Solarstrom hat einen hervorragenden Ruf. Er gilt als nachhaltig und klimaschonend. Mit dem neuen Energiegesetz, das im letzten Juni vom Volk gutgeheissen worden ist, bekommt die Sonnenenergie in der Schweiz eine zentrale Rolle beim Ersatz der Atomkraft: Bis 2050 sollen rund zwanzig Prozent des heutigen Stromverbrauchs der Schweiz von Fotovoltaik(PV)-Anlagen stammen.
Allerdings haben Kritiker bereits wichtige Schwachpunkte von Sonnenstrom in die Diskussionen eingebracht: Solarenergieist erstens überaus teuer. Auch wenn der Preis für Sonnenstrom in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, liegt die Rentabilität von Fotovoltaik-Anlagen in weiter Ferne. Ohne finanzielle Förderung geht es nicht: Die Einspeisevergütung, die Produzenten erhalten, beträgt noch immer das Mehrfache des Marktpreises von Strom. Zweitens ist die Produktion von Solarstrom unzuverlässig. Scheint die Sonne nicht, wegen schlechten Wetters oder wegen Dunkelheit, liefern PV-Anlagen keine Energie. Daraus ergeben sich vor allem im Winter, wenn am meisten Strom nachgefragt wird, erhebliche Versorgungsprobleme.
Doch die Bilanz von Solarstrom ist noch weit schlechter, als sich wohl auch viele Kritiker bewusst sind. Rechnet man ehrlich, ist diese Energieform alles andere als nachhaltig, sondern fördert den Ressourcenverschleiss. Berücksichtigt man alle Aufwendungen, die mit Fotovoltaik in der Schweiz verbunden sind, zeigt sich, dass gar mehr Energie eingesetzt werden muss, als eine Anlage während ihrer Lebensdauer erzeugen kann. Es ist ein energetisches Negativgeschäft.
Das liegt zum einen daran, dass Fotovoltaik enorm materialintensiv ist: Um die Stromproduktion des AKW Gösgen mengenmässig zu ersetzen, wäre eine Fläche an Solarpanels nötig, die fast so gross wie die des Zürichsees ist. Zum anderen ist die Schweiz absolut kein Sonnenland. In Spanien zum Beispiel können PV-Anlagen während doppelt so vieler Stunden Strom liefern.
Berechnungen mit Mängeln
Glaubt man Lobbyisten und PV-freundlichen Wissenschaftlern, erzeugen Solarpanels hierzulande zwar mindestens fünf- bis achtmal so viel Energie, wie für ihre Produktion nötig ist, doch solche Rechnungen weisen erhebliche Mängel auf: Der Aufwand zur Herstellung der Panels und ihrem Zubehör wird unterschätzt. Die Arbeitsleistungen für Installation, Unterhalt und Entsorgung werden übergangen. Der Aufwand für die Verzinsung der Investitionen wird übersehen. Und der Stromertrag wird buchstäblich mittels Schönwetter-Annahmen ermittelt.
Die folgenden Berechnungen stützten sich auf eine Publikation von Ferruccio Ferroni (Co-Autor dieses Artikels) und Robert Hopkirk im wissenschaftlich begutachteten Fachmagazin Energy Policy von 2016 (1). Die beiden Schweizer Forscher haben dabei eine ganzheitliche Energiebilanz von Fotovoltaik in Gegenden mit einer mässigen Sonneneinstrahlung vorgenommen. Dabei wurden insbesondere Aufwendungen einbezogen, die in bisher gemachten Bilanzen nicht berücksichtigt wurden.
Um das Verhältnis von erzeugter Energie zu aufgewendeter Energie bei PV-Anlagen zu berechnen, muss man zum einen den Stromertrag über die gesamte Lebensdauer abschätzen. Laut Zahlen des Bundes resultieren bei neuen Solarpanels im Schnitt 106 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Quadratmeter Solarpanel. Erfahrungen im Deutschland, wo PV-Anlagen schon viel länger im Einsatz sind als in der Schweiz, zeigen, dass eine mittlere Einsatzdauer der Panels von 25 Jahren angenommen werden kann.
Berücksichtigt werden müssen weiter eine Leistungseinbusse von etwa einem Prozent pro Jahr wegen Materialveränderungen sowie die Häufung von Defekten und Betriebsstörungen bei älteren Panels. Insgesamt kann bei Solarpanels in der Schweiz von einem Energieertrag von rund 2200 kWh pro Quadratmeter ausgegangen werden. Dieser Wert liegt klar tiefer, als PV-Anbieter und Investoren glaubhaft machen. Es ist hier ähnlich wie beim Treibstoffverbrauch von Autos: Die offiziellen Werte werden unter Laborbedingungen ermittelt, die in der Realität kaum je zutreffen.
