Die Verantwortlichen in Kalifornien wissen, dass steigende Preise ein großes Problem darstellen. Der Bundesstaat erwägt nun, die Stromtarife an das persönliche Einkommen zu koppeln, so dass die Reichen mehr und die einkommensschwachen Bürger weniger zahlen müssen. Das teure Kalifornien ist ein Beispiel für eine schlechte Energiepolitik.
In Kalifornien schießen die Energiepreise in die Höhe. Die Strom-, Benzin- und Erdgaspreise in Kalifornien gehören zu den höchsten des Landes, Tendenz steigend. Die Hauptursache für die hohen und eskalierenden kalifornischen Energiepreise ist die grüne Energiepolitik.
Strom
Die Strompreise in Kalifornien sind in den letzten 15 Jahren um 98,2 Prozent gestiegen, der höchste Anstieg im ganzen Land. Kein anderer US-Bundesstaat kommt an diese Preissteigerungen heran. Die durchschnittlichen Strompreise in den USA stiegen im gleichen Zeitraum um 30,6 Prozent. Die Strompreise in Kalifornien sind auf den zweithöchsten Stand der Nation gestiegen und werden nur in Hawaii noch übertroffen. Im Gegensatz dazu sind die Preise in Texas seit 2008 sogar gesunken, weil man sich auf den Wettbewerb im Einzelhandel konzentriert hat und die Erdgaspreise stark gesunken sind, was den Zubau von Wind- und Solarenergie mehr als ausgeglichen hat. [1]
Kalifornien ist das Epizentrum der grünen Energie in den Vereinigten Staaten. Der Bundesstaat führte 2002 den ersten Standard für erneuerbare Energien ein und schrieb vor, dass bis 2017 20 Prozent des Stromes aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Gouverneur Arnold Schwarzenegger führte eine Vorgabe von 33 Prozent erneuerbarer Energien bis 2020 ein. Im Jahr 2018 unterzeichnete Gouverneur Jerry Brown einen Erlass, der bis 2045 einen Anteil von 100 Prozent kohlenstofffreier Elektrizität vorschreibt.
Die Umstellung von herkömmlichen Kraftwerken auf erneuerbare Energien hat in Kalifornien seit 20 Jahren höchste Priorität. Anfang 2023 verfügte das kalifornische Stromnetz über mehr als 6 Gigawatt (GW) Windkraft, 17,5 GW Solarenergie im industriellen Maßstab und 14 GW Solarstrom auf Hausdächern.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat der Staat 11 Kohlekraftwerke stillgelegt und drei weitere Kohlekraftwerke auf die Verbrennung von Biomasse umgestellt. Das Kernkraftwerk San Onofre wurde 2013 geschlossen, und das Kraftwerk Diablo Canyon, das letzte Kernkraftwerk des Bundesstaates, steht vor der Schließung.
Im Jahr 2022 lieferte Erdgas 42 Prozent der kalifornischen Stromerzeugung, andere Quellen waren: Solarenergie (27 %), Kernkraft (8 %), Wasserkraft (8 %), Windkraft (7 %), Geothermie (6 %) und Biomasse (2 %). Der Staat importiert etwa ein Fünftel seines Stromes aus den umliegenden Staaten.
Solar- und Windkraftanlagen sind teurer als herkömmliche Kohle-, Gas- und Kernkraftanlagen. Wind- und Solarkraftwerke beanspruchen viel Land, sind in den Wintermonaten schlecht zu betreiben und haben eine stark schwankende Leistung.
Vaclav Smil weist in seinem Buch „Power Density“ darauf hin, dass Wind- und Solarsysteme etwa 100 Mal mehr Landfläche benötigen als herkömmliche Generatoren, um die gleiche Strommenge zu erzeugen. Anlagen für erneuerbare Energien befinden sich in der Regel auch weit entfernt von den Ballungszentren, was einen teuren Ausbau der Übertragungsnetze erfordert. Die Grundstücks- und Übertragungskosten treiben den Preis für Strom aus diesen Anlagen in die Höhe.
Die größten Auswirkungen auf die Kosten hat die Unbeständigkeit der Wind- und Solarstromerzeugung. An bewölkten Tagen und Nächten fällt die Solarleistung aus, und an windstillen Tagen stehen die Windturbinen still. Die Solarleistung im Winter sinkt auf etwa die Hälfte der im Sommer verfügbaren Leistung. Etwa 90 Prozent der herkömmlichen Kohle- oder Erdgasgeneratoren müssen als Reserve für die intermittierenden Wind- und Solarsysteme aufrechterhalten werden, was die Strompreise noch weiter in die Höhe treibt.
