[*Originaltitel: Climate Models Don’t]
Auf der wunderbaren KNMI-Website [in den Niederlanden], der Heimat aller Arten von Klimadaten, wird gerade die Übertragung auf einen neuen Server abgeschlossen. Mir ist aufgefallen, dass die Migration der Daten des Climate Model Intercomparison Project 6 (CMIP6) auf den neuen Server abgeschlossen ist, also habe ich alle Modellläufe heruntergeladen.
Ich warf einen Blick auf das Zukunftsszenario mit dem geringsten Anstieg der CO2-Emissionen. Dies ist das Szenario „SSP126“. Das KNMI hat insgesamt 222 Modellläufe mit dem SSP126-Szenario durchgeführt. Abbildung 1 zeigt die rohen Modellläufe mit den tatsächlichen Temperaturen.
Hier haben wir also das erste Problem. Die verschiedenen Modelle können sich nicht einmal darauf einigen, wie warm der historische Zeitraum war. Die modellierten Durchschnittstemperaturen von 1850-1900 reichen von zwölfeinhalb Grad Celsius bis zu fünfzehneinhalb Grad Celsius … nicht gerade ermutigend. Ich meine, wenn die Modelle die historischen Temperaturen nicht wiedergeben können, welche Chance haben sie dann, die Zukunft zu prognostizieren?
Als Nächstes habe ich eine Anomalie aus dem frühen Zeitraum 1850-1880 als Basiswert für die Anomalie genommen. Damit haben alle Modelle den gleichen Ausgangspunkt, so dass ich sehen konnte, wie weit sie über den Zeitraum von 250 Jahren auseinanderklafften:
Hier zeigt sich das zweite Problem. Wie die Dichte der Ergebnisse auf der rechten Seite der Grafik zeigt, teilen sich die Modelle grob in drei Gruppen auf. Warum das so ist? Wer weiß das schon. Und bis zum Ende des Zeitraums sagen sie einen Temperaturanstieg von der so genannten „vorindustriellen“ Temperatur von 1,3 °C bis zu 3,1 °C voraus … nur welcher Zahl sollen wir glauben?
Schließlich wird behauptet, dass wir einfach den Durchschnitt der verschiedenen Modelle im „Ensemble“ bilden können, um die tatsächliche zukünftige Temperatur zu ermitteln. Ich habe also den Durchschnitt der 222 Modelle mit den Beobachtungen verglichen. Ich habe einen Anomaliezeitraum von 1950-1980 verwendet, damit die Ergebnisse nicht durch Unterschiede oder Ungenauigkeiten in den frühen Daten verfälscht werden. Und ich habe die Oberflächentemperaturdaten von Berkeley Earth und HadCRUT verwendet. Abbildung 3 zeigt das Ergebnis:
Damit sind wir beim dritten und größten Problem angelangt. In nur etwas weniger als einem Vierteljahrhundert liegt der Durchschnitt der Modelle bereits um 0,5°C bis 0,7°C über den Beobachtungen … HILFE!
Und sie behaupten ernsthaft, dass sie diese Modelle verwenden können, um uns zu sagen, wie die Oberflächentemperaturen im Jahr 2100 sein werden?
Das glaube ich nicht …
Ich meine es ernst, Leute, diese Modelle sind ein Witz. Sie sind eindeutig nicht geeignet, um öffentliche Entscheidungen in Höhe von Billionen von Dollar darauf zu stützen. Sie können nicht einmal die Vergangenheit wiedergeben und liegen bei der Gegenwart völlig falsch. Warum sollte man ihnen in Bezug auf die Zukunft trauen?
Aktualisierung: Rud Istvan, ein geschätzter Kommentator, wies mich darauf hin, mir das INM-Klimamodell anzuschauen, da es gut mit den Beobachtungen übereinstimmt. Als ich es mir ansah, fand ich ein hervorragendes Beispiel dafür, dass eine gute Abbildung der Vergangenheit keine Garantie für zukünftigen Erfolg sind …
Wie man sieht, leisten beide eine hervorragende Arbeit bei der Darstellung der Vergangenheit, geben aber völlig unterschiedliche Versionen der Zukunft wieder.
Weitere Lektüre: Bei meinen Recherchen zu diesem Thema stieß ich auf eine ausgezeichnete, frei zugängliche Studie mit dem Titel „Robustness of CMIP6 Historical Global Mean Temperature Simulations: Trends, Long-Term Persistence, Autocorrelation, and Distributional Shape“ [etwa: Robustheit der historischen CMIP6-Simulationen der globalen Mitteltemperatur: Trends, Langzeitpersistenz, Autokorrelation und Verteilungsform]. Es handelt sich um eine sehr gründliche Untersuchung einiger der vielen Probleme mit den Modellen. Kurzfassung: Nur sehr wenige der Modellergebnisse sind tatsächlich mit realen Beobachtungsdaten vergleichbar.
Außerdem gibt es einen guten Artikel in der Zeitschrift Science mit dem Titel Earning The Public’s Trust, in dem es darum geht, warum die Menschen der Wissenschaft heutzutage nicht mehr so viel Vertrauen entgegenbringen. Spoiler-Alarm: Klimamodelle erhalten eine lobende Erwähnung.
