neuen Typs (FOAK) wurden ab 2009 in China errichtet: Sanmen 1 (Bauzeit in Monaten: 110), Haiyang 1 (106), Haiyang 2 und Sanmen 2 (104). Hier kann man immerhin eine Lernkurve von einem halben Jahr bei den Doppelblöcken erkennen. Dies ist typisch beim Bau gleicher Reaktoren. Die Bau- und Montagekolonnen wissen nach dem ersten Mal wie es geht. Fehler im Ablauf werden bei den Folgeaufträgen vermieden. Ein halbes Jahr hört sich erstmal wenig an, ergibt aber allein bei den Finanzierungskosten einen mehrstelligen Millionenbetrag. Inzwischen sind die Blöcke Sanmen 3 und 4 und Haiyang 3 und 4 in Bau und Lianjiang 3 und 4, sowie Lufeng 5 und 6 beauftragt. Hierbei handelt es sich um die chinesische Lizenz CAP1000 mit steigender Eigenproduktion bei allen Komponenten. Es kann davon ausgegangen werden, daß schon bei diesen Projekten die in China übliche Bauzeit von etwa 60 Monaten erzielt wird. Hinzu kommen die günstigeren Material und Lohnkosten bei der Eigenfertigung. Die Kosten werden mit umgerechnet 2500 USD pro KW angegeben. Eine Bewertung ist müßig, da Finanzierung und Preise in einer sozialistischen Planwirtschaft ohnehin politisch gesetzt sind. Gleichwohl kommt die Serienfertigung diesem Reaktorkonzept voll entgegen – besonders, wenn man wie China eine leistungsfähige Schwerindustrie und Werften hat. Es ist also kein Zufall, daß sich der weitere Ausbau mit Druckwasserreaktoren auf die Typen Hualong und CAP1000 zu beschränken scheint. Die „Suchphase“ der Chinesen ist beendet. Jetzt beginnt der volle Ausbau, wie einst in Frankreich.
Die Westinghouse Tragödie
Druckwasserreaktoren haben sich zu den Arbeitspferden der Kerntechnik entwickelt. In der Welt – einzige Ausnahme ist Russland – beruhen fast alle dieser Reaktoren auf Lizenzen von Westinghouse. Wie haarig diese Situation sein kann, zeigen gerade die Auseinandersetzungen zwischen Korea und den USA bezüglich des Exports des APR-1400 in Drittländer. Wieviel Westinghouse steckt noch darin und welche Abkommen über Exportgenehmigungen wurden eventuell verletzt? Man erkennt, wie klangvoll auch heute noch der Name ist. Allerdings kam auch Westinghouse mit dem Niedergang der Kerntechnik im vorigen Jahrhundert permanent in wirtschaftliche Schwierigkeiten. 2006 wurde Westinghouse von Toshiba für 5,4 Milliarden USD übernommen. Toshiba war zu diesem Zeitpunkt ein japanischer Gemischtwarenladen, der auch Kernkraftwerke gebaut hat. Das vermeintliche Schnäppchen entwickelte sich zu einem Alptraum. Die Misere nahm mit dem Erwerb von Stone & Webster (S&W) von der Chicago Bridge & Iron Company (CB&I) für 229 Millionen USD durch Westinghouse im Jahr 2015 Fahrt auf. S&W war einst ein renommiertes Bauunternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung auf dem Gebiet der Kernkraftwerke. Zum Zeitpunkt des Kaufs ging man von einem Firmenwert von $ 87 Millionen aus. Toshiba stellte aber fest, daß der „Goodwill“ (Prämie, die ein Erwerber über den Wert der materiellen Vermögenswerte eines Unternehmens, wie Fabriken und Ausrüstung, zahlt) leider in mehreren Milliarden Dollar finanzieller Verpflichtungen bestand. Ein wesentlicher Grund waren die gemeinsam herein genommenen Aufträge für acht AP1000. Die bereits absehbaren Kostenüberschreitungen gingen nun voll zu Lasten von Westinghouse. Darüber entsprang ein erbitterter Rechtsstreit zwischen Toshiba und CB&I. Er endete mit Vergleichen und der vollständigen Trennung zwischen Shaw und Toshiba. Shaw hatte ursprünglich Verträge zum gemeinsamen Bau von ABWR mit Toshiba abgeschlossen, hatte aber 2013 CB&I übernommen. Das Ganze hat wenig mit Technik und Sachanlagen zu tun, sondern mehr mit „Finanzkasino“. Jedenfalls verpflichtete sich Toshiba gegenüber den Kunden, für Vogtle eine Entschädigung von 3,68 Milliarden USD und für VC Summer 2,168 Milliarden USD zu zahlen, denn Toshibas (inzwischen) Tochter Westinghouse hatte ja durch ihre Insolvenz den Liefervertrag zu diesem Zeitpunkt nicht erfüllt. Am Rande sei bemerkt – wie auch im Fall Olkiluoto – werden in deutschen Medien immer astronomische Baukosten genannt, um den Bau von Kernkraftwerken zu diskreditieren. Dies ist mitnichten so, den Schaden haben maßgeblich die Hersteller zu tragen. Auch bei KKW gilt, wer etwas verkauft, was er anschließend nicht fristgerecht liefern kann, muß selbst für den Schaden aufkommen.
