von AR Göhring und Michael Limburg

In gleich zwei Formaten, „Anstalt“ und „Frontal“, gehen die Journalisten vom ZDF fast zeitgleich gegen die immer noch etwas nur gefühlt klima-renitenten FDPler vor. Einmal in Form einer „Satire“ und fast zeitlich als Infosendung. Leider geht beides ziemlich fließend ineinander über.

Worum ging es?

Als Christian Lindner 2017 in für ihn seltener Konsequenz ablehnte, mit Grün -Schwarz gemeinsam zu regieren („lieber gar nicht als schlecht“), gingen die ARD-ZDF-Journalisten hart mit ihm ins Gericht. Vor allem Marietta Slomka vom heute-journal blieb mit Schaum vorm Mund in Erinnerung. Dabei erregte die Journalisten nicht, daß die liberale und kapitalistische FDP nicht in der Regierung saß – es ging ihnen um die geliebte grüne Partei. Die durfte deshalb in 2017 nicht regieren. Das war so richtig gemein, das große Problem.

Doch 2021 war es dann aber soweit. Parteichef Lindner wurde wieder brav und ermöglichte die erträumte grün-rote-Regierung, wenn auch mit ein wenig störender gelber Ergänzung, in der der stets etwas phlegmatisch wirkende dauerginsende Bundeskanzler Scholz (Unvergessen seine Behauptung vor der Regierungsübernahme: „Wer Führung bei mir bestellt, bekommt sie auch“ Realsatire vom Feinsten) die Ambitionen von Robert Habeck, Patrick Graichen und Annalena Baerbock nicht behindert. Er hat sie wahrscheinlich sowieso spontan vergessen. Die FDP-Minister hingegen erweisen sich aber gelegentlich als Klotz am Bein der grünen Politik, und das wollten die ZDFler, wie 2017, nicht dulden.

Es muss also etwas unternommen werden. Gesagt getan. Doch leider leider sind die FDP Vertreter der ersten Linie so aalglatt, so Schlangenöl-verkäuferisch unterwegs, dass denen kaum etwas am Zeuge zu flicken ist. An denen perlt alles ab. Also stieg man ein paar Etagen tiefer und glaubt da fündig geworden zu sein. Im etwas mühsamen erscheinenden aktuellen Beitrag von frontal Die Klimapolitik der FDP“- Wer berät die Partei? schießen sich die klimaschutzbegeisterten Journalisten dann auf einige FDP-Vertreter der dritten Liga ein, wie bspw. den Referenten des Bundestagsabgeordneten Lukas Köhler,  Steffen Hentrich ein. Sein Chef Köhler hat den schönen Beruf des  Philosophen zum Umweltethiker umetikettiert, man muss ja mit dem Zeitgeist schwimmen, und der Hentrich, der hatte doch tatsächlich mal vor grauer Vorzeit mit EIKE-Referenten wie Prof. Fred Singer konferiert und dabei das offiziöse CO2-Narrativ ein wenig in Frage gestellt. Was müssen die armen Volontäre bei Youtube gesucht haben, um diese Uraltschinken heraus zu finden. Oder hat da auch schon, statt der Volontäre, die KI geholfen? Könnte sein, denn die wenigen Momente sind eher dürftig. Und damit der Zuschauer nicht auf die vielleicht dumme Idee kommt, dass das, was Hentrich damals sagte, vielleicht bedenkenswert ist, muss wie immer – ein richtiger Professor als Experte der richtigen Meinung das Ganze „einordnen“. Ein Professor muss es mindestens sein: „Folge der Wissenschaft“ heißt doch die Parole, man könnte auch sagen, die Partei hat immer recht. Und diesmal ist es – wen wundert´s – der unvermeidliche Stefan Rahmstorf. Der aber kommt  auch nicht so recht aus den Puschen und nuschelt im Beitrag nur seine altbekannten aktivistischen Phrasen, die mit wissenschaftlichen Fakten wenig und mit Neutralität schon mal gar nichts zu tun haben („der rabiate Rahmstorf“ – Spiegel 2007). Nun denn, wer ständig solche „Experten“ aufbietet, braucht sich über die rasante Zuschauerflucht nicht zu wundern.

