Francis Menton, MANHATTAN CONTRARIAN
Wir befinden uns nun in den letzten Stunden der Biden- Regierung. Heute sind die Bidenauten vier volle Jahre im Amt. Und wie wir alle wissen, war ihre oberste Priorität vom Tag ihres Amtsantritts an die Bewältigung der von ihnen so genannten „Klimakrise“ (oder manchmal auch der „tiefgreifenden Klimakrise“). Nachdem er im Wahlkampf großspurig versprochen hatte, die Krise anzugehen und zu lösen, erließ der neue Präsident Biden in den ersten Tagen seiner Amtszeit mehrere Durchführungsverordnungen zu diesem Thema, vor allem diese vom 27. Januar 2021. Er versprach einen „regierungsweiten“ Ansatz, bei dem jedes Ministerium und jede Behörde ausdrücklich damit beauftragt wurde, die Bewältigung der Klimakrise zu einem zentralen Bestandteil ihrer Aufgaben zu machen. In den folgenden Jahren schlug Biden Gesetze vor, die Hunderte von Milliarden Dollar an Subventionen und Steuervergünstigungen für so genannte „erneuerbare Energien“ enthielten, und brachte sie durch den Kongress, da sie angeblich die Lösung für die Klimakrise darstellen, indem sie kohlenstoffhaltige fossile Brennstoffe durch saubere und umweltfreundliche Wind- und Sonnenenergie ersetzen.
Zur Erinnerung an die Höhe der Versprechen, die gemacht wurden, schauen Sie sich die Präambel dieser Durchführungsverordnung [Executive Order; EO] vom Januar 2021 an, die den Titel „Executive Order on Tackling the Climate Crisis at Home and Abroad“ trägt [etwa: Durchführungsverordnung zur Bewältigung der Klimakrise im In- und Ausland]:
Die Vereinigten Staaten und die Welt stehen vor einer tiefgreifenden Klimakrise. Der Zeitpunkt ist denkbar knapp, um im In- und Ausland Maßnahmen zu ergreifen, um die katastrophalsten Auswirkungen dieser Krise zu vermeiden und die Chancen zu nutzen, die sich aus der Bekämpfung des Klimawandels ergeben. Innerstaatliche Maßnahmen müssen Hand in Hand mit der internationalen Führungsrolle der Vereinigten Staaten gehen, die darauf abzielt, die globalen Maßnahmen deutlich zu verbessern. Gemeinsam müssen wir auf die Wissenschaft hören und die Zeit nutzen.
Da Biden nun aus dem Amt scheidet, ist dies ein geeigneter Zeitpunkt, um einen Blick darauf zu werfen, welche „Fortschritte“ im Hinblick auf die versprochenen Emissionsreduzierungen gemacht worden sind. Die Antwort ist, dass diese so winzig sind, dass sie kaum wahrnehmbar sind.
Im Großen und Ganzen sind die erzielten Emissionssenkungen hauptsächlich auf die Substitution von Kohle durch Erdgas bei der Stromerzeugung zurückzuführen. Diese Substitution wäre wahrscheinlich durch natürliche Marktprozesse erfolgt, ohne die staatlichen Subventionen und Zuwendungen für Wind- und Solarenergie.
Um uns bei unserer Überprüfung zu helfen, veröffentlicht die Federal Energy Information Administration (EIA) monatliche Daten zur Energieerzeugung und zum Energieverbrauch in den USA. Diese Daten wurden bis September 2024 aktualisiert. Die EIA-Daten zur „Primärenergie“ findet man hier, die Daten zur Stromerzeugung und zum Stromverbrauch hier.
Primär-Energie
Der Begriff „Primärenergie“ bezieht sich auf die gesamte Energie, die in der Wirtschaft in allen Sektoren verbraucht wird – nicht nur Strom, sondern auch Transport (Autos, Lastwagen, Züge, Flugzeuge), Industrie, Landwirtschaft, Gebäude und alles andere. Mit anderen Worten, es handelt sich um ein vollständiges Bild.
