„Die Förderung fossiler Brennstoffe muss gestoppt werden, um die globale Erwärmung zu begrenzen“. So lautet die Überschrift eines Artikels auf Earth.com, einer Website von Umweltaktivisten. Er gibt vor, die Botschaft einer am 17. Mai 2022 in der Zeitschrift Environmental Research Letters veröffentlichten Studie zu vermitteln: „Die bestehende Förderung fossiler Brennstoffe würde die Welt über 1,5 °C hinaus erwärmen“, obwohl die Studie gar keine Behauptung dieser Art aufstellt.
Der Studie zufolge ist die Welt mit ihren 25.000 Öl- und Gasfeldern und 3000 Kohleminen bereits verpflichtet, so viel Kohlendioxid auszustoßen, dass die globale Erwärmung nicht auf die im Pariser Klimaabkommen und im Klimapakt von Glasgow angestrebten 1,5 °C begrenzt werden kann. Das bedeutet, so die Autoren, dass „die Begrenzung auf weniger als 1,5°C Regierungen und Unternehmen dazu zwingen könnte, nicht nur die Lizenzierung und Erschließung neuer Felder und Minen einzustellen, sondern auch einen erheblichen Teil der bereits erschlossenen stillzulegen“.
Die Autoren erwähnen nicht, dass es weder im Pariser Abkommen noch im Glasgow-Pakt einen Vollzugs-Mechanismus gibt. Sie erwähnen auch nicht, dass sowohl China als auch Indien, die zusammen 35 % der Weltbevölkerung ausmachen, die Absicht haben, ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen noch jahrzehntelang zu steigern – und dass dies absolut gerechtfertigt ist, um sicherzustellen, dass ihre 2,8 Milliarden Menschen sich entfalten können.
In der Tat haben die meisten Entwicklungsländer mit ihren zusätzlichen 2,3 Milliarden Menschen die gleiche Absicht. Da es keinen Durchsetzungsmechanismus gibt und sich die Entwicklungsländer mit ihren 63 % der Weltbevölkerung nicht an der Agenda beteiligen, ist das Ziel einfach unerreichbar. Vaclav Smil, der wahrscheinlich weltweit führende Wissenschaftler auf dem Gebiet der Energie – wie wir sie produzieren und nutzen und zu welchen Kosten – sagte einem Reporter des New York Times Magazine: „Deutschland hat in 20 Jahren mit fast einer halben Billion Dollar 84 Prozent seiner Primärenergie aus fossilen Brennstoffen gewonnen und ist jetzt bei 76 Prozent angelangt. Können Sie mir sagen, wie Sie bis 2030, 2035 von 76 Prozent fossilen Brennstoffen auf null kommen wollen? Es tut mir leid, die Realität ist, wie sie ist“. Wenn Deutschland es nicht schafft, schaffen es die Entwicklungsländer sicher auch nicht.
Bedeutet dies, dass wir alle dem Untergang geweiht sind? Nein. Die ganze Sorge hängt davon ab, wie Alex Epstein in seinem neuen Buch Fossil Future erklärt, bedeuten 1,5° – oder sogar das Drei- oder Vierfache davon – mit Sicherheit nicht den Untergang, weder für die Menschheit noch für das übrige Leben auf der Erde, und die direkten und indirekten Vorteile der fossilen Brennstoffe für die Menschheit und das übrige Leben überwiegen bei weitem die negativen Nebeneffekte.
Die Forderungen, die Nutzung fossiler Brennstoffe einzustellen und sie so schnell wie möglich durch Wind, Sonne und andere „erneuerbare Energien“ zu ersetzen, beruhen alle auf einer bestimmten Weltanschauung, einem bestimmten Rahmen oder einer bestimmten Perspektive: dass die Natur empfindlich ist und die Menschheit nährt, und dass folglich der menschliche Einfluss auf die Natur immer schädlich ist, sowohl für sie als auch für die Menschen. Stattdessen argumentiert Epstein überzeugend, dass die Natur für das menschliche (oder jedes andere) Leben weder empfindlich noch nährend ist. Stattdessen ist sie, ungeformt durch menschliches Handeln, „dynamisch, mangelhaft und gefährlich und erfordert massiven, intelligenten, produktiven Einfluss des Menschen“.
Wenn Sie daran zweifeln, versuchen Sie einmal, ausschließlich von dem zu leben, was Sie erhalten, indem Sie nur das sammeln, was um Sie herum natürlich wächst. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, schauen Sie sich einfach die Lebensbedingungen (Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 1 $/Tag), die Säuglings- und Kindersterblichkeit (etwa 50 %) und die Lebenserwartung (etwa 27 Jahre) vor der industriellen Revolution an.
Fossile Brennstoffe sind als reichlich vorhandene, hochkonzentrierte Speicher zuverlässiger Energie in einer Größenordnung, die für die Bedürfnisse von Milliarden von Menschen erforderlich ist, in einzigartiger Weise geeignet, die Energie zu liefern, ohne die diese „massive, intelligente, produktive Wirkung des Menschen“ einfach nicht möglich ist.
Und was ist mit den Nebeneffekten der Nutzung fossiler Brennstoffe – der globalen Erwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels, die durch die Kohlendioxidemissionen verursacht werden? Die Erwärmung findet vor allem in Richtung der Pole (insbesondere des Nordpols), vor allem im Winter und vor allem nachts statt. Das bedeutet, dass nicht die bereits hohen Temperaturen (in Richtung Äquator, im Sommer, bei Tageslicht), sondern die kalten Temperaturen die globale Durchschnittstemperatur erhöhen, und das ist eine gute Nachricht, denn extreme Kälte tötet täglich 20 Mal so viele Menschen wie extreme Hitze. Der Anstieg des Meeresspiegels mit einer Rate von etwa 2,5 bis 3 cm pro Jahrzehnt ist langsam genug, dass wir uns zu Kosten anpassen können, die nur einen kleinen Bruchteil des globalen BIP ausmachen.