Der energetische Aufwand zur Produktion von Solarstrom ist komplexer zu berechnen. Ein grosser Anteil betrifft die Gewinnung von Rohstoffen, die für Solarpanels benötigt werden. Die Herstellung von ultrareinem Silizium etwa ist energieintensiv. Zudem braucht es Substanzen wie Chlorwasserstoff und Siliziumkarbid, die in der Natur nicht vorkommen. Heute werden über 80 Prozent der Solarpanels in China gefertigt. Der Anteil von Kohlestrom am chinesischen Strommix beträgt etwa zwei Drittel. Man kann abschätzen, dass China für die Produktion von einem Quadratmeter Solarpanels 250 Kilogramm Kohle einsetzt. Ohne die vielen Kohlekraftwerke wäre die chinesische PV-Produktion undenkbar. Die Folgen sind schlechte Luft und ein hoher CO2.
Viel Arbeit, wenig Wertschöpfung
Damit Fotovoltaik-Anlagen funktionieren, braucht es Zubehör wie Kupferkabel, Wechselrichter, Schalter, Instrumente und je nach Bauart erhebliche Mengen an Abstützmaterial, oft aus Stahl. Der totale Aufwand für die Herstellung von Solarpanels samt des Zubehörs beläuft sich auf etwa 1300 kWh pro Quadratmeter.
Soll die Energie, die Solaranlagen produzieren, einen Nutzen haben, ist ihre Integration ins Netz nötig. Insbesondere muss die Energie dann zur Verfügung stehen, wenn Strom nachgefragt wird. Der energetische Aufwand für die Netzintegration gehört bei einer ehrlichen Energiebilanz mitberücksichtigt. Die geringe Leistung der Fotovoltaik im Winter stellt diesbezüglich das grösste Problem dar.
Hier soll davon ausgegangen werden, dass für den saisonalen Ausgleich 25 Prozent der erzeugten Energie in Pumpspeicherkraftwerken zwischengespeichert werden muss. Wird Solarstrom verwendet, um Wasser in Speicherseen hochzupumpen, um daraus später wieder Strom zu erzeugen, geht rund ein Viertel der Energie verloren. Andere Technologien wie die Speicherung mittels Batterien oder in Form von Gas (Power-to-Gas-to-Power) fallen ausser Betracht: Solche Technologien sind mit noch weit höheren Energieverlusten als die Pumpspeichertechnik verbunden.
Um Solarstrom ins Netz zu integrieren, müssen zudem elektrische Zuleitungen zu den Anlagen gebaut werden. Das Netz insgesamt muss so verstärkt werden, dass Schwankungen wegen Solarstrom nicht zu Blackouts führen. Hochgerechnet sind wegen der Netzintegration inklusive Zwischenspeicherung zusätzlich rund 350 kWh Energie pro Quadratmeter PV-Fläche notwendig.
Das ist noch nicht alles: Eine korrekte Bilanz bezieht auch den energetischen Gegenwert von Arbeitseinsätzen ein. In der Schweiz beträgt die Energieintensität 0,43 kWh pro erwirtschafteten Franken. Fotovoltaik ist sehr arbeitsintensiv: Anlagen müssen geplant, montiert und regelmässig gereinigt werden. Bei Defekten, etwa wegen Hagel oder Schneelast, müssen Reparatur-Trupps zur Stelle sein. Am Ende ihrer Lebenszeit muss man die Anlagen demontieren und sachgerecht entsorgen.
Die Promotoren von Solarstrom werben absurderweise damit, dass diese Energieform sehr viele Arbeitsplätze ermögliche. Eine hohe Arbeitsintensivität ist aber vielmehr ein Hinweis auf eine geringe Wertschöpfung, also auf kleinen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Arbeitskosten für Planung, Installation, Betrieb und Rückbau werden in unserer Rechnung auf total 1175 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche geschätzt, was umgerechnet rund 500 kWh entspricht. Für Schadensinterventionen muss man umgerechnet weitere 90 kWh pro Quadratmeter dazuzählen.
In einer modernen Volkswirtschaft müssen sich Investitionen lohnen. Kapitaleinsatz sollte eine Rentabilität abwerfen, und diese muss erwirtschaftet werden. Auch der Energieaufwand für diese Kapitalbedienung gehört bei einer Bilanz berücksichtigt. Fotovoltaik ist wie erwähnt kapitalintensiv. In dieser Berechnung werden durchschnittliche Investitions-Kosten von 1100 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche angesetzt.
Bei einer Amortisation über 25 Jahren und einer angemessenen Rentabilität ergeben sich Kapitalbedienungskosten von fast 900 Franken über die gesamte Laufzeit. Umgerechnet bedeutet das einen Energieaufwand von zusätzlich fast 370 kWh pro Quadratmeter PV-Fläche. Zölle, Steuern und Abgaben belaufen sich, energetisch korrekt umgerechnet, auf weitere rund 50 kWh. Unter dem Strich beläuft sich der totale Energieeinsatz somit auf rund 2660 kWh pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Ertrag von Fotovoltaik beträgt aber, wie erwähnt, 2200 kWh – also nur 83 Prozent des Aufwands. Auch wenn man in dieser Rechnung 15 Prozent Unsicherheit annimmt, bleibt der energetische Ertrag kleiner als der Aufwand. Man muss von «Energievernichtung» sprechen. Vernünftigerweise sollte man den Einsatz einer solchen Technologie sofort stoppen.
