von Hans-Christian Hansel
Am 23. Juli 2025 veröffentlichte der Internationale Gerichtshof (IGH) ein Gutachten, das eine vermeintlich epochale Wende in der internationalen Klimapolitik markieren soll: Erstmals wird ein rechtlich argumentierter Anspruch auf Klimaschutz als Völkerrechtsnorm etabliert. Staaten werden damit verpflichtet, „ernsthafte“ Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, insbesondere zur Begrenzung der globalen Erwärmung durch Reduktion von Treibhausgasemissionen. Das Gutachten wird von den Öko- und Klimaaktivisten als historisch gefeiert. Tatsächlich aber markiert es einen dramatischen Wendepunkt: Es stützt sich auf eine einseitige, ideologisch aufgeladene Deutung der Klimaforschung, die weder wissenschaftlich unumstritten noch demokratietheoretisch legitimiert ist.
Dieses Gutachten steht exemplarisch für den globalen Vormarsch einer technokratischen Herrschaftsordnung, die unter dem Vorwand der „Klimarettung“ und dem Nimbus vin „Klimagerechtigkeit“ einen überstaatlichen Zugriff auf politische Entscheidungsgewalt legitimieren will. Es zementiert ein fragwürdiges Klimanarrativ juristisch und bereitet den Weg für eine weltweite öko-autoritaire Governance, die mit dem klassischen Ideal rechtsstaatlicher Souveränität nicht mehr vereinbar ist, eine Art globaler Technokratur!.
I. Eine wissenschaftliche Nebelwand: Der angebliche CO2-Konsens
Das IGH stützt sich explizit auf die Prämisse, dass der menschengemachte Ausstoß von CO2 der Hauptverursacher des Klimawandels sei. Diese Behauptung wird von einem Teil der Klimaforschung vertreten, insbesondere vom IPCC, der jedoch selbst als politisiertes Gremium mit fragwürdigen Auswahlverfahren für Daten und Modelle bekannt ist. Was als „wissenschaftlicher Konsens“ verkauft wird, ist in Wahrheit ein technokratischer Kunstgriff: Dissidentenstimmen wie die der renommierten Klimawissenschaftler Judith Curry, Richard Lindzen, Henrik Svensmark oder Nir Shaviv werden systematisch marginalisiert oder diskreditiert. Diese verweisen auf alternative Ursachen wie solare Zyklen, kosmische Strahlung, ozeanische Oszillationen und langfristige natürliche Klimavariabilität – also auf eine Komplexität, die sich nicht auf das einfache Narrativ vom CO2 als Klima-Teufel reduzieren lässt.
Indem das IGH diese kontroverse Lage ignoriert und sich vollständig auf die CO2-Hypothese stützt, verlässt es den Boden der erkenntnistheoretischen Redlichkeit. Das Urteil operiert mit einer politisch aufgeladenen, einseitigen Deutung der Wirklichkeit – nicht mit objektivierbarem Wissen. Wissenschaft wird zur juristisch verwertbaren Ideologie degradiert.
II. Judicial Activism und die Aushöhlung demokratischer Souveränität
Das IGH-Gutachten ist rechtlich nicht bindend, wird aber schon jetzt als Blaupause für künftige Klagen gegen Staaten oder Konzerne herangezogen. Hier offenbart sich ein Mechanismus transnationaler Rechtssetzung ohne demokratische Legitimation. Eine supranationale Gerichtsbarkeit dehnt ihren Einflussbereich aus, ohne für ihre normativen Entscheidungen politisch verantwortlich zu sein. Das Prinzip der Volkssouveränität wird so systematisch untergraben.
Dabei wird eine neue Art von globalem „Klimastrafrecht“ entworfen: Wer die herrschende Klimanarration infrage stellt oder sich den vorgeschriebenen Maßnahmen widersetzt, wird nicht nur als politisch unvernünftig, sondern als völkerrechtlich schuldig gebrandmarkt. Die Klimapolitik transformiert sich zur moraljuristischen Ersatzreligion mit Sanktionierungsinstrumentarium.
III. Die Gefahr der öko-technokratischen Weltinnenpolitik
In Verbindung mit anderen Gerichtsurteilen – etwa des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) im Fall der „KlimaSeniorinnen Schweiz“ – ergibt sich ein Gesamtbild: Eine neue Form globaler Gouvernementalität nimmt Gestalt an, die sich nicht mehr auf demokratische Prozesse, sondern auf scheinobjektive Notwendigkeiten stützt.
Die Grundlage dieser Entwicklung ist das Dogma der „planetaren Grenzen“: Weil der Planet gerettet werden müsse, seien nationale Parlamente, individuelle Freiheitsrechte oder wirtschaftliche Souveränität zweitrangig. Diese Ideologie legitimiert tiefgreifende Eingriffe – von CO2-Budgets über Mobilitätsrestriktionen bis hin zur Reindustrialisierung im Sinne der „Green Transition“. Der IGH liefert dafür die völkerrechtliche Rahmung. Das Recht wird zur Exekutive des Klimanarrativs.