Kurz gesagt, es gibt keinen Grund, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren, sondern nur die Notwendigkeit, sie auszuweiten. Das ist der Weg zum menschlichen Wohlergehen.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
This piece originally appeared at American Thinker and has been republished here with permission.
Link: https://cornwallalliance.org/2022/05/must-fossil-fuel-extraction-be-stopped-to-limit-global-warming/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
„Da es keinen Durchsetzungsmechanismus gibt (für das Paris-Abkommen)…“
Gott sei Dank! Denn der Rest der Welt ist nicht so unsäglich Klima-verdummt wie unsere Klima-Politiker. Ideologie- und Klima-Verdummte, die das Land und die Menschheit schädigen – deutsche Politiker, wie die Welt sie kennt. Auf der anderen Seite die vielen Menschen, die durch skrupellosen und total überzogenen Klima-Daueralarm psychisch misshandelt und um ihre Zukunft gebracht werden. Die eigentlichen Brandstifter sind Alarm-Forscher, die das Klima bis heute nicht verstehen. Die aber für die Klima-Hysterisierung der Menschen gut bezahlt werden. Anstatt sie vor Gericht zu stellen – dafür, was sie der Menschheit antun.
„der globalen Erwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels, die durch die Kohlendioxidemissionen verursacht werden?“
Richtiger wäre: „…. von denen behauptet wird, dass sie durch die CO2-Emissionen verursacht werden“.
Den Beitrag sollten sich vor allem die Politiker einmal sorgfältig durchlesen! Aber bei aller Zustimmung, an einer Stelle habe ich ein Problem: Es heißt: „Und was ist mit den Nebeneffekten der Nutzung fossiler Brennstoffe – der globalen Erwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels, die durch die Kohlendioxidemissionen verursacht werden?“ Woher weiß der Autor denn, dass die Erwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels „Nebeneffekte der Nutzung fossiler Brennstoffe“ sind?
Weil die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre vor allem durch Diffusionsprozesse erfolgt, muss diese Entnahme angenähert proportional zur Konzentration sein. Als Folge davon stellt sich in der Atmosphäre immer die CO2-Konzentration ein, bei der die Entnahme gleich groß ist wie die Freisetzung (jeweils Summe über alle Senken bzw. Quellen). Und weil die natürliche Umwälzung von CO2 zwischen der Atmosphäre und dem Ozean und der Biomasse sehr hoch ist, stellt sich dieses Gleichgewicht immer sehr rasch ein, innerhalb von ganz wenigen Jahren, bzw. verlaufen Transienten immer sehr nahe an diesem Gleichgewicht, nur wenige ppm davon entfernt.
Durch die Nutzung der fossilen Brennstoffe hat sich die Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre um ca. 5 % erhöht. Diese Nutzung muss daher auch die Konzentration um ca. 5 % erhöht haben (in der Transiente kann sie zwar etwas nachhinken, aber nicht viel, und sie kann nicht vorlaufen!). Tatsächlich ist die Konzentration aber um ca. 50 % gestiegen. Das geht nur, wenn auch die Freisetzung um ca. 50 % gestiegen ist! Der „Nebeneffekt der Nutzung fossiler Brennstoffe“ ist dafür viel zu klein. Es müssen daher die natürlichen Freisetzungen noch viel stärker gestiegen sein als die anthropogenen Freisetzungen!
Die Größe dieses Anstiegs ist durch die Physik vorgegeben. Was ihn ausgelöst hat, darüber kann man diskutieren. Die allgemeine Erwärmung ist sicher ein Kandidat hierfür (sie muss sogar zumindest einen Beitrag hierzu geleistet haben, was auch immer sie verursacht hat!), die Umlagerung von Meeresströmungen mit unterschiedlichem CO2-Gehalt oder verstärkte vulkanische Ausgasungen wären andere Möglichkeiten. Angemerkt sei nur noch, dass diese natürlichen Änderungen relativ kleine Änderungen sind, also keinesfalls von Haus aus ausgeschlossen werden können.
Es handelt sich also wohl nicht um „Nebeneffekt der Nutzung fossiler Brennstoffe“, sondern um gravierende völlig andere Effekte. Wir können daher weiterhin vom Nutzen fossiler Brennstoffe profitieren, ohne dass dieser mit gravierenden Nachteilen verbunden wäre.
Hallo,
Müsste es beim Anstieg des Meeresspiegels nicht pro Jahrzehnt heißen (statt pro Jahrhundert)?
Viele Grüße
Jochen Römisch
Herr Römisch hat recht. Im englischen Original heißt es auch: „The sea-level rise, at a rate of about 1 to 1.5 feet per century, …“ Also 30 bis 45 cm pro Jahrhundert, das ist wohl richtig.
Beste Grüße
Ulrich Storm
Danke, ist geändert.
Die Letzte Generation blockiert in HB mal wieder Straßen durch Festkleben. Kommt in letzter Zeit immer häufiger vor.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/bremen-blockade-letzte-generation-klima-protest-rembertiring-100.html
Na wenn es denn die letzte Generation wäre – zu schön um wahr zu sein.
Dann würde die Dummheit nämlich endlich aussterben!
Der geniale Herr Einstein war bekanntlich in Bezug auf das Aussterben der menschlichen Dummheit sehr, sehr skeptisch.