Kritik aus der Fachwelt
Die erwähnte Publikation von Ferroni und Hopkirk in Energy Policy löste ein Echo in der Fachwelt aus. Eine Gruppe von Forschern um den in Grossbritannien tätigen Wissenschaftler Marco Raugei veröffentlichte einige Monate später in der gleichen Fachzeitschrift eine Replik (2). Laut dieser übersteigt der Energieertrag von Fotovoltaik-Anlagen den Energieaufwand um das Sieben- bis Achtfache.
Ferroni und Hopkirk aber blieben bei ihrem Berechnungsansatz: In einem weiteren wissenschaftlich begutachteten Fachartikel widerlegten sie (zusammen mit dem Schweizer Physiker Alexandros Guekos) die Kritik: Die Energiebilanz von Solarstrom in der Schweiz ist verheerend schlecht (3). An einer Wissenschafts-Tagung der International Society for BioPhysical Economic im letzten Juni in den USA zeigten sich die meisten anwesenden Experten mit den Berechnungsmethoden von Ferroni und seinen Kollegen einverstanden.
Laut Spezialisten wie dem amerikanischen Systemökologen Charles A.S. Hall kann die Nutzung einer Energiequelle nur dann als nachhaltig bezeichnet werden, wenn das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand mindestens 10 beträgt (4). Bei tieferen Werten ist ein Energiesystem zu ineffizient, um eine moderne Gesellschaft am Laufen zu erhalten. Denn in einer solchen Gesellschaft müssen nicht nur Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kleidung und Wohnen energetisch ermöglicht werden, sondern auch Bildung, Gesundheitsversorgung oder auch kulturelle Aktivitäten.
Stromproduktion mittels Wasserkraft schneidet mit einem Verhältnis von Energieertrag zu Energieaufwand von etwa 100 am besten ab. Aber auch Atomstrom hat ein hervorragendes Verhältnis von rund 75. Bei alternativen Energien wie beispielsweise Geothermie, Windstrom und Solarstrom hingegen ist das Verhältnis vom Ertrag zum Aufwand, je nach Standort, kritisch bis miserabel.
Der Basler Grosse Rat hat im September mit knappem Mehr entschieden, dass Hauseigentümer unter gewissen Umständen dazu verpflichtet werden sollen, auf ihren Dächern Fotovoltaik-Anlagen zu montieren. Sollte der «Solardachzwang» wirklich kommen, wäre man im Kanton Basel-Stadt künftig verpflichtet, auf eine Energieform zu setzen, die eine so schlechte Bilanz wie kaum eine andere aufweist.
Ferruccio Ferroni ist dipl. Ingenieur ETH.
(1) Ferroni, Hopkirk: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 94, 2016)
(2) Raugei et al.: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation: A comprehensive response (Energy Policy 102, 2017)
(3) Ferroni et al.: Further considerations to: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 107, 2017)
(4) Charles, A. S. Hall: «Energy Return on Investment» (Springer, 2017) (Basler Zeitung)
Der Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung hier
Allerdings haben Kritiker bereits wichtige Schwachpunkte von Sonnenstrom in die Diskussionen eingebracht: Solarenergieist erstens überaus teuer. Auch wenn der Preis für Sonnenstrom in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, liegt die Rentabilität von Fotovoltaik-Anlagen in weiter Ferne. Ohne finanzielle Förderung geht es nicht: Die Einspeisevergütung, die Produzenten erhalten, beträgt noch immer das Mehrfache des Marktpreises von Strom. Zweitens ist die Produktion von Solarstrom unzuverlässig. Scheint die Sonne nicht, wegen schlechten Wetters oder wegen Dunkelheit, liefern PV-Anlagen keine Energie. Daraus ergeben sich vor allem im Winter, wenn am meisten Strom nachgefragt wird, erhebliche Versorgungsprobleme.
Doch die Bilanz von Solarstrom ist noch weit schlechter, als sich wohl auch viele Kritiker bewusst sind. Rechnet man ehrlich, ist diese Energieform alles andere als nachhaltig, sondern fördert den Ressourcenverschleiss. Berücksichtigt man alle Aufwendungen, die mit Fotovoltaik in der Schweiz verbunden sind, zeigt sich, dass gar mehr Energie eingesetzt werden muss, als eine Anlage während ihrer Lebensdauer erzeugen kann. Es ist ein energetisches Negativgeschäft.
Das liegt zum einen daran, dass Fotovoltaik enorm materialintensiv ist: Um die Stromproduktion des AKW Gösgen mengenmässig zu ersetzen, wäre eine Fläche an Solarpanels nötig, die fast so gross wie die des Zürichsees ist. Zum anderen ist die Schweiz absolut kein Sonnenland. In Spanien zum Beispiel können PV-Anlagen während doppelt so vieler Stunden Strom liefern.
