Steve Goreham
Im März veröffentlichte die US-Umweltschutzbehörde neue Vorschriften für Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie. Die Europäische Union erließ im Mai neue Vorschriften zur Verringerung der Methanemissionen aus dem Energiesektor. Auch die Landwirtschaft ist im Hinblick auf Methan ins Visier genommen worden. Doch selbst wenn Methanvorschriften weltweit eingeführt werden, werden sie keine messbaren Auswirkungen auf die globalen Temperaturen haben. Sie werden jedoch die Kosten für Energie und Lebensmittel erhöhen, was sich auf Verbraucher und Unternehmen auswirkt.
Am 8. März hat die Environmental Protection Agency (EPA) ihre Vorschrift über Methanemissionen für den Öl- und Gassektor fertiggestellt. Die Vorschrift zielt darauf ab, „verschwenderische Methanemissionen zu reduzieren, die Gemeinden gefährden und die Klimakrise verschärfen“.
Nach der neuen Richtlinie müssen die Unternehmen ab diesem Jahr für jede Tonne Methan, die über den von der EPA festgelegten Grenzwerten liegt, eine Strafe von 900 Dollar zahlen. 24 Bundesstaaten haben gegen die neue Regelung der EPA Klage eingereicht.
Am 27. Mai kündigte die Europäische Union (EU) neue Vorschriften für Methanemissionen aus Kohle-, Gas- und Ölbetrieben an. Diese Vorschriften verpflichten die Energieunternehmen, Methanemissionen zu überwachen und zu melden sowie das Abfackeln von Methan zu reduzieren. Die Vorschriften gelten auch für internationale Unternehmen, die Kohlenwasserstoff-Brennstoffe nach Europa liefern.
Methan (CH₄) wird auch als Erdgas bezeichnet. Es wird bei Öl- und Gasbetrieben durch Abfackeln oder Systemlecks freigesetzt. CH₄ entsteht auch bei der Zersetzung von organischem Material, z. B. in Mülldeponien für feste Abfälle. Die EPA und die EU haben Methanvorschriften vorgeschlagen, um die globale Erwärmung zu bekämpfen.
Doch die Natur und die menschliche Landwirtschaft sind größere Methanquellen als die Energieindustrie. Termiten und andere Insekten stoßen große Mengen an Methan aus. Auf der Erde gibt es etwa 1,5 Milliarden Kühe und zahlreiche andere Nutz- und Wildtiere, die sowohl aus der Nase als auch aus dem Schwanz Methan ausstoßen.
Methan ist ein Treibhausgas und Teil des Treibhauseffekts der Erde, der für die globale Erwärmung verantwortlich gemacht wird. Das Sonnenlicht, das eine energiereiche Strahlung ist, dringt in die Atmosphäre ein und wird von der Erdoberfläche absorbiert. Wie jeder warme Körper gibt auch die Erde Strahlung ab. Da die Temperatur der Erde niedriger ist als die der Sonne, sendet die Erde energieärmere Strahlung aus, die als Infrarotstrahlung oder langwellige Strahlung bezeichnet wird und für unsere Augen nicht sichtbar ist.
Diese langwellige Strahlung versucht, die Erdatmosphäre zu verlassen, aber fast die gesamte Strahlung wird von den Treibhausgasen in der Atmosphäre absorbiert. Diese Gase strahlen dann die absorbierte Energie wieder ab, was zur Erwärmung der Erdoberfläche führt. Die Erwärmung, die durch die Absorption der Infrarotstrahlung entsteht, wird als Treibhauseffekt bezeichnet. Emissionen aus menschlichen Industrieprozessen verstärken diesen Effekt und erhöhen die globalen Temperaturen.
Der Treibhauseffekt der Erde ist jedoch überwiegend ein natürlicher Effekt. Nicht Kohlendioxid oder Methan, sondern Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas der Erde. Wasserdampf ist für 70 bis 90 Prozent des Treibhauseffekts verantwortlich.
Kohlendioxid (CO₂) ist das zweitwichtigste Treibhausgas, aber der größte Teil des CO₂ in der Atmosphäre stammt aus der Natur, z. B. CO₂-Emissionen aus den Ozeanen und der Biosphäre. Jeden Tag gibt die Natur 20 Mal so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre ab wie alle menschlichen Emissionen und entzieht ihr etwa die gleiche Menge. Methan rangiert als Treibhausgas nur an dritter Stelle.
