…Betrachtung der Minimum- und Maximumtemperaturen seit 1988
Matthias Baritz, Josef Kowatsch
Nach der Wärmeinsel München (hier) soll der Verlauf der Tages- und Nachttemperaturen an einer eher ländlichen Station überprüft werden. Obwohl ein Stationswechsel bei Gießen stattfand, sind die Auswirkungen unerheblich, da wir diese Station mit sich selbst vergleichen.
Wir gehen von folgender Überlegung aus: Wäre – wie von den Klimafolgenwissenschaftlern behauptet – CO2 die alleinige Erwärmungsursache, dann müsste die Trendlinie von T-Max und T-Min im Betrachtungszeitraum 1988 bis heute dieselbe Steigung haben, denn bekanntlich würde der Treibhauseffekt am Tage und in der Nacht wirken.
Wie erwartet zeigt die ländliche Station Gießen fast keine Jahreserwärmung. Laut CO2-Treibhausgläubigen dürfte die leichte Ortsversetzung gar nichts ausmachen, da nach ihrer irrigen Auffassung die Temperaturen allein durch CO2 bestimmt werden und die CO2-Konzentrationen sind nun mal an beiden Standorten gleich. Und fehlgeleitete Klimafolgenforscher vom PIK behaupten sogar, dass der DWD bei allen Daten seiner 2000 Wetterstationen bei einer Ortsversetzung eine Wärmeinsel-Effekt Bereinigung durchführen würde
Unsere Aufgabenstellung ist jedoch eine andere. Wir wollen die Maximum- und Minimumtemperaturen dieser eher ländlichen Station betrachten. Der obere Graph stellt jeweils Tmax, der untere Tmin dar. In der Mitte der jeweilige Tages- Monats oder Jahresschnitt. Zur besseren Übersicht haben wir bei allen weiteren Grafiken die Farben gleich gewählt.
Ergebnis: Maximum- und Minimumtemperaturen verhalten sich völlig unterschiedlich. Die Temperaturen tagsüber sind wärmer geworden. Das ist umso überraschender, weil man die Wetterstation doch ab 2005 an diesen vermeintlich kälteren Platz gestellt hat. Die Nächte sind dagegen sind deutlich kälter geworden.
Aber weshalb steigen die Temperaturen nur tagsüber? Eine erste Erklärung liefert die Sonne und die leichte Zunahme der Sonnenstunden im Betrachtungszeitraum
Ein Grund für den auseinander laufenden Tmax und Tmin Verlauf: Die Temperaturen steigen tagsüber deutlich, da die Sonne nur tagsüber einwirkt. Da die Station in der freien Flur steht, fehlt die nächtliche Gebäudeheizung einer Wärmeinselstation wie in München. Tmin kann nicht steigen
Betrachten wir zur Verfestigung des Ergebnisses nun einzelne Jahreszeiten
Ländliche, WI-arme Station Gießen: Jahreszeit Winter.
Bei genauer Betrachtung von Tmin und Tmax erkennen wir aber doch kleine Unterschiede. die Tmax tagsüber sind leicht steigend, die nächtlichen Temperaturen bleiben gleich, (minimale negative Steigung) Eine Wärmeinselbeheizung scheidet wegen des Standortes aus, der Standort ist ländlich in freier Flur ohne Umgebungsheizung. Überprüfen wir nun die Sonnenstunden als mögliche Wärmequelle.
Die Sonnenstunden als Erklärung scheiden somit aus. Als einzige Erklärung der leichten Wintererwärmung tagsüber um die Wetterstation Gießen bleiben deshalb nur natürliche Gründe des Klimawandels. Die nördlichen kalten Wetterlagen haben im Betrachtungszeitraum abgenommen, umgekehrt die westlichen und SW-Wetterlagen mit mehr Wolken und mehr Niederschlag zugenommen. Das erklärt auch die Abnahme der Sonnenstunden. Mit den geänderten Wetterlagen strömte wärmere Luft ein.
Weshalb diese aber tagsüber mehr wirkt als nachts, ist uns nicht ohne weiteres ersichtlich.
Ländliche Station Gießen: Jahreszeit Sommer ab 1988
Großer Unterschied zwischen Tmin und Tmax im Sommer: Die nächtlichen Minimumtemperaturen sind deutlich gefallen in den drei Sommermonaten. Tmax ist dagegen noch deutlicher gestiegen. Der Gesamtschnitt zeigt einen unbedeutenden Anstieg.
Erklärungsvorschlag: Die Sonne, Jahre mit hoher Sonnenscheindauer wie 2022 ca. 870 h oder 2003 ca. 873 h haben einen deutlich erkennbaren Einfluss auf die Temperaturen (siehe die beiden Spitzen 2003 und 2022).
