Abstract
Klimaprojektionen basieren auf Emissions-Szenarien. Die vom IPCC und den Mainstream-Klimawissenschaftlern herangezogenen Emissions-Szenarien werden hauptsächlich aus der prophezeiten Nachfrage für fossile Treibstoffe abgeleitet und berücksichtigen unserer Ansicht nach nur unzureichend die Beschränkungen der Emissionen, zu denen es wahrscheinlich kommen wird infolge der Erschöpfung dieser Treibstoffe. Im Gegensatz dazu befasst sich diese Studie mit der Angebots-Seite von CO2-Emissionen. Sie erzeugt zwei vom Angebot getriebene Emissions-Szenarien auf der Grundlage einer umfassenden Untersuchung der wahrscheinlichen langzeitlichen Entwicklung der Erzeugung fossiler Treibstoffe, abgelesen aus der seit dem Jahr 2000 veröffentlichten begutachteten Literatur. Die potentielle rapide Zunahme nicht-konventioneller fossiler Treibstoffe wird ebenfalls untersucht. In dieser Studie berechnete Klimaprojektionen zeigen, dass die zukünftige atmosphärische CO2-Konzentration in diesem Jahrhundert nicht über 610 ppm hinausgehen wird.
Der offensichtliche Vorteil von vom Angebot getriebenen Projektionen ist klar – sie repräsentieren unsere Best Estimate dessen, was physikalisch möglich ist, auf der Grundlage unserer Best Estimate, wie viel fossile Treibstoffe wir im Laufe dieses Jahrhunderts tatsächlich erzeugen können.
Hier folgt ihre Beschreibung, wie sie ihre Best Estimate der zukünftigen Ölerzeugung zusammenstellen:
Wir stellten 116 langfristige Vorhersagen der globalen Erzeugung fossiler Treibstoffe zusammen (Öl, Gas*, Kohle) aufgrund der seit dem Jahr 2000 veröffentlichten begutachteten Literatur sowie Berichten aus jüngerer Zeit von den Mainstream-Energievorhersage-Agenturen. Diese enthalten 36 Vorhersagen für konventionelles Öl, 18 für konventionelles Gas, 29 für nicht-konventionell erzeugtes Öl und 15 für nicht-konventionell erzeugtes Gas. Wir gingen davon aus, dass die Vorhersagen gleich wahrscheinlich sind, und haben die Bandbreite möglicher Kombinationen untersucht, um Median- und probabilistische Werte der Erzeugung fossiler Treibstoffe insgesamt zu erhalten.
[*Es bleibt unklar, ob hier mit ,gas‘ tatsächlich Gas/Erdgas gemeint ist oder Benzin {in den USA steht ,gas‘ als Kurzform für ,gasoline‘ = Benzin}. Vermutlich ist hier aber wirklich Gas gemeint. Anm. d. Übers.]
Das klingt so, wie ich es auch machen würde. Abbildung 1 zeigt ihre Schätzung der zukünftigen Erzeugung konventioneller und nicht-konventioneller fossiler Treibstoffe:
Ich fand diese Graphik höchst interessant. Ich erkenne, dass ich mental die Auswirkung unkonventionellen Öls und Gases auf die Gesamtmenge fossiler Treibstoffe überschätzt habe, welche über das 21. Jahrhundert verfügbar sein wird.
Von dieser Schätzung der zukünftigen Erzeugung leiteten sie zwei Schätzungen der Spitzenwerte im 21. Jahrhundert ab. Betrachtet man konventionelle fossile Treibstoffe allein, schätzen sie einen Spitzenwert des atmosphärischen CO2 im 21. Jahrhundert mit 550 ppmv. Fügt man „unkonventionelle“ fossile Treibstoffe hinzu (Öl und Gas aus Fracking), kommen sie auf einen Spitzenwert von 610 ppmv.
Das an sich war schon interessant, aber noch interessanter war, dass sie ihre Ergebnisse verglichen mit 14 anderen, vom Angebot getriebenen CO2-Schätzungen, die seit dem Jahr 2008 vorgenommen worden waren. Dieser Vergleich sieht so aus:
Aufgrund dieser Graphik digitalisierte ich die Spitzenwerte von dem einzelnen der 16 Szenarien. Dies ergibt die Verteilung der Best Estimates, wie hoch das atmosphärische CO2-Niveau im 21. Jahrhundert tatsächlich steigen wird.
