WUWT, 07.11.2025, Charles Rotter
Die Abschaffung der Rubrik „Klima-Ressort“ bei Columbia Broadcasting System, kurz CBS war keine Zensur – sie war eine längst überfällige Korrektur jahrelanger Selbstgerechtigkeit.
Die größte Tragödie unserer Zeit, zumindest für die Vertreter der Klima-Alarmisten-Presse, sind nicht Hurrikane, Überschwemmungen oder Hungersnöte – sondern ein Fernsehsender, der seine Propagandaabteilung drastisch kürzt. Als CBS News den Großteil seiner Mitarbeiter im Bereich „Klimakrise“ entließ, reagierte die Medienelite, als sei die Meinungsfreiheit selbst verboten worden. Laut Truthout hat CBS News „den Großteil seiner Mitarbeiter in der Klimakrisen-Produktion entlassen“ und damit seine heilige Klimaredaktion „ausgehöhlt“. Die Geschichte wurde als Nachruf auf die Wahrheit selbst inszeniert, inklusive der Rede von „Blutbädern“ und einer „neuen konservativen Führung“.
Für alle außerhalb der Aktivisten-Echokammer wirkte es wie eine normale Umstrukturierung im Konzern. Die Muttergesellschaft von CBS hatte mit Skydance fusioniert, und die neue Führung tat, was Manager nach Fusionen immer tun: Doppelstrukturen abbauen, die Strategie ändern und versuchen, das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Doch für diejenigen, die die Klimaberichterstattung mit einer heiligen Mission verwechselt hatten, war dies Blasphemie.
Im Zentrum des Dramas stand Tracy Wholf, die ehemalige Leiterin der Klimaredaktion von CBS. Sie hatte ihre Kollegen dazu gedrängt, in die Berichterstattung über Hurrikan folgenden Satz einzufügen: „Die überdurchschnittlich hohen Temperaturen im Atlantik, verschärft durch den Klimawandel, trugen dazu bei, dass sich Melissa rasch zu einem Hurrikan der Kategorie 5 entwickelte.“ Dieser Vorschlag wurde in Truthout als „korrekte Berichterstattung“ präsentiert. In Wirklichkeit handelte es sich um spekulative Meinungsäußerung – einen Satz moralischer Anmaßung, der einer Wettergeschichte aufgezwungen wurde.
Diese kleine Episode erzählt eine viel größere Geschichte über den Wandel im Journalismus. Vor ein, zwei Jahrzehnten ging es in der Umweltberichterstattung um Recherche – Fragen stellen, Daten abwägen, zwischen Fakten und Vermutungen unterscheiden. Heute ist das zur bloßen Ritualisierung geworden. Jeder Sturm, jede Dürre, jeder Waldbrand muss die ungeschriebene Regel enthalten, dass er „durch den Klimawandel verschlimmert“ wurde. Dass diese Behauptungen selten quantifizierbar und oft umstritten sind, spielt keine Rolle. Es geht nicht um Information, sondern darum, die Gläubigen in ihrer Überzeugung zu bestärken, dass die Erzählung weiterhin Gültigkeit hat.
Als die neue CBS-Führung beschloss, diese Praxis zu beenden, wurde die Wissenschaft nicht zum Schweigen gebracht – es wurde lediglich eine Form der Bevormundung unterbrochen. Bei den Entlassungen ging es nicht um Zensur der Wahrheit, sondern darum, ein Muster vorgefertigter Schlussfolgerungen zu beenden, die als Nachrichten getarnt waren. Deshalb fiel die Reaktion so heftig aus. Was die Presse beklagt, ist nicht der Verlust von Informationen, sondern der Verlust der Kontrolle über die Berichterstattung.
Die Ironie liegt darin, dass die Klimaredaktion selbst in ihrer Berichterstattung über den Hurrikan kaum konkrete Beweise lieferte. Sie stützte sich auf eine „Attributionsstudie“ des Imperial College, die behauptete, die Windstärke von Hurrikan Melissa sei sieben Prozent höher gewesen, als sie es ohne den Klimawandel gewesen wäre. Sieben Prozent – eine Schätzung, die auf einem Computermodell basiert, das auf unzähligen Annahmen fußt. Solche statistischen Winkelzüge werden dann als Gewissheit präsentiert, mit Formulierungen wie: „Wir wissen, dass die Erwärmung der Ozeane fast ausschließlich durch den Anstieg der Treibhausgase verursacht wird.“ Solche Aussagen sind von theologischen Behauptungen nicht zu unterscheiden: Die Schlussfolgerung steht fest, die Variablen werden so gewählt, dass sie die Überzeugung bestätigen, und abweichende Meinungen werden als Ketzerei behandelt.