Berechnungen mit Mängeln
Glaubt man Lobbyisten und PV-freundlichen Wissenschaftlern, erzeugen Solarpanels hierzulande zwar mindestens fünf- bis achtmal so viel Energie, wie für ihre Produktion nötig ist, doch solche Rechnungen weisen erhebliche Mängel auf: Der Aufwand zur Herstellung der Panels und ihrem Zubehör wird unterschätzt. Die Arbeitsleistungen für Installation, Unterhalt und Entsorgung werden übergangen. Der Aufwand für die Verzinsung der Investitionen wird übersehen. Und der Stromertrag wird buchstäblich mittels Schönwetter-Annahmen ermittelt.
Die folgenden Berechnungen stützten sich auf eine Publikation von Ferruccio Ferroni (Co-Autor dieses Artikels) und Robert Hopkirk im wissenschaftlich begutachteten Fachmagazin Energy Policy von 2016 (1). Die beiden Schweizer Forscher haben dabei eine ganzheitliche Energiebilanz von Fotovoltaik in Gegenden mit einer mässigen Sonneneinstrahlung vorgenommen. Dabei wurden insbesondere Aufwendungen einbezogen, die in bisher gemachten Bilanzen nicht berücksichtigt wurden.
Um das Verhältnis von erzeugter Energie zu aufgewendeter Energie bei PV-Anlagen zu berechnen, muss man zum einen den Stromertrag über die gesamte Lebensdauer abschätzen. Laut Zahlen des Bundes resultieren bei neuen Solarpanels im Schnitt 106 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Quadratmeter Solarpanel. Erfahrungen im Deutschland, wo PV-Anlagen schon viel länger im Einsatz sind als in der Schweiz, zeigen, dass eine mittlere Einsatzdauer der Panels von 25 Jahren angenommen werden kann.
Berücksichtigt werden müssen weiter eine Leistungseinbusse von etwa einem Prozent pro Jahr wegen Materialveränderungen sowie die Häufung von Defekten und Betriebsstörungen bei älteren Panels. Insgesamt kann bei Solarpanels in der Schweiz von einem Energieertrag von rund 2200 kWh pro Quadratmeter ausgegangen werden. Dieser Wert liegt klar tiefer, als PV-Anbieter und Investoren glaubhaft machen. Es ist hier ähnlich wie beim Treibstoffverbrauch von Autos: Die offiziellen Werte werden unter Laborbedingungen ermittelt, die in der Realität kaum je zutreffen.
Der energetische Aufwand zur Produktion von Solarstrom ist komplexer zu berechnen. Ein grosser Anteil betrifft die Gewinnung von Rohstoffen, die für Solarpanels benötigt werden. Die Herstellung von ultrareinem Silizium etwa ist energieintensiv. Zudem braucht es Substanzen wie Chlorwasserstoff und Siliziumkarbid, die in der Natur nicht vorkommen. Heute werden über 80 Prozent der Solarpanels in China gefertigt. Der Anteil von Kohlestrom am chinesischen Strommix beträgt etwa zwei Drittel. Man kann abschätzen, dass China für die Produktion von einem Quadratmeter Solarpanels 250 Kilogramm Kohle einsetzt. Ohne die vielen Kohlekraftwerke wäre die chinesische PV-Produktion undenkbar. Die Folgen sind schlechte Luft und ein hoher CO2.
Viel Arbeit, wenig Wertschöpfung
Damit Fotovoltaik-Anlagen funktionieren, braucht es Zubehör wie Kupferkabel, Wechselrichter, Schalter, Instrumente und je nach Bauart erhebliche Mengen an Abstützmaterial, oft aus Stahl. Der totale Aufwand für die Herstellung von Solarpanels samt des Zubehörs beläuft sich auf etwa 1300 kWh pro Quadratmeter.
Soll die Energie, die Solaranlagen produzieren, einen Nutzen haben, ist ihre Integration ins Netz nötig. Insbesondere muss die Energie dann zur Verfügung stehen, wenn Strom nachgefragt wird. Der energetische Aufwand für die Netzintegration gehört bei einer ehrlichen Energiebilanz mitberücksichtigt. Die geringe Leistung der Fotovoltaik im Winter stellt diesbezüglich das grösste Problem dar.
Hier soll davon ausgegangen werden, dass für den saisonalen Ausgleich 25 Prozent der erzeugten Energie in Pumpspeicherkraftwerken zwischengespeichert werden muss. Wird Solarstrom verwendet, um Wasser in Speicherseen hochzupumpen, um daraus später wieder Strom zu erzeugen, geht rund ein Viertel der Energie verloren. Andere Technologien wie die Speicherung mittels Batterien oder in Form von Gas (Power-to-Gas-to-Power) fallen ausser Betracht: Solche Technologien sind mit noch weit höheren Energieverlusten als die Pumpspeichertechnik verbunden.
Um Solarstrom ins Netz zu integrieren, müssen zudem elektrische Zuleitungen zu den Anlagen gebaut werden. Das Netz insgesamt muss so verstärkt werden, dass Schwankungen wegen Solarstrom nicht zu Blackouts führen. Hochgerechnet sind wegen der Netzintegration inklusive Zwischenspeicherung zusätzlich rund 350 kWh Energie pro Quadratmeter PV-Fläche notwendig.