Link: https://wattsupwiththat.com/2022/03/16/climate-models-dont/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Bei diesen „modellen“ geht es doch um WETTERdaten… oder liege ich da falsch ?
Ich denke nicht…. auch wenn immer nur von der temperatur gefaselt wird, hängt die temperatur mit den restlichen wetterabläufen unmittelbar zusammen. Eine EINZELbetrachtung ist daher weder zulässig, noch sinnvoll… ok, was ist an der klimahysterie schon sinnvoll, aber lassen wir das.
Wenn es also um die modellierung von WETTERdaten geht, dann sei doch mal die folgende frage gestattet:
Unserer wetterfrösche sind schon einigermaßen froh, wenn sie das wetter einer ziemlich stark eingegrenzten region (z.b. deutschland) für die kommenden 5 tage zu 80% vorhersagen können. Alles was über 14 tage naus geht, bleibt kaffeesatzlesen und glaskugkel-schauen !
Wie kommen die klimahektiker dann auf das dünnen brett, über mehr als 2 monate im voraus (und das auch noch global) irgendwas an wetter herbeimodellieren zu können ?
>>Wie kommen die Klimahektiker dann auf das dünnen Brett, über mehr als 2 Monate im voraus (und das auch noch global) irgendwas an Wetter herbeimodellieren zu können ?<<
Modelle fabrizieren kann man viele, und viele Modellergebnisse kann man hinschreiben, nur stimmen tut es nie. Ich weiß noch wie ein Meteorol…ge auf ner Segelfliegertagung sagte: >>An dem Tag scheint die Wetterkarte zu zeigen, daß man die 500 km oder mehr mit dem Segelflugzeug fliegen könne, nur man konnte das nicht.<<
Doch, konnte man. Ich bin binnen 5 Stunden von Deutschland nach Belgien die 500 km mit nem 15m-Vogel geflogen.
Und für nen anderen Tag sagte ein anderer Meteorologe hinterher: >>An diesem Tag war es schwierig und man brauchte lange.<< Nur hat unsereiner da von Boberg aus die 334 km im Dreieck binnen 3h 20Min geflogen.
„Ich meine es ernst, Leute, diese Modelle sind ein Witz. Sie sind eindeutig nicht geeignet, um öffentliche Entscheidungen in Höhe von Billionen von Dollar darauf zu stützen. Sie können nicht einmal die Vergangenheit wiedergeben und liegen bei der Gegenwart völlig falsch. Warum sollte man ihnen in Bezug auf die Zukunft trauen?“
Stimmt! Da gibt es nichts hinzuzufügen.
>>Kurzfassung: Nur sehr wenige der Modellergebnisse sind tatsächlich mit realen Beobachtungsdaten vergleichbar.<<
Das ist doch kompletter Unfug. Modellergebnisse sind überhaupt kein Beweis für die Vergangenheit und deshalb auch komplett ungeeignet die Zukunft korrekt zu prognostizieren. Jeder, der herausfinden will, wie gut die Modelle inzwischen sind, der möge sich die Prognosen hier (https://www.wetterzentrale.de/de/topkarten.php?model=gfs&lid=OP) besorgen und die mit den Messungen der nächsten Tage vergleichen. Da wird z.B. jetzt für Spanien und Nordwestafrika Niederschlag vorhergesagt. Und bei uns in HH nimmt der extrem hohe Luftdruck (Der Höchste seit mehr als die letzten 100 Jahre gemessene) von 1048 mb ab und ist jetzt bei 1033 gelandet.
>>Die modellierten Durchschnittstemperaturen von 1850-1900 reichen von zwölfeinhalb Grad Celsius bis zu fünfzehneinhalb Grad Celsius … nicht gerade ermutigend. Ich meine, wenn die Modelle die historischen Temperaturen nicht wiedergeben können, welche Chance haben sie dann, die Zukunft zu prognostizieren?<<
Wo gab es denn weltweit überhaupt solide tägliche Temperaturmessungen von mindestens TMAX und TMIN, insbesondere gleichmäßig verteilt über den Ozeanen und den Kontinenten, also Afrika, Nord- und Südamerika und Asien zwischen Europa und Japan, dann über China und Indien? Und Australien auch nicht vergessen. Ich hab in Hamburg 1992 die höchste Temperatur erlebt. Das waren 37,3 °C. Nur befindet der Flughafen sich jetzt (schon seit 60 Jahren) mitten in einem riesigen Wohngebiet. Den einzigen solide Meßort mit mehr als 120 Jahren täglichen Messungen an demselben Ort fernab von menschlichen Behausungen & Co habe ich in den USA gefunden. Und da sind die höchsten TMAX nach 1930 aufgetreten, aber nicht jetzt. Und niemals übersehen: Erst 1974 haben die Meteorologen bemerkt, daß die Hurrikane bzw. die Tiefdruckgebiete, die südlich der Atlantikhochdruckgebiete gen Amerika ziehen, bereits über Afrika entstehen. Ich war damals auf ca. 30 °W und 10 °N mit der Meteor, als der erste Hurrikane entstand und dann über den Golf vom Mexiko in den Pazifik wanderte und nicht gen US-Küste Ost-Küste oder zum Mississippi. War schon irre als plötzlich mitten in der Nacht von oben ne extreme Menge Regen von oben runter kam, so mehr als die 200 mm binnen 30 Minuten.