Man kann nicht die morgendlichen Schlagzeilen lesen oder durch den digitalen Äther scrollen, ohne von der feierlichen Verkündigung der globalen Medien überrollt zu werden: Die Gesellschaft löst sich langsam, aber sicher und unaufhaltsam von der tödlichen Umarmung der fossilen Brennstoffe.
Viele in der „aufgeklärten“ Fachwelt verzichten auf eine unabhängige Prüfung des Themas und wiederholen die Erklärung mit der energischen Überzeugung frisch bekehrter Anhänger. Heute haben wir es mit einem digitalen Amphitheater zu tun, das mit Hashtags und Halbwahrheiten überflutet ist, in dem die Wahrnehmung sich als Errungenschaft ausgibt und die Fehlinformation unter dem Banner der Unvermeidlichkeit marschiert.
Nehmen wir zum Beispiel China: Online-Posts über die unbestreitbare Abhängigkeit des Landes von der Kohle werden beschönigt oder falsch dargestellt. Der populären Berichterstattung zufolge hat Peking vermeintlich großes Interesse an „Netto-Null“, was durch die Installation von Solar- und Windenergieanlagen in Rekordhöhe belegt wird. Das Auf und Ab des Verbrauchs fossiler Brennstoffe und die Investitionen in „erneuerbare“ Technologien werden herausgepickt, um zu behaupten, dass die Nutzung von Kohlenwasserstoffen in China abnimmt.
Der Energiesektor in China kümmert sich jedoch wenig um diese Phantasien. Peking hat im Jahr 2024 mit dem Bau von 94,5 Gigawatt (GW) neuer Kohlekraftwerke begonnen und zusätzlich 3,3 GW ausgesetzter Projekte wieder aufgenommen. Dies ist der höchste Stand der Bauarbeiten der letzten 10 Jahre!
Erst im Mai setzte China die weltweit größte Flotte fahrerloser Bergbau-Lkw ein, um den Betrieb zu beschleunigen und die schwierigen Bedingungen des strengen Winters in der Yimin-Kohlemine im Nordosten der Inneren Mongolei zu bewältigen.
Sowohl China als auch Indien investieren enorme Summen in Windturbinen und Solarzellen. Dennoch sollten wir diese eifrigen Aktivitäten nicht für einen Moment mit der eifrigen Ablehnung fossiler Brennstoffe verwechseln, die in einigen europäischen Ländern zu beobachten ist. Die asiatischen Länder verzichten nicht auf fossile Brennstoffe, sondern greifen nach jeder Energiequelle wie ein Hortungsunternehmen vor einer zu erwartenden Krise.
In einer Rede auf der Heartland International Conference im Jahr 2023 nannte ich dies die „Zwillingsstrategie“ – ein cleverer diplomatischer Pas de deux – bei dem Peking und Delhi fotogene „grüne“ Posen für die westliche Presse einnehmen, während sie im Stillen neue Kohlekraftwerke bauen und immer mehr Brennstoff dafür ausgraben und importieren.
Das Ergebnis? Beifall von Klimagipfeln und Megawatt aus Schornsteinen – ein brillanter Balanceakt aus Tugendhaftigkeit und strategischem Realismus. Der Westen nennt es Heuchelei, China und Indien nennen es einen weiteren Tag im Büro.
Klima-Untergangspropheten müssen das Narrativ der asiatischen Komplizenschaft in der zunehmend ausfransenden „grünen“ Agenda verbreiten, um den Mythos einer dekarbonisierenden Welt am Leben zu erhalten, der für die meisten vernünftigen Menschen ungefähr so glaubwürdig geworden ist wie der Osterhase.
Indiens Ziel, den Netto-Nullverbrauch zu erreichen, ist für das ferne Jahr 2070 angesetzt – 100 Jahre nach dem ersten Earth Day, dessen Begehung bis dahin ungefähr so relevant sein wird wie das Werfen von Jungfrauen in Vulkane. Dauerhafter ist das Engagement des Landes für wirtschaftliches Wachstum durch die Nutzung von Kohle, Erdöl und Erdgas – ein Weg, der in Zukunft die höchste Steigerungsrate bei der Energienachfrage aufweisen wird.
Ähnlich verhält es sich in Dutzenden anderer Länder in Asien, Lateinamerika, dem Nahen Osten und Afrika, wo neue Entdeckungen von Energiereserven und der Appetit auf wirtschaftlichen Fortschritt die Öl- und Gasindustrie boomen lassen.