IV. Reparationslogik und postkoloniale Instrumentalisierung
Besonders brisant ist die implizite Reparationslogik, die das Gutachten fördert. Staaten wie Vanuatu, die das Verfahren initiiert haben, sehen sich als Opfer historischer Emissionen der Industrieländer. Der IGH stützt diese Sicht implizit, indem er eine Pflicht zur Schadensvermeidung und ggf. -wiedergutmachung formuliert. Damit wird der Klimadiskurs in eine postkoloniale Moralphantasie überführt, in der westliche Staaten Buße leisten sollen für ihren „Kohlenstoffwohlstand“. Dass viele Entwicklungsländer heute massiv von fossilen Energien abhängen, wird dabei systematisch ausgeblendet.
V. Das Klimaurteil als technokratischer Wendepunkt
Das IGH-Gutachten markiert keine juristische Sternstunde, sondern einen autoritativen Kipppunkt: Das Völkerrecht wird in den Dienst eines einseitigen, wissenschaftlich umstrittenen und politisch aufgeladenen Klimanarrativs gestellt. Statt Freiheitsrechte zu schützen, werden sie konditioniert. Statt demokratische Willensbildung zu ermöglichen, wird diese durch außerparlamentarische, transnationale Instanzen verdrängt.
Die Idee der Klimagerechtigkeit wird so zur Projektionsfläche einer neuen Weltinnenpolitik, deren Legitimation nicht mehr aus dem Volk, sondern aus vermeintlicher Notwendigkeit erwächst. Der Internationale Gerichtshof fungiert damit nicht als neutrale Instanz, sondern als juristischer Arm einer ideologisch motivierten Global Governance. Wer das Klimaurteil als „Meilenstein“ feiert, übersieht: Es ist auch ein Grabstein für die Prinzipien der politischen Freiheit im Anthropozän.
Berlin, 26. Juli 2025
Frank-Christian Hansel MdA















Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
- Bitte geben Sie Ihren Namen an (Benutzerprofil) - Kommentare "von anonym" werden gelöscht.
- Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind. Vermeiden Sie Schmähreden, andauernde Wiederholungen und jede Form von Mißachtung von Gegnern. Auch lange Präsentationen von Amateur-Theorien bitten wir zu vermeiden.
- Bleiben Sie beim Thema des zu kommentierenden Beitrags. Gehen Sie in Diskussionen mit Bloggern anderer Meinung auf deren Argumente ein und weichen Sie nicht durch Eröffnen laufend neuer Themen aus. Beschränken Sie sich auf eine zumutbare Anzahl von Kommentaren pro Zeit. Versuchte Majorisierung unseres Kommentarblogs, wie z.B. durch extrem häufiges Posten, permanente Wiederholungen etc. (Forentrolle) wird von uns mit Sperren beantwortet.
- Sie können anderer Meinung sein, aber vermeiden Sie persönliche Angriffe.
- Drohungen werden ernst genommen und ggf. an die Strafverfolgungsbehörden weitergegeben.
- Spam und Werbung sind im Kommentarbereich nicht erlaubt.
Diese Richtlinien sind sehr allgemein und können nicht jede mögliche Situation abdecken. Nehmen Sie deshalb bitte nicht an, dass das EIKE Management mit Ihnen übereinstimmt oder sonst Ihre Anmerkungen gutheißt. Wir behalten uns jederzeit das Recht vor, Anmerkungen zu filtern oder zu löschen oder zu bestreiten und dies ganz allein nach unserem Gutdünken. Wenn Sie finden, dass Ihre Anmerkung unpassend gefiltert wurde, schicken Sie uns bitte eine Mail über "Über Uns->Kontakt"„vom IPCC, der jedoch selbst als politisiertes Gremium mit fragwürdigen Auswahlverfahren für Daten und Modelle bekannt ist.“
Am IPCC haben Wissenschaftler aus 195 Nationen mitgearbeitet. Welche Nation politisiert denn den IPCC genau?
„Staaten werden damit verpflichtet,
„ernsthafte“ Maßnahmen gegen den Klimawandel
zu ergreifen, insbesondere zur Begrenzung
der globalen Erwärmung durch
Reduktion von Treibhausgasemissionen.“
:
Eine zeitweise, globale und deutlich spürbare Erwärmung
in der nördlichen Hemisphäre (NH), ins besonders in den
Jahren 1988-1999, 2005, 2016, 2019 und zuletzt 2023
gab es wirklich in der Realität. Das ist Fakt.
Mittlerweile (ab 2024) befindet sich die nördliche
Hemisphäre (NH) in einer Phase der globalen Abkühlung,
die bis 2100 andauern wird.
GLEICHZEITIG erwärmt sich die südliche Hemisphäre (SH).
Was ist die eigentliche Ursache für die zeitweise Erwärmung/Abkühlung?
Im Klimasystem der Erde wird man die Antwort nicht finden,
sondern nur im Sonnensystem:
SUN_SYSTEM_ECC_2023_2100.pdf (https://magentacloud.de/s/bgpFeBNrsQQEsdi)
https://eike-klima-energie.eu/2024/07/07/die-klima-zyklen-sind-planeten-gemacht-vorbestimmt-und-konstant/
Das IGH-Gutachten ist absolut ungenügend,
da entscheidende Fragen nicht beantwortet werden:
1.) Was ist ursächlich verantwortlich für die globale Erwärmung?
