Cap Allon

Eine neue 1000-jährige Rekonstruktion der Wolkenbedeckung im westlichen Mittelmeerraum zeigt, dass der Himmel heute klarer ist als zu jedem anderen Zeitpunkt im letzten Jahrtausend. Und dieser Wolkenrückgang steht in engem Zusammenhang mit dem modernen Erwärmungstrend.

Wolken reflektieren das Sonnenlicht. Weniger Wolken bedeuten mehr Sonnenenergie, die auf die Erdoberfläche trifft. Das ist einfache Physik.

Anhand von Proxy-Aufzeichnungen, die bis ins Jahr 971 n. Chr. zurückreichen, fanden die Forscher heraus, dass die Bewölkung während der Kleinen Eiszeit zunahm, um 1600 ihren Höhepunkt erreichte und dann stark abnahm, was sich nach 1850 beschleunigte.

Heute ist die Bewölkung nicht nur gering – sie liegt für das gesamte Jahrtausend unter dem 10-Prozent-Perzentil für das gesamte Jahrtausend:

Die Sonnenaktivität erreichte in diesem Zeitraum ein modernes Maximum. Die atlantische multidekadische Oszillation trat in eine warme Phase ein. Die vulkanische Aktivität schwächte sich ab. Und die Bodenfeuchtigkeit nahm ab. All diese Veränderungen unterdrücken die Wolkenbildung.

In der modernen Klimadiskussion geht es fast ausschließlich um CO₂, aber die Wolken sind ein wichtiger Faktor für die Energiebilanz der Erde – vielleicht sogar der wichtigste. Wenn die Wolkendecke abnimmt, wird mehr Sonnenlicht absorbiert, insbesondere über Land. Diese zusätzliche Energie treibt die Erwärmung voran.

Das ist keine abwegige Idee. Die Satellitendaten der NASA zeigen, dass sich das Energieungleichgewicht der Erde – die Menge an Energie, die eingeschlossen wird – zwischen 2005 und 2019 verdoppelt hat. Diese Veränderung wurde nicht durch den atmosphärischen CO₂-Gehalt verursacht, der stetig anstieg, sondern hauptsächlich durch einen plötzlichen Rückgang der Wolkenbedeckung. Der Planet nimmt mehr Sonnenenergie auf, weil er weniger davon ins All zurückstrahlt.

Die neue Rekonstruktion zeigt, dass dieses Muster nicht neu ist – es ist zyklisch.

Die wolkenreichsten Jahrhunderte fielen mit kühleren Perioden wie der Kleinen Eiszeit zusammen, trockenere, wärmere Zeiten mit der mittelalterliche Warmzeit. Und heute? Weniger Wolken, mehr Sonne, mehr Wärme. Diese Dynamik hat nichts mit den industriellen Emissionen zu tun, sondern mit den Ozeanzyklen, den Sonnenschwankungen und der hydrologischen Rückkopplungsschleife.

Die Wissenschaft ist klar, genau wie der Himmel.

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Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

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