Uns wird ständig eingeredet, dass sich der Anstieg des mittleren globalen Meeresspiegels (GMSL) beschleunigt. Stimmt das? Wie eindeutig sind die Beweise? Wenn er sich beschleunigt, warum? Ist die Beschleunigung gefährlich?
Die übliche Annahme ist, dass der Anstieg vor allem auf die vom Menschen verursachte globale Erwärmung und das Abschmelzen der Gletscher und der Polkappen zurückzuführen ist. Stimmt das? Wir werden die Beweise untersuchen und sehen, was wir herausfinden können.
Dangendorf, et al. schreiben:
„Wir stellen eine anhaltende Beschleunigung des GMSL seit den 1960er Jahren fest und zeigen, dass diese weitgehend (~76 %) mit Änderungen des Meeresspiegels im Indopazifik und Südatlantik verbunden ist. Wir zeigen, dass der Beginn der Beschleunigung in den 1960er Jahren eng mit einer Intensivierung und einer äquatorialen Verschiebung der Westwinde der südlichen Hemisphäre auf Beckenebene verbunden ist, was zu einer erhöhten Wärmeaufnahme des Ozeans und damit zu größeren Raten des GMSL-Anstiegs durch Veränderungen in der Zirkulation des Südlichen Ozeans führt.“
Die absolute Höhe des Meeresspiegels ist nicht in jedem Ozeanbecken gleich, was auf die Form der Ozeanbecken, die Temperatur der einzelnen Ozeanbecken und die Stärke und Richtung der über dem Becken vorherrschenden Winde zurückzuführen ist*. Die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in jedem Becken ist also unterschiedlich, der globale mittlere Meeresspiegel ist eine Kombination aller Veränderungen in jedem Becken, und die bloße Angabe (oder Diskussion) des GMSL verschleiert eine Menge Komplexität.
[*Es fehlt die Angabe, dass der Meeresspiegel aufgrund etwas unterschiedlicher Gravitation auf der Erdoberfläche Unterschiede aufweist. Der Geophysiker spricht hier von einem „Geoid“. Die Oberfläche eines vollständig mit Wasser bedeckten Planeten würde also mehr einer Kartoffel ähneln als einer Kugel. A. d. Übers. der Vollständigkeit halber]
Dangendorf et al. beobachten eine anhaltende Beschleunigung des globalen mittleren Anstiegs des Meeresspiegels seit den 1960er Jahren und kommen zu dem Schluss, dass diese Beschleunigung auf eine Verschiebung der vorherrschenden Winde auf der südlichen Hemisphäre und nicht auf schmelzendes Eis zurückzuführen ist. Tatsächlich stellen sie fest, dass das schmelzende Eis in den 1930er Jahren, als die Treibhausgasemissionen viel geringer waren als heute, erheblich zu der hohen Anstiegsrate des Meeresspiegels beigetragen hat, aber „zwischen den 1940er und den frühen 1990er Jahren keine bis negative Beiträge zu den Beschleunigungskoeffizienten leistete.“
Sie berichten auch, dass die gegenwärtige (1968-2015) Beschleunigung des „globalen“ Meeresspiegel-Anstiegs überhaupt nicht global ist, sondern größtenteils ein Anstieg der Beschleunigung dieses Anstiegs in bestimmten Regionen ist. Im östlichen Pazifik und im Arktischen Ozean wurde keine Beschleunigung festgestellt, und im Südlichen Ozean wurde eine Verlangsamung festgestellt. In den Regionen, die am stärksten von der Eisschmelze betroffen sein sollten, nämlich in der Arktis und im Südlichen Ozean, ist also keine Beschleunigung festzustellen.
Dies deutet darauf hin, dass die derzeit beobachtete Beschleunigung auf Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation und nicht auf die globale Erwärmung oder Treibhausgase zurückzuführen ist. Größere Änderungen der globalen Windzirkulation treten in einem Zeitraum von etwa 65 Jahren auf, und diese verursachen Änderungen der globalen Temperaturen wie in Abbildung 1 dargestellt:
Der AMO-Index ist zwar nicht genau dasselbe wie die 60- bis 70-jährige globale Klimaschwankung, die gewöhnlich als Klimastadium-Welle bezeichnet wird, aber er ist ähnlich, und die AMO ist eine wichtige Komponente der Stadium-Welle (Wyatt M. G., 2012c) und (Wyatt & Curry, 2014). Man beachte, dass die AMO zwischen 1910 und 1925 sowie zwischen 1970 und 1980 ein Minimum aufweist und dass diese Minima annähernd mit den Tiefstwerten der HadCRUT4-Durchschnittstemperatur nach deren Trendbereinigung übereinstimmen.