In Tabelle 1.1 unter dem Link Primärenergie finden Sie eine Übersicht über dieselbe. Hier finden wir, dass die USA im Jahr 2020 – dem letzten Jahr der vorherigen Trump- Regierung – insgesamt 88.872 Quadrillionen Btu an Primärenergie verbraucht haben, davon 73.169 QBtu aus fossilen Brennstoffen, 8.251 QBtu aus Kernkraft und 7.290 QBtu aus „erneuerbaren Energien“. (Man beachte, dass die Kategorie „erneuerbare Energien“ nicht nur Wind- und Solarenergie umfasst, sondern auch Dinge wie Biomasse und Geothermie). Bei einer einfachen Aufteilung würde das bedeuten, dass 82,3 % aus fossilen Brennstoffen, 9,3 % aus Kernenergie und 8,3 % aus erneuerbaren Energien stammen.
Die Daten für das letzte volle Jahr stammen aus dem Jahr 2023. Der gesamte Verbrauch an Primärenergie betrug 93.691 QBtu, von denen 77.271 QBtu aus fossilen Brennstoffen, 8.099 QBtu aus Kernenergie und 8.256 aus erneuerbaren Energien stammten. Die Prozentsätze sind also 82,5 % aus fossilen Brennstoffen, 8,6 % aus Kernenergie und 8,8 % aus erneuerbaren Energien. (Aufgrund von Rundungen können sich die Prozentsätze nicht genau auf 100 % aufaddieren). Der prozentuale Anteil der fossilen Brennstoffe ist gegenüber 2020 sogar leicht gestiegen.
Für das Jahr 2024 sind nur neun Monate an Daten verfügbar, aber diese zeigen kaum Veränderungen der relativen Anteile: 70.345 QBtu gesamter Primärenergieverbrauch, davon 57.662 QBtu aus fossilen Brennstoffen, 6.168 QBtu aus Kernenergie und 6.478 QBtu aus erneuerbaren Energien. Somit stammen 82,0 % aus fossilen Brennstoffen, 8,8 % aus der Kernenergie und 9,2 % aus erneuerbaren Energiequellen.
Hätten Sie jemals gedacht, dass sich diese Zahlen angesichts des endlosen Hypes um die Klimakrise und der Hunderte von Milliarden Dollar an Bundesgeldern, die in die Erzwingung einer „Energiewende“ fließen, so geringfügig verändern würden?
Stromerzeugung
Die Daten zur Stromerzeugung nach Quellen finden Sie in Tabelle 7.2a unter dem oben genannten Link zu den Stromdaten. Diesmal sind die Daten nicht so hilfreich gruppiert wie in der letzten Tabelle, so dass einige Ergänzungen notwendig sind, um nützliche Kategorien für unsere Zwecke zu erhalten. Fossile Brennstoffe werden in Kohle, Öl, Erdgas und „andere fossile Brennstoffe“ unterteilt. „Erneuerbare Energien„ umfassen nicht nur Solar- und Windenergie, sondern auch Wasserkraft sowie Holz, Abfall und Geothermie“ (WWG), wobei es sich um größere Kategorien handelt, als man vielleicht denkt.
Für das Jahr 2020 beläuft sich die Gesamterzeugung auf 4.009 Terawattstunden, wovon 2.429 TWh auf die fossilen Brennstoffe, 790 TWh auf die Kernenergie und die restlichen 790 TWh auf die erneuerbaren Energien entfallen. Von den erneuerbaren Energien entfallen 338 TWh auf Windkraft, 89 TWh auf Solarenergie, 280 TWh auf Wasserkraft (abzüglich einiger Verluste bei der Pumpspeicherung) und 70 TWh auf die übrigen erneuerbaren Energien der WWG. Die prozentualen Anteile sind also 60,6 % fossile Brennstoffe, 19,7 % Kernkraft, 7,0 % Wasserkraft, 1,7 % WWG, 8,4 % Windkraft und 2,2 % Sonnenenergie.