Das ist noch nicht alles: Eine korrekte Bilanz bezieht auch den energetischen Gegenwert von Arbeitseinsätzen ein. In der Schweiz beträgt die Energieintensität 0,43 kWh pro erwirtschafteten Franken. Fotovoltaik ist sehr arbeitsintensiv: Anlagen müssen geplant, montiert und regelmässig gereinigt werden. Bei Defekten, etwa wegen Hagel oder Schneelast, müssen Reparatur-Trupps zur Stelle sein. Am Ende ihrer Lebenszeit muss man die Anlagen demontieren und sachgerecht entsorgen.
Die Promotoren von Solarstrom werben absurderweise damit, dass diese Energieform sehr viele Arbeitsplätze ermögliche. Eine hohe Arbeitsintensivität ist aber vielmehr ein Hinweis auf eine geringe Wertschöpfung, also auf kleinen volkswirtschaftlichen Nutzen. Die Arbeitskosten für Planung, Installation, Betrieb und Rückbau werden in unserer Rechnung auf total 1175 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche geschätzt, was umgerechnet rund 500 kWh entspricht. Für Schadensinterventionen muss man umgerechnet weitere 90 kWh pro Quadratmeter dazuzählen.
In einer modernen Volkswirtschaft müssen sich Investitionen lohnen. Kapitaleinsatz sollte eine Rentabilität abwerfen, und diese muss erwirtschaftet werden. Auch der Energieaufwand für diese Kapitalbedienung gehört bei einer Bilanz berücksichtigt. Fotovoltaik ist wie erwähnt kapitalintensiv. In dieser Berechnung werden durchschnittliche Investitions-Kosten von 1100 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche angesetzt.
Bei einer Amortisation über 25 Jahren und einer angemessenen Rentabilität ergeben sich Kapitalbedienungskosten von fast 900 Franken über die gesamte Laufzeit. Umgerechnet bedeutet das einen Energieaufwand von zusätzlich fast 370 kWh pro Quadratmeter PV-Fläche. Zölle, Steuern und Abgaben belaufen sich, energetisch korrekt umgerechnet, auf weitere rund 50 kWh. Unter dem Strich beläuft sich der totale Energieeinsatz somit auf rund 2660 kWh pro Quadratmeter. Der durchschnittliche Ertrag von Fotovoltaik beträgt aber, wie erwähnt, 2200 kWh – also nur 83 Prozent des Aufwands. Auch wenn man in dieser Rechnung 15 Prozent Unsicherheit annimmt, bleibt der energetische Ertrag kleiner als der Aufwand. Man muss von «Energievernichtung» sprechen. Vernünftigerweise sollte man den Einsatz einer solchen Technologie sofort stoppen.
Kritik aus der Fachwelt
Die erwähnte Publikation von Ferroni und Hopkirk in Energy Policy löste ein Echo in der Fachwelt aus. Eine Gruppe von Forschern um den in Grossbritannien tätigen Wissenschaftler Marco Raugei veröffentlichte einige Monate später in der gleichen Fachzeitschrift eine Replik (2). Laut dieser übersteigt der Energieertrag von Fotovoltaik-Anlagen den Energieaufwand um das Sieben- bis Achtfache.
Ferroni und Hopkirk aber blieben bei ihrem Berechnungsansatz: In einem weiteren wissenschaftlich begutachteten Fachartikel widerlegten sie (zusammen mit dem Schweizer Physiker Alexandros Guekos) die Kritik: Die Energiebilanz von Solarstrom in der Schweiz ist verheerend schlecht (3). An einer Wissenschafts-Tagung der International Society for BioPhysical Economic im letzten Juni in den USA zeigten sich die meisten anwesenden Experten mit den Berechnungsmethoden von Ferroni und seinen Kollegen einverstanden.
Laut Spezialisten wie dem amerikanischen Systemökologen Charles A.S. Hall kann die Nutzung einer Energiequelle nur dann als nachhaltig bezeichnet werden, wenn das Verhältnis von Ertrag zu Aufwand mindestens 10 beträgt (4). Bei tieferen Werten ist ein Energiesystem zu ineffizient, um eine moderne Gesellschaft am Laufen zu erhalten. Denn in einer solchen Gesellschaft müssen nicht nur Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kleidung und Wohnen energetisch ermöglicht werden, sondern auch Bildung, Gesundheitsversorgung oder auch kulturelle Aktivitäten.
Stromproduktion mittels Wasserkraft schneidet mit einem Verhältnis von Energieertrag zu Energieaufwand von etwa 100 am besten ab. Aber auch Atomstrom hat ein hervorragendes Verhältnis von rund 75. Bei alternativen Energien wie beispielsweise Geothermie, Windstrom und Solarstrom hingegen ist das Verhältnis vom Ertrag zum Aufwand, je nach Standort, kritisch bis miserabel.