In Abbildung 2 sind verschiedene Schätzungen des Meeresspiegelanstiegs dargestellt, darunter die Schätzung von Dangendorf et al.:
Das erste, was uns in Abbildung 2 auffällt, ist, dass von 1900 bis 2000 alle langfristigen Raten des Meeresspiegelanstiegs einigermaßen linear sind, mit Raten zwischen 1,4 und 2,0 mm/Jahr. Zweitens ist ein ähnliches zyklisches Muster von zunehmender und abnehmender Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in allen Rekonstruktionen zu erkennen. Alle zeigen eine Beschleunigung von etwa 1920 bis etwa 1950-1960, gefolgt von einer Verlangsamung bis zu den frühen 1990er Jahren und einer erneuten Beschleunigung nach den 1990er Jahren. Zufälligerweise beginnen die Satellitenaufzeichnungen mit dem Beginn der zyklischen Beschleunigung in den frühen 1990er Jahren.
Laut Dangendorf et al. ist die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs, die seit den 1960er Jahren (nahe dem Höhepunkt des Zyklus) beobachtet wurde, nicht wesentlich größer als die in den 1920er und 1930er Jahren festgestellte Beschleunigung. Es scheint wahrscheinlich, dass das in Abbildung 1 dargestellte natürliche Klimamuster die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in beiden Beschleunigungsperioden stark beeinflusst. Ein Vergleich der Beschleunigung von 1960-2016 mit der von 1920 bis 1950 beobachteten ist in Abbildung 3 für das Dangendorf-Hybridmodell und die Jevrejeva-Pegelrekonstruktion dargestellt:
In Abbildung 3 wird deutlich, dass die Jevrejeva-Aufzeichnung des Meeresspiegelanstiegs viel detaillierter und weniger bearbeitet ist als die komplexe hybride Dangendorf-Rekonstruktion, aber beide zeigen ähnliche Beschleunigungsraten für die jeweiligen Zeiträume. Die größte Beschleunigung weist die Jevrejeva-Rate für den Zeitraum 1920 bis 1950 auf, die kleinste die Dangendorf-Rate für denselben Zeitraum. Die moderne Dangendorf-Beschleunigungsrate ist bescheiden und kleiner als die moderne Jevrejeva-Rate.
Wie in Dangendorf et al. festgestellt, ist die Beschleunigungsrate im Zeitraum 1920 bis 1950 ähnlich hoch wie die Rate im modernen Zeitraum, und die Jevrejeva-Daten von 1920 bis 1950 deuten darauf hin, dass die Beschleunigung in diesem Zeitraum höher war als im aktuellen Zeitraum. Da die Beschleunigungsrate zu Beginn des 20. Jahrhunderts wahrscheinlich nicht durch Treibhausgasemissionen beeinflusst wurde, gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Beschleunigung in der heutigen Zeit anders ist.
Die Treibhausgas-Emissionen von 1950 bis 1990 waren höher als von 1920 bis 1950, doch die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs war damals geringer und möglicherweise negativ, wie in Abbildung 4 dargestellt:
Die sehr stark bearbeitete Aufzeichnung des Meeresspiegels von Dangendorf et al. zeigt eine geringe Beschleunigung von 1950 bis 1991, aber die Aufzeichnung des Pegels von Jevrejeva zeigt tatsächlich eine Verlangsamung in diesem Zeitraum.
Diskussion und Schlussfolgerungen
Es gibt bestimmte Bruchpunkte in den Klimatrends um 1912 und 1972, wie im AMO-Index in Abbildung 1 zu sehen ist. Diese Bruchpunkte sind auch in der trendbereinigten HadCRUT4-Aufzeichnung der globalen mittleren Temperatur zu erkennen. Weitere Informationen über Klimabruchpunkte, auch bekannt als Klimaverschiebungen, findet man hier, hier und hier. [Und natürlich bei Kowatsch et al. A. d. Übers.]
Auch bei der Anstiegsrate des Meeresspiegels treten Unterbrechungen auf, wie in Abbildung 2 dargestellt, die jedoch leicht verschoben sind, etwa zu ±1928 und ±1991. Alle Aufzeichnungen des Meeresspiegelanstiegs in Abbildung 2 zeigen diese Bruchstellen, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.
