Dutzende Leser im Kommentarbereich fragten nach: Was bitte soll der Atomunfall von Fukushima 2011 – ausgelöst durch ein Seebeben – mit dem Klimawandel zu tun haben? Nachdem via Twitter reichlich Spott auf die Politikerin und ZOn niedergegangen war, korrigierte das Portal das Interview:
„Korrekturhinweis: In einer früheren Version wurde aufgrund eines Transkriptionsfehlers verkürzt ein Zusammenhang zwischen dem Atomunfall in Fukushima, den Dürresommern und dem Klimawandel hergestellt. Gemeint war: ‘Der Atomunfall in Fukushima oder die Dürresommer haben gezeigt, dass man die Notwendigkeit einer Energiewende und den Klimawandel nicht mehr leugnen kann.’”
Zuerst hatte es in dem Korrekturhinweis nur geheißen, es sei „verkürzt ein Zusammenhang zwischen dem Atomunfall in Fukushima, den Dürresommern und dem Klimawandel“ hergestellt worden. Erst später schob die Redaktion die Erklärung „aufgrund eines Transkriptionsfehlers“ nach aber möglicherweise gab es tatsächlich einen Transkriptionsfehler der ZEIT – der dann Künast offenbar auch bei der Autorisierung des Interviews nicht auffiel.In dem Interview stellte die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin allerdings eine Reihe falscher und unbelegter Behauptungen auf, die unkorrigiert blieben. Und die vor allem zu keiner Nachfrage durch die Interviewerin führten.
„Hätte jemand es vor ein paar Jahren noch für möglich gehalten, dass der Anteil an erneuerbaren Energien am Energiemix heute bei mehr als 40 Prozent liegen würde?“, fragt Künast in dem Interview rhetorisch. Wer die Zahlen kennt, muss nichts für möglich halten – er weiß, dass die Behauptung der Grünen nicht stimmt. Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Energiemix – oder, wie der Fachausdruck heißt, am Primärenergieverbrauch – lag 2018 nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei gerade 14 Prozent. Auf Mineralöl entfielen 34,1 Prozent, Gas 23,5 Prozent, Kohle 21,6 Prozent, Kernkraft 6,4 Prozent und andere 0,4 Prozent.
Die Zahl, die Künast nennt, bezieht sich auf die Stromproduktion, also den Strommix. Elektrische Energie macht allerdings nur gut 20 Prozent des Energieverbrauchs aus. Die Praxis kommt in der Rhetorik der Grünen öfters vor, „Energie“ synonym für „Strom“ zu verwenden, vor allem in Verbindung mit hohen Prozentsätzen von Ökoenergie, um riesige Fortschritte bei der Energiewende zu suggerieren. Tatsächlich läuft Deutschland auch im Jahr 2019 noch zu 86 Prozent fossil-nuklear.
Ein Stück weiter heißt es bei Künast:
„Der Wandel beginnt aber längst in den Städten. Von Bremen bis Berlin setzen sie auf den Umbau bei Energie, Mobilität und Ernährung. Mehr Bio kommt in Kindergärten, Schulen, Mensen. Alle profitieren davon, das Essen wird gesünder, der reduzierte Fleischkonsum ist gut fürs Klima und die regionale Landwirtschaft findet mehr Abnehmer.“
„Das Essen wird gesünder“: Die Mär, Bio-Lebensmittel seien „gesünder“ als konventionelle, wird von Grünen-Politikern und ihnen nahestehenden Journalisten seit Jahren verbreitet. Irgendeinen empirischen Beleg dafür gibt es bis heute nicht. Die Frage nach einem gesundheitlichen Mehrwert von Bio-Kost wurde weltweit immer wieder untersucht.
Zu dem Ergebnis, dass praktisch kein Unterschied feststellbar ist, kam schon 2012 eine sehr umfangreiche Meta-Studie der Universität Stanford. Die Wissenschaftler um Dena M. Bravata werteten damals 223 Untersuchungen aus, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen.
Ergebnis: Der Vitamingehalt von Bio- und konventionellen Lebensmitteln unterschied sich den Forschern zufolge kaum, Fette und Proteine waren ähnlich verteilt. Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Gruppen häufiger vor.
„Wir waren ein bisschen erstaunt, dass wir nichts gefunden haben“, meinte Co-Autorin Crystal Smith-Spangler.
Keinen Beleg gibt es bisher auch für die immer wieder behauptete Krebs-Prävention durch Biolebensmittel. Überhaupt ist die pauschale Behauptung unsinnig, bestimmte Lebensmittel seien „gesund“: Es kommt auf Menge, Qualität und Umstände an. Die mit Abstand größte Gesundheitsschädigung durch Lebensmittel in Deutschland, der Ehec-Skandal mit 4000 Infizierten und 53 Toten im Jahr 2011, wurde durch Bio-Sprossen ausgelöst.