Batterien
Kalifornien ist in den USA führend beim Einsatz von Batterien im Netzbereich. Der Plan sieht vor, Strom in Batterien zu speichern, wenn die Wind- und Solarstromerzeugung hoch ist, und den gespeicherten Strom dann wieder ins Netz einzuspeisen, wenn die Wind- und Solarstromerzeugung niedrig ist. Wind- und Solarenergie plus Batteriesysteme werden als kohlenstoffarme Alternative zu Kohle- und Gaskraftwerken eingesetzt.
Allerdings vervielfachen sich durch den Einsatz von Batterien im Netzmaßstab als Backup für erneuerbare Erzeuger die Stromkosten. Solarsysteme im industriellen Maßstab kosten etwa 1 Million Dollar pro Megawatt (MW) Nennleistung. Netzgebundene Batterien mit einer Entladedauer von vier Stunden kosten etwa 1,5 Millionen Dollar pro Megawatt Leistung. Diese Batterien können die Solarenergie nur etwa vier Stunden lang stützen.
Um ein Gaskraftwerk zu ersetzen, müsste ein Batteriesystem eine Solaranlage einen oder mehrere Tage lang stützen. Eine Batterie, die eine 1-Million-Dollar-Solaranlage mit einer Leistung von einem Megawatt für einen einzigen Tag stützen kann, würde etwa 9 Millionen Dollar kosten. Batterien im Netzmaßstab haben nur eine Lebensdauer von 12 Jahren, was etwa der Hälfte der Lebensdauer einer Solaranlage entspricht. Die Hinzufügung von Batterien zur Unterstützung von Solaranlagen für einen einzigen Tag erhöht die Gesamt-Kapitalkosten um mehr als das Zehnfache.
Benzin
Am 29. Februar lag der Preis für Normalbenzin in Kalifornien bei 4,74 Dollar pro Gallone [= ca. 4 l] und damit auf dem höchsten Stand der Nation. Kalifornische Autofahrer zahlen 40 Prozent mehr als der nationale Durchschnitt. Der Bundesstaat hat seine eigene Benzinmischung und behauptet, dass diese Mischung bei der Verbrennung weniger Treibhausgase ausstößt. Höhere Benzinsteuern und ein Mangel an lokalen Raffinerien tragen ebenfalls zu den hohen Preisen bei.
Erdgas
Auch bei den Erdgaspreisen rangiert Kalifornien stets unter den Top 10. Die Preise sind hoch, weil der Bundesstaat seit langem die einheimische Produktion einschränkt und mehr als 90 Prozent seines Gases aus anderen Bundesstaaten importiert. Außerdem gibt es einen Mangel an Gasspeichern.
Ökologische Energiepolitik wirkt sich nicht nur auf die Strom- und Brennstoffpreise aus, sondern auch auf die Kosten für die Versorgung und den Bau von Wohnungen. Viele Vorschriften zielen darauf ab, die Treibhausgas-Emissionen von Gebäuden zu reduzieren. Das California Air Resources Board hat eine Verordnung erlassen, die neue Gasheizungen für Wohngebäude bis 2030 verbietet. San Francisco, Los Angeles und andere Städte haben beschlossen, Gasgeräte in Neubauten zu verbieten. Es dürfen nur noch elektrische Wärmepumpen, Warmwasserbereiter und Öfen verwendet werden. Diese Maßnahmen treiben die Energiekosten für Hausbesitzer noch weiter in die Höhe.
Imobilienpreise
Die Immobilienpreise steigen aufgrund von Vorschriften für grüne Energie. Das kalifornische Solarmandat für 2020 schreibt vor, dass neu gebaute Häuser mit Solarzellen und einer Verkabelung für Elektrogeräte ausgestattet sein müssen. Die kalifornische Baunormenkommission hat Normen erlassen, die Elektroleitungen für E-Ladestationen der Stufe zwei in Einfamilienhäusern und Parkmöglichkeiten mit E-Ladestationen für Mehrfamilienhäuser und Hotels vorschreiben. Durch diese zusätzlichen Anforderungen werden die Lebenshaltungskosten für einkommensschwache Bewohner weniger erschwinglich.
Schlussfolgerungen
Southern California Edison, Pacific Gas & Electric und San Diego Gas & Electric, die großen kalifornischen Energieversorger, haben für 2024 Tariferhöhungen beantragt, die zum Teil erforderlich sind, um Hunderte von Kilometern an Übertragungsleitungen zu verlegen, um die Gefahr von Waldbränden zu verringern. Die Einwohner zahlen bereits 300-500 Dollar pro Monat für Energie. Ein Ende der steigenden Energiepreise in Kalifornien scheint nicht in Sicht zu sein.
