Deutschland: Unterschiedlicher Temperaturverlauf im Winter und Sommer
Betrachtet man das Temperaturverhalten, beginnend mit dem am Anfang des „Klimasprungs“ stehenden Mildwinter 1987/88 im Vergleich zum Sommer 1987 bis 2016 und für das Jahr insgesamt, so zeigt sich folgendes Bild:
Der „Klimasprung“ und dessen Ursachen
Nicht nur in Deutschland, auch in Zentralengland lässt sich der „Klimasprung“ erkennen. Die folgende Grafik liefert eine mögliche Ursache, die AMO, eine Wassertemperaturschwankung im zentralen Nordatlantik, gleich mit. Nach der letzten AMO- Kaltphase (Höhepunkt 1970er Jahre) setzte ab 1981 der Übergang zu einer neuen AMO- Warmphase ein:
Die AMO- Werte sind seit 1856 verfügbar; verlässliche Temperaturwerte für Deutschland aber erst seit 1881. Insgesamt ähneln sich die Temperaturverläufe der CET und der Deutschlands; wobei die Deutschlandwerte langfristig; vermutlich wärmeinselbedingt, stärker gestiegen sind. Um den unruhigen Verlauf etwas stärker zu glätten, wurde ein 15- jähriges Gleitmittel verwendet:
Die AMO beeinflusst aber auch die Häufigkeitsverteilung bestimmter Großwetterlagen. Am stärksten erwärmend wirken in Deutschland die Südwestlagen (Großwettertyp SW, gebildet aus der Summe der Großwetterlagen SWA und SWZ):
Eine weitere Erwärmungsursache – die längere Sonnenscheindauer
In West- und Mitteleuropa wurde es in den vergangenen Jahrzehnten deutlich sonniger (längere Sonnenscheindauer). Als Ursachen kommen Luftreinhaltemaßnahmen (weniger Aerosole, dadurch weniger Dunst, Nebel und tiefe Wolken), die Sonnenaktivität selbst (SVENSMARK- Effekt) und verschiedenste Wärmeinseleffekte, besonders eine verminderte Verdunstung mittels Melioration, Bodenversiegelung und geänderte Landnutzung, in Betracht. Leider gibt es für die Sonnenscheindauer keine so langfristigen Flächenmittel, wie für die Lufttemperaturen. Immerhin liegt sie aber für Großbritannien bis 1929 vor. Weil die Sonnenscheindauer besonders im Sommer stark erwärmend wirkt, wird im Folgenden nur der Sommer betrachtet. Wegen der einigermaßen langen Zeitreihe wurden die 31ig- jährigen, endbetonten Gleitmittel berechnet:
Ein Deutschland- Mittel der Sonnenscheindauer liegt leider erst seit 1951 vor. Die folgenden 2 Grafiken zeigen den Verlauf der jährlichen und der sommerlichen Sonnenscheindauer, jeweils in Relation zu den Jahresmittel- und den Sommertemperaturen:
Kurzfristigere Betrachtungen
Seit Mitte 1979 liegt für Deutschland die beim Deutschen Wetterdienst entwickelte „Objektive Wetterlagenklassifikation“ vor, welche im Folgenden in die Betrachtungen einbezogen werden soll. Im Jahresmittel (folgende Grafik) erkennt man eine vorübergehende Häufigkeitszunahme der am stärksten erwärmend wirkenden Wetterlagen von den späten 1980er bis zu den frühen 2000er Jahren:
Bei den Wetterlagen lohnt ein genauerer Blick auf den Winter. In diesem bewirkt eine Häufung der Lagen mit Westanteil, besonders der mit WA- Anteil (antizyklonal in der Höhe der 500hPa- Fläche oder am Boden oder in beiden Niveaus), immer sehr milde Witterung:
Abschließend seien noch die Verhältnisse für den Sommer gezeigt:
Fazit: Dem „Klimasprung“ von 1988 bis 1990 folgte keine beschleunigte Erwärmung; die Temperaturen verharren seitdem in West- und Mitteleuropa auf einem hohen Niveau. Als Ursachen des „Klimasprungs“ und der danach konstant hohen Temperaturen kommen die gegenwärtige AMO- Warmphase, eine erhöhte Häufigkeit erwärmend wirkenden Großwetterlagen, speziell im Winter, und eine längere Sonnenscheindauer, speziell im Sommer, in Betracht. In den hier nicht gezeigten Übergangsjahreszeiten dominiert im Frühling, am markantesten im April, die längere Sonnenscheindauer, im Herbst eine beachtliche Häufigkeitszunahme von milden Süd- und Südwestlagen.
