„Unser Wald ist massiv geschädigt“ titelte SPON am 01.08.2019 und verkündete: „Der Wald in Deutschland ist in einem schlechten Zustand. 100.000 Hektar wurden seit 2018 von Stürmen, Dürren und Schädlingen beschädigt“. In einem weiteren Beitrag vom 25.7. zum gleichen Thema sagt Ulrich Dohle, Vorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute (BDF), das Hauptproblem sei die Trockenheit. In vielen Wäldern habe es seit dem Frühjahr 2018 zu wenig geregnet. Die aktuell hohen Temperaturen von um die 40 Grad Celsius seien nicht das Problem. Selbst Buchen, die eigentlich als robust gelten, werfen vielerorts ihr Laub ab und drohen abzusterben. Sowohl alte als auch junge Bäume seien betroffen. „Das ist vor allem bei den jungen Bäumen tragisch, weil sie die nächste Waldgeneration bilden“, wird Dohle zitiert. Selbst naturbelassene Buchenmischwälder seien gefährdet.
Der Klimawandel wird zum Kernproblem erklärt
Zwar wird auch in den SPON-Artikeln eingeräumt, dass die Ursachen doch vielfältiger seien und die Schuld nicht nur am Klimawandel liegt. In Wahrheit geht es um ein ganzes Bündel von Ursachen wie Sturmschäden, Schädlinge sowie die Bepflanzung mit Monokulturen, die für unser Klima nicht optimal geeignet sind. Allerdings wird in beiden Artikeln sowie in Nachrichtensendungen des Fernsehens das Thema der angeblich klimabedingten Trockenheit in den Vordergrund gerückt. Diese klimabedingte Schwächung, so die Botschaft, sei im Verein mit Sturmschäden (die ja, so die ständig wiederholte Botschaft der Medien, als ebenfalls klimabedingte Wetterextreme einzustufen sind) der wesentliche Wegbereiter für die Schädlinge, welche jetzt dem Wald zusetzen. BDF-Chef Dohle sieht die Wälder gar „vor dem Kollaps“. Der Wald als der Klimaretter schlechthin werde aktuell selbst Opfer der Klimakatastrophe. Zur Untermauerung dieser These wurden in Nachrichtensendungen des Fernsehens Diagramme des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ gezeigt, welche die aktuell schlimme Trockenheit in unseren Böden bis in eine Tiefe von 1,8 m in flammenden roten und gelben Farbtönen darstellen, Bild 2. Untermalt wird diese Botschaft durch eine Legende, deren Abstufungen ausschließlich von „ungewöhnlich trocken“ bis „extreme Dürre“ reichen.

Bild 2. In Fernsehnachrichten wurden Ende Juli 2019 Bilder wie dieses gezeigt, welche die schlimme Trockenheit unserer Böden selbst noch in einer Tiefe von 1,8 m belegen sollen (Bild: UFZ)
Die (Klima)-Wissenschaft hat festgestellt…
Beim Helmholtz Zentrum für Umweltforschung handelt es sich um eine staatlich unterstützte Großforschungseinrichtung mit rund 1.100 Mitarbeitern an mehreren Standorten, das sich u.a. mit den Ökosystemen der Zukunft sowie der Klimaforschung beschäftigt. Deshalb gilt auch hier automatisch der Grundsatz, dass die vermittelten Erkenntnisse dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen und höchstens von „Leugnern“ in Frage gestellt werden. Dennoch wollen wir hier die durch solche Diagramme vermittelte Klimakatastrophen-Botschaft einem Faktencheck unterziehen. Das oben gezeigte Diagramm entspricht der aktuellen Situation von Ende Juli 2019. Schauen wir deshalb einfach mal auf zwei „normale“ Jahresübersichten, nämlich die Zeitreihen der Dürredarstellungen der Jahre 2016 und 2017, Bild 3 und Bild 4.