Im Jahr 2024 wurden weltweit etwa 120 Öl- und Gasfunde gemacht, wobei bedeutende Bohrungen in Surinam, Zypern, Libyen und Südafrika erwartet werden. Etwa 85 % dieser Entdeckungen fanden in Offshore-Regionen statt, die größten davon in Kuwait und Namibia.
Rystad Energy prognostiziert, dass die Tiefseebohrungen im Jahr 2026 ein 12-Jahres-Hoch erreichen werden. Der britische Öl- und Gasmulti BP, einst das Aushängeschild der Klimabewegung, gibt seine Pläne zur Reduzierung der Produktion zugunsten von Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko auf. Das norwegische Unternehmen Equinor kündigte Anfang des Jahres an, dass „erneuerbare Energien“ in den Hintergrund treten würden, während die Offshore-Ölfelder des Landes wieder zum Leben erwachen.
Das Klimakommentariat, das bereits atemlos von seinen kreativen Verrenkungen zur Umgestaltung der Realität war, sieht sich nun durch Präsident Trumps Mittelkürzungen verunsichert, die dem klimaindustriellen Komplex den Hahn zugedreht haben.
In der Zwischenzeit bleibt das digitale Schlachtfeld eine Arena für das andauernde Tauziehen zwischen den Realitäten von Wirtschaft und Physik einerseits und der phantasievollen Rhetorik über eine Energiewende andererseits. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe steigt dennoch weiter.
Vijay Jayaraj is a Science and Research Associate at the CO2 Coalition, Fairfax, Virginia. He holds an M.S. in environmental sciences from the University of East Anglia and a postgraduate degree in energy management from Robert Gordon University, both in the U.K., and a bachelor’s in engineering from Anna University, India.
This commentary was first published at BizPac Review June 20, 2025.
Link: https://cornwallalliance.org/decarbonization-myth-frays-as-hydrocarbon-use-grows/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Mir wachsender Menschheit nimmt der Verbrauch von KW natürlich zu, was denn sonst? Das EIKE weiß das schon lange, : Das Schaubild: Die Menschheit hat sich mit Kohle, Öl&Gas vermehrt, Tendenz steigend. Wasser und Nuklear (blau und grün) spielen nur eine kleine Rolle, Wind&Solar so gut wie keine. Der Rest ist Schweigen. Augen auf, dann seht ihrs schon. Blödsichtigkeit ist verboten. Vernunftdenker sind gefragt, Gefühlsdenker halten besser die Klappe. Denkhilfe: Muss ich nochmal das EIKE zitieren? Also gut, für euch, extra dry: Hebammenkunst nach #Sokrates: Wenn der Mensch zu viel *CO2 produziert, dann muss er weniger werden. Denn: Im Jahre 2000 war der globale Energieverbrauch 120.ooo TWh, heute sind das ein Drittel mehr, also 160.ooo TWh. Die Erdbevölkerung ist von damals 6 Milliarden just um ein Drittel auf heute 8 Milliarden angeschwollen. Um 1950 waren es insgesamt noch etwa 30.ooo TWh. 1950 ist das Jahr meiner Gnadengeburt, damals lebten weltweit weniger Menschen als heute allein in China und Indien zusammen, mithin ca. 2,5 Milliarden im Jahre 1950. Noch Fragen? Derweil schwillt die Erdbevölkerung um weitere ein bis zwei Milliarden an. Schöne neue Welt, vollgestopft mit Intellenz. Zum Vergleich: Der Energieverbrauch einer Milliarde Menschen ist 20.000 TWh pro Jahr. Im Jahre 1950 waren das noch 12.000 TWh pro Jahr und Milliarde, s. die Zahlen vom EIKE, https://eike-klima-energie.eu/2023/12/19/cop28-eine-grosse-globale-psycho-party-um-mehr-geld-aus-ein-paar-suendenboecken-herauszuholen/ – dort das Schaubild.Die Bombe tickt weiter: //countrymeters/info/de//. Alternative: Immer mehr Menschen leben in immer tieferer Armut – schöne neue Welt. Der globale Norden macht es richtig mit seinen 1,5-Kind-Frauen, dem globalen Süden zur Nachahmung empfohlen. Letzten Endes ist die Frage: Wie wollen wir/ihr/die leben? Allzu viele in Armut oder weniger halbwegs anständig? Welche Antwort hat der Patient auf der Coach? Wie entscheidet er/sie sich ganz persönlich? Wie gesagt: Der globale Norden hat sich entschieden, nicht aber: „Eines Tages werden Millionen von Menschen die südliche Halbkugel verlassen, um in die nördliche einzudringen. Sicherlich nicht als Freunde. Denn sie werden kommen, um sie zu erobern. Und sie werden sie erobern, indem sie die nördliche Halbkugel mit ihren Kindern bevölkern. Der Leib unserer Frauen wird uns den Sieg bescheren.