von AR Göhring

„Scientists for future“, „Parents for future“, „Extinction Rebellion“ – das Klimathema macht Spaß und zieht unterforderte „überbezahlte Minderleister“ (Zitat Bernd Zeller) magnetisch an.

Die neueste Gruppe heißt „Scientist Rebellion“ und „leakte“ den neuesten Weltklimabericht, Teil 3, ein halbes Jahr vor dem offiziellen Erscheinen. Grund: Die Rebellen befürchten, daß zu sehr „verwässert“ werde.

Alle, die ihn in den nächsten sechs Monaten lesen, sind Repräsentanten der verschiedenen Regierungen, also keine Wissenschaftler. Sie sind von Regierungen, die schon in der Vergangenheit Formulierungen geändert oder gestrichen haben, weil sie nicht in die politische Agenda passen.

Seltsame Sicht – sonst war eher das Gegenteil der Fall – in der Zusammenfassung für Politiker steht drin, was Alarmisten gern lesen. Und Politiker nutzen die „Klimakrise“ bekanntlich gern als Ausrede für Versagen und als Anlaß, autoritäre Maßnahmen zu begründen.

Die Wissenschaftsaktivisten – so nennt sie die Tagesschau – bedienen ein altbekanntes linkes Narrativ: Man sei ein Revoluzzer, ein Dissident; paßt mit der eigenen Meinung aber genau in das Schema von Regierungserklärungen und Massenmedien. Interessant: Keiner der interviewten Wissenschaftler ist selber am Weltklimabericht beteiligt, oder Gutachter. Wo hatten sie die Datei also her?

Daß die scharfen Frühversionen in der Vergangenheit meist abgemildert publiziert wurden, ist weniger der Öllobby(?) oder anderen fossilkapitalistischen Schergen zu verdanken, sondern eher Gutachtern wie Sebastian Lüning, die den gröbsten Quatsch herausstrichen.

Liest man sich die Teilnehmerliste von Scientist Rebellion durch, fällt auf, daß da natürlich jemand vom PIK die Vorgaben macht; und daß es sich um viele Studenten und Leute aus den üblichen Fächern handelt, deren gesellschaftlich eher geringe Relevanz mit Geschrei übertönt wird. Es gibt aber auch Ausnahmen wie die deutsche Wortführerin Nana-Maria Grüning von der Charité, die in Biochemie promovierte und dafür sogar mal einen Preis bekam. Man fragt sich, wie kompetente Realwissenschafter es hinbekommen, im Labor ohne Voreingenommenheit zu reüssieren, beim Thema Klima aber vorbehaltlos alles glauben, was Pseudo- und Halbwissenschaftler mit erkennbarem Eigennutzen behaupten. Es liegt wohl daran, daß viele Menschen erstaunlicherweise kognitiv sehr genau zu trennen in der Lage sind: Nützt es mir für die Arbeit, bin ich realistisch; nützt es mir fürs Ego, bin ich unrealistisch.

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