von Albrecht Künstle
– Guter Rat ist billig, jedenfalls der einiger Journalisten
– Weshalb gegen den Zuwachs nicht anzukämpfen ist
Alle überschlagen sich geradezu in Sachen „Klima“. Die Parteien überbieten sich, Gesetze wurden auf den Weg gebracht und weitere sind in der Pipeline. Milliardenschwere Klimaschutzprogramme wurden aufgelegt. Die Kommunen stellen Klimabeauftragte ein, es bedarf Geldbewilliger, Geldverteiler, Handwerker die das alles realisieren, Kontrolleure einschließlich der Finanzbeamten, die für die „richtige“ Verwendung der Mittel sorgen, und alle Maßnahmen werden „evaluiert“. Neben der Legislative und Exekutive lässt sich auch die Judikative nicht lumpen, „Umweltsünder“ werden härter bestraft als Gewaltverbrecher.
Die Hausbesitzer nahmen viel Geld in die Hand – eigenes und steuerfinanziertes– und steckten es in energetische Maßnahmen, insbesondere die Gebäudeisolierung. Aber es half anscheinend nicht viel. Ob es anders wird, wenn die Wohnungen verstaatlicht sind? Die Berliner wollen es jedenfalls wissen.
„Dämmung alleine reicht nicht“, titelte meine Regionalzeitung – „trotz aller Wärmesanierungen von Wohngebäuden geht der Heizungsverbrauch in Deutschland nicht zurück“.
Stimmt, vom Jahr 2000 bis 2010 ging der Heizenergieverbrauch noch zurück. Seither stagniert der Verbrauch pro Quadratmeter und steigt absolut. Jener eigentlich beschlagene Artikelschreiber zerbrach sich den Kopf, ob die Schlafzimmer zu warm seien oder ob die Leute „gedankenverloren zum Fenster hinaus heizen“. Und schließt seinen Artikel damit,
„Es gibt Untersuchungen, wonach viele Menschen sparsamer heizen, wenn sie die Abrechnung während der Heizperiode bekommen und nicht im Sommer“.
Frage: Sollen denn Vermieter Erzieher spielen, die Rückzahlungen im Sommer vornehmen und die Nachzahlungen erst im Winter erheben damit es weh tut? Hier eine andere Erklärung für das Problem:
Die Bevölkerung wuchs (anders als das deutsche Volk) um drei Millionen in den letzten zehn Jahren, um 3,5 Prozent. Für diesen Zuwachs wurden im gleichen Zeitraum immerhin zwei Millionen neue Wohnungen (!) gebaut, meist an die 200 000 im Jahr, aber auch einmal 300 000. Dieser Zuwachs an Wohnungen von 4,6 Prozent liegt sogar über dem Bevölkerungswachstum. Die Wohnfläche nahm sogar 5,6 Prozent zu, weil es mehr Singlehaushalte gibt. Trotzdem fehlen Wohnungen – was nicht besser wird bei weiterer Zuwanderung. Auch die Wohnfläche pro Kopf hat zugenommen, aber „nur“ um zwei Prozent und beträgt jetzt 47 m² pro Kopf. Nehmen wir einmal an, die Merkelgäste wohnen zum Eingewöhnen auf nur der Hälfte dieser Fläche, wenn sie nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften leben, dann ergibt sich folgende Rechnung:
Je „Neubürger“ müssen dann immerhin 56 m³ Wohnraum zusätzlich beheizt werden. Vielleicht brauchen die es auch etwas wärmer als unsereins, sie kommen ja aus dem wärmeren Süden. Drei Millionen zusätzliche Bewohner x 56 m³ ergibt 168 000 000 m³ zusätzlich zu beheizender Wohnraum! Das entspricht bei einem gedachten Quadratmeter Grundfläche der Säule mit einer Höhe der halben Entfernung bis zum Mond. Und da wundern sich welche, dass der Heizungsverbrauch mit seinem CO2-Ausstoß nicht sinken will. Auch wenn die Häuser statt 16 cm dicker Isolierung mit 20 cm eingepackt würden, kann das energetisch den Zubau infolge der Zuwanderung nicht ausgleichen. Aber solche Rechnung erfolgen von unseren Politikern vielleicht über den Daumen, von den Grünen wohl überhaupt nicht. Sonst würden sie nicht hemmungslos weitere Zuwanderung wünschen.