“ Houari Boumedienne//gutezitate…. /autor: Der algerische Präsident bis 1978. Wir sind ein weltoffenes Land, aber nicht für Eroberer, Invasoren. Es sei denn, wir im Norden spitzen auf den Darwinpreis, verliehen von denen im Süden. Oft gesagt, allgemein bekannt, aber eben nicht allgemein akzeptiert. Wie kann man die Erkenntnis fördern? So fragen wir mit #Sokrates. 800 Millionen Menschen, die auf der Suche nach Arbeit zu Flüchtlingen werden – vor diesem Alptraum-Szenario warnt jetzt Weltbank-Chef Ajay Banga. Ein Inder! Auf der vor kurzem von den Vereinten Nationen und der Bundesregierung organisierten „Hamburg Sustainability .. . https://www.focus.de/politik/ausland/ajay-banga-in-hamburg-800-millionen-weitere-fluechtlinge-weltbank-chef-mit-duesterer-prognose_id_260374970.html
Gut, ihr glaubt nicht mal das, was das EIKE schreibt, wenn es nicht in euer gefühltes Denkschema passt, porca miseria. *Obwohl das CO2 keine Rolle spielt, für gar nichts, aber … . Sage das nur wegen #Sokrates. Das ist nichts anderes als Psychotherapie, übrigens. https://eike-klima-energie.eu/2025/03/10/falscher-anschein-der-energiewende-viele-zahlen-wenig-wahrheiten/. Wer bei EIKE liest mit Verständnis, der hat was begriffen.
Gepostet von Chris Frey | Juli 04, 2025
Der Energiesektor in China kümmert sich jedoch wenig um diese Phantasien. Peking hat im Jahr 2024 mit dem Bau von 94,5 Gigawatt (GW) neuer Kohlekraftwerke begonnen
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In China wurden in nur einem Monat, im Mai 2025 über 92 Gigawatt (GW) neue PV-Leistung fertiggestellt.
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Neue Kohlekraftwerke in China, über die Jahre.
2019 nur 50GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
2020 nur 42GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
2021 nur 27GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
2022 nur 30GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
2023 nur 50GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
2024 nur 35GW neue fertiggestellte Kohlekraftwerksleistung in China.
Da muss man noch die Stilllegungen abziehen, um auf den Nettoausbau zu kommen.
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Auch in China ist Kohlestrom an Strommix extrem zurückgegangen.
China hatte mal 2007 noch 81% Kohlestrom und 2024 nur noch 58%.
Die alles entscheidende Frage aber ist doch, warum China in PV investiert. Aufgrund rein praktischer Überlegungen oder aus Ideologie-Gründen. Ich bin überzeugt, es sind praktische Überlegungen. Von Ideologie hat Chine vorerst, Dank der schrecklichen Erfahrungen der kommunistischen Ära unter Mao, erst mal wieder die Schnauze voll.
65 % nicht PV-Energie ist für ein stabiles Netz doch ein sehr guter Wert. Kohle muß gekauft werden. PV zahlen wir. Nicht umsonst ist der IQ in China mit einer der höchsten weltweit.
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Der Verbrauch von Kohlenwasserstoffen nimmt noch zu, aber extrem langsam.
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Bei der Erdölförderung gab es von 2018 bis 2023 einen Anstieg um ca. +0,4% in 5 Jahren.
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Bei der Gasförderung gab es von 2018 bis 2023 einen Anstieg um ca. +5,5% in 5 Jahren.
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Bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren gab es von 2018 bis 2023 einen Anstieg um ca. +35% in 5 Jahren.
Es wird noch viel mehr werden.
Wir werden über die Emissionen in China auch noch belogen. China verbrennt mehr Kohle als die übrige Welt zusammen, 5 von ~9Gt. Die Frage ist dann halt, wie viel CO2 bei der Verbrennung von Kohle entsteht. Man würde annehmen rund 2,5t CO2 pro Tonne Kohle.