Der Basler Grosse Rat hat im September mit knappem Mehr entschieden, dass Hauseigentümer unter gewissen Umständen dazu verpflichtet werden sollen, auf ihren Dächern Fotovoltaik-Anlagen zu montieren. Sollte der «Solardachzwang» wirklich kommen, wäre man im Kanton Basel-Stadt künftig verpflichtet, auf eine Energieform zu setzen, die eine so schlechte Bilanz wie kaum eine andere aufweist.
Ferruccio Ferroni ist dipl. Ingenieur ETH.
(1) Ferroni, Hopkirk: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 94, 2016)
(2) Raugei et al.: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation: A comprehensive response (Energy Policy 102, 2017)
(3) Ferroni et al.: Further considerations to: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation (Energy Policy 107, 2017)
(4) Charles, A. S. Hall: «Energy Return on Investment» (Springer, 2017) (Basler Zeitung)
Der Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung hier
„Die Arbeitskosten für Planung, Installation, Betrieb und Rückbau werden in unserer Rechnung auf total 1175 Franken pro Quadratmeter PV-Fläche geschätzt,“
Ich bin kein Solar-Freund, aber ich halte diese Zahl für viel zu hoch. Ich bin kein Installateur und habe noch keine PV-Anlage installieren lassen, darum kann ich dies nicht beweisen. Aber alle Zahlen, die ich bisher gelesen habe, sind viel tiefer.
Das bestehende Schweizer Energiesystem kombiniert Wasserkraft und Kernkraft. Das ist eine perfekte Kombination. Und beides sind quasi „Flat rate Kraftwerke“. Wasser gibt es in der Schweiz reichlich von oben und der Uraneinsatz kann kostenmäßig vernachlässigt werden. Ob Wasser- und Kernkraftwerke laufen oder durch den Einsatz von Fotovoltaik zeitweise ersetzt werden, macht also kostenmäßig keinen Unterschied. Und da Wasserkraft und Kernkraft „CO2 neutral“ sind, bringt hier der Sonnenstrom auch keinen Vorteil. Der Schweizer Solarstrom wird also in jedem Fall von den Kosten her voll auf die bestehenden Energiekosten draufgesattelt, ohne auch nur den geringsten Nutzen zu haben. Man kann deshalb sagen, dass die Schweizer Sonnenpläne noch dümmer sind als die Deutschen, wo zumindest theoretisch die Verbrennung von Kohle reduziert wird.
Aber auch für die Schweiz gilt, das Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes. Glückauf!
Nachtrag:
Das habe ich noch vergessen anzumerken. Durch die vorrangige Solareinspeisung zu Spitzenstromzeiten, also mittags, sinken die Laufzeiten der Wasserkraft. Damit wird der Betrieb unrentabel. Der ökologisch korrekte Sonnenstrom kannibalisiert also die ebenfalls ökologisch korrekte Wasserkraft. Die Schweizer Wasserkraft hat das schon beklagt. Und auch in Deutschland ist das Phänomen zu sehen. Pumpspeicherkraftwerke werden unwirtschaftlich und Gaskraftwerke werden stillgelegt, aus dem gleichen Grund. So ein Schwachsinn!
Sehr geehrter Herr Metzger,
Ihrem Kommentar kann ich mich voll inhaltlich anschließen. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass bei Einsatz von „Erneuerbaren“ auch „theoretisch die Verbrennung von Kohle nicht reduziert wird“ sondern zunimmt. Sie finden die Begründung unten in meiner (zu lang geratenen) Antwort an Hern Frey.
Dr. Heinz Schütte
Sehr geehrter Herr Dr. Schütte,
all unsere schönen Berechnungen führen in die Irre. Die Fachleute raufen sich bei der deutschen Energiewende sowieso alle die Haare. In klaren Momenten geben das sogar die Politiker zu. Gabriel sagte vor der Solarbranche, „die anderen Länder Europas halten uns sowieso für Bekloppte“ und Kretschmann sprach in seinem inszenierten Wutanfall von Grünen „Schwachsinnsterminen“. Auf der anderen Seite gibt es die Ahnungslosen, wie die unsägliche Claudia Kemfert vom Öko-Sozialistischen DIW, selbsternannte Energieexpertin, die immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben hat, doch noch irgendwo einen Grünen Ministerposten zu ergattern, dazu immer gern im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ihren Senf dazu gibt, die aber außer dem auswendig gelernten Grünen Parteiprogramm nichts kann und nichts weiß.
Und dann gibt es die Durchblicker, die, die uns die ganze Sch…. eingebrockt haben. Die wussten ganz genau, was sie da taten und mit Energieerzeugung hatte es nichts zu tun. Deshalb hilft die ganze Rumrechnerei auch nichts. In wenigen klaren Momenten wird sichtbar, um was es wirklich geht. In der NDR Reportage „45 Min. Goldrausch auf dem Acker“ hat Axel Berg (SPD), einer der Autoren des EEG, dessen Ziel glasklar beschrieben: „Den Kapitalismus mit den eigenen Mitteln schlagen“. Die klammheimliche Freude über sein Monster war ihm dabei ins Gesicht geschrieben, kann er doch nun jeden Tag zusehen, wie das EEG seine zerstörerische Wirkung auf Deutschland und seinen Wohlstand ausübt. Denn nur arme Deutsche lassen sich mutmaßlich von den Verlockungen des Öko-Sozialismus hinter dem Ofen hervorlocken.