Es ist unklar, warum sich das Klima zu diesen Zeiten ändert oder ob die Änderungen mit den Änderungen der Anstiegsrate des Meeresspiegels zusammenhängen. Dies ist ein Bereich, der noch weiter erforscht werden muss. Die Darstellungen lassen jedoch darauf schließen, dass sich die Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in einem Zyklus von 60-70 Jahren ändert. Die Veränderungen folgen einem ähnlichen Muster wie die Veränderungen der globalen Temperatur und der Atlantischen Multidekadischen Oszillation.
Dangendorf et al. sind der Ansicht, dass die Veränderungen im 20. Jahrhundert bei der Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs eng mit Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation verbunden sind, insbesondere der Zirkulation im Pazifik und im Südlichen Ozean. Wir sehen keinen Grund, dieser Meinung zu widersprechen. Die Veränderungen bei der Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs scheinen nicht mit Treibhausgas-Emissionen oder menschlichen Aktivitäten zusammenzuhängen.
Was wäre, wenn es in diesem Jahrhundert keine Perioden der Verlangsamung des Anstiegs oder eine tatsächliche Verlangsamung des Meeresspiegelanstiegs gibt? Mit anderen Worten, was wäre, wenn die derzeitige natürliche Beschleunigung seit 1960 bis zum Jahr 2100 anhält? Wie hoch würde der mittlere globale Meeresspiegel ansteigen? In Tabelle 1 wird diese Berechnung anhand der Daten für jede in diesem Beitrag besprochene globale Meeresspiegel-Rekonstruktion durchgeführt. Die in den Berechnungen von Jevrejeva und Dangendorf verwendeten Funktionen sind in Abbildung 3 auf der linken Seite dargestellt. Die anderen verwendeten Funktionen finden Sie in der zusätzlichen Tabelle, die am Ende dieses Beitrags verlinkt ist.
Wie Tabelle 1 zeigt, beträgt der Anstieg des Meeresspiegels im Jahr 2100 nur 41 bis 84 cm, wenn die beobachtete Beschleunigung seit dem letzten Aufschwung um 1960 in jeder Rekonstruktion extrapoliert wird. Dies ist weniger als der durchschnittliche tägliche Tidenhub und stellt für niemanden ein Problem dar. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich die natürliche Beschleunigung seit 1960 bis zum Jahr 2100 fortsetzt; sie sollte bald wieder zu einer langsameren Beschleunigung zurückkehren, so wie es irgendwann zwischen 1955 und 1965 der Fall war.
Eine Tabellenkalkulation mit den Daten, die zur Erstellung der Zahlen und der Tabelle verwendet wurden, kann hier heruntergeladen werden.
Download the bibliography here.
Link: https://andymaypetrophysicist.com/2024/08/04/is-sea-level-rise-accelerating/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Der durchschnittliche Anstieg der vergangenen 18’000 Jahre liegt bei einer Rate von 66 cm pro 100 Jahre. Laut Rahmstorf (vom 22. Feb 2016) beträgt der aktuelle Meeresspiegelanstieg 3 mm/Jahr – was auf 100 Jahre 30 cm entspricht.
Auch nach dem hohen Szenario des IPCC wird der Anstieg durchschnittlich etwa so verlaufen wie schon vor 9‘000 Jahren – diesmal allerdings MIT den Menschen UND mit dem angeblich so einflussstarken Treibhausgas CO2. Zwischen 18‘000 vChr und 7‘000 vChr war der Anstieg gar bei 1,05 M p 100 J.
Interessant, dass bei Rahmstorf die Kurve erst einsetzt, als sie schon extrem flach war. Kunst ist es, aus der seit Menschengedenken normalen Rate ein Weltuntergangsszenario zu basteln und die Bevölkerung zu schrecken.
