Anthony Watts

Die derzeit um Los Angeles wüten tragischen Waldbrände haben den vorhersehbaren Chor, neu entfacht der den Klimawandel für Naturkatastrophen verantwortlich macht. Wie Artikel von Medien wie Axios, Newsweek und BBC zeigen, gibt es eine zunehmende Tendenz, jedes Feuer, jede Überschwemmung und jeden Sturm mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen. Ein genauerer Blick auf die Geschichte, die Meteorologie und die Landbewirtschaftung zeigt jedoch, dass diese Behauptungen von wenig informierten Journalisten oft zu stark vereinfacht werden und unmittelbarere, handhabbare Ursachen außer Acht lassen.

Es ist wichtig, die Schlagzeilen von der Wissenschaft zu trennen, um diese Waldbrände in ihrem richtigen Kontext zu verstehen. Die aktuellen Brände sind, wie viele vor ihnen, größtenteils auf gut dokumentierte Wetterphänomene, historische Landnutzungsmuster und menschliche Entscheidungen zurückzuführen – und nicht auf eine nebulöse, allumfassende Erzählung von „Klimafaktoren“.

Wald- und Buschbrände: Ein Teil der kalifornischen Historie

Die Beziehung Kaliforniens zu Bränden ist älter als die industrielle Revolution und sicherlich auch als die moderne Klimadiskussion. Historische Aufzeichnungen und Studien zeigen immer wieder, dass große Waldbrände seit Jahrtausenden ein natürlicher Bestandteil des Ökosystems des Bundesstaates sind. Nach Angaben des U.S. Geological Survey ist die Häufigkeit großer Waldbrände in Südkalifornien im letzten Jahrhundert relativ konstant geblieben, wobei die menschliche Besiedlung und Landbewirtschaftung eine weitaus größere Rolle spielen als die globalen Temperaturtrends (Quelle).

Eine bis ins Jahr 1878 zurückreichende Karte der Waldbrände zeigt, dass diese in Kalifornien endemisch sind:

In dem Newsweek-Artikel wird darauf hingewiesen, dass Brände wie das Palisades-Feuer von den Medien oft dem „Klimawandel“ zugeschrieben werden, dass aber menschliche Aktivitäten wie Brandstiftung, versehentliches Entzünden oder schlechte Landbewirtschaftung diese Ereignisse häufiger auslösen. Das kontrollierte Abbrennen, das von den amerikanischen Ureinwohnern Jahrhunderte lang praktiziert worden war, wurde mit dem Beginn der europäischen Besiedlung aufgegeben. Dies führte dazu, dass sich eine dichte, feueranfällige Vegetation bildete. Tatsächlich ist ein Großteil des heutigen Waldbrandproblems in den USA auf diese überwucherten Landschaften zurückzuführen und nicht auf die schrittweise Veränderung der globalen Temperaturen. Eine vom U.S. Forest Service veröffentlichte Studie unterstreicht beispielsweise die bedeutende Rolle von Waldbränden in der natürlichen Ökologie Kaliforniens, wobei die Intervalle, in denen Brände wiederkehren, je nach Ökosystem zwischen Jahrzehnten und Jahrhunderten liegen.

Santa Ana-Winde: Wetter, nicht Klima

Ein entscheidender Faktor bei den Waldbränden in Los Angeles sind die berüchtigten Santa-Ana-Winde,


die weder neu sind noch mit dem Klimawandel zusammenhängen. Diese trockenen, böigen Winde sind ein wiederkehrendes Wetterphänomen, das durch Hochdrucksysteme über dem Great Basin verursacht wird, die heiße, trockene Luft über die Bergpässe Südkaliforniens drücken. Seit es Aufzeichnungen gibt, sind sie eine gut dokumentierte Ursache für Waldbrände. In dem Artikel von Sky News wird die Rolle dieser Winde bei der raschen Ausbreitung der Flammen eingeräumt, dann aber auf den Klimawandel verwiesen, ohne eine konkrete wissenschaftliche Verbindung herzustellen.

Zur Klarstellung: Die Santa-Ana-Winde sind ein kurzfristiges Wetterereignis, kein langfristiger Klimatrend. Die Verwechslung von Wetter und Klima, wie sie in den Medien immer wieder vorkommt, stellt die Wissenschaft falsch dar. Das Klima bezieht sich auf Muster, die über Jahrzehnte oder Jahrhunderte beobachtet werden, während sich das Wetter mit den unmittelbaren atmosphärischen Bedingungen befasst. Das Ignorieren dieser Unterscheidung schürt Alarmismus auf Kosten eines differenzierten Verständnisses.

Land-Management und wachsende Großstädte

Ein weiteres übersehenes Problem ist die Landbewirtschaftung. Jahrzehnte lange Maßnahmen eines falschen Naturschutzes haben dazu geführt, dass sich trockenes Gestrüpp, abgestorbene Bäume und dichte Vegetation ansammeln konnten, was die perfekten Bedingungen für katastrophale Brände geschaffen hat. Der Palisades-Brand beispielsweise wurde laut Berichten, die von Newsweek zitiert werden, durch dichte Vegetation angefacht, die sich über Jahre hinweg angesammelt hatte.