Damit wäre die leichte Zunahme der Sonnenstunden eine erste Erklärung für den Temperaturanstieg am Tage, doch damit geben wir uns noch nicht zufrieden.
Auf der Suche nach weiteren Erklärungen:
Kohlendioxid? CO2 scheidet als Erklärungsursache für das völlig unterschiedliche Tmax/Tmin-Sommerverhalten auch aus, es kann nachts nicht kühlend und tagsüber erwärmend wirken.
Wärmeinseleffekt? Diese Station ist doch ländlich. Man muss wissen: ländliche Stationen können trotzdem WI-effekte im Sommer entwickeln, wenn sie eine der drei Bedingungen erfüllen.
In den diversen EIKE-Artikeln konnte gezeigt werden, dass der WI-effekt abhängig ist von:
- Der Bebauung, also der Flächenversiegelung durch Asphalt und Beton
- Von der Trockenlegung der Landschaft durch die industrielle Land- und Forstwirtschaft
- Von der Menge der Niederschläge und den Sonnenstunden.
Da sich die Niederschläge und Sonnenstunden von Jahr zu Jahr stark unterscheiden, können die Auswirkungen dieses Punktes 3 auf den jährlichen sommerlichen WI-effekt auch für einen ländlichen Standort doch enorm sein, d.h. der WI-effekt eines ländlichen Standortes ändert sich jährlich und ist kein konstanter Wert. Ist das bei Gießen der Fall?
Betrachten wir die genaue Lage der Wetterstation:
Die Wetterstation (gelber Punkt) liegt inmitten einer drainierten trocken gelegten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Auch auf dem rechten Foto ist dieser Zustand deutlich erkennbar. Links des Weges läuft eine Drainageleitung, erkennbar am gelben Streifen bis zum Auto. Rechts des Weges ein Straßengraben, der aus den intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen das Regenwasser sammelt. Im Trockensommer 2022 müsste die Vegetation auch rechts des Weges gelbbraun gewesen sein, eine Steppenlandschaft.
Folgerung: Anhand von Bodentemperaturmessungen konnten wir zeigen, dass die gelbbraunen trockenen Land-Flächen im Juli und August 2022 tagsüber 40°C heiß wurden. Also richtige großflächige Wärmeheizplatten in freier Natur. D.h. diese Wetterstation Gießen an dieser Stelle außerhalb der Ortschaft entwickelte im Sommer 2022 einen hohen Wärmeinseleffekt und im sonnenarmen und regenreicheren Sommer 2021 einen viel geringeren WI-effekt. Insbesondere müssten die Unterschiede beim Monat August sehr auffällig gewesen sein.
Überprüfung zwischen beiden Jahren:
Sommertemperaturen Gießen 2021: 18°C , 2022: 20,2°C , Differenz 2,2 K Augusttemperaturen Gießen 2021: 16,6°C, 2022: 22,0°C , Differenz 5,4 K
Die Grafik zeigt folgenden Augusttemperaturverlauf:
Zum Vergleich: Die Temperaturdifferenz aller 2000 DWD-Stationen zwischen August 2021 und August 2022 betrug lediglich 3,9 Kelvin.
Auffallend ist weiter, dieser August 2022 war der wärmste August bei der Station Gießen und übertraf sogar den heißen August 2003. Das ist erstaunlich, weil die Wetterstation bis 2005 an einem wärmeren Platz, nämlich am Ortsrand der Stadt stand.
Schließen wir aus, dass keine Veränderungen/Fehler der Messeinrichtungen vorliegen, dann konnten wir bei aller Vorsicht zeigen: Die Wetterstation Gießen ist in trockenen sonnenscheinreichen Sommern an diesem Standort eine ausgeprägte Wärmeinselstation. Sie stand dieses Jahr vor allem Ende Juli und im August inmitten einer 40°C warmen großflächigen Bodenheizplatte.
Und Wärmeinselstationen wie schon bei München zeigen einen Anstieg der sommerlichen Maximaltemperaturen. Die Zahl der heißen Tage nimmt zu.
Und die nächtliche Abkühlung von Tmin: Durch die fortschreitende Trockenlegung der Landschaft werden die Tage heißer, (fehlende Verdunstungskälte) umgekehrt fehlt nachts zunehmend die einst im Wasser gespeicherte Tageswärme. Die Tage werden zunehmend heißer, die Nächte sogar leicht kälter.
Frage: Was hat das mit Kohlendioxid zu tun: Antwort: Gar nichts.
Gäbe es den CO2-Treibhauseffekt in der beschriebenen Größe, dann müssten die Trendlinien von Minimal- und Maximaltemperaturen ziemlich ähnlich sein.