Unklar bleibt bei Künast auch, was sie nun meint: „mehr Bio“, also Produkte des ökologischen Landbaus, oder „regionale Erzeuger“? Nur auf 9,1 Prozent der Anbaufläche in Deutschland werden tatsächlich Bio-Lebensmittel hergestellt. Schon deshalb ist die Forderung: „Bio für alle“ beziehungsweise „mehr Bio[-Essen für alle] Kindergärten, Schulen, Mensen“ populistisch: Öko-Landwirte sind keine Massenproduzenten.
In dem gleichen Interview nennt Künast eine irreführende Zahl:
„Ein paar Beispiele: Die direkten Subventionen an Landwirte müssen anders verwendet werden. Würden nur 15 Prozent der 60 Milliarden Euro in Umwelt- und Naturschutzschutzmaßnahmen investiert, wäre schon viel gewonnen.“
In dem ZEIT-Interview geht es um Politik in Deutschland, um die Grünen und ihr Image als Verbotspartei. Der Kontext suggeriert also, in Deutschland würden 60 Milliarden Euro Subventionen für Landwirte fließen. Tatsächlich sind es viel weniger: Nach dem Subventionsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums lagen die EU-Subventionen für die deutsche Landwirtschaft 2018 bei 6,6 Milliarden Euro. Die Agrarsubventionen direkt aus dem Bundeshaushalt betrugen 2018 1,5 Milliarden Euro, wobei 64 Prozent davon in die Alterssicherung für Landwirte fließen. Gemeint haben könnte Künast die gesamten Agrarsubventionen der EU, die bei 58 Milliarden Euro liegen. Über die entscheidet allerdings nicht Deutschland, schon gar nicht die Grünen. Künasts Sprung vom deutschen Kontext auf die EU-Ebene erfolgt in dem Interview völlig unmotiviert – es sei denn, dass es ihr darum ging, eine möglichst höhe Subventionssumme zu nennen.
Fazit: Künasts angreifbare Behauptungen rutschten bei ZEIT Online glatt durch – obwohl sie irreführend und propagandistisch sind.
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Guten Morgen! Unser Klima hat sich doch schon in früheren Jahrhunderten ohne Zutun des Menschen laufend geändert. Beispiel: Erik der Rote (Wikinger)fand auf Grönland im Jahr 1030 Weinbau (die Sommertemperaturen lagen also im Bereich von 25° Celsius) vor und zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs war es dafür „Affenkalt“. In diesen früheren Zeiten wurden Wälder gleichzeitig gnadenlos abgeholzt um u. A. Schiffsbauholz für „Heilige Kriege“ zu gewinnen. An Aufforstung hat niemand gedacht. Gena das gleiche passiert aktuell z.B. in Brasilien. Dabei ist der Regenwald der größte „CO² – Fresser“ und „Sauerstoffspender“.
Sowas positives wie unsere deutschen Bundes- und Landesforstgesetze gibt es leider weltweit nicht. Als schlichter Naturwissenschaftler „durfte“ ich in meiner Lebensarbeitszeit als Mitarbeiter eines der größten Energiekonzerne Ökobilanzen erstellen. Das Ergebnis war so negativ, daß das Projekt eingestellt wurde. Beispiel: Strommasten für Überlandleitungen: Der energetische Aufwand für Materialtransport, Herstellung, Montage, Wartung/Instandhaltung etc. zu energetischem Nutzen lag bei einem Plus von gerade mal 6%. Es gibt aber auch positives: Kleine Gemeinden wie Eichenau haben eine hervorragend dichte Begrünung mit Laubbäumen. Aber leider braucht, was in einer einzigen Heizperiode (4 – 5 Monate)verheizt wird, 30 bis 50 Jahre zum Wachsen.
Honi soyt qui mal y pense!
nix für ungut! Robert Kümmel
Herr Wolff,Sie kennen die DDR nicht,sonst wüssten Sie ,das „alle“ in der DDR von kindes Beinen an wussten ,was von den
Medien zu halten ist.Ich kenne keinen ehemaligen „Mitbewohner“der DDR,der die Medien ernst genommen hat.
Es gab die Presse und das reale Leben.Dazu im Gegensatz
waren die BRD-Bürger immer leichtgläubig und schnell durch Presse und Rundfunk in die Irre zuführen.3/4 glauben heute noch,das die „Ossis“gehungert haben ,dumm und faul sind sowie
alle bei der Stasi waren. Das Wissen haben Sie von Ihren West- Medien. Sie haben schon immer gelogen und die dummen“Leser“ missbraucht.Daran hat sich nichts geändert.
Noch 30 Jahre und die „Ossis“ haben sich „angeglichen“.Die selbstständig denkenden sterben langsam hier aus.
Lieber Herr Zippan,
Sie bestätigen, dass auch in der DDR gleichgeschaltete Medien die Fakten nur bis zum Jahr 1990 anders verbiegen konnten, als sie das heute tun. – Die ersten Schuljahre verbrachte ich im Großdeutschen Reich, danach bis zum Vordiplom im Fach Physik in der DDR und danach überwiegend in der BRD. Einige Jahre in USA und anderen Staaten waren zum Verständnis des politischen Handelns nicht schädlich. (Demokratie ist mir leider nirgendwo begegnet!)