Die Europäische Union stellt fest:
„… die Fähigkeit von Methan, Wärme in der Atmosphäre zu binden, ist noch stärker als die von Kohlendioxid. Auf einer 100-Jahres-Skala hat Methan ein 28-mal größeres Erderwärmungspotenzial als Kohlendioxid und ist auf einer 20-Jahres-Skala 84-mal stärker.“
Diese Behauptungen der EU und anderer Quellen sind weit verbreitet, aber nichtsdestotrotz falsch. Behauptungen über das Erwärmungspotenzial von Methan sind im Labor korrekt, aber nicht in der Atmosphäre.
Niemand streicht einen Raum in seinem Haus zehnmal an, weil nach zwei Anstrichen kein Unterschied mehr festzustellen ist. In ähnlicher Weise sind die Treibhausgase in der Erdatmosphäre bei den Frequenzen, bei denen Methan die ausgehende langwellige Strahlung absorbiert, bereits gesättigt. Zusätzliches Methan wird so gut wie keine Auswirkungen haben.
In einer Analyse aus dem Jahr 2020 untersuchten Wijngaarden und Happer die Absorption der ausgehenden langwelligen Strahlung durch Methan und andere Treibhausgase über das gesamte Strahlungsspektrum. Die Forscher fanden heraus, dass eine Verdopplung des atmosphärischen Methans, sei es durch natürliche oder menschliche Ursachen, die Absorption von Treibhausgasen nur um etwa 0,3 Prozent erhöhen würde, was eine vernachlässigbare Menge ist.
Die Landwirtschaft ist zum Ziel der Bemühungen um eine Verringerung der Methanemissionen geworden. Anfang dieses Jahres verklagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James den weltgrößten Rindfleischproduzenten JBS wegen seiner Methanemissionen und angeblich irreführender Aussagen zur Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit. Die Kosten dieses Rechtsstreits werden die Lebensmittelpreise für die Verbraucher weiter in die Höhe treiben.
Zu Beginn dieses Jahres versuchte die EU, den europäischen Landwirten die Verordnung über die nachhaltige Nutzung (SUR) aufzuerlegen. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte, dass der Agrarsektor auf ein „nachhaltigeres Produktionsmodell“ umgestellt werden müsse. Die Landwirte wurden aufgefordert, die Größe der Milchviehherden zu verringern und den Einsatz von Stickstoffdünger einzuschränken, um die Treibhausgas-Emissionen von Methan und Distickstoffoxid zu reduzieren. Der deutsche Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir schlug sogar eine Verbrauchssteuer auf Fleisch vor.
Doch wütende Landwirte zettelten heftige Proteste in Frankreich an, ebenso wie in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien und anderen Ländern. Hunderte von Traktoren blockierten den Verkehr in Großstädten, und die Polizei wurde mit Eiern und Gülle beworfen. Die SUR wurde abgelehnt, und die EU nahm Abstand von weiteren landwirtschaftlichen Vorschriften einschließlich Vorschriften über Methan und den Einsatz von Stickstoffdünger.
Das wohl bizarrste Gesetz zur Emissionsreduzierung war der Australia Carbon Farming Initiative Act von 2011, der Kohlenstoff-Gutschriften für die Tötung von wilden Tieren vergibt, darunter:
„… die Verringerung von Methanemissionen durch die humane Haltung von Wildziegen, Wildschweinen oder Wildkamelen.“
Die Tötung von Tieren für Kohlenstoff-Gutschriften wurde 2012 eingestellt.
Aufgrund der Sättigung der Atmosphäre mit Treibhausgasen werden Methanvorschriften in der ganzen Welt keine messbaren Auswirkungen auf die globalen Temperaturen haben. Sofern sie jedoch in Kraft treten, werden diese Vorschriften die Kosten für die Energie- und Nahrungsmittelproduktion sowie die Preise für Verbraucher und Unternehmen erhöhen.
Steve Goreham is a speaker on energy, the environment, and public policy and the author of the new bestselling book Green Breakdown: The Coming Renewable Energy Failure.
Originally published by MasterResource.
Link: https://wattsupwiththat.com/2024/07/09/new-us-eu-methane-rules-wont-affect-temperatures/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Methan hat kein Dipolmoment, es ist wie ein Tetraeder aufgebaut mit C in der Mitte und H an den Ecken. Ebenso haben Sauerstoff und Stickstoff kein Dipolmoment. Daher ist Methan IR-inaktiv, es ist kein Treibhausgas.