VC Summer
Das Projekt VC Summer ist unwiederbringlich gescheitert. Der Eigentümer Scana Corporation gab die kombinierten Betriebslizenzen (COLs) im Dezember 2017 an die NRC zurück. Damit ist jeder Weiterbau – auch durch jemand anderes – ausgeschlossen. Auch das wieder eine Finanz- und Steueroptimierung: Der ursprüngliche Bauherr South Carolina Electric & Gas Company (SCE&G) gehört inzwischen der – weit aus größeren – Scana. Durch den Totalverlust kann diese Muttergesellschaft die entstandenen Verluste von rund 2 Milliarden USD steuerlich absetzen. Inzwischen wurde selbst Scana vollständig von Dominion Energy geschluckt. Ein weiteres Stück aus dem Finanzkasino. Inzwischen endete das ganze Theater sogar mit mehrjährigen Haftstrafen für einige Manager. Santee Cooper – die ursprünglich einen Anteil von 45 % an dem Projekt VC Summer hielten – kämpfte bis 2019 vor Gericht, um die „Verwertung“ der bereits gelieferten und teilweise eingebauten Komponenten. Es wurde ein Vergleich geschlossen, nach dem Santee Cooper das alleinige Recht für die Vermarktung erhielt. Die Erlöse für große nicht installierte Komponenten werden 50–50 aufgeteilt, während Santee Cooper für große installierte Komponenten 90% und Westinghouse 10% erhält. Für andere Geräte, die in Nuklearprojekten verwendet werden könnten, gehen 67% des Erlöses an Santee Cooper und 33% an Westinghouse. Die ukrainische Energoatom will fünf AP1000 von Westinghouse errichten lassen. Nach einer durchgeführten Studie könnten die in VC Summer vorhandenen Komponenten für mindestens einen Reaktor ausreichen. Es ist geplant, den bereits von den Sowjets angefangenen Block Khmelnitsky 4 (und eventuell auch Khmelnitsky 3) damit fertig zu bauen.
Vogtle
Neuartig beim AP1000 ist die Fertigung von Modulen in Fabriken, die erst vor Ort mit Beton gefüllt werden. Die „Stahlbleche und Verstärkungen“ dienen dabei als verlorene Schalungen und Bewehrung. Wenn es richtig funktioniert, ergibt sich eine Einsparung an Arbeiten auf der Baustelle. Allerdings ist der Reaktor so groß, daß die Sektionen noch vor der Montage auf der Baustelle zu Baugruppen zusammen geschweißt werden müssen, da sie zu groß für den Transport auf Straße und Schiene sind. Dies erfordert jedoch einen enormen Aufwand für die Detailplanung und vor allem die Qualitätssicherung. Wegen der langen Pause im Bau von Kernkraftwerken waren die Zulieferer wie z. B. Chicago Bridge & Iron in Lake Charles, Louisiana nicht genug mit den Regularien der Genehmigungsbehörden vertraut, was sogar zu fünfstelligen Geldstrafen führte. Es kam zu erheblichen Nacharbeiten und Terminüberschreitungen. Nach der Pleite von Westinghouse wird die Baustelle nahtlos durch Southern Nuclear als Projekt Manager und Bechtel für die Bauleitung weiter betrieben – die Lage verbessert sich merklich. Vogtle ist ein warnendes Beispiel für alle, die meinen, man kann 30 Jahre mit Neubauten aussetzen und dann zu gleichen Bedingungen weitermachen. Tatsache ist, daß das einem Neuanfang gleich kommt, da praktisch eine ganze Generation übersprungen wird und deren praktische Erfahrungen unwiederbringlich verloren gegangen sind. Durch Vogtle ist überhaupt erst wieder eine Zulieferkette in den USA aufgebaut worden.