Schließlich konvertierte ich jene Spitzen-CO-Werte in die korrespondierende Temperaturänderung, zu der es kommen würde, FALLS das gegenwärtige zentrale Klima-Paradigma stimmen würde. Dieses Paradigma ist die Behauptung, dass die Temperatur variiert, da irgendein konstantes „lambda“ die Variation des Antriebs multipliziert (einfallende Strahlung). Ich denke nicht, dass dieses Paradigma eine akkurate Beschreibung der Realität darstellt, aber das ist eine andere Frage. Ihr konstantes „lambda“ wird auch als „Gleichgewichts-Klimasensitivität ECS“ bezeichnet.
Der Wert der ECS-Konstanten ist Gegenstand großer Debatten und Unsicherheiten. Seit Jahren benennt das IPCC eine Bandbreite von 3 ±1,5 °C Erwärmung pro Verdoppelung des CO2-Gehaltes. Im jüngsten IPCC-Bericht war sogar alles noch unsicherer, und ein zentraler Wert wurde nicht genannt.
Nun bezieht sich das ECS auf die eventuell projizierte Temperaturänderung, wie sie gemessen wird hunderte von Jahren nach einer augenblicklichen Verdoppelung des CO2-Gehaltes. Es gibt auch eine Konstante für die Reaktion auf eine graduelle Zunahme des CO2-Gehaltes. Dies nennt man die Transiente Klima-Reaktion TCR. Hier folgt eine Definition derselben aus Implications for climate sensitivity from the response to individual forcings von Kate Marvel, Gavin Schmidt et al.:
Die Klimasensitivität aufgrund eines verdoppelten CO2-Gehaltes ist die weithin gebräuchliche Metrik einer Reaktion auf externe Antriebe im großen Maßstab. Klimamodelle prophezeien eine große Bandbreite bei zwei allgemein herangezogenen Definitionen: Die TCR: Erwärmung nach 70 Jahren einer Zunahme der CO2-Konzentration um 1% pro Jahr, und der ECS: die Gleichgewichts-Temperaturänderung nach einer Verdoppelung der CO2-Konzentrationen).
Falls wir sehen wollen, welche Temperaturänderung wir theoretisch während des 21.Jahrhunderts aufgrund der möglichen, in Abbildung 2 gezeigten atmosphärischen CO2-Szenarien erwarten können, ist der zu verwendende Wert offensichtlich die TCR. Allerdings ist auch der TCR-Wert genau wie der ECS-Wert Gegenstand großer Debatten und Unsicherheiten.
In der Studie von Marvel et al., aus der ich eben zitiert habe, geben sie vor, ECS und TCR aus drei Datensätzen mit Beobachtungen zu berechnen. Mittels der traditionellen Verfahren finden sie einen TCR-Mittelwert von 1,3°C pro CO2-Verdoppelung (ECS = 1,9 °C/2xCO2). Unzufrieden mit diesem Ergebnis haben sie das Ergebnis dann adjustiert, indem sie sagen, dass ein Watt pro Quadratmeter des CO2-Antriebs eine andere Auswirkung auf die Temperatur hat als ein Watt pro Quadratmeter des solaren Antriebs, und so weiter. Ist ihre Adjustierung in Ordnung? Es gibt keine Möglichkeit, das herauszufinden.
Man wird jedoch kaum überrascht darüber sein, dass nach dieser Adjustierung alles Worse Than We Feared™ war, als die TCR jetzt neu abgeschätzt worden ist mit 1,8°C pro CO2-Verdoppelung (die ECS nimmt zu auf 3,1 °C/2xCO2). In der folgenden Analyse habe ich sowohl die niedrige als auch die hohe TCR-Schätzung herangezogen.
Man beachte, dass ich ihr Paradigma zugrunde lege (die Temperatur folgt dem Antrieb) sowie deren TCR-Werte. Ich möchte betonen, dass ich nicht glaube, dass das zentrale Paradigma beschreibt, wie das Klima funktioniert. Ich folge einfach nur ihrer eigenen Logik mittels Verwendung ihrer eigenen Daten.
Abbildung 3 zeigt ein „Boxplot“ der 16 verschiedenen Schätzungen des Spitzenwertes der CO2-Konzentration im 21. Jahrhundert. Links von dem Boxplot findet man die Werte der Extreme, die Quartile und den Median der 16 atmosphärischen CO2-Schätzungen. Rechts des Boxplots zeige ich die verschiedenen Schätzungen der Temperaturänderungen im Vergleich zur Gegenwart, FALLS das Paradigma „die Temperatur folgt sklavisch dem Antrieb“ wahr ist. Und schließlich zeigen die blauen Punkte die eigentlichen Schätzungen der CO2-Spitzenwerte im 21. Jahrhundert. Sie sind „verwaschen“, was bedeutet, dass sie etwas nach links und rechts bewegt worden sind, so dass sie sich nicht überlappen und gegenseitig auslöschen.
