Jetzt hat er endlich die Bühne verlassen. In echter Pachauri-Manier ist sein Rücktrittsbrief ein zweiseitiger Liebesbrief an sich selbst. Man hätte daraus nichts von den jüngsten Vorwürfen erfahren, die da lauten sexuelle Nötigung, Stalking, Drangsalierung und das Ausstoßen von Drohungen, und die zeigen, dass er ein langzeitliches sexuelles Raubtier ist.
Man hätte daraus nichts davon erfahren, dass sein jüngster Skandal die Glaubwürdigkeit des IPCC fundamental unterminiert hat im Vorfeld des für Dezember geplanten Klimagipfels in Paris.
Stattdessen beschreibt Pachauri all die wunderbaren Dinge, die während seiner 13-jährigen Regentschaft geschehen waren. Er benennt „unschätzbare Gewinne“ und „unvergleichliche Beiträge“. Und seine „engen Freunde und Kollegen“, die ihn gedrängt hatten, seine Amtszeit zu Ende zu führen und nicht vorzeitig abzutreten. (Wobei er die Rufe nach seinem Rücktritt in der Sunday London Times, the Financial Times, the Daily Telegraph, the Sunday Telegraph und dem New Scientist allesamt übersehen hatte).
In Pachauris Brief ist von seiner „größten Freude“ und seiner „erhabenen Genugtuung“ die Rede. Und zu Religion schreibt er:
Für mich ist der Schutz des Planeten Erde, das Überleben aller seiner Spezies und die Nachhaltigkeit unserer Ökosysteme mehr als eine Mission. Es ist meine Religion und mein Karma.
(Hervorhebung hinzugefügt).
Ja, das IPCC – das ernst zunehmen uns man eindringlich aufgefordert hat, weil es eine wissenschaftliche Institution ist, die wissenschaftliche Berichte erzeugt – ist in Wirklichkeit von einem Umweltaktivisten in einer Mission geführt worden. Von jemandem, für den der Schutz des Planeten eine religiöse Berufung ist.
Selbst hier am Ende kapiert Pachauri einfach nicht, dass Wissenschaft und Religion nicht in den gleichen Satz gehören; dass jene in einer politischen Mission kaum rigorose wissenschaftliche Praxis hochhalten.
Was in dem Brief fehlt, ist jedwede Andeutung eines schlechten Gewissens oder von Reue. Wenn ein skandalgeschüttelter Führer zurücktritt, weil seine vermeintlichen Missetaten die Reputation seiner Organisation zerstören, ist das ein klares Zeichen des Scheiterns. Er hat alles und jeden im Stich gelassen.
Wo sind seine Worte der Entschuldigung an die Tausende mit dem IPCC verbundenen Wissenschaftler, deren Ehre jetzt für immer befleckt ist durch deren Assoziation mit ihm?
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2015/02/24/rajendra-pachauris-resignation-letter/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

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