21. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe
Die Analysewoche zeichnete sich zunächst durch eine kurze Windflaute bis zum Dienstagnachmittag aus. Dann kam es zu einer fehlerhaften Datenübertragung, die mit einem Anstieg der Windstromerzeugung endete. Die Strompreisbildung bewegte sich über Tag, um die Mittagsspitze im niedrig-positiven bis niedrig-negativen Bereich. Wobei am Donnerstag um 14:00 Uhr mit -15,40€/MWh der niedrigste, am Montag um 21:00 Uhr mit 229,10€/MWh der höchste Preis der Woche aufgerufen wurde. Für 5€/MWh konnte Strom um 13:00 Uhr gekauft, um 21:00 konnte Strom nach Deutschland für besagte 229,10 verkauft werden. Bemerkenswert ist, dass sogar über die Mittagsspitze mehr Strom importiert denn exportiert wurde. Besonders profitierte dennoch wieder einmal Norwegen, die „Batterie Deutschlands“. Mittags wurde Strom billig eingekauft, am Abend wurde Strom teuer nach Deutschland exportiert. Die Norweger sind, wie die Nordländer überhaupt, sehr clever und nutzen die Geschäftsgelegenheiten sehr umsichtig und vorausschauend.
Ab Mittwoch war die regenerative Stromerzeugung per Windkraft recht hoch, das Wetter wurde schlechter. Die Preise fielen täglich einige Stunden auf die Null-Linie, ab und zu auch in den negativen Bereich. Die Stromimporte fielen geringer als in Flautenzeiten aus. Dennoch wurden Preisdifferenzgeschäfte getätigt, wobei sich Norwegen und Dänemark hervortaten. Schauen Sie sich die Erträge oder Zahlungen der einzelnen Länder an. Deutschland musste in der 21. Kalenderwoche unter dem Strich insgesamt über 21,51 Mio € an seine Nachbarn zahlen. Mit der Tabelle können die einzelnen Länder über das Auswahlmenü aufgerufen und analysiert werden.
Wochenüberblick
Montag 19.5.2025 bis Sonntag, 25.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 60,9 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,2 Prozent, davon Windstrom 34,3 Prozent, PV-Strom 26,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,3 Prozent.
- Regenerative Erzeugung im Wochenüberblick 19.5.2025 bis 25.5.2025
- Die Strompreisentwicklung in der 21. Analysewoche 2025.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 21. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 21. KW 2025:
Factsheet KW 21/2025 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 68 Prozent Ausbaugrad, Agora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.
- Rüdiger Stobbe zur Dunkelflaute bei Kontrafunk aktuell 15.11.2024
- Bessere Infos zum Thema „Wasserstoff“ gibt es wahrscheinlich nicht!
- Eine feine Zusammenfassung des Energiewende-Dilemmas von Prof. Kobe (Quelle des Ausschnitts)
- Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2.000 €/MWh beim Day-Ahead Handel
- Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
- Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel
- Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
- Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
- Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
- Viele weitere Zusatzinformationen
- Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2023, der Beleg 2024/25. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr. Genauso ist es eingetroffen. Sogar in der Woche erreichen/überschreiten die regenerativen Stromerzeuger die Strombedarfslinie.
Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Tagesanalysen
Montag, 19.5.2025 Anteil Wind- und PV-Strom 46,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,2 Prozent, davon Windstrom 13,0 Prozent, PV-Strom 33,6 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 12,6 Prozent.
Windflaute, viel Sonne, und ganztägiger Stromimport. Schönes Wetter. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo- Tagesvergleich zum 19. Mai ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Dienstag, 20.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 56,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,0 Prozent, davon Windstrom 15,6 Prozent, PV-Strom 40,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,9 Prozent.
Weiterhin kaum Wind. Fehlerhafte Datenübertragung verfälscht Werte. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 20. Mai ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 20.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Mittwoch, 21.5.025: Anteil Wind- und PV-Strom 60,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,5 Prozent, davon Windstrom 35,9 Prozent, PV-Strom 24,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,0 Prozent.
Die Windstromerzeugung steigt an. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 21. Mai 2025 ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 21.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Donnerstag, 22.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,0 Prozent, davon Windstrom 43,7 Prozent, PV-Strom 19,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,2 Prozent.
Die Regenerativen übersteigen alleine leicht den Bedarf. Kaum Stromimporte. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 22. Mai ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 22.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Freitag, 23.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 62,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 73,3 Prozent, davon Windstrom 35,0 Prozent, PV-Strom 26,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.
Wieder starke regenerative Stromerzeugung. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 23. Mai 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 23.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Samstag, 24.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 67,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 80,0 Prozent, davon Windstrom 37,0 Prozent, PV-Strom 30,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,8 Prozent.
Wenig Bedarf: Trotz einer Winddelle wird der Bedarf allein regenerativ überschritten. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 24. Mai ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 24.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Sonntag, 25.5.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 70,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 82,8 Prozent, davon Windstrom 54,7 Prozent, PV-Strom 15,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent.
Ein eher trüber Tag mit viel Wind. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. Mai ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 25.5.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
21. Analysewoche 2025, ca. 72%
Der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland kommt von den Erneuerbaren.
Besonders erfreulich ist das der Börsenstrompreise an 4 Tagen in der KW21 mal negativ wurden.
21. Analysewoche 2015, nur ca. 34% von den Erneuerbaren.
21. Analysewoche 2010, nur ca. 20% von den Erneuerbaren.
Beeindruckend ist die Veränderung von nur 1,9TWh im Jahr 2010 ging es hoch auf 5,8TWh in der 21. Analysewoche 2025, das ca. 3-fache bei den TWh.
Wir sollten auch mal einen Blick zurück in die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland im Mai 2025 werfen.
Da haben die Erneuerbaren bereits über 72% des in Deutschland bereitgestellten Stroms abgedeckt.
Solarstrom auf dem ersten Platz erreicht 29,2%.
Dicht gefolgt vom Windstrom mit 28,9% auf dem Platz zwei.
Abgeschlagen auf den dritten Platz Braunkohlestrom mit nur noch 12,2%.