Jetzt wollen wir uns daran erinnern, dass wir Schätzungen der CO2-Spitzenwerte während des Jahrhunderts betrachten. Als Folge davon sind die rechts in Abbildung 3 gezeigten Temperaturen der maximal projizierte Temperaturanstieg unter der Annahme der zukünftigen Verfügbarkeit fossiler Treibstoffe.
All dies zusammengefasst bedeutet:
Der höchste mögliche Temperaturanstieg infolge der Verbrennung fossiler Treibstoffe über den Rest des 21. Jahrhunderts liegt in der Größenordnung von einem dreiviertel Grad Celsius.
Der mittlere projizierte Temperaturanstieg liegt in der Größenordnung von einem halben Grad Celsius. Müsste jemand aufgrund dieser Ergebnisse wetten, wäre dies die beste Wette.
Der niedrigste projizierte Temperaturanstieg liegt in der Größenordnung von einem oder zwei Zehntel Grad Celsius.
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Und das ist die Erkenntnis, die wir nach Hause mitnehmen können: Verwendet man die extremsten der 16 Schätzungen des zukünftigen CO2-Niveaus zusammen mit dem höheren der beiden TCR-Werte, schaut man mit anderen Worten auf das Worst-Case-Szenario, werden wir IMMER NOCH NICHT ein lumpiges Grad Erwärmung bis zum Jahr 2100 bekommen.
Noch deutlicher: Die beste Option angesichts aller Daten, die wir haben, ist, dass es lediglich ein halbes Grad Celsius wärmer wird während des 21. Jahrhunderts.
Können wir die Apokalypse jetzt vielleicht mal absagen?
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/01/24/apocalypse-cancelled-sorry-no-ticket-refunds/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Die Klimareligion ist inzwischen fest im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert. Wir sollten aufpassen, dass wir Skeptiker unsere Blase nicht mit Volkes Meinung verwechseln.
Keine Fernseh-Dokusendung über irgend ein Thema aus der Naturkunde ohne das Raunen über den „Klimawandel“. Nicht einer! Und dabei wird ausschließlich geschwafelt, von den interviewten Bio- oder anderen -logen wird wild Wetter und Klima durcheinandergeworfen.
Das führt dazu, dass man als Skeptiker heutzutage angesehen wird wie ein Trottel, der bestreitet, dass es des Nachts draußen dunkel wird.
Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass die Klimareligion in der seriösen Wissenschaft inzwischen die Rolle des Bekenntnisses zum real existierenden Sozialismus zu weiland DDR-Zeiten spielt.
Ein Forschungsbericht hatte damals gefälligst den festen Klassenstandpunkt des Verfassers aufzuzeigen und wenn es nur mittels eifriger Zitate aus sowjetischen Quellen war.
Leider herrschen auch auf Skeptikerseite – EIKE zeigt das in den Kommentarspalten selbst immer wieder – dogmatische Pseudolehren durch die Penetranz und Aggressivität ihres Auftretens. Aus diesem Grund ist EIKE für mich eher Quellensammlung – sachliche Erörterung findet bei Peter Heller statt.
PM, Geologe
@Peter Merbitz
Mit ihren „sachlichen Erörterungen“ die Sie bei Peter Heller zu finden Sie sehen, müssen Sie früher oder später auch an die Öftenlichkeit gehen. Und Öffentlichkeit heißt VOLK!
Wenn Sie aufklären wollen, dann werden Sie dies nicht in ihren stillen Kämmerchen vollziehen sondern müssen RAUS zu den Menschen ins Volk eintauchen. Sie müssen sich einen Standpunkt und Respekt erarbeiten. Also einen gewissen Status sich mit ihren Aussagen und ihrer Meinung mit Erklärungsmunster und mit der Beschreibung ihrer Sichtweise der Realtität dem Volk bzw. dem Leser und Zuhörer näherbringen um diesen zum Nachdenken anzuregen. Um dem Volk auch Alternativen aufzuzeigen müssen Sie ihre Alternativen auch dem Volk vermitteln und näherbringen. Das schaffen Sie nicht, wenn Sie sich in ihren wissenschaftlichen Elfenbeinturm oder hinter einen Peter Heller versteckt halten. Sie müssen RAUS…an die Front zum Volk und ihre Meinung und Sichtweise aufzeigen und erläutern.