Stefan Kämpfe, Diplom- Agraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscher
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ergänzend zu dem Beitrag, in den ich nicht alles „hineinpacken“ konnte, noch diese Fakten:
1. In England (CET- Reihe) ereignete sich ein sehr markanter „Klimasprung“ (Erwärmung) ab 1710- dumm nur, dass es da noch keine „böse“ Industrie mit wesentlichen CO2- Emissionen gab.
2. Im Sommerhalbjahr besteht in Potsdam eine sehr enge Korrelation zwischen Sonnenscheindauer und Lufttemperatur (1893 bis 2016), aus der sich einb Bestimmtheitsmaß von gut 56% errechnet, was bedeutet, dass 56% der Vriabilität der Lufttemperatur dort im Zeitraum April bis September von der Sonnenscheindauer bestimmt wird. Rechnet man andere Effekte (mehr Südwetterlagen, Wärmeinselbeeinflussung) dazu, so bleibt für das „böse“ CO2 praktisch nix mehr übrig.
3. Auch in den östlichen USA gab es „Klimasprünge“. In Dale Enterprise/VA. wurde es um 1990 herum auch wärmer, aber dort wurde- anders als in Deutschland- das hohe Temperaturniveau nicht gehalten.
Bezüglich des „Klimasprungs“ verweise ich mal (wieder) auf die Arbeit von Dr. Horst Borchert
Im 2. Link wird gezeigt, das es 2 Sprünge gab, der 1. war früher.
Anhängendes Vortragsmanuskript (PDF)
Der Anstieg war allerdings nicht kontinuierlich, wie häufig irreführend dargestellt wird, sondern verlief im wesentlichen in zwei zeitlich begrenzten Temperatursprüngen: Einmal etwa von 1920 bis 1935 (Climatejump 1) und dann etwa ab 1988 (Climatejump 2) bis 2007 (Borchert,H. 2004).
Gedankenansatz zum Thema…Zunahme der Sonnenscheindauer….
Weniger Verdunstung (Wolkenbildung) durch abnehmende Sonneneinstrahlungsitensität besodners der Sonnenstrahlung, die das Element Wasser zum Verdunsten bringt (anregt)….
Ach, papperlapapp, lesen Sie denn wirklich nicht die deutschen Qualitätsmedien? Wenn es von dort kommt, muss es doch richtig sein (kein Zweifel!):
https://tinyurl.com/me5r39v
Der Artikel ist nicht einmal zum Kommentieren freigegeben, ergo: Das ist die ULTIMATIVE Wahrheit, die noch nicht einmal im Ansatz angezweifelt werden darf.
=> Herr Kämpfe, setzen, 6! Wie können Sie denn wagen, den „renommiertesten Klimaforschern“ zu widersprechen?
Ach so in 100.000 Jahren: Das ist mir so was von egal!
„https://tinyurl.com/me5r39v:Der Klimawandel, der unter anderem dem hohen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid in die Erdatmosphäre geschuldet ist und die Erdtemperatur steigen lässt, könnte das bevorstehende Glazial um weitere 100.000 Jahre verzögern.“
Zum tot lachen:
-historisch gibt es keinen Zusammenhang zwischen CO2-Konzentration und Eiszeiten (Temperaturen)
-der Autor bedauert offenbar, daß wegen dem phösen CO2 die nächste Eiszeit sich verschiebt/ausfällt (angeblich)
Selbst wenn man den CO2-Müll glaubt, müßte man doch eigentlich froh sein, daß deshalb keine Eiszeit droht – oder???
„Deshalb vermuten Klimaforscher, dass noch nicht verstandene Klimaprozesse die Milanković-Zyklen verstärken. Hier könnten zusätzlich Änderungen von Meeresströmungen sowie tektonische Prozesse eine Rolle spielen.“
Plasma-Universe…