Der Einfluß der Änderung der Spielregeln vor dem Anpfiff
Westinghouse erhielt schon 1999 die Zulassung für seinen AP600. Nach allgemeiner Kritik, daß die Leistung zu gering sei, reichte Westinghouse im März 2002 den AP1000 zur Design Certification Application (DCA) ein und erhielt von der NRC am 6. März 2006 eine Zertifizierung. Der AP1000 ist eine vergrößerte Weiterentwicklung des AP600. Per Definition ist der Baubeginn eines Kernkraftwerks der Moment, in dem der erste Beton für die Grundplatte fließt. Inzwischen ist es anerkannter Standard in der Welt, keine Änderungen an der Genehmigung mehr während der Bauzeit zu verlangen, weil dies immer einen Rattenschwanz von Umbauten nach sich zieht. Scheinbar war es aber den Vertragspartnern nicht klar, wie lange der Vorlauf eines solchen Großprojektes ist: Von der Detailplanung über Vertragsverhandlungen bis zur Kostenkalkulation. Der Auftraggeber Georgia Power reichte im August 2008 bei der Georgia Public Service Commission (PSC) einen Antrag auf Zertifizierung der Vogtle-Einheiten 3 und 4 ein. Die PSC von Georgia genehmigte die Notwendigkeit und die Kostenwirksamkeit und erteilte die Genehmigung zur Umsetzung der vorgeschlagenen Vogtle-Erweiterung im März 2009. Zu diesem Zeitpunkt war damit alles festgezurrt zwischen den Beteiligten: Netzbetreiber, Auftraggeber und Hersteller. Bei einem solchen Kraftwerk umfassen allein die technischen Spezifikationen mehrere Ordner. Hinzu kommen noch die Kalkulationen, Verträge und Behördenauflagen. Bei einem „Erstling“ (FOAK) wie hier, ist für die Ausarbeitung ein Planungszeitraum von zehn Jahren realistisch, bevor der erste Beton fließen sollte. Wird parallel gebaut und geplant (z. B. Klinikum in Aachen, Berliner Flughafen, diverse Bahnhöfe etc.) ergibt das zwangsläufig eine Kostenexplosion und eine „ewige Baustelle“. Diese Tatsache scheint leider nur in die Köpfe von Ingenieuren zu dringen, nicht aber in die von Beamten, Politiker und Betriebswirtschaftler.
Die wirtschaftliche Katastrophe für Vogtle und VC Summer nahm am 12. Juni 2009 mit der Verkündigung neuer Regeln für Flugzeugabstürze durch die Genehmigungsbehörde NRC ihren Lauf. Der zusätzliche Gewinn an Sicherheit durch den Übergang von „Kampfflugzeuge“ auf „Verkehrsflugzeuge“ ist zwar marginal – sonst hätte man auch alle laufenden Reaktoren nachrüsten müssen – aber durchschlagend. Die „Atomkraftgegner“ wußten schon was sie fordern: Die sich selbst erfüllende Prophezeiung „Atomkraft ist viel zu teuer“. Natürlich gilt das nur für Länder, in denen sie entsprechend politisch stark sind und ihre „Große Transformation“ durchsetzen können. Jedenfalls war die Konstruktion des AP1000 mit einem Schlag Makulatur. Die gesamte Aussenhülle mußte neu konstruiert werden, die Fundamente vergrößert, der gesamte Erdbebenschutz neu gerechnet werden usw. Da dies z. B. auch auf die passive Wärmeabfuhr bei Notkühlung zurück koppelt, waren drei iterative Durchgänge erforderlich. Tausende sinnlose Arbeitsstunden in einer Projektphase, wo jede helfende Hand für die Detailplanung und Vorbereitung der Bauphase gebraucht worden wäre. Es gibt keinen magischen Trick, mit dem man am Anfang vergeudete Zeit wieder zurückgewinnen kann.
