3. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe
In der Nacht von Sonntag auf Montag gab es eine kurze Vorausschau auf den größten Teil der regenerativen Stromerzeugung der aktuellen Analysewoche. Es wehte kaum Wind, die Sonne scheint nachts ohnehin nicht. Am Dienstag kam es zu einem Windbuckel, der Mittwochmittag auslief. Es setzte eine erneute Dunkelflaute dieses Winters ein. Bereits ab Mittwoch um 4:00 Uhr wurde erheblicher Stromimport notwendig. Diese dauerte praktisch die komplette Restwoche an und hob das Preisniveau. Erst ab Mittwoch – Achtung Spoileralarm -, den 22.1.2024 um 8:00 Uhr war die Dunkelflaute zu Ende. Die Windstromerzeugung stieg erheblich an. Zurück zur aktuellen Analysewoche.
Die konventionelle Stromerzeugung lief auf Hochtouren. Immer, wenn hohe Preise zu erwarten waren, setzten deutsche Pumpspeicherkraftwerke ein, um billig gespeicherten Strom hochpreisig in das Stromnetz einzuspeisen. Die Pumpspeicherkraftwerke sind, weil viel zu geringe Leitung, nicht geeignet, die Stromversorgung bei einer Dunkelflaute sicherzustellen. Sie dienen in erster Linie dazu, mit Systemdienstleistungen und Preisdifferenzgeschäften gutes Geld zu verdienen. Genau wie die Batteriespeicher, die aktuell in großem Umfang in der Planung sind. Wann aber die ersten Gaskraftwerke, die die Kohlekraftwerke in Deutschland bei Flauten ersetzen sollen, fertiggestellt werden, steht in den Sternen. Darüber nachgedacht wird bereits seit Jahren.
Wochenüberblick
Montag 13.1.2025 bis Sonntag, 19.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 23,5 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,4 Prozent, davon Windstrom 18,3 Prozent, PV-Strom 5,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,9 Prozent.
- Regenerative Erzeugung im Wochenüberblick 13.1.2025 bis 19.1.2025
- Die Strompreisentwicklung in der 3. Analysewoche 2025.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 3. Analysewoche ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 3. KW 2025: Factsheet KW 3/2025 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 68 Prozent Ausbaugrad, Agora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.
- Rüdiger Stobbe zur Dunkelflaute bei Kontrafunk aktuell 15.11.2024
- Bessere Infos zum Thema „Wasserstoff“ gibt es wahrscheinlich nicht!
- Eine feine Zusammenfassung des Energiewende-Dilemmas von Prof. Kobe (Quelle des Ausschnitts)
- Rüdiger Stobbe zum Strommarkt: Spitzenpreis 2.000 €/MWh beim Day-Ahead Handel
- Meilenstein – Klimawandel & die Physik der Wärme
- Klima-History 1: Video-Schatz aus dem Jahr 2007 zum Klimawandel.
- Klima-History 2: Video-Schatz des ÖRR aus dem Jahr 2010 zum Klimawandel
- Interview mit Rüdiger Stobbe zum Thema Wasserstoff plus Zusatzinformationen
- Weitere Interviews mit Rüdiger Stobbe zu Energiethemen
- Viele weitere Zusatzinformationen
- Achtung: Es gibt aktuell praktisch keinen überschüssigen PV-Strom (Photovoltaik). Ebenso wenig gibt es überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger plus Biomassestrom plus Laufwasserstrom gibt es fast keine Überschüsse. Der Beleg 2023, der Beleg 2024/25. Strom-Überschüsse werden bis auf wenige Stunden immer konventionell erzeugt. Aber es werden, insbesondere über die Mittagszeit für ein paar Stunden vor allem am Wochenende immer mehr!
Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.
Tagesanalysen
Montag, 13.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 28,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,5 Prozent, davon Windstrom 21,6 Prozent, PV-Strom 6,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,1 Prozent.
Die Windstromerzeugung zieht nach der Kurzflaute an. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Dienstag, 14.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 40,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,9 Prozent, davon Windstrom 36,1 Prozent, PV-Strom 4,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,2 Prozent.
Der Windbuckel. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Mittwoch, 15.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 15,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,7 Prozent, davon Windstrom 14,1 Prozent, PV-Strom 1,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.
Beginn der Dunkelflaute. Die Strompreisbildung mit den Wochenhöchstpreisen über 300€/MWh
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Donnerstag, 16.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 20,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 32,5 Prozent, davon Windstrom 16,7 Prozent, PV-Strom 3,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,0 Prozent.
Dunkelflaute Tag 2. Die Strompreisbildung
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.
Freitag, 17.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 14,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,7 Prozent, davon Windstrom 12,9 Prozent, PV-Strom 2,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,8 Prozent.