Bild 3. Verlauf der Trockenheit über den Gesamtboden (bis ca. 1.8m Tiefe) im Jahr 2016. Oben links = Januar (Grafik: UFZ)

Bild 4. Verlauf der Trockenheit über den Gesamtboden (bis ca. 1.8m Tiefe) im Jahr 2017 (Grafik: UFZ)
Wie man sieht, zeigt die Karte für das Jahr 2016 über insgesamt fünf Monate hinweg überwiegend Warnfarben, wobei sich die Situation in den letzten vier Monaten stark verschlimmert. Dies setzt sich dann noch über die ersten sieben Monate des Jahres 2017 hinweg fort. Erst ab dem August des Jahres 2017 signalisiert die Zunahme weißer Farbe eine Besserung der Lage. Soweit die Wissenschaft. Grundlage der Diagramme sind übrigens, so wie in den Klimadisziplinen heute üblich, Berechnungen, die auf der Grundlage einer Modellierung erfolgen.
…doch was sagen die Fakten?
Sucht man für die Jahre 2016 und 2017 die jeweiligen Regenmengen aus der Niederschlagsmengenstatistik des Umweltbundesamtes heraus, so findet man für 2016 eine Regenhöhe von 733 mm und für 2017 sogar den Wert 859 mm. Das Gesamtmittel der Jahre 1881 bis 2017 liegt bei 772 mm, wobei Extremwerte zwischen 552 mm (1959) und 1018 mm (2002) registriert wurden. Demnach liegt die Regenmenge des Jahres 2016 um lediglich 5 % unter dem Mittelwert, während der Niederschlag im Jahr 2017 sogar um mehr als 11 % darüber lag. Wenn man dies mit den Darstellungen von Bild 3 und Bild 4 vergleicht, drängt sich schon die Frage auf, ob diese Diagramme die Realität nicht ein klein wenig zu stark in Richtung Alarmismus verzerren.
Waldsterben 2.0 – was sagt die Statistik?
Auch beim Blick auf die in den SPON-Artikeln genannte Schadenshöhe von 100.000 Hektar seit 2018 lohnt es sich, die Försterklage genauer mit der Faktenlage zu vergleichen. Vor allem, wenn der Klimawandel ins Spiel gebracht wird. So betont der BDF-Vorsitzende Ulrich Dohle: „Bis vor einem Jahr hätte ich noch nicht von einem Waldsterben 2.0 gesprochen. Jetzt schon“. Es habe zwar auch in den vergangenen Jahrtausenden immer wieder Klimaschwankungen gegeben. Doch der Mensch beschleunige den Prozess, wodurch den langsam wachsenden Bäumen die Zeit fehle, um sich anzupassen.
Die aktuell genannten 100.000 Hektar, die sich zudem noch auf alle Ursachen – also Stürme, Dürren und Schädlinge – verteilen, sollte man zunächst mit anderen Schadensereignissen ins Verhältnis setzen. So ist beispielsweise vom Sturm „Lothar“ aus dem Jahr 1999 dokumentiert, dass er allein schon 60.000 Hektar Wald zerstört hat, d.h. allein dieser Sturm hat einen Schaden in fast vergleichbarer Größenordnung angerichtet hat wie die Kombination von Windbruch, Dürre und Schädlingsbefall aus den anderthalb Jahren seit Anfang 2018. Seitdem hat es zahlreiche weitere schwere Stürme wie Jeanett (2002), Gudrun (2005), Kyrill (2007), Paula (2008), Emma (2008), Klaus (2009), Xynthia (2010), Norina (2010), Christian (2013), Xaver (2013), Ela (2014), Niklas (2015), Axel (2017) und Xavier (2017) gegeben. Die bisher bekannten Schadenssummen aus diesen Unwettern summieren sich zu rund 33 Mrd. €. Das in den Betrachtungszeitraum fallende Sturmtief Burglind (2018) und der Orkan Friederike (2018) verursachten mit zusammen 2,6 Mrd. Schäden weniger als 10 % dieser Summe. Diese Zahlen mögen dabei helfen, die aktuellen Klagen der Waldbesitzer besser einzuschätzen. Natürlich hat der eine oder andere Kleinwaldbesitzer erhebliche bis existenzielle Schäden erlitten, doch auf die gesamte Branche bezogen erscheint die derzeitige Klagelautstärke doch recht hoch. Ganz auszuschließen ist ein Zusammenhang mit der Aussicht auf Gelder aus einem Fördertopf von ca. 800 Mio. natürlich nicht.…
Ein Blick in den Waldschadensbericht
Seit den denkwürdigen „Waldsterbens“-Aktionen der Grünen im letzten Jahrhundert wird der Waldzustand in Deutschland jährlich bundesweit erfasst. Zu den Kernstücken des Berichts gehört eine zusammenfassende Grafik. In dieser wird der Kronenzustand der Bäume in die drei Kategorien „ohne Verlichtung“, „Warnstufe“ und „deutliche Kronenverlichtung“ unterteilt, Bild 5.