Wer Grün wählt, wählt Armut für Deutschland!
Sehr geehrter Herr Metzger,
Ihrer Darstellung der derzeit herrschenden Situation ist nichts hinzuzufügen. Ich verfolge auch nicht das Ziel, den Menschen mit nutzloser „Rumrechnerei“ erfolglos auf die Nerven zu gehen. Im Gegenteil, ich möchte die Menschen lediglich auf die simple, erwiesene Tatsache aufmerksam machen, dass „Erneuerbare“ mehr CO2 erzeugen als klassische Kohlekraftwerke. Im Rahmen einer Diskussion lässt es sich dann leider nicht umgehen, zur Erklärung einige allgemein bekannte Zahlenwerte mithilfe von Dreisatz ineinander umzurechnen. (Meine unten stehende Replik an Herrn Frey ist deshalb umfangreicher ausgefallen, da ich die Ergebnisse eines Fachaufsatzes kommentiert habe). Das Interesse an diesen Zusammenhängen ist – leider auch bei Klimarealisten – verschwindend gering. So ist es zu erklären, warum die Ökosozialistin Merkel immer wieder aufs Neue gewählt wird.
Ich wünsche Ihnen ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch.
Dr. Heinz Schütte
So gesehen, hat das „Grüntum“ (mit der Hilfe der Presse), die menschenverachtendeste Religion auf der Welt, auch den Schweizern die Gehirne weich gemacht.
Das witzige an der Sache ist eigentlich, das sich das noch nicht mal an höherem (weltweiten) Energieverbrauch bemerkbar macht. Solarpanels vernichten zwar Energie, aber durch die entstandenen Kosten fehlt es an anderer Stelle und dort wird dann energie gespart. Also z.B. der Bürger der 20€ im Monat weniger hat, wird dann vielleicht weniger Tanken oder weniger heizen. Sprich er wird sich woanders einschränken müssen weil ein eiffiziente Energieerzeugung durch eine Ineffiziente ersetzt wurde.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, Wohlstand zu erhöhen:
a) Energie wird bünstiger
b) die Produktion/Dienstleistunngen etc. werden effizienter.
Indirekt wissen das auch die Befürworter der Energiewende, weshalb Sie immer darauf hinweisen das für ein gelingen auch „Energiesparen“ also ein effizienter Umgang mit Energie nötig ist.
Es ist eigentlich total simpel weshalb ich mich immer wieder wundere das es noch nicht „Konsens“ ist.
EE sind ineffizient -> deswegen sind sie teuer -> deshalb fehlt es woanders an Geld -> Wohlstand sinkt -> Energiearmut steigt
Wären sie effizient (inklusive Speicher) -> wären sie Billiger -> müsste man nicht sparen -> würde der Wohlstand und die Energiearmut sinken
Frohe Weihnachten!
„Indirekt wissen das auch die Befürworter der Energiewende, weshalb Sie immer darauf hinweisen das für ein gelingen auch „Energiesparen“ also ein effizienter Umgang mit Energie nötig ist.“
Das ist Quatsch. Diese Typen, also die gescheiterten Theologiestudies G.-E. und dieser EU-Fredi B., die Soziologen und was da noch so rumkreucht und fleucht sind dumm und wissen gar nichts. Das, was die gelernt haben ist die Indoktrination von noch dümmeren, vorwiegend Arbeiter. Jedwede Investition ist nur dann rentabel, also wohlstandssteigernd, wenn der ROI positiv ist.
Und wer es nicht glauben will, der eigne sich das notwendige Wissen z.B. im Wöhe an. Daß es Massen an Naturwissenschaftlern gibt, die das nicht wissen, versteht sich von selbst, denn Ökonomie ist kein Fach, welches im Lehrplan der Gymnasien zu finden ist. Und so mancher Volkswirt weiß auch nicht, was eine Lernkurve ist. Die Naturwissenschaftler durch die Bank ohnehin nicht.
Und nun ein paar besinnliche Tage gewünscht, auch wenn diese Feiertage in Massen Familendramen verursachen, weil die Menschen nicht mehr wissen was soziales Verhalten ist.
Energieverschwendewende
Dies ist ein ziemlich alter Hut. Bereits am 2. Juni 2016 ist eine Übersetzung von mir zum gleichen Thema (und mit dem gleichen Ergebnis!) hier auf der EIKE-Website erschienen:
https://www.eike-klima-energie.eu/2016/06/02/die-energieausbeute-von-solar-pv/
Aber es ist immer wieder gut und richtig, aus immer neuen Blickwinkeln auf diesen irrsinn hinzuweisen.