Die Ausbreitung der Städte in brandgefährdete Gebiete – die Schnittstelle zwischen Wildnis und Stadt – verschärft das Problem zusätzlich. In Kalifornien ist eine erhebliche Zunahme von Wohnsiedlungen zu verzeichnen, die in Gebiete vordringen, die in der Vergangenheit anfällig für Brände waren. In einem Bericht des California Department of Forestry and Fire Protection (Cal Fire) wird hervorgehoben, dass schlechte Planung und ein Mangel an schützendem Raum um Gebäude herum wesentlich zur Zerstörung durch Waldbrände beitragen (Quelle).

Kontrolliertes Abbrennen und Vegetationsmanagement werden bei weitem nicht kostengünstig und effektiv genutzt. Sogar der BBC-Artikel räumt ein, dass schlechte Landbewirtschaftung eine wichtige Rolle spielt, obwohl dieser Punkt beschönigt wird, um sich auf die Darstellung des Klimawandels zu konzentrieren.

Medienhype und das Bild vom Klimawandel

Es ist allzu üblich geworden, dass die Medien Naturkatastrophen als Beweis für eine bevorstehende Klima-Apokalypse darstellen. Die Artikel von Axios, Newsweek und Sky News sind Paradebeispiele für diesen Trend. Zwar werden Wetter- und Landnutzungsfaktoren am Rande erwähnt, doch kehrt der Fokus unweigerlich zu vagen, unbelegten Behauptungen über „Klimafaktoren“ zurück.

Das Problem bei diesem Ansatz ist, dass er die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger gleichermaßen in die Irre führt. Wenn wir für Waldbrände in erster Linie den Klimawandel verantwortlich machen, laufen wir Gefahr, die unmittelbareren, lösbaren Probleme zu ignorieren. Die Fixierung der Medien auf den Klimawandel als universellen Sündenbock führt dazu, dass kritische Faktoren wie Landmanagement, Stadtplanung und Brandverhütung viel zu wenig beachtet werden.

Die Gefahr fehlgeleiteter Politik

Waldbrände auf den Klimawandel zu schieben, sorgt für dramatische Schlagzeilen, lenkt aber von praktischen Lösungen ab. Kaliforniens zunehmendes Vertrauen in erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge mag zwar dazu beitragen, die Emissionen im Laufe der Zeit zu senken, aber sie tragen wenig dazu bei, die Waldbrandgefahr in Kalifornien zu verringern. Schlimmer noch: Durch diese Maßnahmen werden oft Ressourcen von dringenden Problemen wie Brandverhütung und Verbesserung der Infrastruktur abgezogen.

In einem Bericht der Little-Hoover-Kommission wird die dringende Notwendigkeit einer besseren Waldbewirtschaftung betont, einschließlich der Durchforstung dichter Wälder und der Durchführung gezielter Waldbrände. Diese Lösungen werden jedoch häufig zugunsten von Maßnahmen ignoriert, die zwar politisch gut klingen, aber die Ursachen für die Verwüstung durch Waldbrände nicht angehen.

Schlussfolgerung: Fakten statt Furcht erforderlich!

Die Waldbrände in Kalifornien sind tragisch, aber keineswegs beispiellos. Historische Aufzeichnungen über Brände, die Rolle der Santa-Ana-Winde und die Auswirkungen schlechter Landbewirtschaftung zeigen ein viel komplexeres Bild, als es der Bezug auf Klimawandel vermuten lässt. Wie in den Artikeln von Sky News und Newsweek versehentlich hervorgehoben wird, gibt es viele unmittelbare Ursachen für Waldbrände, die unsere Aufmerksamkeit erfordern – Ursachen, die wenig oder gar nichts mit den globalen Klimatrends zu tun haben.

Die Eile, jedes Feuer dem Klimawandel zuzuschreiben, vereinfacht das Problem zu sehr und lenkt von praktikablen Lösungen ab. Die Verbesserung der Waldbewirtschaftung, die Durchsetzung von Schutzabständen und die Eindämmung der Ausbreitung von Städten in brandgefährdete Gebiete sind Schritte, die wir heute unternehmen könnten.

Es ist wichtig, zwischen Hype und Realität zu unterscheiden. Diese Brände sind kein Beweis für eine Klimakrise, sondern eine Erinnerung daran, wie wichtig eine umsichtige Landbewirtschaftung und Katastrophenvorsorge sind. Wir sollten uns auf Lösungen konzentrieren, die auf Wissenschaft, Geschichte und Praxis beruhen – und nicht auf Angst.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/01/08/why-california-wildfires-are-not-climate-driven-a-historical-and-meteorological-perspective/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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