Greifen wir zur Überprüfung unserer Aussagen über den Wärmeinseleffekt den Herbstmonat Oktober heraus. Der Monat war vor Jahrzehnten in der freien Fläche der erste Nebelmonat, weil die Landschaft noch weniger trockengelegt war. Auch die Nähe des Wettenberges ( wet=nass) weist auf nasse Böden im Umfeld der Station zum Zeitpunkt der Namensgebung hin.
Ergebnisse: Die ländliche Wetterstation Gießen könnte man als einen Sonderfall einordnen. In sonnenreichen trockenen Sommern verhält sie sich wie eine ausgesprochene Wärmeinselstation, obwohl sie in der freien Landschaft steht.
Sommer: Die Temperaturen zeigen im Sommer eine deutliche Erwärmung tagsüber. Die nächtlichen Temperaturen verhalten sich gegenläufig. Dieses Erscheinungsbild erklären wir mithilfe des anthropogenen WI-effektes. Die anhaltende Trockenlegung der bäuerlichen Agrarlandschaft erzeugt immer weniger Verdunstungskälte und lässt die Tagestemperaturen tagsüber steigen. Umgekehrt fehlt in der Nacht die speichernde Wärmekapazität des Wassers, um der nächtlichen Abkühlung entgegen zu wirken. Das ist zugleich ein Beweis der zunehmenden Landschaftsversteppung und der Wüstenbildung im Sommer.
Winter: WI-effekt kaum vorhanden, da die Wetterstation auf freiem, im Winter nassen Feld steht. Keine Gebäudeabwärme seit 2005 mehr. Die leichte Wintererwärmung ist umso überraschender, da die Station die ersten 15 Jahre an einem wärmeren Platz in Stadtnähe stand. Wir erklären die leichte Winter-Erwärmung sowohl am Tage als auch nachts mit natürlichen Faktoren der Klimaänderungen.
Zusammenfassung:
Mit der Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre hat diese allgemeine leichte Jahreserwärmung – siehe Abb.1 – bei der Wetterstation Gießen überhaupt nichts zu tun.
Erkenntnisse
- Ein behaupteter CO2-Treibhauserwärmungseffekt kann nachts nicht abkühlend wirken und am Tage erwärmend. Weder in den Städten noch auf dem Lande.
- Damit hätten wir unsere in der Überschrift aufgestellte Behauptung bewiesen. Die Zunahme des Treibhausgases CO2 hat keinen oder fast keinen Einfluss auf den Temperaturverlauf.
- Die Klimaerwärmung ab 1988 in Deutschland erfolgte tagsüber und vorwiegend in den Sommermonaten.
Die vier Hauptgründe der Klimaerwärmung seit 1988 sind teils natürlich, aber auch menschenverursacht
1) Zunahme der Sonnenstunden, die im Sommer am stärksten wirken und die trockengelegten Deutschlandflächen aufheizen.
2) die Änderung der Großwetterlagen, vor allem im Sommer mehr SW-Strömungen. 3) die weitere Landschaftsversiegelung durch Bebauung und Ausufern der Städte und Gemeinden, siehe Versiegelungszähler (derzeit 50 424 km²) 4) die anhaltende Trockenlegung und Versiegelung der freien Landschaft. Diese wird im Sommer zu einer großflächigen gelbbraunen Heizplatte.
Unser Fazit an die Politik und die Medien: Hört endlich auf mit der Verteufelung des lebensnotwendigen Kohlendioxids.
Das irdische Leben der Erde ist auf dem Element Kohlenstoff aufgebaut. Deswegen ist die CO2-Zunahme der Atmosphäre erfreulich. CO2 ist das Transportmittel für das Lebenselement Kohlenstoff. Das unsichtbare Gas ist ein Düngemittel für alle Pflanzen, führt zu einem beschleunigten Wachstum, steigert die Hektarerträge und bekämpft somit den Hunger in der Welt. Ohne Kohlendioxid wäre die Erde kahl wie der Mond. Das Leben auf der Erde braucht Wasser, Sauerstoff, Kohlendioxid und eine angenehm milde Temperatur.
Unsere Vorschläge gegen die sommerliche Klimaerwärmung in Deutschland und gegen die Zunahme der heißen Tage:
Es wird endlich Zeit, dass Natur- und Umweltschutz in den Mittelpunkt politischen Handelns gestellt werden, und nicht das Geschäftsmodell Klimaschutz mit dem CO2-Ablaßhandel. Einige Maßnahmen zerstören die Natur und führen zur weiteren Erwärmung.