Das mache ich hier bei EIKE schon seit Jahren. Auch beim Handelsblatt bin ich in Kommentaren unter Mark Hoffmann, am Anfang unter HofmannM oder auch unter Marc Hofmann vertreten. Auch bei Tichys Einblick bin ich mit meinen Kommentaren = Meinungen = Sichtweise vertreten. Und ab und zu auch mal beim Focus, T-online und web.de
Der Kampf gegen die Meinungshoheit der CO2 Verbotspolitik bzw. der menschengemachten CO2 Klimaerwärmung hat viel zu lange auf sich warten lassen. Sie müssen das Volk mit einbinden in dem Sie es aufklären und ihnen Alternativ Angebote in die Hand geben. Nur mit dem Volk wird ein Umschwung stattfinden. Und mit dem Volk heißt…RAUS aus ihren Elfenbeinturm Biotop und REIN in des Volkes Seele/Gefühlswelt.
Danke!
Einfach mal schlau machen, wie das Mikroklima in Irland ist. Da ist das Klima in machen Lagen so feucht-warm, dass es subtropisch daherkommt und Baumfahrne und andere subtropische Gehölze das ganze Jahr im freien wachsen. Zu verdanken ist dies der Wärmepumpe des Nordatlantiks. CO2 als Wärmequelle…FEHLANZEIGE!
Vielleicht sollte mal einer darüber einer Artikel bringen.
Ökofanatiker wollen keine Sachargumente hören, schon 2x wollen sie sich nicht damit auseinandersetzen. Deren Existenz hängt m.E. ausschließlich an der Verbreitung von Horror-Märchen und der Umwandlung einer demokratischen Kultur in eine Öko-Diktatur. Diese Leute brauchen diese Horror-Szenarien und werden immer neue Märchen erfinden, die die „renommiertesten Wissenschaftler“ (nicht selten wenig kreative Leute mit politisch gewolltem Professoren-Titel) in ein „wissenschaftliches Gewand“ verpacken. Auch statistisch irrelevante +0,05 Grad werden in ein Horror-Szenario verwandelt. Aber, die Lügen werden auffliegen – früher oder später.
Wie sagte mir mal jemand: „Man muss sehr viel von Physik verstehen, um den Treibhauseffekt zu verstehen.“ Als ich sagte, dass ich durchaus viel von Physik verstehe und darum bat, mir den THE und das ihn beweisende Experiment endlich zu erklären, herrschte auf einmal das Schweigen im Walde.
Endlich jemand, der Physik versteht. Können sie uns kurz erklären wie der Energiehaushalt der Erde funktioniert? Wie kommt es dazu, dass die Sonneneinstrahlung für die nun erreichte Temperatur der Oberfläche ausreicht?
Man muss eigentlich nicht viel von Physik verstehen um den Treibhauseffekt zu verstehen. Als Experiment schlage ich vor mit einem Spektrometer die Atmosphäre von oben zu vermessen und dann mit einem Spektrum vom Boden aus nach oben gemessen und dem Spektrum eines schwarzen Strahlers zu vergleichen. Wer weiß, vielleicht hat das schon mal jemand gemacht? 😉
„Der höchste mögliche Temperaturanstieg infolge der Verbrennung fossiler Treibstoffe über den Rest des 21. Jahrhunderts liegt in der Größenordnung von einem dreiviertel Grad Celsius.“
Echt?
Physikalische Grundlagen hierfür dringend gesucht.
Bitte schnellstens hier auf EIKE zugänglich machen.
Ansonsten: F*** off!
Zitat aus dem Artikel:
„Der höchste mögliche Temperaturanstieg infolge der Verbrennung fossiler Treibstoffe über den Rest des 21. Jahrhunderts liegt in der Größenordnung von einem dreiviertel Grad Celsius.“
Die Jahresdurchschnittstemperatur in Berlin beträgt 13,1 °C.
Die Jahresdurchschnittstemperatur in Rom beträgt 20,3 °C,
ein Unterschied von 7,2°C.
In beiden Städten lässt es sich gut leben.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Sie verstehen nicht ganz was eine Veränderung der Durchschnittstemperatur bedeutet.
Stellen sie sich vor in ihrem Job arbeiten 100000 Menschen. Nun wird ein Gerät erfunden, das ihnen die Arbeit um 1% erleichtert. Natürlich muss die Arbeit immer noch gemacht werden, aber es werden nun 1000 Menschen weniger benötigt. Ihnen fällt das nicht auf, weil sie arbeiten ja ein wenig effizienter weiter.
Genau so ist das mit der Temperatur. Sinkt oder fällt sie gibt es überall kleine Änderungen, die eine Anpassung erfordern. Vielleicht ist der Ertrag im Ackerbau in einer Region 1% kleiner, vielleicht sinkt der Grundwasserspiegel irgendwo um 1% … das alles führt zu kleinen Veränderungen. Sie hätten in ihrer Aussage auch ruhig den Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen anführen können. Bringt auch niemanden um …