Der Zweck von Gillis’ Artikel ist es, Beobachtungen herunterzuspielen, wonach das Meereis um die Antarktis kürzlich einen neuen Rekord hinsichtlich der maximalen Ausdehnung erreicht hat (seit dem Beginn von Satellitenbeobachtungen im Jahr 1979).
Immer wenn das Meereis am Nordpol ein neues Rekord-Minimum erreicht (was im September 2012 der Fall war), wird es in der globalen Presse darüber sehr laut. Wenn hingegen ein neuer Eisausdehnungs-Rekord in der Antarktis verzeichnet wird, scheint niemand davon Kenntnis zu nehmen.
Gillis’ Artikel ist ein Versuch zu erklären, warum der Verlust des arktischen Eises so viel bedeutsamer ist als der Zuwachs des antarktischen Meereises. Und um seinen Standpunkt zu erhärten, greift er zurück auf eine erprobte Technik mathematischer Verschleierung – indem er Änderungen prozentual vergleicht oder auch das Verhältnis von Differenzen in Prozent, anstatt einfach die reinen Zahlen zu nennen – um die offensichtliche Größenordnung des Verlustes arktischen Meereises im Vergleich zum Zuwachs des antarktischen Meereises über die Maßen aufzublähen.
Man bedenke die Absurdität eines Vergleichs der Trends bei den sommerlichen Eisminima auf beiden Hemisphären.
Die Abbildung enthält die Darstellung der Meereis-Ausdehnung auf beiden Hemisphären. Der Nordpol ist vollständig von Wasser umgeben – bis hinunter auf 70° nördlicher Breite. Da kann Meereis schmelzen. Der Südpol ist vollständig von Festland umgeben – bis hinunter auf 70° südlicher Breite. Dort kann kein Meereis schmelzen, außer in dem Ring, der den Kontinent umgibt.
Abbildung: Satellitenbeobachtung des Meereises auf beiden Hemisphären (Quelle: Cryosphere Today).
In jedem Sommer schmilzt das antarktische Meereis bis zum Rand des Kontinents weitgehend ab, so dass man dort kaum einen Trend hinsichtlich des Minimums feststellen kann. Wenn man den Vergleich des Eisrückgangs in der Arktis und der Antarktis vergleicht, gleicht das der Division einer Zahl durch Null, was zu einer unendlichen Differenz führt.
Weil er dieses Dilemma erkannte, hat Gillis zwei Fünf-Jahres-Perioden zu Beginn und zum Ende einer jeden Aufzeichnung verglichen. Als statistisches Problemchen zeigt sich in den Daten ein geringer Unterschied in Antarktika.
Ein anderer Weg für so etwas besteht darin, sich die „Anomalien“ anzuschauen, oder die Abweichung von irgendwelchen langzeitlichen Mittelwerten der Eisbedeckung. Während die Eisausdehnung in der Antarktis um etwa 0,14 Millionen Quadratkilometer pro Dekade zunimmt, verliert der Norden Eis in einer Größenordnung von etwa 0,55 [Millionen] km²/Dekade. Das sind mittlere Raten während des gesamten Zeitraumes der Aufzeichnungen. Alles in allem verliert also die Arktis Eis mit einer vier mal größeren Rate als die Antarktis dazu gewinnt.
Gillis hat auf diese Weise bemerkenswerte 25 mal diese Differenz gefunden. Tatsächlich bearbeitete er die Daten so lange, bis er das gewünschte Ergebnis erzielt hatte.
Dabei ging er folgendermaßen vor:
Als erstes konvertierte er die beobachtete Meereisausdehnung in eine Prozentzahl des gesamten Ozeans, der von Eis bedeckt war. Wir wissen nicht, was damit repräsentiert werden soll. Wie schon erwähnt, ist der arktische Ozean von Festland umgeben, während der Südliche Ozean die Meeresgebiete des Pazifik, des Atlantik und des Indik südlich von 60 Grad südlicher Breite umfasst. Dies ist einfach eine willkürliche Definition eines Teils eines riesigen globalen Ozeans. Berechnet man also eine Prozentzahl der Eisbedeckung, erhält man eine ähnlich willkürliche Zahl. Und was hinsichtlich Gillis’ Berechnungen noch schlimmer ist, das Gebiet des Südlichen Ozeans (20,3 Millionen km²) ist etwa 6,2 km² größer als die Fläche des Arktischen Ozeans (14,1 Millionen km²). Das bedeutet, obwohl die mittlere jährliche Meereisausdehnung in der Arktis (11,8 Millionen km²) ein wenig kleiner ist als die mittlere jährliche Eisausdehnung in der Antarktis (12,0 Millionen km²) – wenn man das auf eine Prozentzahl der vom Eis bedeckten Fläche des Ozeans umrechnet, kommt für das arktische Eis eine größere Zahl heraus als für die Antarktis (84% zu 59%) – was nach Gillis’ Weltanschauung bedeutet, dass dort mehr Eis verloren gehen kann.
Als nächstes mittelt er die Prozentzahl des Meereises in den ersten 5 Jahren der Aufzeichnung in jedem Ozeanbecken und dann die letzten 5 Jahre der Aufzeichnung.
Für das Meereis zum Sommerende bekommt er auf diese Weise für den Zeitraum von 1979 bis 1983 eine Eisbedeckung von 51,1% heraus, von 2008 bis 2012 war dieser Wert auf 31,6% gefallen. Die Differenz zwischen diesen beiden Prozentzahlen (31,6 minus 51,1) beträgt -19,5%.
Seine ähnliche Berechnung der Eisausdehnung zum Ende des antarktischen Sommers ergibt eine Eisbedeckung von 13,8% von 1979 bis 1983 sowie 14,6% von 2008 bis 2012. Die Differenz zwischen diesen beiden Prozentzahlen beträgt also 0,8%.
Dann folgt der Gnadenstoß, wenn Gillis die Änderung der Prozentanteile hinsichtlich der arktischen Meereisausdehnung (-19,5%) durch die Änderung der Prozentanteile in der Antarktis dividiert (0,8%). So kommt er zu der Schlussfolgerung, dass „der Eisrückgang in der Arktis, ausgedrückt in Prozent der Bedeckung der Ozeane, fast 25 mal mehr ausmacht als die Zunahme in der Antarktis“.
In einer Welt, in der der tatsächliche Eisverlust des arktischen Meereises vier mal so groß ist wie die Zunahme der Fläche mit Meereisbedeckung in der Antarktis, berichtet Gillis mit Hilfe seiner physikalisch bedeutungslosen, aber hypersensitiven Maßnahme, dass sich das arktische Meereis 25 mal schneller zurückzieht als das antarktische Meereis hinzugewinnt.
Wenn die Neuigkeiten nicht so beschaffen sind, dass man sie drucken kann, gibt es Wege, die Nachrichten anzupassen. Wir glauben, dass jemand sich beim Hochkommissariat der UN über den Missbrauch von Daten beklagen sollte.
Erschienen im World Climate Report unter der Leitung von Prof. Pat Michaels und Robert C. Balling
Link: http://www.worldclimatereport.com/index.php/2012/10/05/a-classic-tale-of-global-warming-alarmism/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Wie auch bei den nur in absoluten Werten angegebenen „Ausstoß und Einsparung“ von Co2.
Von diesem Blödsinn lassen sich sogar „Physiker und Ingenieure“ hinters Licht führen.