Die deutsche Pyramide bestätigt sowohl, dass die Weltbevölkerung nur mit der Nutzung fossiler Brennstoffe inzwischen über 7,7 Milliarden hinaus anwachsen konnte, als auch dass es nur mit dieser Energiequelle dafür eine Zukunft geben kann. – Wind und Sonne haben in Deutschland als Nischentechnik ihre Obergrenze erreicht. Kernenergie kann an der vorgenannten Trivialität – wenn überhaupt – nur sehr, sehr langfristig rütteln.
Illusionen können derartige harte Fakten immer nur für begrenzte Zeit verbiegen, wenn es nämlich gelingt – wie im dritten Reich, in der DDR und jetzt mit Klimawandel und Energiewende in der Bundesrepublik – die Medien „gleich zu schalten“! – Wer hätte denn das Geld, diese gut bezahlte Mischpoke zu kaufen?
Von den 14% Erneuerbare Primärenergie in Deutschland kommen nur 4% von Wind und Sonne!
Über die Hälfte liefert Brennholz und Faulgas, der Rest kommt von Wasserkraft, Biokraftstoff, Deponiegas, Erdwärme usw. Alles nicht so ausbaufähig.
Zur völlig verwilderten Klimadebatte: „Es braucht mehr Wissen als Glaube!“
Es ist höchste Zeit alle kritischen Kräfte auf einer gemeinsamen und vernetzten Plattform zu sammeln, damit die berechtigten und z.T. verzettelten Klimaskeptiker eine grosse Schlagkraft erhalten und noch glauwürdiger werden. Das bedingt, dass alle ausserhalb des „Monopol-Weltklimarates“ stehenden (ausgegrenzten) Forscher bzw. Experten mit einer Stimme sprechen dürfen und mit den wissenschaftlich fundierten Fakten und Botschaften die breite Bevölkerung glaubhaft überzeugt werden kann.
Gewiss, dieser „Weltklimarat“ vulgo IPCC ist ein einziges Ärgernis.
Indes, inzwischen haben wir als Gegenpart den NIPCC, N steht für „nongovernental“, im Gegensatz zum UNO getrickneten IPCC.
Der etwas umstrittene Chef Fred Singer ist wenigstens Physiker mit Meteorologie Background, was in der Fûhrungsebene des IPCC so gut wie gar nicht vorkommt: bis jetzt konnte ich dort noch keinen einzigen METEOROLOGEN ausfindig machen
Entscheidend ist wie die breite Bevölkerung darüber informiert werden kann und es auch wird. Vielen Dank und freundliche Grüsse, Bruno Bettoli
Ich habe mich jetzt noch an eine Diskussionsrunde in einer Fernsehsendung erinnert, wo die Künast plötzlich nichts mehr sagte. Das war vor ungefähr 10 bis 15 Jahren. Da ging es um nachhaltige Biolandwirtschaft. Sie fand es gut, weil da keine Pestizide und andere Chemikalien aus der Industrie benutzt werden. Ein anderer Diskussionsteilnehmer hat sie dann daruf hingewiesen, dass in der Biolandwirtschaft Kupfersulfat als Pflanzenschutzmittel benutzt werden. Das ist erlaubt, weil es schon ewig im Weinanbau benutzt wird. Darauf antwortete Künast, dass sie das nicht wusste. Danach saß sie nur noch da und sagte nichts mehr.
Zur Erinnerung, fast genau 10 Jahre her: Der Aralsee-Schwindel von Renate-Künast…hier: https://youtu.be/MmNvArdK_LA
„…Keinen Beleg gibt es bisher auch für die immer wieder behauptete Krebs-Prävention durch Biolebensmittel. …“
Die Internationale Agentur für Krebsforschung IARC, die zur UNO gehört, stuft doch alles als krebserregend ein. Die ordnet alles nur diesen fünf Kategorien zu:
Kategorie 1: krebserregend
Kategorie 2A: wahrscheinlich krebserregend
Kategorie 2B: möglicherweise krebserregend
Kategorie 3: nicht eingestuft
Kategorie 4: wahrscheinlich nicht krebserregend
Kategorie 3 bedeutet dann, dass es nicht untersucht wurde. Alles andere ist krebserregend. Die Kategorie „nicht krebserregend“ gibt es überhaupt nicht.
Und was heißt denn „wahrscheinlich nicht krebserregend“? Das ist fast das gleiche wie „wahrscheinlich krebserregend“. Essen wir selbst angebaute Erdbeeren oder Äpfel dann sind die doch auch krebserregend, weil sie in Kategorie 4 eingestuft werden. Damit haben Umweltschutzorganisationen und Anwälte die nächste Geldquelle, so wie bei Glyphosat und Stickoxiden.