Bild 5. Ergebnisse der Waldzustandserhebung aus den Jahre 1984 bis 2018 (Grafik: BMEL)
Der Blick auf diese Auswertung zeigt, dass es auch im Dürrejahr 2018 nicht zu außergewöhnlichen Schädigungen gekommen ist. Wie auch in anderen „trockenen“ Jahren wie 1991 und 2003/ 2004 stieg der Anteil der Bäume mit starker Kronenverlichtung auf um die 30 % an. Die Vergangenheit zeigt jedoch, dass sich der Wald danach stets schnell erholte. Den umgekehrten Trend zeigt naturgemäß der Anteil der Bäume ohne Kronenverlichtung. Insgesamt verlaufen alle drei Trends wenn, dann eher mit kleinen Schwankungen linear seitwärts. Bis auf eine geringfügige Zunahme des Anteils der Bäume in der Warnstufe ist seit etwa 1990 kein Negativtrend erkennbar. Von dem behaupteten „dramatischen“ Anstieg der Waldschäden, gar von einem Waldsterben 2.0 aufgrund von Klimaveränderungen, kann keine Rede sein. Zu beachten ist außerdem, dass es bei der Erfassung keine eindeutigen, wissenschaftlich exakt überprüfbaren Kriterien gibt. Stattdessen gibt es einen breiten individuellen Ermessenspielraum. Die Ergebnisse können daher kaum als belastbar angesehen werden.
Die Klimaentwicklung ist in Wahrheit der Freund des deutschen Waldes
Vollends haltlos werden alle Behauptungen über nachteilige Auswirkungen des Klimawandels beim Blick auf eine seit mehr als 135 Jahren sehr gut dokumentierte Statistik, nämlich die Entwicklung der Niederschlagsmengen, Bild 6.

Bild 6. Entwicklung der Niederschlagshöhe in Deutschland von 1881 bis 2019 nach Daten von UBA und Statista. Daten für 2019 auf der Grundlage des bisherigen Jahresverlaufs hochgerechnet (Grafik: Autor)
Aus der Niederschlagsstatistik geht nämlich hervor, dass jegliche Klimahysterie in Sachen Waldsterben völlig unangebracht ist. Seit 1881 ist das Klima in Deutschland nämlich nicht etwa trockener, sondern feuchter geworden, d.h. es fällt mehr Regen als früher. Damit sind Klagen über nachteilige Folgen des Klimawandels auf deutsche Wälder durch die Fakten widerlegt. Während die Vertreter der „Klimaerwärmung“ gerne behaupten, hinter ihnen stehe „die Wissenschaft“, lässt sich hier eindeutig beweisen, dass das Gegenteil der Fall ist. Seit 1881 ist die mittlere Regenhöhe in Deutschland von 728 mm/a um 63 mm/a bzw. fast 9 % auf inzwischen 791 mm/a angestiegen. Was wir dagegen in den vergangenen zwei Jahren hatten, waren die üblichen kurzfristigen Schwankungen, die für Wetter normal sind. Das Klima, der langfristige Trend dagegen, ist im Gegenteil positiv für unsere Wälder und auch für unsere Ernten. Es ist ein Jammer, dass unseren Journalisten hier wieder einmal die sonst so vielbeschworene investigative Motivation abhandenkommt, sobald das Stichwort „Klimawandel“ ins Spiel gebracht wird.