“ Laut Rahmstorf (vom 22. Feb 2016) beträgt der aktuelle Meeresspiegelanstieg 3 mm/Jahr – was auf 100 Jahre 30 cm entspricht.“
Die Angabe mag stimmen, wahrscheinlich aber nicht. Sondern halt irgendwo wissenschaftlich hineinargumentiert, eventuell noch computerberechnet, der bekanntlich nicht irren kann, aber wie immer bei Physikern alles monokausal aufgebaut mit einem physikalischen Argument. Was alles auf der Erde physikalisch zusammenwirkt, davon kann man sich einen kleinen Einblick verschaffen, wenn man die beiden ausführlichen Kommentare von Herrn Gerlach und Herrn Eisenkopf unter mir liest. Jeder von uns könnte wohl bestätigend ergänzen. Die Frage bleibt deshalb ungeklärt, nimmt das Volumen der Ozeane in der Summe eher ab oder zu? Wobei die Gesamtmasse aller H2O Moleküle von Anbeginn an abnehmend ist, was schön im Artikel von Frau Böttcher erkärt wrude
Der Unterschied ist, Rahmstorff wird bezahlt, weil er errechnet was im Sinne der Treibhaushysterie, Die Hysterie siegt und wird veröffentlicht, weil die deutschen Medien nach Sensationen gieren. Mit solchen Medien wie derzeit kann sich kein demokratischer Staat auf Dauer halten.
Ich halte die wissenschafts-ähnlichen Spekulationen zu MeeresSpiegel DES-wegen für „ziemlich daneben“, weil „man“ seitens der „WissensSucher“ -anscheinend-swowohl
1. den sich ändernden „EigenZustand der Erde“
2. als auch die „relevanten Zeiträume“ für „seriös messbare“ Veränderungen DA-bei gar nicht berücksichtigt
Zu 1: Die Erde war mal viel heisser
hat -immer noch einen flüssigen „Kern“ mit ca 1ßßß Grd C Temperatur
und kühlt langsam ab
1a Abkühlen = Schrumpfen des Kerns und des Mantels/der Erdkruste
was VulkanAusbrüche bringt
was Verwerfungen bringt
1b wenn die Oberfläche der Erde kleiner wird
und die Menge Wasser gleich bleibt
muss – mit hoher Wahrscheinlichkeit- die WasserFläche zunehmen
müsste auch –je nach Verwerfungen— der durchschnittliche WasserPegel steigen
2. „Merkliche globale“ Veränderungen über „mikro – Zeiträume“ von Jahren bis JahrZehnten erfassen zu wollen — ist für mich— im Zusammenhang mit EnstehungsGeschichte und Alter der Erde –höflichst kommentiert– so etwas wie „oberstschlaue Eigen-Beschäftigungs-Thearapie“ —Daher wünsche ich den entsprechenden WasserWissenschaftlern
und denen, die gläubig deren „jährlich neue Erkenntnisse“ in sich aufnehmen
von Herzen alles Gute — und ein klein wenig mehr Erleuchtung
Wolfgang Gerlach Ingenieur
Sehr geehrter Herr Gerlach,
soeben wurde ich für 40 Jahre Mitgliedschaft im DVW geehrt. Dies war früher mal „Deutscher Verein für das Vermessungswesen“ und heißt heute „moderner“ eben „Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement“.
Als ich 1984 dort einsteig, war für den Planeten noch ein anderes „Modell“ verbreitet, das „Rotationsellipsoid“ und dieses wurde dann vom „Geoid“ abgelöst. Der Normalbürger hat keinerlei Vorstellung, wie kompolex und herausfordernd diese ganzen Dinge waren und sind, auch mathematisch/trigonometrisch.
JEDES Planetenmodell ist aber nur eine Art „Krücke“ weil der Planet nur von Weitem wie eine „Kugel“ aussieht aber tatsächlich viele unregelmässigen „Beulen und Senken“ hat, die sehr ungleich verteilt sind und Schwankungen in der Gravitation. Die Erde ist quasi wie eine Art „uregemässige Kartoffel“ ansehbar.
Wenn Sie z.B. im Hfen von Reykjavik/Island auf den Hafenpegel schauen und sich dessen „Normal-Null“ (alte Bezeichnung) vorstellen und dann mal schnell nach Mumbai/früher Bombay „beamen“ zum dortigen NN-Pegel, dann sind Sie NICHT mehr genausoweit von einem der nur rechnerisch definierbaren „Erdmittelpunkte“ (es gibt NICHT nur EINEN davon!) entfernt, sondern im Mumbai ca. 169m (einhundertneunundsechzig Meter) TIEFER zur Erdmitte hin. Island liegt auf einer Art „globaler Anhöhe“ und der Indische Ozean ist quasi eine Art „Senke“ in der Planeten-Kartoffel. Dies weiß jeder bessere Geodät aber redet ungern darüber.