Es geht aber auch um Wasser, besonders warmes Wasser. Im Schnitt wurde in Deutschland schon vor fünf Jahren täglich rund 123 Liter/Person Trink- und Warmwasser im Haushalt verbraucht. Weitere 3.900 Liter Wasser pro Tag wurden für die Herstellung von Lebensmitteln, Bekleidung und anderen Bedarfsgütern verwendet, darunter für die Bewässerung von Obst, Gemüse und Getreide. Drei Millionen Menschen mehr brauchen somit täglich zwölf Millionen Kubikmeter Wasser. Die Förderung und Aufbereitung des Wassers benötigt ebenfalls Energie.
Auch der Neubau hunderttausender Wohnungen jährlich ist energieintensiv. Insbesondere mit Beton, aber auch mit anderen Baustoffen. Ebenso ist die Herstellung des aufwändigen Isoliermaterials energieintensiv. Viel Energieverbrauch emittiert viel CO2. Und Kohlendioxyd sei Klimagas und dieses schuld am Weltuntergang. Was aus Sicht der FFF-Generation auf das Konto ihrer Eltern gehe, nicht jedoch auf ihr eigenes und das ihrer neuen bunten Freunde.
Hat schon einmal jemand errechnet, wie viele Windräder und Quadratkilometer Photovoltaik erforderlich sind, um eine Million mehr Menschen zu beherbergen und zu versorgen? Ach ja, dafür sollen jetzt zwei Prozent von Deutschlands Fläche abgezweigt werden. Aber wo sollen dann die Zuwanderer wohnen, die immer mehr werden? Die Landwirtschaftsflächen werden für deren Ernährung gebraucht. Aber es gibt Schlaumeier, die auch dafür eine Lösung parat haben: Wir bräuchten angeblich ausländische Fachkräfte bis hin zu Wissenschaftlern, die für uns tätig werden sollen und alles besser können als wir Einheimische. Womit sich der Teufelskreis schließt.
Auf einem Gebiet ist ihnen zuzustimmen. Wir bräuchten mehr Journalisten von außen, die nicht an der typisch deutschen Blickverengung leiden wie eingangs erwähnt, und die meinen, dass ein sparsameres Heizverhalten der Leute eine Lösung sein könnte. Müssen wir nun etwa für die Merkelgäste frieren, damit der Mehrbedarf an Energieverbrauch kompensiert wird?
Dieser Artikel erscheint auch auf der Webseite des Autors
Zum gleichen Problem bereits erschienen auf Künstle’s Sicht: Migration, ein ökologischer Fußabdruck für Deutschland und Europa (die-andere-sicht.de)
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Jetzt verstehe ich, warum sich Merkel und die Grünen so wunderbar ergänzen. Wurden bei uns nicht bereits Klimapässe für „Klimaflüchtlinge“ geplant? Jetzt erschließt sich mir der tiefere grüne Sinn: Damit die „Klimaflüchtlinge“ bei uns mehr heizen und mehr CO2 erzeugen als zu Hause, wo es wärmer ist als bei uns – das macht Sinn!
Und unser aller Anstrengungen zielen darauf ab, dass wir CO2 einsparen wie die Weltmeister, damit es noch kälter wird. Was uns die Winter bereits erfüllen, noch bevor die Vorreiter überhaupt richtig los legen. So krempeln Merkel und die Grünen das Land und das „Weltklima“ um! Wie man wieder unschwer erkennen kann, da sind deutsche Vorreiter am Werk – noch Dümmere wird man nirgendwo in der Welt finden.
Wie wahr, ca 3 Mio Merkelgäste brauchen Energie. In einer Wohnung mit solchen „Gästen“, brennt hier Tag und Nacht das Licht. Dafür müssen wir sparen.
Den ganzen Tag Heizung an und Fenster auf im Heim, hab ich selber gesehen. Grund: Die Bewohner zahlten selber nicht einen Pfennig, denen war alles egal.
Mathematik ist bei den Grünen verpöhnt. Denn 2% Landfläche für Erneuerbare Energien in Deutschland sind eben auch ca 7000 Quadratkilometer. Der Bodensee hat ca 500 Quadratkilometer Fläche. Also 7000 Quadrakilometer fürs günstige Wohnen wäre zumindest ein gutes Statement.
Sehr geehrter Herr Künstle,
zu dem ersten Spiegelstrich: Haben die tatsächlich in ihrer Regionalzeitung „Heizungsverbrauch“ geschrieben?
Ansonsten habe ich ihren Artikel mit Vergnügen gelesen, sachlich und mit nachvollziehbaren Daten das ganze Dilemma der sogenannten „Energiewende“ beschrieben.