Interessant ist nur, warum keiner die Idee hatte, einen lächerlichen Bruchteil der zu erwartenden Milliarden Mehrkosten vorab zu investieren, um sich gegen diese Entscheidung zu wehren. Ein paar hundert Millionen für PR und Hollywood hätten sicherlich ausgereicht, die gesamte „Anti-Atomkraft-Bewegung“ als Scharlatane zu entlarven und ihre wahren Beweggründe offen zu legen. Statt dessen scheinen beide Parteien zu glauben, man kann Kosten straflos auf die Stromverbraucher abwälzen.
Die Wiedergeburt von Westinghouse
Westinghouse ist inzwischen wieder ein gefragter Partner beim Neubau. Man sucht bewußt die Nähe kapitalstarker „Fertiger“, wie Hyundai und erfahrene Betreiber, wie KEPCO. Die am Boden liegende Westinghouse wurde 2018 von Brookfield Business Partners für kleines Geld übernommen. Brookfield ist ein kanadischer Vermögensverwalter, der hauptsächlich in öffentliche Gebäude und Anlagen (Kläranlagen, Stromversorger etc.) investiert ist. Sie konzentrierten das Geschäft von Westinghouse wieder auf den nuklearen Sektor, senkten die Kosten und bauten die innere Struktur um. Innerhalb weniger Jahre erzielten sie mehr Gewinne, als die Investition gekostet hatte. Offensichtlich hatte sonst keiner erkannt, wie ertragsstark allein das Brennstoff- und Servicegeschäft von Westinghouse war. Westinghouse ist eine echte „Cashcow“. Damit stellte sich aber auch gleichzeitig die Frage, wie es mit dem Neubaugeschäft weitergehen sollte. Man suchte nach einem Partner und fand ihn in der kanadischen Cameco. Cameco ist ein kanadischer Bergbaukonzern, der zu den größten Uranproduzenten und Händlern der Welt gehört. Cameco übernahm 51% und die Tochter Brookfield Renewable behielt 49%. Brookfield Renewable bezeichnet sich selbst als „global clean energy supermajor“. Hat da jemand die Zeichen der Zeit erkannt? Das Geschäft in Wind und Sonne ist abgesahnt, aber die Geldströme fließen wegen der „Klimakatastrophe“ immer noch. Brookfield hat zur Zeit angeblich rund 750 Milliarden USD als alternative Investments in der Verwaltung. Ein paar AP-1000 sind da Peanuts. Das Konzept von Cameco – eine kanadische Rosatom zu bilden – ist etwas visionär: Lieferung von Kernkraftwerken, Finanzierung, Service und Brennstoff aus einer Hand.
Westinghouse und Europa
Der AP-1000 ist unbestritten das modernste Konzept eines Druckwasserreaktors mittlerer Leistung (1117 MWel). Mehrere Reaktoren sind bereits mit besten Ergebnissen (geringste Zeiten für den Wechsel der Brennelemente und notwendige Wartungsarbeiten) in Betrieb. Das Risiko für Neubauten ist also gering – man muß sich nur nicht einmischen, sondern die Fachleute bauen lassen. Es verwundert deshalb nicht, daß einige Projekte in unserer Nachbarschaft in Vorbereitung sind: Niederlande 2 Reaktoren, Polen 3–6 und Tschechien 1–2. Da die deutsche kerntechnische Industrie aus ideologischen Gründen zerstört worden ist und die Franzosen sich mit ihrem EPR etwas verhoben haben, sind die Chancen für Westinghouse sehr gut, die Ausschreibungen zu gewinnen. Einziger ernsthafter Konkurrent ist der APR-1400 aus Korea. Es ist deshalb ein kluger Schachzug, koreanische Konzerne mit ins Boot zu nehmen.
Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier
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Eine weltfremde Überschrift
Greifswald 6 – keine Betriebsaufnahme
Greifswald 7 – Bau abgebrochen
Greifswald 8 – Bau abgebrochen
Kalkar 1 – keine Betriebsaufnahme
Stendal 1 – Bau abgebrochen
Stendal 2 – Bau abgebrochen
Dazu kommen noch „Fehlzünder wie Mülheim-Kärlich, Greifswald 5 und Hamm-Uentrop.
Und das sind nur die „faulen Eier“ in Deutschland. Dazu passt die Erwartung der 1980er Jahre, dass bis ins Jahr 2.000 bis zu 4.000 GW Leistung an Kernkraftwerken weltweit vorhanden wurde. Gerade einmal 10 % dieser „Träume“ wurden realisiert.
Das wird nichts mehr mit der Kernenergie. Strom aus Erneuerbaren Energien werden immer günstiger und stehen immer problemloser zur Verfügung.