Die Verantwortlichen in Kalifornien wissen, dass die steigenden Preise ein großes Problem darstellen. Der Bundesstaat erwägt nun, die Stromtarife an das persönliche Einkommen zu koppeln, so dass die Reichen mehr und die einkommensschwachen Einwohner weniger zahlen müssen.
Aber erschwingliche Energie ist eindeutig nicht so wichtig wie die Bemühungen, die globale Erwärmung zu stoppen. Das teure Kalifornien ist ein Beispiel für eine schlechte Energiepolitik.
This piece originally appeared at MasterResource.org and has been republished here with permission.
Link: https://cornwallalliance.org/2024/06/exploding-energy-prices-in-california/
Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE
Wir freuen uns über Ihren Kommentar, bitten aber folgende Regeln zu beachten:
Hiermit „überreiche“ ich (sinngemäß als Symbol) dem Kommentator „Bastian Cohnen“ den
Sisyphos-Ehrenpreis fürs globale Madigmachen von Erölförderung
Laut Cohnen (leicht vereinfacht) ist der Energieaufwand fürs Ölfördern offenbar höher als nachher der Nutzen. Stets findet der Mann irgendweölche ältere Studien-Schinken, die diese Meinung belegen sollen. Von daher sollten (gemäß Cohnen) wohl sofort alle Ölquellen weltweit stillgelegt und alle Raffinerien geschlossen werden. Basta!
Da aber die globale Ölwirtschaft offensichtlich keinerlei Interesse zeigt, dem zweifellos gutgemeinten „Cohnen-Rat“ zu folgen, überreiche ich zumindest symbolisch diesen „Preis“ hiermit an den wackeren Kommentator. Hochachtungsvoll – W. Eisenkopf
P.S.: Die Benzinpreise der USA hätte auch ich viel lieber als Unsere….
Da hab ich noch etwas extra für sie:
https://www.manager-magazin.de/lifestyle/auto/hermann-knoflacher-warum-das-auto-die-welt-furchtbar-macht-a-1254305.html
:-))) Bedankt! Als jemand dessen allererstes eigenes Auto 1977 ein Opel MANTA B war, fühle ich mich damit geehrt!
Retour dafür von mir noch ein eigener Artikel von 2018 in der Schweiz, in dem ich zigmal das Wort —NEGER— schrieb… (huch), ohne dafür bisher auch nur eine einzige Beschwerde zu kassieren:
https://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=6247&autor=Eisenkopf%20Werner
Herzlichst Werner Eisenkopf
„Anlagen für erneuerbare Energien“ befinden sich in „Nirgendswo“! Warum? ES GIBT KEINE ERNEUERBARE ENERGIE …
Jeder weiß, was mit „erneuerbar“ gemeint ist und gesagt wird: Wortklaubereien bringen nichts, @Zinga. Schon gar nicht Energie.
dr. Gerhard Giesemann am 6. Juli 2024 um 7:43 Uhr in 381639:
Und werden falsche Begriffe dadurch richtiger?
Right or wrong, Hauptsache wir verstehen uns, gelle? Mannomann. Sonne direkt, Wind und Wasserkraft als indirekte Sonne – das gibt es noch ein paar Milliarden Jahre, sehe derzeit keinen Anlass zur Sorge. (Eine Milliarde sind 1000 Millionen. Jahre). Kapiert, @Weikelt? Erstaunlich, was sich die Leute so ausdenken, um Denken zu vermeiden, @Zinga. Problem, das bleibt: Die Energiedichte der Sonneneinstrahlung ist ca. ein kW Leistung pro m². Tagsüber. Günstiger Einstrahlwinkel – fragt die Zugvögel. Das muss man erst mal einsammeln. Über die Fläche. Auch die 3/4 Wasseroberfläche des Planeten. Für den Bedarf von inzwischen acht Milliarden Erdenbewohnern. Die gespeicherte Sonnenenergie in Form von Steinkohle/Anthrazit (Erdzeitalter Carbon, paar Hundert Millionen Jahre her, hat auch Millionen Jahre gedauert, deutlich jünger Braunkohle, Mineralöl, Erdgas: https://de.wikipedia.org/wiki/Geologische_Zeitskala). Ähnlich lange wie die Sonne währt die Erdwärme (ca. 1000°C durchschnittlich, manchmal kömmt es heraus, als Lava), gespeist aus der radioaktiven Zerfallswärme – nur, wie da rankommen? Außer in Island, Yellowstone, Hawaii, Eifel(?). Wo noch? Ich höre.
Gerade (was für ein Zufall !) habe ich einen Bericht von Jean Laherrere über die Erdöl- und Gasfelder von Kalifornien geladen. https://aspofrance.org/wp-content/uploads/2016/10/jl_2016_california.pdf
Für die Zeit nach 2016 gibt es Daten von der EIA.