Ich habe bei Siemens die IR-Spektroskopie betreut, habe viele Analysen gemacht (nur einache Aufgaben). In der IR-Spektrumsbücherei habe ich Methan nicht gefunden, und diese Bücherei ist gigantisch.
Die hohe IR-Aktivität des Methan wurde von der IPCC festgelegt (sagt Prof. Kramm), und daher wird es überall geglaubt. Der Mensch glaubt, was von oben behauptet wird.
Deswegen gibt es bei der Methanexplosion in der Ostsee am 25.9. 22 auch einen leichten Temperaturabfall. Keine Zunahme.
Exakt, diesen tagelangen Großversuch bei der Sprengung der Nordstream-Pipeline mit 300 bis 500 Millionen Kubikmeter ausströmendem Methan hat trotz Satellitenüberwachung keinerlei Erwärmung ergeben, schon gar keine heißen Hotspots über der Ausschäumquelle. https://eike-klima-energie.eu/2022/10/10/ist-der-treibhauseffekt-in-der-der-atmosphaere-nachweisbar-ungewollter-tagelanger-grossversuch-zum-treibhauseffekt-im-ostsee-und-anliegerraum/
Man will lediglich die Bauern und ihre Kühe damit quälen, nach der üblichen Masche: Schlechtes Gewissen und dafür Ablaßsteuer zahlen. Methan ist ein Molekül vollkommen ohne Dipolmoment. Danke Herr Nieman für diese Bestätigung.
Herrn Schaffer danke für die Grafik unten, die die „stärkere Erwärmungswirkung“ des Methan deutlich relativiert. Happer et al. ist immerhin die Klarstellung zu verdanken, wie in dem Artikel aufgegriffen, dass das Methan bereits rein spektroskopisch nicht viel bewirkt, durch Überlagerung mit Wasserdampf. Die Thermostatwirkung von Verdunstungskühlung und Wolken kommen hinzu. Hilft nichts, heutzutage ist gnadenlose Alarm-Verdummung angesagt – Alarm-„Forschung“, Politik und Medien immer vorneweg! Hilft nichts, der Westen, kurzzeitig Motor des Fortschritts, ruiniert sich nachhaltig selber und katapultiert sich aus der Geschichte. So viel Irrsinn bleibt nicht ohne Folgen.
Wiederholung/Kommentar:
Leider wird auch hier „ alles“ auf Strahlung reduziert. Die Atmosphäre nimmt jedoch Die Wärmeenergie zu großen Teilen durch Wärmeleitung auf, und der Transport durch die Atmosphäre erfolgt zu großen Teilen durch Konvektion. Solange man Wärmeleitung, Konvektion, Strahlung und Gravitation nicht auseinanderhält, ist die Betrachtung über Strahlung innerhalb der Atmosphäre unsinnig.
An der Grenze zum Weltraum ja, aber vorher Strahlung zu quantifizieren!? C02 kann Energie nicht irgendeinem Eminenten wegnehmen, ohne dass der Eminent diese verliert. CO2 kühlt an der Grenze, vorher isoliert es wie andere Luftmoleküle (entsprechend seinem Anteil von 0.04%), nicht quantifizierbar, weil nicht messbar.
So ist es Herr Ziegler, Methan hat kein Dipolmoment und scheidet somit als erwärmendes Treibhausgas eh aus. CO2 hat auch kein Dipolmoment, erhält jedoch ein partielles im angeregten Zustand, sagt die Theorie. Das nützt aber nichts, denn die Wärmeübertragung vom Erdboden zur Luft erfolgt nur zum geringen Teil durch Strahlung. Das ist der Kardinalfehler aller theoretsichen Treibhausberechnungen, die CO2- Klimasensitivitäten von 2 bis 5 Grad vorherrechnen. Das haben Sie wunderschön begründet. Außerdem wäre mit 420 ppm die Treibhauserwärmung bereits gesättigt.
Somit gilt auch für CO2: Dieses Gas wirkt in der Realität der Atmosphäre allerhöchstens in homöopathischen Spuren und die Erwärmung ist nicht messbar. Und aus diesem Grund können wir in den DWD-Temperaturreihen auch kein Treibhaussignal feststellen.
Das ist halt leider alles sehr rudimentär, auf die „Wissenschaft“ zu Methan wird nichtmal eingegangen. Wijngaarden und Happer haben einfach nur abgefragt was die hitran Datenbank bei unterschiedlichen Methan-Konzentrationen auswirft. Überlagerungen mit Wolken blieben dabei unberücksichtigt. Ich würde von daher diese Arbeit nicht zitieren wollen.
