Bill Ponton, Princeton Venture Advisory (Sept ’24)

Wir führen die Langlebigkeit der kommunistischen Staaten im 20. Jahrhundert oft auf die von diesen Regimen praktizierte Unterdrückung zurück. Das ist unbestreitbar richtig, aber wir unterschätzen die Tatsache, dass viele Menschen, die unter diesen repressiven Regimen lebten, einen Sinn darin sahen, Teil dieser sozialistischen Experimente zu sein. Die bloße Behauptung, dass diese Menschen einer Gehirnwäsche unterzogen wurden, lässt zu leicht außer Acht, warum Menschen das Bedürfnis haben könnten, Teil von etwas zu sein, das größer ist als sie selbst. Darryl Cooper versucht in seiner jüngsten Podcast-Serie „Martyr Made“, die Denkweise derjenigen zu erklären, die einer sozialistischen Ideologie anhängen.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts verdrängte die Leidenschaft für die Umwelt einen Großteil des sozialistischen Eifers früherer Zeiten. Die Vergiftung der Umwelt war das übergreifende Thema der Umweltbewegung, aber die Ziele, die zur Verteufelung ausgewählt wurden, änderten sich im Laufe der Jahre. Die Liste der Ziele umfasst DDT, Asbest, Kernkraft, FCKW, sauren Regen und mehr. Rückblickend betrachtet hat der Kampf gegen diese Dinge die Suche der Mitglieder der Bewegung nach einem Selbstverständnis vielleicht nicht ganz so befriedigt, wie es der Sozialismus für eine frühere Generation getan hatte. Die Bewegung sehnte sich nach einer existenziellen Umweltbedrohung, die ihrem Kampf mehr Leidenschaft und Bedeutung verleihen würde. Es gab jedoch bereits eine existenzielle Bedrohung der Menschheit durch die globale Vernichtung aufgrund eines Atomkriegs. Es würde der Umweltbewegung schwer fallen, eine existenzielle Bedrohung zu finden, die den nuklearen Weltuntergang übertrifft, aber mit der Einführung der Klimakatastrophe waren sie auf dem besten Weg zum Erfolg.

Ab den 1970er Jahren entstanden zwei konkurrierende Versionen des Klima-Katastrophismus‘. Die eine war die vom Menschen verursachte globale Erwärmung und die andere die vom Menschen verursachte globale Abkühlung. Nach diesen Theorien sollte die Welt entweder durch Feuer oder durch Eis vernichtet werden. Für die Umweltbewegung war es wichtig, den menschengemachten Charakter der Bedrohung zu betonen. Wäre sie nicht vom Menschen verursacht worden, hätte sie nicht zu ihrer bevorzugten Darstellung gepasst, dass der Mensch böse ist und die Umwelt durch seine gierigen kapitalistischen Unternehmungen vergiftet. Sie waren nicht daran interessiert, an der Spitze einer Bewegung zu stehen, die Angst vor dem Ende des Holozäns und dem Beginn einer Eiszeit verbreiten würde, wenn es sich nur um ein natürliches Ereignis handeln würde.

Sowohl die Theorie der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung als auch die Theorie der vom Menschen verursachten globalen Abkühlung waren in dieser frühen Phase bei den Umweltschützern sehr beliebt. Aktivisten, die sich als Wissenschaftler ausgaben, machten sich an die Arbeit, ihre Lieblingsängste mit Computermodellen zu rechtfertigen, die das von ihnen bevorzugte Ergebnis simulierten. Mitte der 1980er Jahre wurde die Theorie der vom Menschen verursachten globalen Abkühlung zugunsten der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung von den recht denkenden Menschen innerhalb der Umweltbewegung verworfen. In den 1990er Jahren wurde die anthropogene globale Erwärmung in einem Schritt, den sowohl George Orwell als auch Karl Popper amüsant gefunden hätten, in Klimawandel umgetauft, ein zweideutiger Begriff, der keinen Hinweis darauf gab, in welche Richtung sich das Klima verändern würde.

Heute hat der Klima-Katastrophismus in allen westlichen Institutionen seine Anhänger. Die Liste der institutionellen Einrichtungen, die sie beeinflussen oder kontrollieren, ist lang. Sie haben ein Programm zur Dekarbonisierung der industriellen Welt in Angriff genommen, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden. Sie leugnen gegenüber anderen und sich selbst, dass ihr Programm angesichts der überwältigenden Beweise für das Gegenteil irgendwelche schädlichen Nebenwirkungen auf die Wirtschaft haben wird. Sie zeigen die gleiche Inbrunst, die eine frühere Generation von Sozialisten und Kommunisten im 20. Jahrhundert an den Tag legte. Man sollte nicht die sozialen Experimente vergessen, die diese frühere Gruppe wahrer Gläubiger auf globaler Ebene durchführte, und das Elend, das sie Millionen von Menschen brachte.

Wann hört die Phantasterei bei ihnen auf? Gar nicht. Sie leiten den Sinn ihres Lebens aus diesem Unterfangen ab. Sie werden versuchen, immer kompliziertere Netto-Null-Projekte zu verwirklichen, in der Hoffnung, dass eines davon funktionieren wird. Das wird es nicht. Ihre Rechthaberei und moralische Überlegenheit wird unerträglich werden, und wie eine frühere Generation von Sozialisten und Kommunisten werden sie Elend hinterlassen.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/09/15/a-short-political-history-of-climate-change/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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