Aufhören mit der weiteren Betonierung und Asphaltierung, mit der Trockenlegung und Versiegelung einst freier nasser Naturlandschaften. Das Niederschlagswasser muss dort zurückgehalten werden wo er niedergeht. Der Meeresspiegel darf nicht weiter steigen, weil wir unseren Bodenkörper nachhaltig trockenlegen.
Wir brauchen eine Wiedervernässung der Städte und Gemeinden und der deutschen Landschaften. Der Regen muss vor Ort versickern dürfen, der Boden wieder zu einem Schwamm mit hohem Humusanteil werden. Nur so können auch die Grundwasserstände aufgefüllt werden.
Die angeblichen klimabedingten CO2-Wetterextreme wie Hochwasserüberschwemmungen und Feuersbrünste sind eine Folge der Flächenversiegelung, der weiträumigen Trockenlegungen von Feld, Wald und Flur, eine Folge der Humuszerstörung, aber auch Behördenschlamperei. Oft auch sinnlos von den Medien übertrieben.
Fazit: Man muss lediglich die 92 Sommertage tagsüber kühlen durch Wieder-Vernässung der Landschaft.
Josef Kowatsch, aktiver Naturschützer, unabhängiger Klimaforscher.
Matthias Baritz, Naturwissenschaftler und Naturschützer
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Danke für die Kommentare, insbesondere die kritischen. Wir werden demnächst mit anderen Wetterstationen weitermachen, die in den Außenbezirken ländlicher Gemeinden sind. Allerdings haben sich auch diese Außenberzirke durch anthropogene Eingriffe verändert, Holzkirchen und Hof beispielsweise sehr stark. Die Wetterstationen wurden regelrecht eingemauert. Nun grundsätzlich: als aktiver Naturschützer bin ich auf der Suche nach tatsächlichen Gründen, um die sommerliche, tagsüber stattfindende Erwärmung und die Versteppung Deutschlands zu verhindern und suche nach Mehrheiten, um politisch was in Gang zu setzen. Eine Wiedervernässung der Landschaft wäre auch für Bauern ein Vorteil. Bitte helfen Sie mit, denn wenn man die sommerliche großflächige und nur tagsüber stattfindende Landschaftsaufheizung durch eine Wiedervernässung der Landschaft verlangsamen könnte, dann wäre das ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz. Zum Natur- und Umweltschutz sowieso, denn die Speicherung des Wassers in der Landschaft verhindert Hochwasser.
CO2 solle insbesondere in der Nacht einer Auskühlung des Bodens entgegenwirken, ähnlich wie Nebel und Bewölkung. Der Effekt ist aber vernachlässigbar, wie die Daten aufzeigen.
Zusammenfassung: „Mit der Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre hat diese allgemeine leichte Jahreserwärmung – siehe Abb.1 – bei der Wetterstation Gießen überhaupt nichts zu tun.“
Aus der Beobachtung für eine Station wird auf das Klima der gesamten Bundesrepublik geschlossen?! Ist die Argumentation bzw. der Artikel wirklich ernst gemeint?
Lieber Herr Heinz. Diese Frage hätten Sie schon beim Münchner Artikel stellen können. München ist eine ausgesprochene Wärmeinselstation und Gießen eine absolut ländliche und beide Male erhalten Sie diesselben merkwürdigen Ergebnisse. Sie sind leider ein Gläubiger der CO2-THE und solche Menschen lehnen alle Fragen ab, die den geheiligten, gewinnbringenden Treibhausglauben anzweifeln könnten. Beide Stationen München und Gießen sind offizielle DWD-Stationen und zeigen diese Besonderheiten. Nennen Sie uns bitte eine Station in Deutschland, die diese aufgezeigten Besonderheiten nicht hat. Wir sind nämlich auf der Suche.
Sorry, alles, was hier über Klimaerwärmung postuliert wird, ist maximal eine Erhöhung der Temperatur. Klima kann sich nicht erwärmen.
Hallo Herr Kowatsch,
Sie „unterstellen“, dass die Wirkung von CO2 auf das „Klima“ (die Temperatur) temperaturunabhängig ist. Ist dass experimentell überprüft?
Grüße Lange
Herr Lange, Sie haben den Artikel falsch verstanden. Bitte nochmals sorgfältig durchlesen. Es reicht nicht, sich nur mal schnell die Grafiken anzuschauen.