Der Regen war wirklich sehr ungerecht verteilt. Hier hat es letztes und auch dieses jahr sehr wenig geregnet… Hier sterben Buchen, Eichen, Fichten und Kiefern sowieso. Der Wald ist in einem Zustand das es einem die Tränen in die Augen treibt… Alte Buchen fallen einfach um… Ohne Wind… Kronenverlichtung und Kleinblättrigkeit sind auch für NICHT Wald Interessierte kaum noch zu übersehen… Es ist ein Trauerspiel… Unser Wald stirbt.
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Sie haben sich bei Ihrem ersten Kommentar auf den Wetteraspekt konzentriert und das Klimaargument – die Kernaussage des Artikels – ignoriert. Wollen Sie das ernsthaft leugnen?
Die angesprochenen Helmholtzdarstellungen beziehen sich auf eine Bodentiefe von 1,8 m. Das betrifft Feldfrüchte wie insbesondere den Mais sowie ausgesprochen flachwurzelnde Bäume wie z.B. die Fichte. Für tiefer wurzelnde Eichen und Buchen sieht das anders aus. Das Jahr 2018 war für viele Bäume wie Eichen und Buchen sogar trotz Trockenheit ein sogenanntes Mastjahr mit extrem starker Fruchtausbildung, ebenso auch für viele Obstbäume, wie mit dem letzten Bild dokumentiert. Dafür werden dann notfalls auch mal Blätter geopfert, um die Samen ausbilden zu können. Bäume überstehen das. Auch die Weinbauern waren zufrieden. Worauf ist denn Ihrer Meinung nach der Astbruch bei den Buchen zurückzuführen, den Sie in Ihrem ersten Kommentar erwähnten? Trockenheit als Ursache für Astbruch bei Buchen noch im selben Jahr? Oder war es nicht doch ein Zuviel an Bucheckern?
Kurz zusammengefasst: Die Verwendung der Helmholtz-Diagramme im Fernsehen im Zusammenhang mit dem Wald läuft auf eine Irreführung der Öffentlichkeit hinaus, was der Autor des Artikels zutreffend angemerkt hat.
Auch Ihr Hinweis „Im übrigen zeigt sich der Autor von Fachwissen unbelastet, wenn er die Auswirkung der Trockenheit 2018 im Waldzustandsbericht 2018 dokumentiert sehen möchte“ zeigt, dass Sie nicht genau hingeschaut haben. Die niederschlagsärmsten Jahre seit 1984 (Beginn des Waldschadenberichtzeitraums) waren 1991, 2003 und 2018. Für alle drei Jahre weist der Waldschadensbericht jeweils im gleichen Jahr einen deutlichen Rückgang bei gesunden Bäumen sowie eine entsprechende Zunahme bei „stark geschädigten“ Bäumen aus.
Ihr Diskussionsstil ist im Übrigen grottenhaft und verstößt gegen Forenregeln.
Ich bringe da gar nichts durcheinander.