Einzig alleine das gesamte Sonnensystem mit seinen Planeten
und der Sonne sind ursächlich veantwortlich für
den natürlichen Klima-Wandel (Planeten-induziert)
Niemals das co2 oder sonstige Stoffe wie Methan von der Erde.
2.) Was ist mit der globalen Erwärmung gemeint?
Die Erwärmung der nördlichen Hemisphäre NH oder SH?
Gemäß dem natürlichen Klima-Wandel (Planeten-induziert)
wird es während der COP30 GLEICHZEITIG:
in der NH zu kalt sein, (Gletscher-Zunahme)
und
in der SH zu warm sein. (Gletscher-Abnahme).
Zusammengefaßt werden die Menschen während der COP30
also in der SH schwitzen und in der NH frieren.
Wie paßt das zusammen,
mit der angeblich globalen Erwärmung laut IGH-Gutachten?
Der IGH hat zwar sehr viele Worte gesetzt in seinem Gutachten und noch mehr Pathos. Hat sich aber letztendlich nur zu einer konkreten Aussage mit menschenrechtlichem Bezug durchringen können, nämlich auf das „Recht der Menschen auf eine intakte Umwelt“, was eigentlich in ganz anderem Sinne auslegbar ist und die Umweltzerstörenden Aktivitäten im Zusammenhang mit sogenannten „erneuerbaren“ Energie an den Pranger liefert. Und da diese nicht nur auf den hießigen Solarfeldern stattfinden, sondern weltweit massive umweltzerstörende Auswirkungen haben, weiß man doch eigentlich wo man den Hebel ansetzen muss um den Leitsatz Geltung zu verschaffen.
Vanuatu müsste den Industriestaaten doch eher dankbar sein, denn nach Stand der Wissenschaft haben sie die Erderwärmung durch Ruß und SO2 hinausgezögert. Müssten wir dann nicht wieder die Filter aus den Schloten entfernen, alte Diesel wieder auf die Straße bringen, um unsere Ernsthaftigkeit zu demonstrieren, nämlich die Klimaerwärmung wieder abzubremsen? Wir müssten halt nur die Luftqualitätsrichtlinie für einige Zeit aussetzen.
Eigentlich müsste doch der IGH auch das gegenwärtig sehr kühle Wetter hierzulande verurteilen. Schließlich gehorcht es nicht den offiziellen Vorgaben…
Ich meine ja nur.
MfG
Danke für den guten Artikel und die Fakten.
100% einverstanden, alles richtig erkannt, analysiert und in einfachen Worten auch für die Dümmsten der CO2-Erwärmungsgläubigen aufbereitet.
Aber wie allen gute Artikeln meine Kritik: Wie können wir dagegen tun, wo sind die Wege, die wir toleranten Demokraten nun endlich gehen müssen, um diese Klimadiktatur zu verhindern, die letztlich unsere Demokratie beseitigen will? Wir haben so lange nachgegeben, bis wir nun die absolut Dummen sind.
Meine Kritik: Leider werden überhaupt keine Ratschläge gegeben und auch keine Wege angedeutet, die wir auf dem Marsch nach Rom gehen könnten. Und es gibt viele Wege. Eigendlich Schade. Wenn ich sehe, dass es draußen regnet, dann brauche ich keine beschreibenden Beweise von irgendeiner Seite für den Niederschlag, den ich durchs Fenster sehe. Ich will Ratschläge wie ich mich kleiden soll, um der Nässe und der Kälte am besten zu trotzen.
Herr Kowatsch, Sie können dagegen nichts tun! Wir können heute von München aus beobachten wie sich jemand in New York von einem Hochhaus in den Tod stürzen will. Ob er tatsächlich springt oder nicht, darauf haben wir keinen einfluss. Wie auf so vieles was in der Welt geschieht nicht. Was wir als einzel Personen tun können: die Dualität anerkennen. Die Dualität hat nicht nur eine mechanische Funktion. Sondern im Jungschen Sinne auch eine seelische. Die Chinesen nennen es Yin und Yang. Die Dualität ist erleb und erfahrbar. Gestatten Sie mir ihre Kritik als Beispiel zunehmen. Denn ihren Worten entnehme ich die gleichen Sorgen und Ohnmachtsgefühle, gegenüber den Veränderungen in der Welt, wie sie von vielen „Klimaaktivisten“ geäußert werden. Anerkennen: Was in meinem Gegenüber ist, ist auch in mir. Anerkennen: Wir werden immer in einer Welt leben in der uns etwas nicht gefällt. Das Leben auf der Erde unterliegt der Dualität. Diese Betrachtungsweise muss geübt werden. Es ist ein Inneres tun. Wir werden den wirtschaftlichen Wachstumszwang nicht anhalten können. Das Chaos wird wachsen. Daher finde ich es um so wichtiger einen Inneren Frieden herzustellen. Das könnte die Basis sein auf der wir uns als Menschen begegnen.
Nichts anderes würden sich „Klimapropheten“ wünschen!