Für China scheint das irgendwie nicht zu gelten. Da sollen den 5Gt Kohle lediglich 8Gt an CO2 gegenüber stehen. Da andere Quellen (Öl, Gas, Beton..) nochmal ~5Gt CO2 emittieren, ist das auch notwendig um Gesamtemissionen von ohnehin astronomischen 13Gt zu argumentieren.
Fragt man die KI wie sich diese Rechnung ausgehen soll, scheitert sie, bzw. schwindelt. Dann werden aus den 5Gt Kohle kurzerhand einfach 3Gt. Darauf angesprochen meint sie ein großer Teil der Kohle würde aber nicht verbrannt, etwa im Sinne von verkokst. Fragt man nach ob das denn viel Unterschied bei der CO2 Emission macht, gibt sie ein „nein“ zu..
Um die Zahlen zu schönen wird noch ein weiterer Trick angewandt, nämlich „Landnutzung“. Weltweit trägt die Landnutzung 4-5Gt zu den anthropogenen CO2 Emissionen bei, nicht aber in China. Dort sei die Landnutzung eine große CO2 Senke, mit stark abweichenden Zahlen je nach Quelle.
Wahrscheinlicher ist, dass die Emissionen nun schon bei 16-18Gt liegen. Das führt dann allerdings sämtliche „net zero“ Pläne ad absurdum, weil die Einsparungen im Westen nicht nur kompensiert, sondern weit überkompensiert werden, im Sinne von kommunizierenden Gefäßen. Nachhaltig daran ist nur die Machtverschiebung hin zum Reich der Mitte..
Ich denke was der Author vergisst, China kann seine Dekarbonisierung am Ende mit Kernenergie realisieren, weil es durch standardisierte Reaktorbauten, günstige Finanzierung und koordinierte Planung, niedrige Kosten und schnelle Bauzeiten erreicht.
Warum sollte China das denn tun, die hängen dem Klimatismus nicht an, China nutzt den Klimatismus des Westens für den Gewinn eigener Macht und Stärke, der Westen schwächt sich selbst und damit das Demokratiemodell an sich, oder?
Aus Wettbewerbsgründen, sollte es irgendwann einen weltweiten CO2-Handel geben. Aber auch aus, weil sie alle Technologien nutzen. China ist einfach vorbereitet und wird einen günstigen Mix anstreben.
Täuschen Sie sich nicht, China agiert wieder in alter Tradition, machtkummulierend, China denkt strategiemisch, Europa hat nicht einmal eine Strategie, d.h. China geht nur da in den Wettbewerb wo es Chance auf Sieg hat (Stärken stärken), Europa bezieht vorzugsweise hoffnungslose Positionen (Stärken zerstörend), ist Ihnen sicherlich zu optimistisch gedacht, oder?
Ich verstehe nicht ganz wo sie den Widerspruch sehen. China setzt auf eine kluge und strategisch angelegte Dekarbonisierungsstrategie, die auf CO₂-Intensität statt absoluten Emissionsmengen basiert. Dank kostengünstiger Kernkraftwerke kann es seine Stromversorgung stabilisieren und die Abhängigkeit von Kohle schrittweise reduzieren. Im Gegensatz dazu verfolgt Deutschland ein strikt mengenbasiertes Klimaziel, unabhängig vom wirtschaftlichen Kontext. Was man jeden Tag in den Zeitungen gut verfolgen kann. Man könnte von China lernen, aber das haben wir anscheinend verlernt.
Und in Deutschland sind die Gasspeicher derzeit nur halbvoll, so leer wie 2021 nicht mehr. Wir steuern auf eine Gasmagellage im Winter zu, wenn da nicht noch LNG, etc. kommt. Gas ist derzeit auch teuer. Und die Bundesregierung setzt auf Gaskraftwerke zur Energiewende!
Was zählt, sind die harten Fakten, und die sind eindeutig:
„Der Verbrauch fossiler Brennstoffe steigt dennoch weiter.“
Dass es auch im asiatischen Raum einige wenige Bösewichte
und deren Wassserträger gibt, ist klar.
Auch deren Märchen-Erzähler verbreiten den groben Unfug weiter:
„Der populären Berichterstattung zufolge hat Peking vermeintlich
großes Interesse an „Netto-Null“, was durch die Installation
von Solar- und Windenergieanlagen in Rekordhöhe belegt wird.“