In kurz: Kaliforniens Ölförderung ist von 1100 kbbl/d auf 300 kbbl/d gefallen, die Ölförderung ähnlich. Der Wasseranteil der Förderung liegt über 90%. Das bedeutet, dass der Energieaufwand zur Förderung extrem gestiegen ist.
Wenn es wenig Erdöl oder Gas gibt, und die Förderung teuer wird, wird beides teuer. Ebenso der Strom aus beiden. Und man muss sich Alternativen zu beiden suchen.
Der Autor Steve Goreham hat die eigentliche Problematik von Kalifornien nicht verstanden.
Naja, das Kalifornien mit Oel nicht kann oder nicht mehr will ist ja bekannt.
Und wenn man es kommen sieht was passiert, wird auch nicht mehr investiert.
Mann koennte rhetorisch argumentieren
Aber das wird nicht dem gerecht was im Artikel steht.
Koennen sie mit Sicherheit sagen, das die Foerdeung zurueckgegangen ist, weil es nichts mehr gibt? Oder ist der politische Einfluss ueberwiegend am Resultat?
Schauen sie mal auf Seite 24 des Reports. Ein Watercut von 98%. Aus dem Feld Wilmington kommen 98% Wasser und 2% Erdöl.
Oder Seite 30. Aus dem Feld Belmont 95 % Wasser in 2016. Di beiden Felder sind leer. Was wollen sie mit einem (ehemaligen) Ölfeld, aus dem nur Wasser kommt ?
Zu den nicht entwickelten Ölfeldern. JL zeigt, dass es sie gibt. Sie liegen an der Küste, die dicht besiedelt ist.
„California was shocked by the 1969 oil spill and again in May 2015 by an oil spill from a severely corroded pipeline (bad maintenance). “ Die Kalifornier wollen nicht, dass diese Ölfelder entwickelt werden, weil die Ölindustrie das Land mehrfach versaut hat. Wenn die Gewinne der Ölfirmen privat sind, die Verluste (durch oil spills) aber sozialisiert werden, wird das auch so bleiben.
Abgesehen davon sind die Mengen der nicht entwickelten Felder nicht besonders hoch und dazu „unproved“.
Damit kommen wir zur „philosophischen“ Frage. Was für einen Sinn macht es, alle eigenen Ölreserven so schnell wie möglich auszubeuten, nur damit die heutigen Ami-Fahrer von „Light Trucks“ noch 2-3 Jahre hin- und her fahren können ? Kinderlose Rentner in Deutschland sind sicherlich dafür, aber alle anderen ? Nach mir die Sintflut ?
Erinnert mich an die Therme Erding bei München: Dort wurde mal nach Öl gebohrt und es kam dreckiges Wasser – aber das ist warm! Inzwischen ist das die größte Therme Europas, fahren Sie mal hin.
Die meisten haben nichts verstanden, @Cohnen. Immer mehr Leute bei sinkenden Ressourcen – das ist der Knackpunkt. Soll sich jeder seinen persönlichen Reim darauf machen.
Was soll mir ein Paper vom 10 June 2016 eigentlich vermitteln? Aktuell scheint ja in den USA noch reichlich Quellen vorhanden und die Förderung nur politisch blockiert. Niemand würde in etwas Investieren wo die Gelder am aktuellen Markt keine Rendite erwirtschaften würden, außer die Grünlinge mit ihrer spinnerten Idee von Wind und Sonne anzapfen. Das rentiert sich aktuell nur wirklich für die Vermieter der Stellflächen, aber auch diese werden noch ihr erdiges Wunder erleben, wenn die Betreiberfirmen reihenweise in die Pleite fahren um sich die Kosten des Rückbaus zu sparen denn diese sind nirgends wirklich zum Zukunftswert wer Kosten in die Kalkulationen eingeflossen.
Na ja, doppeltes Durchschnittseinkommen in Kalifornien bei halbem Strompreis, aber immer fleißig meckern. Der deutsche Durchschnitts-CDU-Mann würde raten: Ziehen Sie doch einfach woanders hin!
Na ja,das mit dem Umziehen funktioniert in D auch nicht beliebig lange wie wir aus der jüngeren Geschichte wissen.
Als die einfachen Leute mit der DDR nicht mehr eiverstanden waren und “ rübergemacht“ haben wurde flugs eine Mauer
errichtet ,der Antifaschistischer Schutzwall der von Westen verschraubt war.
Genau wie in Deutschland werden die grünen Zerstörer weiter von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählt. Scheint also, hüben wie drüben, schlimmer werden zu müssen ehe es besser wird…..