Chris Frey, Übersetzer
Dem „ziemlich alten Hut“ kann ich mich nur anschließen. Zunächst einmal werden hier Behauptungen bezüglich angeblich nicht berücksichtigter Kosten wie „Ressourcenverschleiß, Aufwendungen, Arbeitsleistungen für Installation und Unterhaltung, Verzinsung“ u. ä. aufgestellt, die absolut unhaltbar sind. In der Schweiz sind, wie in jedem anderen zivilisierten Land, sämtliche Aufwendungen quantitativ in der Endrechnung enthalten, oder ist ein Handwerker, eine Bank oder ein Verpächter denkbar, der seine Rechnung vergisst? Das gilt natürlich auch für die importierten Solarpanels! Die Endabrechnung und damit die Kosten für den Solarunternehmer sind eindeutig festgelegt. Diese Kosten sind allerdings in dem Artikel leider nicht genannt, sodass eine Berechnung des entsprechenden Primärenergieeinsatzes mithilfe der Energie-Intensität (EI) in Höhe von 0,43 kWh/SF nicht möglich ist. Es folgt der schon wiederholt vorgetragene Wust von Energieverbräuchen, deren Entstehung leider nicht erklärt wird und die deshalb nicht nachvollziehbar sind. Letztendlich wird ein Aufwand von 2660 kWh/qm einem Ertrag von 2200 kWh/qm gegenüber gestellt. Und hier liegt der entscheidende Fehler, der ganz offensichtlich beim peer review übersehen wurde. In der Summe von 2660 kWh/qm sind 1300 kWh/qm für die Herstellung der Panels enthalten, die nicht in der Schweiz angefallen sind. Abgesehen davon, dass dieser Wert nur durch grobe, nicht nachvollziehbare Schätzungen ermittelt wurde, ist die Einbeziehung des Energieaufwandes aus einem fremden Wirtschaftsraum für die hier durchgeführte Rechnung aus volkswirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen. Energiebetrachtungen sind prinzipiell nur innerhalb ein und desselben Wirtschaftsraums möglich. Verantwortung für Kosten und Energieverbrauch in China ist einzig und allein Sache der Chinesen. Wird etwa ein Unternehmer ein korrektes und profitables Geschäft auslassen, nur weil er ein chinesisches Vorprodukt einsetzen muss, das einen hohen Energieverbrauch hat? Die in der Schweiz für den Kauf chinesischer Panels aufgewendete Primärenergie kann allein aus den Kosten der Panels via EI in Höhe von 0,43 kWh/SF ermittelt werden. Bei Abzug der 1300 kWh/qm bleibt ein Energieaufwand von 1360 kWh/qm. Damit ergibt sich selbst aus den hier vorgetragenen, aus Schätzungen ermittelten und damit wenig belastbaren Zahlen ein positiver EROI von 2200 kWh/1360 kWh = 1,62, womit die Anlage mehr Energie erzeugt als sie verbraucht. Wie oben bereits erwähnt, kann ein korrekter Energieverbrauch via EI aus den hiesigen Zahlen nicht errechnet werden, da die Kosten des Solarstroms in diesem Artikel nicht genannt werden. Es soll deshalb zur Erläuterung eine Vergleichsrechnung mit deutschen Werten vorgestellt werden. EI Deutschland: 1 kWh Primärenergie/Euro. Kosten für eine kWh Solarenergie sind in Deutschland eines der bestgehüteten Geheimnisse. Es werden deshalb die für 2017 gültigen Vergütungssätze eingesetzt in der Annahme, dass sie die Kosten abdecken. (Ein nicht bekannter, kleiner Gewinn des Solarunternehmers verringert den EROI entsprechend). Minimale Vergütung: 8,51 Ct/kWh = optimale Kosten. Bei EI = 1 kWh/€ entsprechen die Solarstromkosten 0,085 kWh Einsatz an Primärenergie (PE). Daraus entsteht 1 kWh Solarstrom. Das ergibt einen EROI = 11,8. Aus 1 kWh PE entstehen 11,8 kWh Strom. Wieso ist dann die Produktion von Solarenergie Energievernichtung? Ein Vergleich mit Strom aus Braunkohle gibt die Antwort: Stromkosten: 3 Ct/kWh ergibt mit EI = 1 kWh PE/€ 0,03 kWh PE/kWh Strom. EROI = 33,3. Solarenergie verbraucht die 2,8-fache PE-Menge wie Braunkohlestrom, ist deshalb ein Energievernichter und kann sich nur durch Subventionierung am Markt halten. Wie man leicht sieht, kann man den PE-Verbrauch eines Produktes auf simpelste Weise an seinen Kosten ablesen und damit Produkte bezüglich ihres PE-Verbrauchs vergleichen. Herr Ferroni hat damit die Möglichkeit den von ihm gesuchten Energieverbrauch schnell und korrekt auszurechnen. Ausführliche Erläuterungen unter http://www.kosten-energie-aequivalenzgesetz.com
Dr. Heinz Schütte
Bitte in Zukunft kürzer fassen.
Aber manchmal kocht einem das Blut.