Im Jahr 2023 beträgt die Gesamterzeugung 4.183 TWh, wovon 2509 TWh auf fossile Brennstoffe, 774 TWh auf Kernenergie, 239 TWh auf Wasserkraft, 64 TWh auf Windenergie, 166 TWh auf Solarenergie und 421 TWh auf Windkraft entfallen. Die Prozentsätze lauten also 60,0 % fossile Brennstoffe, 18,5 % Kernkraft, 5,7 % Wasserkraft, 10,0 % Windkraft, 4,0 % Solarenergie und 1,5 % Windenergie.
Noch einmal: Hätten Sie gedacht, dass sich die Nadel so unbedeutend bewegen könnte? Mit all den enormen Subventionen und Investitionen, die in Wind- und Solarenergie geflossen sind, ist ihr Anteil am Energiemix innerhalb von drei Jahren von 10,6 % auf 14 % gestiegen, während der Anteil der fossilen Brennstoffe von 60,6 % auf 60,0 % gesunken ist, also um weniger als 1 %.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 wurden 59,5 % des Stroms mit fossilen Brennstoffen erzeugt, 10,1 % mit Windkraft und 5,2 % mit Solarenergie. Trotz der Milliarden und Abermilliarden an Subventionen durch den Steuerzahler schleichen sie sich fast unmerklich nach oben.
Emissionen
Und hat all das Geld, das in den Ausbau von Wind- und Solaranlagen gesteckt wurde, irgendeinen spürbaren Einfluss auf die Kohlenstoffemissionen? Die beiden oben verlinkten EIA-Seiten enthalten keine Informationen über Emissionen, aber hier ist eine weitere Seite mit einigen nützlichen Informationen zu diesem Thema mit dem Titel „U.S. Energy-Related Carbon Dioxide Emissions, 2023“. Auszug:
Die CO₂-Emissionen des Stromsektors gingen 2023 um 7 % (115 MMmt) zurück und machten damit 85 % der im Laufe des Jahres beobachteten energiebezogenen CO₂-Nettoemissionsreduktionen aus. Diese Verringerung ist sowohl auf einen leichten Rückgang der Stromnachfrage zurückzuführen, die 2023 um etwa 1 % sank, als auch auf einen erheblichen Rückgang der Stromerzeugung aus Kohle, der durch die Verringerung der Kohlekraftwerks-Kapazität infolge des Wettbewerbs mit anderen Erzeugungsquellen verursacht wurde. Die Stromerzeugung aus Kohle ging im Jahr 2023 um 19 % oder 155 Terawattstunden (TWh) zurück. Der größte Teil dieser Erzeugung wurde durch Erdgas ersetzt, das um 7 % (113 TWh) zugenommen hat, und durch Solarenergie, die um 14 % (21 TWh) gestiegen ist. Da die Kohleverstromung bei der Verbrennung mehr CO₂ pro Kilowattstunde ausstößt als die Verbrennung von Erdgas, führt der Ersatz der Kohleverstromung durch Erdgas insgesamt zu einer Verringerung der CO₂-Emissionen.
[Hervorhebungen im Original]
So wurde der weitaus größte Teil der stillgelegten Kohlekraftwerke durch Erdgas und ein kleiner Teil durch Solarenergie ersetzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Biden-Regierung in vier Jahren so gut wie keine Fortschritte bei der Verringerung der „Emissionen“ gemacht hat, abgesehen von einem kleinen Teil, der durch die Substitution von Kohle durch Erdgas bei der Stromerzeugung erzielt wurde. Diese Substitution erfolgte durch Marktkräfte (d. h. niedrige Erdgaspreise) und war nicht einmal Gegenstand der umfangreichen Subventionen, die von der Regierung für die Energiewende bereitgestellt wurden. Obwohl die erneuerbaren Energieträger bei der Stromerzeugung einige kleine Fortschritte machten, war der Anstieg ihres Anteils an der Primärenergieerzeugung in den vier Biden-Jahren kaum spürbar (weniger als 1 %).
Der Versuch, unser Energiesystem auf Befehl zentraler Planer umzustellen, war eine der größten Verschwendungen von Steuergeldern, die je von der Regierung begangen wurden. Sie kann nicht früh genug beendet werden.
[Hervorhebung vom Übersetzer]
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
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