Um das Ganze noch zu verstärken, und bei den noch verbliebenen Zuschauern zu verfestigen, muss dann noch etwas ganz Lustiges her. Dazu dient die aktuelle Anstalt-Satire-Ausgabe, in welcher wird der ein wenig klimastörrische Verkehrsminister Volker Wissing durch eine künstliche (Applaus, Applaus) „Intelligenz“ (KI) namens ChatFDP ersetzt, und diese mit dem nicht minder klimaschutz-ungläubigen Amtsvorgänger Andreas Scheuer konfrontiert. Die KI berichtet dem CSU-Mann – ähnlich frontal – von schlechten Kontakten und falschen Ansichten führender FDP-Repräsentanten mit „Klimaleugnern“ – allen voran mit EIKE, der dicken Spinne im dichten Netz der internationalen Leugnerszene.

Quelle: ZDF. https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-25-april-2023-100.html

Wir bedanken uns sehr für die Blumen liebe als Journalisten getarnte ChatGPT Schwafler- aber so bekannt werden wir wirklich nur durch euch liebe deutschsprachige Journalisten, grünen Studenten und Klimaaktivisten.

Interessant auch, dass man den dargestellten KI-gepamperten Volker Wissing kaum von seinem realen Vorbild unterscheiden kann. Es sei darauf hingewiesen, dass es Euch liebe „Journalisten“ bald genauso ergehen wird, ihr werdet durch künstliche KI-Schwafler ersetzt und keiner wird’s merken. Noch mehr Sendungen dieser oder jeder anderen Art und man wird uns bald als einzige Stimme der Vernunft feiern.

Darüber hinaus ist das im Titel gezeigte Bild des Spinnen-Netzes nun wirklich nichts Neues – hier werden lange Verstorbene, wie der großartige und hochgebildete Fred Singer (RIP) genau so aufgeführt, wie das längst beerdigte CFACT-Europa-Projekt. Fehlte nicht noch Donald Trump im soziografischen Schaubild? Man sieht, sie haben nichts Neues und käuen stets dieselben Nichtigkeiten wider, die sie mühsam zu „Skandalen“ aufblasen. Dennoch eignen wir uns weiterhin gut – so deren Hoffnung- zur Konstruktion von Kontaktschuld – wer uns auch nur zitiert, sollte öffentlich nicht ernst genommen und muß „gecancelt“ werden. Damit wollen sie auch die Professoren Eisenkopf und Knorr treffen, weil die es wagten, eine Studie des Umweltbundesamtes zum Tempolimit mit einer Gegenstudie für die FDP zu beantworten – und, man faßt es nicht, tatsächlich einen der Autoren dieses Beitrages, Michael Limburg zu zitieren!

Was in den beiden ZDF-Beiträgen besonders aber ungewollt lustig ist und  deshalb auffällt, ist deren Gleichzeitigkeit! Haben die Formate ihre Redaktionen zusammengelegt? Oder ist es nur der Entwicklung geschuldet, dass sich Nachrichten und „Satire“  bei den Öffis inhaltlich kaum mehr unterscheiden? Jedenfalls hat man immer mehr diesen Eindruck. Und versucht deshalb und das auf breiter Front dieser manchmal ungewollt ulkigen Schau zu entfliehen. Netflix und Cie machen es jedenfalls möglich.

Natürlich kostet sowas Geld. Viel Geld. Es paßt daher auch, daß die ARD- und ZDF-Sender für ihren Klamauk nun auch noch mehr Geld haben wollen – für Programm und Personal zwischen 2,16 und 2,7 Prozent mehr pro Jahr, schon ab 2025. Dabei erhalten sie jetzt schon zusammen gut zehn MIlliarden – es gibt wohl keinen größeren Regierungsrundfunk und das mit immer weniger Wirkung, auf der ganzen Welt!

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