Mit dem Rekordergebnis von 820 Sonnenstunden im Sommer dürfte diese Höchstzahl für Deutschland ausgereizt sein. Trotzdem kann es bei einer ähnlichen Anzahl und gleich wenig Regen zukünftig noch trockener und damit im Sommer noch tagsüber wärmer werden. Die Zahl der heißen Tage werden dadurch weiter zunehmen. Der Grund ist einfach: Die Bebauung und die Versiegelung Deutschlands, momentan vor allem die Trockenlegung der Wälder nimmt weiter zu. Solange Politik, bezahlte CO2-THE Irre und Medien die Erwärmung nur mit dem Treibhauseffekt erklären werden sinnvolle Gegenmaßnahmen gegen die Versteppung Deutschlands – wie in den Artikeln zuvor diskutiert- verhindert, sogar verschlimmert. Fotovoltaikflächen und Windräder werden die Landschaft weiter austrocknen
Bei uns nicht, eher im Gegenteil: Forst-Bw arbeitet daran, dass Wasser, das auf den Waldwegen fließt an geeigneten Stellen aufgehalten wird und versickert.
MfG Ketterer
„Bei uns nicht, eher im Gegenteil: Forst-Bw arbeitet daran, dass Wasser, das auf den Waldwegen fließt an geeigneten Stellen aufgehalten wird und versickert.“
Das hilft bloß nix – wenn erstens der Wald mit schweren Harvestern befahren wird (Bodenverdichtungen, die wirken äußerst negativ auf das Wasseraufnahmevermögen des Bodens) und zweitens, so wie in Thüringen, Windräder im Wald aufgestellt werden sollen. Herrgott, lass‘ es Hirn regnen!
Herr Ketterer: „Bei uns nicht, eher im Gegenteil“, schreiben Sie. Antwort: Lassen wir die Trockenlegung in der Betrachtung mal weg und betrachten nur den Humusanteil des Waldes, der stetig abnimmt. 1 Tonne Humus kann etwa 5000 Liter Wasser speichern, siehe: https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/boden-in-gefahr-erosion-in-der-landwirtschaft Im Wald geht auch Humus jährlich verloren, durch Wegebau, Windradbau, Bodenverdichtung durch die Erntemaschinen und den normalen Regenabtrag. Allein durch diese humusvernichtenden Maßnahmen wird der Waldboden immer trockener. Die Leiter der Forstämter bei uns jammern nur wegen des mangelnden Regens im Sommer – ein Beweis des Klimawandels, steht in der Zeitung -dabei sind sie selbst die ursächlichen Verursacher dieser fortschreitenden Wald-Trockenheit. Und sie ändern dabei das Klima. Immer weniger Wasser kann im Sommer verdunsten, die Temperatur im Wald nimmt zu, die Anzahl der Niederschläge ab, weil keine örtlichen Regenwolken mehr gebildet werden können. Folge: Noch mehr Sonnenstunden, usw. Das nennt man einen menschenverursachten Teufelskreis. Da hilft weder Beten noch ein CO2-Ablaßhandel
Herr Kowatsch,
siw schreiben:
Herr Kowatsch, ich gehe täglich durch den Wald und komme täglich durch ein wenig bewirtschaftetes Laubmischwaldgebiet, bei dem
-keine Drainagen liegen
-keine Bodenverdichtung durch Holzvollernter oder andere schwere Maschinen stattfindet
– der Humusanteil durch Totholz in den vergangenen Jahrzehnte sicherlich zugenommen hat
Und dennoch weist dieser Wald massive Trockenschäden aus. Sicherlich tragen die von Ihnen genannten Punkte nicht zur Verbesserung der Waldböden / -hydrosphäre bei.
Nur: auch ohne diese negative Einflussnahme trocknet der Wald bei uns in den vergangenen 10 bis 15 Jahren deutlich aus Zu sehen an rückläufiger Quellschüttung, massive Baumschäden an alten Laubbäumen, Notabwurf intakter Äste mit mehr als 15 cm Durchmesser weniger Vernässung, die schon nach wenigen trockenen Tagen verschwunden ist.
Offensichtlich findet auch da das statt, was sie nur den Eingriffen der Land-/Frostwirten zuschreiben. Nur: bei dem beschriebenen Waldstück finden diese Eingriffe nicht statt.
MfG
Ketterer
Zu dem nicht ganz unberechtigten Einwand von Herrn Ketterer (doch warum Abb. 10? nur CO2-Anstieg!): Splittet man in Abb. 9 in vor und nach 2005 auf, dann gibt es scheinbar einen leichten Nachtanstieg. Und stärkere Anstiege der Augusttemperaturen in Abb. 8. Doch im Oktober stimmt es schon wieder nicht, die Nachtabkühlung ist dann überdeutlich – unbeeinflusst vom Stationswechsel! Die Trockenlegung dürfte auch im Oktober wirken. Die Austrocknung der Landschaft ist jedenfalls ein interessanter und plausibler Kandidat für schnellere (und somit stärkere) Nachtabkühlung! Und es stimmt, das CO2 versteckt sich wieder einmal gut.