Meine Kritik war, dass der Autor die Darstllung/Berechnung der monatilchen Werte wegen des Jahresgesamtniederschlags in Frage stellt („Wenn man dies mit den Darstellungen von Bild 3 und Bild 4 vergleicht, drängt sich schon die Frage auf, ob diese Diagramme die Realität nicht ein klein wenig zu stark in Richtung Alarmismus verzerren.“) und nicht erkennt, dass das Defizit der ersten Jahreshälfte 2017 durch einen regenreichen Juli/August ausgeglichen wurde, dass ist das Milchmädchenrechnung. Milchmädchenrechnung ist dann gerechtfertigt, wenn man mit einem solch schlichten Ansatz die Helmholtzdasrtellung als Alarmismus herabstuft.
Bezeichnenderweise geht der Autor auch nicht auf das Jahr 2018 ein, dessen Trockenheitsverlauf man hier gut nachvollziehen kann.
https://www.ufz.de/index.php/www.europa-uni.de/de/forschung/institut/recap15/index.php?de=44429
Im übrigen zeigt sich der Autor von Fachwissen unbelastet, wenn er die Auswirkung der Trockenheit 2018 im Waldzustandsbericht 2018 dokumentiert sehen möchte.
Hitzewelle das große Sterben!
https://www.youtube.com/watch?v=hgiHEJv1E9k
Trockenheit und Wetterkrieg
https://www.youtube.com/watch?v=4XvYwNLUNcY
Die Erde ist fest im Griff von geisteskranken Klimaklempnern….
Die Regierungen wissen Bescheid darüber, hier ein Link zu „Geoengineering – Größenwahn….“
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4125.pdf
und zum Bundeswehrplanungsamt (!)
https://www.climate-engineering.eu/single/planungsamt-der-bundeswehr-2012-geoengineering-future-topic-german.html?month=201904
Wenn Sie als Suche eingeben „Bundeswehrplanungsamt und Geoengineering“ werden Sie auch fündig….
Die Austrocknungs-/Entwaldungs-/Entvölkerungsagenda läuft….
Der Anteil der Bäume mit einer „Kronenverlichtung“ besagt überhaupt nichts über den Grad der Schädigung eines Baumes durch ein angeblichen „Waldsterben 2.0“
Wenn ein Baum alleine, sprich ohne einen benachbarten Baum aufwächst entwickelt sich seine Baumkrone ohne störende Einflüsse, zu einen baumtypischen Baumkrone wie aus einem Bilderbuch.
Jedoch wachsen die meisten Bäume mit vielen Nachbarbäumen in einem Wald, da haben diese jedoch eine Konkurrenz mit deren Nachbarbäumen um Licht und Wasser, deshalb entwickeln sich deren Baumkronen auch nicht wie im Bilderbuch, sonder die schwächeren Bäume werden in der Kategorie „Kronenverlichtung“ eingeteilt.
So werden auf einem ha je nach Baumart ca 3000 Bäume gepflanzt,nach 80 Jahren sind davon jedoch nur noch wenige Dutzend vorhanden, der Rest wird vorher als Papierholz oder als Holzhackschnitzel z.b für die Spamplattenindustrie geerntet.
Somit sind nicht alle Bäume mit einer „Kronenverlichtung“ vom angeblichen „Waldsterben 2.0“ befallen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Waldarbeiterdenkmal
ich weiß zwar nicht, was ihre Bäume im Odenwald so draufhaben.
Hier im Ruhrgebiet haben wir jede Menge gesunder Bäume (ja, sowas gibts hier!), die wenigsten davon weisen die von ihnen beweinten Schäden auf.
Blattfall haben die dämlichen Platanen alle Jahre wieder (nicht nur im Herbst), jetzt, zur warmen, wenn sie wollen auch heißen Zeit, haben sie auch braune Blätter – in Maßen. Das ist jedoch eine beruhigende Eigenschaft gesunder Bäume, Last ab zu werfen. Das geht übrigens den Buchen, Birken und auch unserem Ginko ebenso.
Ich gebe ihnen recht, daß Starkregenereignisse sich positiv auf die (Regen-)Wasserbilanz auswirken, aber nicht _unbedingt_ den gewünschten Durchfeuchtungsgrad bringen.