Nun aber kommen die „Meeresspiegelanstiege in Milimetertendenzen“ ins Spiel, wohlgemerkt bei schon allein ca. 169m „Planetenschwankung und Schwerefeldschwankungen“ und niemand kann garantieren, dass Magmaflüsse im Edinnern nicht auch Gravitationswerte verändern können, was dann auch den lokalen Wasserspiegel verändert….
Ahnen Sie langsam, auf WAS dies nachher hinauslaufen wird? Das ist nämlcih immer nur noch eine kleine Ecke eines riesigen komplexen Sachgebietes…
Werner Eisenkopf
..–höflichst kommentiert– so etwas wie „oberstschlaue Eigen-Beschäftigungs-Thearapie“
So ist es Herr Gerlach, nur haben sich diese Oberschlauen leider durchgesetzt und bestimmen die Richtlinien der Politik mit unnütz teuren Maßnahmen gegen die selbst erfundene und intensiv betriebene Klimahysterie. Finanziell immer von unserem Konto in die eigene Tasche. Bsp. die Maßnahme „Stoppt den Klimawandel“, das Klima will überhaupt nicht gestoppt werden.
Hallo, bin aktuell an der Nordsee und kann bestätigen dass das Meer noch genau da ist wo ich es vor 40 Jahren zum ersten mal gesehen habe…
Danke Herr Pesch für den Augenzeugenbericht. Und vor 40 Jahren wurde vorhergesagt, dass der Kölner Dom unter Wasser stehen würde. Ich nehme an, die Norddeutsche Tiefebende wurde bis Köln angehoben. Gut, dass es den Kampf gegen den Klimawandel gibt.
Wenn man schon so ins Detail geht, wobei ich nicht allem hier folgen konnte, so wäre doch mal interessant, die gelegentlichen Veränderungen der Erdumdrehung den in der Praxis gemachten Beobachtungen gegenüberzustellen. Bei grober Abschätzung entspricht 1 Millisekunde Tageslänge etwa 14cm Erddurchmesser am Äquator. Man müsste doch vor allem historisch etwas davon sehen.
In Ergänzung zu meinem Beitrag hier die Arbeit zur (mehrheitlich positiver) Entwicklung globaler Küstenlinien über Satellitendaten: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0924271621002598
Am 7.8. berichtete t-online mit einem Luftbild der ostfriesischen Vogelinsel Memmert, die Insel hätte ihre besten Tage wohl gesehen, denn die Modellrechnungen Hamburger Forscher lassen für das Jahr 2100 aufgrund der digitalen Höhendaten und der räumlichen Simulationen schlimmste Entwicklungen an norddeutschen Küsten erwarten (sealevelrise.hcu-hamburg.de: Studie Meeresspiegelanstieg der Hafencity Universität). Wer will eigentlich als norddeutscher Geowissenschaftler überhaupt einen Zweifel daran lassen, das man sobald man sich außerhalb der Küstenverteidungslinie der See- und Landesschutzdeiche bewegt, sich in den dynamischten Landschaftsräumen Deutschlands bewegt. Nicht ganz zu Unrecht rückt dieser „natürliche“ dynamische Aspekt sogar im Schutzkonzept für den Nationalpark Wattenmeer ganz nach vorne. Als Ökologe, Pilot und Luftbildfotograf bin ich viele Jahre über diese Meereslandschaft im Spannungsfeld von Ebbe und Flut geflogen mit einem Fazit in einfachen Worten: In diesem Nationalpark boxt der Papst. Fasziniert von dieser Erdgegend habe ich ein ganzes Archiv von Luftbildpanoramen für Augenwanderungen von der Nordspitze Sylts bis zum Dollart an der Ems konzipiert (https://www.nationalpark-wattenmeer.de/luftbildpanoramen/). Nichts in dieser Meereslandschaft ist statisch, auch wenn der Küstenmensch seit Jahrhunderten versucht, sich den Naturgewalten zu widersetzen. Mit viel Aufwand und Kosten werden an den Inseln Schutzbauwerke errichtet, müssen Sedimentverlagerungen durch Sturmfluten mit Vorspülungen ausgeglichen werden, muss der Strand für Besucher z.T. jährlich wieder hergestellt werden. Der Trend in der Inselwelt: die Migration von West nach Ost ist kaum aufzuhalten. Dennoch: Ist es nicht irgendwie in der geomorphologischen Kraft der Gezeiten und mit dem Meeresspiegelanstiegs so, wie schon im Pazifik