Tatsächlich hat die Klimaberichterstattung der Medien längst aufgehört, journalistisch zu funktionieren. Ihr Zweck ist es geworden, zu moralisieren, zu tadeln und die Vorstellung zu bekräftigen, dass jeder Windstoß ein Beweis für die Klimasünde der Menschheit sei. Und wenn diese Art von Moralpredigten beim Publikum nicht mehr ankommt – wenn die Zuschauer abschalten –, legt die Redaktion noch eine Schippe drauf, überzeugt davon, dass das Problem nicht in der Botschaft selbst liegt, sondern in den Ungläubigen.
CBS scheint – ob absichtlich oder unabsichtlich – erkannt zu haben, dass das Publikum Nachrichten möglicherweise Erzählungen vorzieht. Die Auflösung einer Abteilung, die sich der Erstellung von Klimaerklärungen widmete, bedeutet nicht, die Wissenschaftsberichterstattung zu „zerstören“. Es ist eine Umstrukturierung. Ein Sender, der Spekulationen nicht länger als Offenbarungen behandelt, ist nicht vom rechten Weg abgekommen; er entdeckt den Unterschied zwischen Analyse und Interessenvertretung neu.
Und genau deshalb ist die Reaktion so übertrieben. Sobald eine Redaktion es wagt, das Klima als Thema und nicht als Religion zu behandeln, schreien die selbsternannten Hüter der Orthodoxie „Zensur“. Doch niemandem wurde verboten, über Wetter, Hurrikane oder Umwelttrends zu berichten. Das Einzige, was zum Schweigen gebracht wurde, ist die reflexartige Behauptung, dass jeder Datenpunkt dieselbe Geschichte bestätigt.
Das eigentliche Problem hat nichts mit CBS oder dem Klima zu tun. Es geht um den Verlust journalistischer Bescheidenheit. Journalisten kannten einst die Grenzen ihres Wissens. Sie wussten um den Unterschied zwischen Beweisen und Schlussfolgerungen, zwischen Daten und Doktrin. Heute verwechseln viele Überzeugung mit Wahrheit. Die Aufgabe besteht nicht mehr darin, die Wahrheit zu suchen, sondern die bereits gewählte Wahrheit zu verteidigen.
Wenn CBS von dieser Denkweise Abstand nimmt, ist das kein Akt der Unterdrückung, sondern eine Rückkehr zur Vernunft. Die Presse kann weiterhin über Umweltthemen berichten, sollte dies aber nun vielleicht tun, ohne die Schlussfolgerungen im Voraus festzulegen.
In diesem Sinne ist die Abschaffung der Klimaredaktion womöglich die sinnvollste redaktionelle Reform seit Jahren. Zu lange ging es im Klimajournalismus weniger um Entdeckungen als vielmehr um Wiederholungen. Wenn dies eine Rückkehr zu Skepsis, Fakten und Ausgewogenheit bedeutet, dann hat CBS den Journalismus nicht etwa ausgehöhlt, sondern ihn wiederbelebt.
Mit freundlicher Genehmigung von Mumbles McGuirck
https://wattsupwiththat.com/2025/11/07/cbs-turns-off-the-climate-alarm-clock/















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Ich denke, darauf müssen wir solange warten, bis die Regierung die von unseren Steuern bezahlten ständigen Zuschüsse streicht. Wer mit Klimalügen und Klimapanikmache sein Monatsgehalt verdient, der läßt doch nicht freiwillig los. Betrüger werden nicht von sich aus zu guten Menschen.
Auch Saulus brauchte einst einen Blitzstrahl, der ihn vom Pferd schleuderte und eine Stimme von oben seine innere Umkehr bewirkte. Dann erst entpuppte sich der erläuterte Paulus. Wir warten, und warten….
Die Klimawandeljournalismusindustrie bei uns in Europa ist noch nicht im Jammertal der amerikanischen Freunde bei CBS angekommen. Sie geben alles um noch das Narrativ am Leben zu erhalten, wie ich bereits hier in anderem Beitrag kommentierte, weil Chefkommentator Florian Harms wieder auf die Dramatik der Erderhitzung im Kontext des nahen COP-Festivals hingewiesen hat.