In unseren Wäldern jedoch fließt nix großartig ab, da der Waldboden mit genügend Senken versehen ist, außerdem ist der Boden dort weicher als zum Beispiel im freien Feld. Wie gesagt, kann sein, daß der Odenwald da anders tickt…?!
Gehe ich hier in die Wälder, dann sind meine Sorgen weniger über den Waldzustand, denn eher über das fortschreitende Mißempfinden bei natürlichen Vorgängen.
Trauen Sie ihren Bäumen einfach mehr zu. Die haben schon ordentlich überlebt, und die meisten werden uns auch überleben. Trotz aller grünbeorderten Krankschreibung.
Da haben wir mal wieder einen dieser erst mal sinnlosen Mittelwerte: Am Montag ist mein Benzintank ganz voll (Reichweite 1000 km), am Freitag ist er ganz leer (0 km), also komme ich im Durchschnitt 500 km weit. Richtig oder falsch?
Wer sich über den Wald informieren will, sollte seinen PC im Keller lassen und weder Eike noch Spon lesen, sondern raus gehen. Ich kenne Förster, die seit 30, 40 Jahren im Wald stehen und sich von nichts umhauen lassen. Die weinen in diesem Jahr, weil ihnen die Buchen vertrocknen und Eichen ein ums andere Mal kahl gefressen werden. Natürlich lässt sich das alles nicht monokausal auf Klima und CO2 zurückführen. Aber wenn man berücksichtigt, dass Fichten an völlig ungeeigneten Standorten über Jahrzehnte prächtig wachsen konnten, weil es feucht und kühl genug war, und dass sie jetzt großflächig eingehen, dann sollte man zumindest ins Grübeln kommen. Wie sagte jüngst ein guter Bekannter, fest verwurzelter bayerischer CSU-Knorz: Es gibt kein Waldsterben. Nur die Bäume sterben. Na also.
Sie vergessen zu erwähnen, dass in die Modellierung meteorologische Beobachtungen eingehen und dass die Modelle für Europa validiert wurden. Bei hydrologischen Modellen geht das weit besser als bei Klimamodellen.
Wenn der Autor hier von Alarmismus spricht, dass soll er doch einmal Herr Kowatschs Rat folgen und Gebiete wie den Odenwald besuchen.
Astbruch bei Buchen nicht durch Sturm oder „Apfellast“ sondern durch Trockenheit. Blattfall im Juli beim Ahorn. Hier benötige ich keinen Waldschadensbericht, sondern nur offen Augen:
Die Bäume mit braunen Blättern (Im Juli) kann man nur übersehen, wenn man einen Visus unter 50% hat oder auf einem bestimmten Auge blind ist.
Wer nun aber die Modellrechnungen/-ergebnisse einzelner Monate mit des Jahresniderschlagssumme vergleicht, kann durchaus der Kompetenzstufe „Michmädchen“ zugeordnet werden:
2018 war über den gesamten Sommer zu trocken, wenige Starkniederschlagsereignisse im Dezember (und Januar 2019) konnten den Bodenwasserspeicher nicht auffüllen, sondern flossen zu beachtlichem Teil direkt ab. Ergebnis: Im Juli 2019 hatte der „frische“ Lehm an den Dachsbauten die Konsistenz von trockenem Mehl. Die Bodenfeuchte im tiefen Boden war vernachlässigbar. Wenn Sie da noch Modellrechnungen brauchen, dann fehlt ein gewisser Praxisbezug.
Aber wie sagte schon Herr Leistenschneider Juno 2018: es gibt keine Tockenheit.
Sie verwechseln hier offenkundig Wetter und Klima. Das Wetter war nachteilig für den Wald, das Klima ist es jedoch nicht. Ich sehe keine Veranlassung, dem Autor „die Kompetenzstufe Milchmädchen“ zuzuordnen.
So ist es!