Was aber überdeutlich zu erkennen ist: Der Einfluss der zugenommenen Sonnenscheindauer, was mit CO2 nichts zu tun hat. Vielleicht mit sauberer Luft und weniger Wolkenkeimen – neben den beschriebenen Großwetterlagen. Prof. Vahrenholt hat einen Trend zu durchlässigeren Wolken nachgewiesen (heute auch erwähnt in einem interessanten Interview, wiedergegeben bei Kalte Sonne). Vermutlich zählt der DWD nur die Sonnenstunden und nicht, was insgesamt an Sonnenstrahlung durchkommt, auch bei Bewölkung. Was möglicherweise noch mehr solare Erwärmung bedeutet.
Das genannte Interview ist höchst sehenswert, hat aber m.E. zwei Fehler. Auch Prof. Vahrenholt meint, die CO2-Emissionen müssten unbedingt verringert werden. Was zwar die Alarm-Forscher und unserer Politiker unermüdlich fordern, was aber gar nicht notwendig ist. Teils aus Gründen, die Prof. Vahrenholt selber nennt. Und auch, weil das segensreiche anthropogene CO2 in der Atmosphäre nicht beliebig weitersteigt.
Ferner meint V., nach wie vor SPD-Mitglied, der Bundeskanzler müsse von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und dem Wirtschaftsminister zeigen, wo es lang geht. Schwer vorstellbar bei einem Bundeskanzler, der überwiegend grün-ideologische Klima- und Energiewende-Sprüche nachbetet und auch sonst nicht überzeugt. Nicht umsonst wurde er von Frau Merkel persönlich überall eingeführt – wo man sich doch so ähnlich ist. Der grüne Ruin des Landes kann weitergehen – seit Murksel „große Transformation“ genannt.
Dr. Roland Ullrich am 9. September 2022 um 14:55
Der Graph fängt 1966 an, da hat der Oktober einen Wert von 9°C gehabt, den zweithöchsten Wert in der Reihe, 1967 den 4.-höchsten Wert …. Warum wurde gerade 1966 gewählt? Bei anderen Startpunkten erhält man einen steigenden Trend
Herr Müller, auch wenn Sie die Frage an Herrn Ullrich gestellt haben, möchte ich Sie aus unserer Sicht beantworten. Uns geht es um die beiden aufgehenden Schenkel einer Schere, so verhalten sich T-max und T-min auch im Oktober zueinander. Durch die Wahl dieses Startjahres ist die Spreizung besonders groß, die negative Steigung von T-min besonders hoch. Damit wollen wir die Frage beim Leser erzeugen – die uns selbst beschäftigt- weshalb verhalten sich T-max und T-min so unterschiedlich? Das wollten wir bereits beim Artikel über die Wetterstation München/Stadt bezwecken. Sind es hauptsächlich die Sonnenstunden, die im Oktober nur noch abgeschwächt wirken oder spielen noch andere Einflusskräfte mit und welche? Und speziell: Wir schlagen als Abhilfe der dargestellten Trockenlegung und Erwärmung Deutschlands eine Wiedervernässung der Landschaft und der Städte vor. Den Regen dort zurückhalten und versickern lassen, wo er fällt. Wird die Oktober-Schere und die Schere der drei Sommermonate dann weiter aufgehen oder zum Stillstand kommen? Ich weiß, dass man sich bei Antwortvermutungen aufs Glatteis begibt. Aber deshalb ist die Kommentarfunktion da.
Josef Kowatsch schrieb am 10. September 2022 um 11:07
Die Schere ist im Oktober nicht zu sehen, da Sie nur die Minimum-Temperaturen zeigen. Und selbst wenn es diese Schere gibt, wird sie durch das Auswählen eines bestimmten Anfangspunktes in Frage gestellt. Das gilt generell für viele Ihrer Graphen. Wenn die Aussagen nur für ausgewählte Zeitpunkte gelten, sind die daraus abgeleiteten Folgen nicht sehr vertrauenswürdig. In diesem Artikel hier (wieder mal) die Nichtberücksichtigung der Stationsverschiebung, die speziell gewählten Anfangspunkte und das Ableiten von Schlussfolgerungen aus einer einzelnen Station …
Herr Müller, ich habe Ihnen eigentlich im vorigen Kommentar eine Frage gestellt und nach Ihren Vermutungen gefragt. Falls es nur an den Daten der „Schere“ liegen sollte, dann bitte: T-max steigt (Oktober) seit 1966 mit 0,2 C/Jahrzehnt, T-min fällt mit 0,15 C/Jahrzehnt wie aus Abb. 11 ersichtlich. Aber jetzt bitte ihre Vermutungen.