Dunkelflaute Tag 3. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Januar 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Samstag, 18.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 14,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 28,3 Prozent, davon Windstrom 7,4 Prozent, PV-Strom 6,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,0 Prozent.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Januar ab 2016.
Dunkelflaute Tag 4. Die Strompreisbildung.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Sonntag, 19.1.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 22,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,6 Prozent, davon Windstrom 12,0 Prozent, PV-Strom 10,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,3 Prozent.
Dunkelflaute Tag 5. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Januar ab 2016.
Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.1.2025: Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Habeck, CO2 Weltmeister….. 😁😁
Das CO2 ist von über 800 Millionen Tonnen im Stromsektor runter auf nur noch ca. 400 Millionen Tonnen im Deutschland im Jahr und das incl. Atomausstieg.
@Ute Frölich:
Bei den Zahlen haben Sie die Emissionen in t mit dem Emissionsfaktor in g/kWh verwechselt.
Naja, nach der grünen Beerenziege kommt der Strom aus der Steckdose und wird von Kobolden in den Stromleitungen gespeichert.
Lol
3. Analysewoche 2025, ca. 37%
Der öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland kommt von den Erneuerbaren.
3. Analysewoche 2015, nur ca. 36% von den Erneuerbaren.
3. Analysewoche 2010, nur ca. 15% von den Erneuerbaren.
Quaschning und Co. setzen ja jetzt auf Batteriespeicher. Ich habe da jetzt auch mal die KI gefragt.
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Nicht nur Quaschning und Co. setzen jetzt auf Batteriespeicher.
Den Übertragungsnetzbetreibern liegen zum Jahreswechsel ca. 650 Anschlussanfragen für große Batteriespeicher mit insgesamt ca. 226 Gigawatt Nennleistung vor.
Aktuell haben wir nur ca. 12GW.
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Eine Akkuzelle mit 1kWh kostet aktuell um die 75€ incl. MwSt.
Die PV-Anlage die jetzt nach und nach aus dem EEG fallen, installieren einen Stromspeicher und verwenden weitgehend den PV-Strom selbst.
Auch in der 3. Analysewoche 2025 haben wir keinen Akkuspeicher mit 2.400 GWh gebraucht in Deutschland.
Da stehen aktuell die Klimaschützer und Merz/ AfD-Gegner bei uns auf dem Marktplatz bei 1°C im Nebel, bei Dunkelflaute und demonstrieren für grünen Strommangel!
Und da wir immer mehr Gas verstromen müssen und exportieren müssen an Nachbarn, die von Russland und Ukraine nichts bekommen sinken die Füllstände der Gasspeicher gerade dramatisch. Schon fast halb leer Anfang Februar.
Vernünftig wäre, den Abschaltfahrplan für weitere Kohlekraftwerke und auch den Elektrifizierungszwang für Industrie und Heizung solange auf Eis zu setzen bis ausreichend Residualkraftwerke vorhanden wären. Genau das geschieht eben nicht. Die anderen Staaten dürfen Deutschland zum ungünstigsten Moment immer mehr « durchfüttern » wie ein Kuckuck, bis es zum europaweiten Brownout kommt.
Woher kommt der Strom?
Die erneuerbaren, 36,6% vom in Deutschland hergestellten Strom in der 3. Analysewoche 2025.
Eine extrem schwache Woche, was die erneuerbaren gebracht haben.
Heute wieder Dunkelflaute und in HH und HB demonstrieren 25.000 bzw. 10.000 gegen Merz und AfD und für grünen Energiemangel!
HH und HB haben in den letzten Jahren ihre konventionellen Kraftwerke abgestellt und importieren jetzt aus dem Umland.
PS Und wir steuern auf einen Gasmangel zu und die Grünen wollen 10 GW neue Gaskraftwerke bauen.
Da diese Gaskraftwerke wegen der „Vorrangeinspeisung“, und den weiteren absurden Zubauplänen für WKA und PV, nur als Residualkraftwerke betrieben werden können rechnet sich eine Investition rein wirtschaftlich nicht; also investiert auch niemand. Es sei denn der „Staat“ übernimmt durch einen Kapazitätsmarkt(*) das wirtschaftliche Risiko und wälzt es auf die Stromkunden bzw. Steuerzahler ab. Das fällt der Politik aber immer schwerer da die öffentlichen Finanzen durch andere Ausgaben jetzt schon völlig überdehnt sind und die aktuellen Strompreise bereits ein Niveau erreicht haben welches die Industrie die Koffer packen lässt. Man wurschtelt also weiter und hofft auf ein grünen Wunder; was auch sonst bei einem Wirtschaftsminister der als einzigen Kompetenznachweis das Schreiben von Märchenbüchern vorzuweisen hat…
(*) bedeutet dass der Betreiber eines Gaskraftwerkes auch die installierte Leistung vergütet bekommt und nicht nur die damit produzierte Energie zu Marktpreisen.