Was die „Wissenschaft“ tatsächlich zu Methan sagt ist sehr viel komplexer, und absurder. Beispielsweise sei demnach Methan auch für den Großteil der Zunahme des bodennahen Ozons verantwortlich, welches wiederum selbst ein Treibhausgas ist. Das ist insofern seltsam, als wir wissen, dass bodennahes- und troposphärisches Ozon eben deshalb zunahm, weil stratosphärisches Ozon abnahm (Ozonloch!) und daher mehr UV Strahlung durch dringt. Die Ursache hierfür sind FCKWs, nicht Methan.
Dennoch wird die Klimawirkung von Ozon großteils jener von Methan zugeschlagen. Das und viele andere schräge „Logiken“ sind Grundlage das breit kommunizierte „forcing potential“ im Bereich 84fach (20 Jahre) bzw. 28fach (100 Jahre). Was dahinter steckt ist der Öffentlichkeit hingegen unbekannt, und kann daher nicht disktutiert werden. Auch tut sich leider niemand die Arbeit an dahinter zu steigen.
Niemand? Naja, ich dann doch, weil es ja sonst niemand tut..
https://greenhousedefect.com/basic-greenhouse-defects/methane
Methan ist von Natur aus übrigens ein weniger potentes THG als CO2..
Dieser Hype um eine “menschengemachte Klimaerwärmung“ ist rational nicht erklärbar. Hierfür bedarf es wohl einer tiefergreifenden Erklärung der menschlichen Natur. Um eine Gesellschaft regierbar (sprich beherrschbar) zu machen bedarf es der Verkündigung von 3 grundsätzlichen religiösen Dogmen:
– Ein Weltuntergangsszenario
– Ein schuldhaftes (sündiges) Verhalten des Menschen
– Ein Erlösungsmythos
Diese 3 Säulen der Herrschaft findet man in allen Religionen wieder. Die Erbsünde, der Weltuntergang sowie die Erlösung der Gerechten durch die Wiederkehr Christi sind die Basis des Christentums. Nach dessen Ende hat die Öko-Religion diesen Platz in unserer post-christlichen Gesellschaft eingenommen.
– Das Ende der Welt durch die „Klimakrise“
– Der schuldige Mensch (CO2 Ausstoß)
– Die Klimarettung durch die „Dekarbonisierung“
Die religiösen Dogmen haben der Kirche über die Jahrtausende zu Reichtum und Macht verholfen, und heute ist es die Klimakirche welches den CO2-Ablasshandel als Geschäftsmodell entwickelt hat. Die Menschen im Westen haben sich nicht aus der Unmündigkeit einer religiösen Bevormundung befreit, sie haben nur den Gott gewechselt. Aus dem Gott der Bibel wurde der Klimagott des IPCC. 250 Jahre Aufklärung, für nichts….
Prima Herr Pesch,
100 Prozent alles richtig. So läuft jedes gute Geschäftsmodell. Der Loskauf von Sünden ist heute in der katholischen Kirche noch gebräuchlich. Messe „Lesen lassen“ für die Seele eines Verstorbenen. Das Lesen Lassen ist mit einer freiwilligen Spende verbunden.
Aus diesem Wissen heraus schlag ich den Treibhausgläubigen auch immer vor, sie sollten eine freiwillige CO2-Abgabe zahlen, damit sich ihr ökologischer Fußabdruck verkleinert.
Sie haben völlig recht.
Sie beschreiben Herrschaft durch Angstmache, also Phobokratie als eine Fehlform der Demokratie. Z. Bsp. „Historische Mission der Klimarettung durch CO2-Vermeidung“. Hinzu kommt die Kaperung des Staates durch die Altparteien, ist diese Kartellbildung nicht schon Oligokratie? Es folgt die steuerliche Ausplünderung des eignen Volkes (Fiskokratie) um die unnötig erpressten Steuermittel sodann an die eigne Klientel zu verfüttern. In Verbindung mit der Historischen Mission ergeben sich, z.B. mit der CO2-Steuer, der EEG-Umlage, des Gasheizungs- u. Verbrennerverbot, der Gebäudesanierungspflichten, aber auch mit dem „Kampf gegen rechts“ und der undemokratischen Meinungsunterdrückung erhebliches finanzielles und politisches, aber eben im Grunde undemokratisches, Machterhaltungspotential, oder?
„…im Grunde undemokratisches Machterhaltungspotential, oder?“ Kein oder, so ist es.