Silke Kosch
„Das wird nichts mehr mit der Kernenergie. Strom aus Erneuerbaren Energien werden immer günstiger und stehen immer problemloser zur Verfügung.“
Leider und selber Schuld.
Wenn man eine Technologie und Wissenschaft (man hat sogar die Forschung verboten) so einfach durch Ideologie oder Dummheit ausgrenzt, dann kann man sich auf diese Rückständigkeit nicht mehr freuen sondern nur noch schämen.
Windkraftnutzung mit Windmühlen gab es schon vor Christus in Persien. Man muss sich heute im Jahr 2023 darüber freuen, dass man es genauso weit gebracht hat.
Herr G.Salk,
das mit der Kernkraft ist durch und das nicht nur in Deutschland.
Die Kernkraft kann gerade so den erreichten Status halten.
Der Ausbau der Erneuerbaren geht schneller und kostengünstiger.
„das mit der Kernkraft ist durch und das nicht nur in Deutschland.“
Ja vielleicht in Ihren Träumen.
Kernkraftwerke gibt es in Deutschland seit 1970. China hat erst 1993
angefangen mit Kernkraftwerken Strom zu erzeugen und es geht dort
logarithmisch hoch. 20 Kernkraftwerke sind im Bau. 2020 waren es 54 Kernkraftwerke.
400 TW/h wird Strom erzeugt.
In Russland wird auch jedes Jahr mehr Strom mit Kernkraftwerken erzeugt und neue
dazu gebaut. Das mit der Kernkraft ist durch aber nur in Deutschland und nur weil
hier die Dummheit siegt.
2006 sind noch ca. 2661TWh an Strom weltweit aus den Kernkraftwerken gekommen und 2022 nur noch ca. 2487TWh und wo ist da was vom Ausbau der Kernkraft zu sehen?
Das ist doch ein Minus von ca. -174TWh, oder nicht?
Quelle: IAEA
Wie kommen sie auf die Idee das Strom aus EE billiger werden könnten? Ist ihnen entgangen das z.B. ein Großteil der Windräder nicht einmal eine Auslastung von 20% erreicht? Und trotzdem werden auch diese nicht leistungsfähigen Windräder prächtig subventioniert. Ganz prächtig ist ohnehin die Abgabe von Strom zum Negativpreis, mit viel Glück zu einem immer noch sehr neidrigen Verkaufspreis. Kauft man allerdings Strom im Ausland hinzu, werden happige Preise aufgerufen. Wie also sollte der Strom wohl billiger werden können?
https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-kleine-ertraege-ld.1710681
Wie siehts mit den vielen Solarparks aus die auch nicht gerade in der Lage sind, wirklich ausreichend Strom zu produzieren? Das der Strom billiger würde ist wohl eher ein Wunsch denn Wirklichkeit, denn seit nunmehr dem 3. Jahr in Folge ist der Strompreis in Deutschland weltweit der höchste! Erst zum Januar 2023 habe ich eine Preiserhöhung von knapp über 100% bekommen! Und der Strompreis wird noch weiter nach oben klettern bis uns schwindelig wird, wenn die Rechnung ins Haus geflattert kommt!
EE werden ganz bestimmt nicht günstiger und werden auch nicht problemloser zur Verfügung stehen. Das ist bestenfalls ein grüner Traum; fernab jeder Realität.
Das ist die Krux in heutigen Demokratien. Demoliert ist schnell. Will man aber wieder zurück zur Kernkraft, dauert es mindestens eine Menschen-Generation.
Bspw. war es Tony Blair, der die Briten zurück zur Kernkraft führte. Bis dann Gesetze und Regeln erlassen, Bauanträge und Design-Lizenzen bewillig sind dauert es Dekaden. Dann müssen noch Vertrgäge geschlossen und Finanzierungen gesichert werden. Dann müssen Tausende Ingeniere Designunterlagen erstellen, Gutachter prüfen und für Gut befinen. Und irgendwann fließt „First Concrete“. Dann dauert es keine vier Jahre mehr und schon kann man in Betrieb setzten (so ca. 3 Jahre). §0 JAhre später wird Hinkley Point C erstmals Strom liefern…
In China hatte man es mit dem Ap1000 und dem EPR einfach leichter. Da beschließt die Partei und schon 12 Jahre später fließt der Strom…
Am Anfang ein satirisches Meckern:
Nicht mal eine Ortsangabe, wo dieses Vogtle-Dings überhaupt auf dem Planeten steht, ist im Artikel zu lesen. Die Experten wissen es ja ohnehin und wenn der „Pöbel“ doch mal mitliest, muss er halt eben ständig dazu „googeln“ oder dumm bleiben…
😉
So wie es jatzt läuft, wird CHINA später mal Weltmarktführer werden, nicht nur bei E-Autos und Verbrennermotor-Autos (!!!), sondern irgendwann auch bei Kernkraftwerken. China kopiert bekanntlich ALLES! Natürlich auch KUKA!