jüngst festgestellt? Die Inseln verändern sich, mehrheitlich sind sie nicht kleiner geworden, Korallenwachstum und Inselwachstum können teilweise Schritt halten, Strände werden nicht nur lokal kleiner, sondern lokal größer, möglicherweise aber an falscher Stelle. Unterscheidet sich die Individualität in der Entwicklung der Inselwelten vom Pazifik und der Nordsee wirklich? Reden wir nur von Simulationsspielchen oder fundierter Wissenschaft? Es genügt nicht, sich nur die GIS-Höhendaten der heutigen Zeit zu nehmen, um Realitäten im Jahr 2100 abzubilden, wenn man nicht zugleich die Massenbilanzen von Sedimentverlagerungen simuliert. Es ist wie Klimamodellieren ohne Wolken. Ich erinnere da nur an die kleinste Insel im ostfriesischen Archipel: Lütje Hörn. Sie ist bereits aus dem 15. Jahrhundert am Rande der Osterems bekannt. Immer nur wenige Hektar groß, soll sie aber heute 2 Kilometer nordwärts gewandert sein. Oder wird die Kachelotplate die neue Vogelinsel Memmert2, die bereits heute weit mehr als nur Primärdünen aufweist und keine Sandbank mehr ist? Ich möchte hier nicht Unke spielen, aber eins ist für mich gewiss. Es werden nicht die von 0,03 auf 0,045 % CO2 geschwängerten Luftmassen sein, die über das Schicksal Norddeutschlands entscheiden. Ansonsten gilt für Homo sapiens hier seit jeher: Wer nicht will deichen, muss weichen.
Da ich selber Panoramas schieße, weiß ich, wieviel Arbeit hinter den Bildern steckt. Und dazu noch Luftbilder. Alle Achtung!
Wunderschöne Aufnahmen. Danke dafür. 🙂
Es ist keine Kritik, nur ein Wunsch.
Ist es vielleicht möglich, A – B Vergleiche zu sehen von denselben Inseln? So kann man die Veränderungen selbst sehen und besser verstehen. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte. 🙂
Moin, mit meiner Technik geht es nicht gute Vergleiche zu machen. Zu viele Parameter sind zu händeln, allein Licht und Gezeiten sind Herausforderungen. Da ist Photogrammetrische Fernerkundung klar im Vorteil. Da ich jetzt nicht mehr fliege und diese Panoramen eine ganz spezielle Flugtechnik mit Drehflügler erforderten, können derartige Fotos zukünftig nur mehr mit Drohnen erstellt werden. Das ist einfacher, aber aufwändiger und viel teurer!
Mit sich ändernden Meeresspiegeln musste die Menschheit schon immer fertig werden. Nichts neues dazu im Zeitalter des Klima-Wahns, außer, dass der Meeresspiegel-Anstieg heute von potsdämlichen Alarm-Zombies aufgebauscht werden. Die Politik macht eine Katastrophe daraus und ruiniert uns mit dem Wahnsinn. Warum? Weil sie selbst die Alarm-„Forscher“ für Alarm bezahlt. Wahnsinn mit positiver Verstärkung und Kipppunkt. Alarm-„Forscher“, die sehr genau wissen, dass man von ihnen Alarm erwartet. Kreative Alarm-Erfindung, das wichtigste Karrieremerkmal für einen Alarm-„Forscher“.
Der Anstieg des Meeeresspiegels kann sich laut dem ZDF Wetterexperten Terli doch gar nicht beschleunigen. Er sagte voraus, dass die Meere wärmer wurden, dadurch verdunste mehr Wasser und es regnet mehr, was zu mehr Überschwemmungen zwangsläufig führen müsse. Aus dem Grund hatte er für diese unwahrscheinliche neue Erkenntnis extra einen Taucheranzug an.
Nicht alles Regenwasser findet seinen Weg zurück, vieles versickert, füllt den Grundwasserspiegel wieder auf , läßt die Gletscher wachsen oder macht die Wüsten grüner. Alles was auf dem Land bleibt, fehlt im Meer. Dadurch sinkt der Meeresspiegel und das Wattenmeer ist in Gefahr, trockengelegt zu werden.
So gehts allen, die nur einer physikalischen Logik folgen, den Faden weiterspinnen und dann im Brustton der Überzeugung was vorhersagen. Auf dieselbe Weise ist die Treibhauseffekt mit seinen Panikvorhersagen vor 30 Jahren in die Welt gekommen. Wir haben anfangs noch gelächelt über den Blödsinn.