zum Startzeitpunkt: Mit irgendeinem Zeitpunkt muß man ja beginnen, auch der DWD bei seinen Daten hat mit 1881 einen Zeitpunkt gewählt, der in einer Temperaturdepression lag. Und 1988 wählen wir bei den Trockenlegungsartikeln deshalb, weil erstmals das IPPC in Erscheinung trat mit seinem CO2-Erwärmungsmodell und zugleich in Deutschland ein Temperatursprung auf ein höheres Plateau stattfand. Der Leser und die Politik soll den tatsächlichen Grund erfahren, weshalb sich die Deutschlandtemps seitdem weiter erhöhen. Das haben wir bislang bei München mit einer ausgesprochenen WI-Station gezeigt und nun bei einer ländlichen. Und beide Male dasselbe Ergebnis: Nennen Sie mir eine Station unter den 2000 DWD-Stationen, die sich grundsätzlich anders verhält. Wir sind auf der Suche. Wir werden diese Reihe mit anderen Stationen fortsetzen. Aber Sie durften schon mal erfahren: 1) Die DWD-Jahreserwärmung seit 1988 fand hauptsächlich tagsüber im Sommer statt und 2) Vermeintlich wärmeinselarme ländliche Stationen sind in trockenen sonnenstundenreichen Sommern ausgesprochen WI-starke Stationen, weil sie durch eine 40 C heiße Bodenplatte der ländlichen Umgebung aufgeheizt werden. Und die heißen Tage werden zunehmen, weil die dutschen Landschaften weiter ausgetrochnet werden. Oder glauben Sie das nicht? Übrigens, dass die Station verlegt wurde, ist im Text öfters genannt.
Herr Müller, als aktiver Naturschützer bin ich auf der Suche nach tatsächlichen Gründen, um die sommerliche, tagsüber stattfindende Erwärmung und die Versteppung Deutschlands zu verhindern und suche nach Mehrheiten, um politisch was in Gang zu setzen. Eine Wiedervernässung der Landschaft wäre auch für Bauern ein Vorteil. Sie helfen leider nicht mit, denn wenn man die sommerliche Erwärmung tagsüber durch eine Wiedervernässung der Landschaft verlangsamen kann, dann stimmt die CO2-Theorie nicht. Ist Ihnen Natur- und Klimaschutz, der tatsächlich schützt eigentlich so egal?
„Vermutlich zählt der DWD nur die Sonnenstunden und nicht, was insgesamt an Sonnenstrahlung durchkommt, auch bei Bewölkung. Was möglicherweise noch mehr solare Erwärmung bedeutet.“ Die Säkularstation Potsdam hat seit 1937 die sog. Globalstrahlung gemessen. Der DWD setzt diese Messreihe auch für andere Standorte fort. Beispiele:
Globalstrahlung Jun-Aug Potsdam 1937-2021
Globalstrahlung Jun-Aug HohenPeißenberg 1953-2021
Der Verlauf von Global-Strahlung und Sonnenscheindauer ist sehr ähnlich (Korrelation 0,9).
Danke!
Ihre Anmerkungen sind korrekt – allerdings wird in Potsdam nicht mehr mit den selben, historischen Geräten gemessen – die Säkulärstation musste wegen des wachsenden WI-Effektes Ende 2019 aufgegeben werden. Und, besonders benutzerunfreundlich, wie der DWD als steuerfinanzierte Behörde nun mal ist, findet man die Globalstrahlungswerte nun nicht mehr in den Monatswerten, sondern nur noch tageweise. Zum Glück reicht’s wegen der engen Korrelation aus, die Sonnenstunden zu betrachten – aber in der trüben Jahreszeit könnten die Globalstrahlungswerte interessanter sein.
Hallo H. Kowatsch,
können Sie bitte etwas ausführlicher erklären, warum Nachts das CO2 die gleiche Wirkung (bzw. stärke) hat wie bei Tage (mit Sonnenlicht über Wolken, unter Wolken) .
Es könnte das Argumentiert kommen, dass CO2 den größeren oder größten Wärme-Effekt hat bei Sonnenstrahlung als ohne Sonnenstrahlung.
Vielen Dank
Kowatsch
Herr Wirth, na dann warten Sie doch mal ab bis das Argument kommt und mit welchen Schwachstellen es begründet wird Bisher behaupten die CO2-Treibhausanhänger, dass allein die Konzentration von CO2 die Erdtemperaturen bestimmt. Auf Tag/Nacht, Sommer/Winter gehen die bezahlten CO2-Erwärmungswissenschaftler bislang gar nicht ein. Für Deutschland wäre es angesichts der Energiepreise sehr vorteilhaft, wenn der CO2-THE insbesondere im Winter und grundsätzlich nachts wirken würde, tut er aber nicht. Natürlich wirkt er auch nicht im Sommer.