In China hat man eher erkannt, daß reine FACHKRÄFTE-Gruppen, sich nachher nunmal eher in Richtung „FACHIDIOTEN-Erstarrungsgruppen“ entwickeln können. Es fehlen dann oft die Impulse der „Laien und Nicht-Fachleute“ die auf all diese Dinge, oft einen ganz anderen Blick haben. Nämlich das, was in der SciFi ein KOKO war, ein Alles erst mal infrage stellender KontraKomputer (alte Schreibweise).
Gerade die chinesischen Langzeitplanungen bis zu 200 Jahre in die Zukunft, beschäftigt auch eine Mange „Nicht-Fachleute“ die aber „ezialistisch“ denken können und Brücken zwischen einzelnen Bereichen, wie auch Fachrichtungen aufzubauen verstehen. Auch bei uns hat so mancher Mittelstandschef, nicht mal ein Studium gemacht aber steckt oft die Ingenieure in seiner Firma, fachlich locker in die Westentasche.
Sinngemäß verbringen „Fachleute“ unzählige Anstrengungen damit, etwa eine simple Veränderung nur im eigenen Branchenbereich zu suchen, anstatt mal Etwas aus einer ganz anderen Branche zu nutzen. Somit also lieber noch und nöcher mit CAD herumzuwursteln, als nur mal ein paar Striche auf einem Blatt Papier zu ziehen, um mal schnell weiterzukommen. Die SATURN V wurde ja sogar noch am Reißbrett, mit Bleistift und Tusche konstruiert gezeichnet. Allein mit diesen genannten Dingen zu arbeiten, würde viele heutige FACHLEUTE schon überfordern. Dies bei oft unlesbarer „Handschrift-Klaue“…
Als jemand, der sich im Laufe von Jahrzehnten, in verschiedensten Bereichen, gutes Geld verdiente, mit detaillierten Verbesserungen und Anwendungen, dies an Autos , Gerätenund Optiken bis hin zu Verwaltungsdingen, habe ich dies analog auch bei „Kernkraft“ erlebt.
Auf eine natürlich noch sehr verhaltene und vorsichtige Kontaktaufnahme zur schweizer Atomaufsicht, zwecks gewisser Detailverbesserungen im „Nicht-Niklearen Teil von KKWs“ kam eine Antwort in derWeise:
„Wenden Sie sich gefälligst an die KKW-Betreiber, Adressen finden Sie im Internet“
Das ist daher pure Arroganz und Dummheit zusammen. Die Erfinder von Sicherheitsnadel, Reißverschluß und vielen anderen Dingen, haben das Leben der Menschen geprägt und verändert ohne hochgestochene, Doktoren oder sonstwas zu sein. Warum soll dieses urmenschliche Erfinderprinzip, ausgerechnet bei den KKWs nicht gelten und nur ganz bestimmte Leute darin noch etwas verbessern können?
Als ich selbst ab 1978 Details mitbekam, wie man damals in Erlangen plante und wie man dort konkrete Reaktor-Druckkörper berechnete, hatte ich spontan eine ganz eigene Idee dazu, die aber in all den Jahrzehnten seither nie irgendwo aufkam. Da müßte man ja Teile aus einer völlig anderen Branche mitübernehmen. Das dürfte die Denkweisen reiner „Fachidioten“ wohl eher überfordern. Doch bevor man womäglich als „Scharlatan und Wichtigtuer“ in einer dunklen Ecke landet, hält man wohl lieber den eigenen Mund, oder? 😉
Werner Eisenkopf
P.S.: Kurz abgeschweift. Als ich 1986 einer noblen deutschen Fotofirma, zaghaft einen künftigen Kameraverschluß/Shutter andiente, der nicht auf Mechanik (Schlitz- oder Zentralverschluss) aufbaute, sondern auf Molekülbasis mit Licht-Durchlässig/Undurchlässig per exaktester Stromkontakt/Nichtkontakt-Schaltung, wurde ich angesehen als sei ich wohl gerade erst aus der Psychiatrie entsprungen. Sowas ist aber m.W. bis heute noch nicht in Serie gebaut worden. Egal, mit derselben Firma, habe ich dafür in anderen Dingen damals wirklich gutes Geld verdient.