Mich selber bestürzen allerdings immer noch regelmäßig flapsige Aussprüche wissenschaftlich ausgebildeter Kollegen. Beispielsweise kann man im aktuellen schweizer Magazin Diagonal der Eid. Forschungsinstitut WSL einen interessanten Beitrag über Erdboden im Permafrost lesen, als Relikt aus wärmeren Tagen. Ich zitiere Bodenkundler Frank Hagedorn: „Eigentlich ging es darum sagen zu können: Oberhalb der Vegetationsgrenze gibt es keinen Erdboden der Kohlenstoff speichert“. Herausgekommen ist in der Studie im alpinen Raum der Schweiz genau das Gegenteil. An mindestens vier Standorten fanden die Forscher durch mächtigen Schutt überdeckten Boden, der datiert 4000 bis 7000 Jahre alt war. Die Äußerung von Hagedorn ist für mich allerdings unverständlich. Denn von einer Überraschung kann keine Rede sein. Der Bodenkundler hätte die Forschungen des Berner Geologen Prof. Christian Schlüchter kennen müssen. Der hatte schon vor Jahren z.B. bei Bohrungen im Ötztaler Gebiet unweit von der Ötzi-Fundstelle unterm Eis Moorreste nachgewiesen (s. alte Eike-Dokus). Es wird wieder Zeit das Wissenschaftler ihre Flapsigkeit ablegen, denn es ist fatal, wenn im Rahmen der irren, weil oft falschen Klimastories überraschende Dinge präsentiert werden, die keineswegs überraschend sind. Es ist dann nämlich nicht verwerflich, wenn die arrogant dem Narrativ folgende Medienjongleure so tun, als ob völlig neue Erkenntnisse vorliegen würden. Bei ARD und ZDF würde ich gerne einmal den Besen schwingen und manchen Zeitgenossen aus der nicht wahrheitsliebenden Zunft in den Ruhestand verabschieden.
Wir haben eine neue Klimapastorin: Luisa Neubauer.
Die Meldung klang fast beiläufig: Luisa Neubauer darf in protestantischen Kirchen über das Klima predigen. Man könnte es als nette Geste der Offenheit verstehen – eine Kirche, die gesellschaftliche Themen aufgreift, die Jugend einbindet, aktuelle Sorgen auf die Kanzel holt. Und doch steckt in dieser Nachricht eine kleine historische Ironie.
Denn es war ausgerechnet die protestantische Kirche, die sich einst im Zorn gegen das Prinzip stellte, man könne sich moralische Reinheit erkaufen. Martin Luther schlug 1517 seine Thesen an die Kirchentür und nannte den Ablasshandel einen Betrug an der Seele. Heute, gut 500 Jahre später, ist die Versuchung zurück – nur in anderer Farbe.
Denn das „Klimageld“ ist, nüchtern betrachtet, nichts anderes als Ablasshandel 2.0 – nur moralisch grün verpackt. Wer zahlt, darf weiter heizen, fliegen (wie die vielfliegerkritische Vielfliegerin L. Neubauer) und konsumieren – aber mit reinem Gewissen.
Natürlich ist der Zweck ein anderer. Niemand will aus Gier, sondern aus Sorge retten. Und doch klingt es vertraut, wenn Buße durch Überweisung ersetzt wird. Luther hätte seine helle Freude – oder seinen alten Zorn.
Vielleicht hätte er auch die junge Predigerin freundlich, aber bestimmt gefragt, ob die Rettung der Welt wirklich auf den Kontostand gegründet werden darf. Und ob eine Kirche, die einst die Freiheit des Glaubens verteidigte, nun die Dogmen der Moral ersetzen sollte.
Sein Fazit wäre vermutlich schlicht gewesen – und schwer zu widerlegen:
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders – aber der Ablass bleibt der Ablass, auch wenn er CO₂-neutral ist.“
CO₂-neutral heißt nicht sündenfrei – es heißt nur, dass du beim Sündigen weniger atmest, oder?
Wollen wir hoffen, dass der Luisa die Wartburg erspart bleibt, aber die könnte sie sich sicher auch leisten, oder kaufen.
Aber es gibt ja auch noch andere Kirchen.
Johannes Calvin, nach dem der de Calvinismus benannt ist, ein wichtiger Reformator in der Schweiz, unabhängig von Luther und systematischer bzw. theologischer, aber auch klar dafür, dass man sich durch Geldzahlungen nicht von Sünden freikaufen kann, da unbiblisch und korrupt, heute sagen wir unwissenschaftlich und korrupt, hätte der Luisa gesagt, dass wirtschaftlicher Erfolg ein mögliches Zeichen göttlicher Gnade sein kann, dass Reichtum eine Belohnung Gottes sei.
Reichtum galt als möglicher Ausdruck von Fleiß, Disziplin und göttlicher Erwählung – Leistungsprinzip.
Armut wurde nicht direkt verurteilt, aber oft als mangelhafte Berufung oder fehlende Gnade interpretiert – aber auch verbunden mit der Forderung zur Solidarität.
Ich fasse zusammen:
Wenn du arm bist, heißt das nicht, dass du schlecht bist – es heißt nur, dass du nicht reich bist. Und das ist was anderes, kannst dir Ablass nicht leisten, oder?
Offenbar haben ein paar Weisheiten ihrer Ureinwohner Eingang in das Denken der Manager in Gods own country gefunden. Eine wird den Dakota zugeschrieben, welche lautet: „Wenn du merkst, dass dein Pferd tot ist, steig ab“.
Natürlich wird das Echo noch nachhallen, besonders bei uns. Vielleicht gilt im Hintergrund bereits das Gegenteil und da ist verständlich, dass das nicht die gleichen Gesichter präsentieren können.
Doch die Klimawandler arbeiten nun an einer Brochüre: Wie reitet man / frau ein totes Pferd