„…Es könnte das Argumentiert kommen, dass CO2 den größeren oder größten Wärme-Effekt hat bei Sonnenstrahlung als ohne Sonnenstrahlung….“ Wie Sie sehen kommt das Argument überhaupt nicht. Treibhausgläubige begeben sich doch nicht aufs Glatteis. Leider behindern diese main-stream Leute aus Politik, bezahlte Pseudowissenschaftler und Medien jeden sinnvollen Naturschutz. Die sommerliche Trockenheit und Versteppung Deutschlands erklären sie mit dem CO2-Klimawandel und sind für die resolute Einführung der CO2-Ablaßsteuer. Ihre weiteren Vorschäge wie Photovoltaik und Windräder verschlimmern die sommerliche Erwärmung tagsüber und damit die Versteppung Deutschlands.
Sorry, Klimaerwärmung? Was soll das sein? Seit wann erwärmt sich das Klima?
Sie fragen: Seit wann erwärmt sich das Klima? Antwort: Das Klima erwärmt sich in Deutschland hauptsächlich seit 1988, und zwar in den drei Sommermonaten und tagsüber. Die von der bezahlten Klimaforschung behauptete gleichmäßige CO2-Erwärmung Deutschlands um etwa 1,6 Grad seit 1881 ist deshalb falsch. Von 1881 bis 1987 fast gar keine Erwärmung.
Zumindest für die Trendgeraden kann man diese Behauptung so nicht stehen lassen. 2005 war der Bruch: die städischen Station wurde ins freie Feld gewechselt. Insbesondere die Minimumtemperaturen im Sommer sollten davon bertoffen sein. Bei den Grpahen in Abb. 8 und Abb. 10 sollte die Stationsverlegung markiert sein, dann sieht man in jeder Graphik 2 ansteigende Regressionsgeraden (eine bis 2005 und eine ab 2005).
MfG
Ketterer
Hallo Herr Ketterer. Ihre Anmerkungen sind immer kritisch, gehen aber wie oft an der Hauptaussage unseres Anliegens vorbei: Wir wollten zeigen, dass die Klimaerwärmung Deutschlands hauptsächlich ab 1988 vorwiegend in den Sommermonaten und tagsüber stattfindet. Wäre die Station Gießen von Anfang an an diesem jetzigen (vermeintlich kälteren) Fleck in freier Fläche gestanden, dann wäre der Anstieg der Tagestemperaturen im Sommer vermutlich noch steiler verlaufen. In Grafik 8 sollte der August 2021 mit 2022 verglichen werden und da lag keinerlei Stationsveränderung vor. Wir wollten nämlich erstmals zeigen, dass Stationen in freier Fläche mitunter einen hohen WI-effekt entwickeln können, wenn die Landschaft durch viele Sonnenstunden und wenig Regen ausgetrocknet ist. Das war 2022 der Fall, 2021 nicht. Also im August 22 war die Wetterstation an diesem Standort eine WI-starke Station, 2021 eine Wi-arme. Das sollte ein neue Erkenntnis für ländliche und vermeintlich WI-arme Stationen sein, was hier in diesem Artikel zum ersten Male veröffentlicht und wissenschaftlich zur Diskussion gebracht wurde. Ich merke aber, wir werden noch viele Artikel nachschieben müssen, bevor überhaupt der Kern unserer Aussagen wahrgenommen wird.
Zwar ist die Auswahl von Gießen als Referenz-Station wegen der Verlagerung etwas unglücklich (weshalb ich Dachwig/Thür. empfehle), aber die Aussagen der Autoren sind grundsätzlich richtig. In Dachwig (ortsfest, WI-arm) sieht das im Sommer seit 1988 so aus: Stark steigende mittl. Maxima (+3,3K), steigende Sommermittel (aber mit knapp +1,5K weniger als im DWD-Flächenmittel, das gut +1,7K hatte), und stagnierende mittlere Minima. Richtig spannend ist da der Frühling: Minima (immer mittlere) fallen stark, Frühlingsmittel fallen leicht (ohne Signifikanz), Maxima steigen deutlich. Und nun erklären Sie den Lesern bitte mal, wie das zur angeblichen CO2-bedingten Klimaerwärmung passen soll!
Danke Herr Kämpfe für den Tipp: Also bei Dachwig stark steigende Tagestemperaturen im Sommer, während die nächtlichen T-min nicht steigen. Bin gespannt, wann endlich für dieses Verhalten von den CO2-Treibhausgläubigen eine schlüssige Erklärung erfolgt.