Bitte in Zukunft kürzer fassen.
Kernenergie ist keine Hochrisikotechnologie, sondern eine Hochsicherheitstechnologie, siehe dazu:
https://www.bundestag.de/resource/blob/937744/45d20bffbe5d173af6de260597022eb3/20-16-143-A_Dr-Niemann-data.pdf
Die Anforderungen an Sicherheit sind gigantisch überzogen, siehe den letzten Abschnitt in der oben angebotenen pdf.
Alle Strahlenschutzvorschriften sollten von viel unnötigem Ballast befreit werden. Nur wagt das kaum jemend öffentlich zu sagen, nur in einem podcast bei Tichy hatte das mein Mitstreiter Dr. Götz Ruprecht gesagt. Aber sehr deutlich kann dieser Kollege es nicht sagen, denn er muß noch in dieser Welt sein Geld zum Leben verdienen, er ist noch kein Rentner, d.h. kein U-AS *)
*) U-AS = Ur-Alter-Sack
„Alle Strahlenschutzvorschriften sollten von viel unnötigem Ballast befreit werden. “
So ist es Herr Niemann. Diese sinnlosen Vorsichtsmaßnahmen haben den höchsten Wert aller Zeiten erreicht.
Deswegen sind die Kosten auch so hoch, weil es viele unsinnige Maßnahmen dafür gibt.
Überall blei. Bleiwände, Bleifenster, Bleitüren, Bleischürzen alles doppelt gemoppelt.
Es ist den Menschen sowieso nicht möglich sich von Strahlen komplett zu befreien. Die höchste Strahlung kommt nicht von der Sonne sondern vom Boden – Radon. Die höchste natürliche Strahlenbelastung weltweit findet sich im iranischen Ramsar mit einer jährlichen effektiven Dosis von ca. 200 mSv. Wir haben 2 mSv also 100x mehr. Gibt es dort nun 100 x mehr Krebsfälle? Nein eben nicht. Im Gegenteil sogar weniger.
Von der Sonne bekommen wir auch Strahlen ab. Afroamerikaner haben ein um den Faktor 20 niedrigeres Risiko, am malignen Melanom der Haut zu erkranken, als Menschen mit heller Haut. Weil sie durch ständige Sonnenstrahlung sich angepasst haben. Albinos sind noch gefährdeter.
Wenn man Sport treibt, dann belastet man die Knochen und Muskeln.
Werden sie dadurch brüchiger oder die Muskeln schmelzen weg?
Auch bei Klimawandel passen sich die Menschen an. Wir brauchen ein neues Verständnis für Gefahrenmanagement.
Nur dann ist die Wiederbelebung der Atomenergie möglich.
In der Niederlande, Polen und Tschechien machen die doch bereits Jahrzehnte herum mit dem Vorbereiten von neuen AKW und alles ist im Sand verlaufen.
Selbst bei EIKE wird 2009 und 2010 bereits von neuen AKW-Projekten in Polen und Tschechien berichtet.
NEIN
Die zwei AKW-Baustellen SUMMER-2 und SUMMER-3 in den USA, da wurde der Bau abgebrochen, da die AKW-Baustellen zu Milliardengrab wurden.
Eine vollständigere Beschreibung zum Vogtle Bau befindet sich hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/Vogtle_Electric_Generating_Plant
Nach dem Lesen ist klar, weshalb keiner sich gegen die Sicherheitsnormen wehrte: Dann wäre nämlich nicht gebaut worden.
Danke für den interessanten Beitrag.
Das macht wieder mal klar, dass bei der Kernenergie über Jahrzehnte gerechnet und kalkuliert werden muss.
Politiker, Wirtschaftsbosse, Manager und fast alle Medienvertreter denken nur noch quartalsweise oder in wenigen Jahren und Wahlperioden (falls sie überhaupt denken).
Damit sind derartige Vorgänge, wie im Beitrag beschrieben, fast schon vorprogrammiert.