von Gerhard Grasruck
Es ist kein Zufall, dass sich auf Basis der Treibhaus-Klimahypothese – also der Theorie, dass Treibhausgase, insbesondere Kohlendioxid, gewissermaßen der Einstellregler für das Klima sind – das mit großem Abstand bedeutendste ökoalarmistische Narrativ etablieren konnte: Zum einen lässt sich hier durch die Möglichkeit der Umdeutung ganz natürlicher Wettererscheinungen als bedrohliche Folgen eines vermeintlichen menschlich verursachten Klimawandels eine augenscheinliche Widerlegung zumindest erschweren. Das ist in anderen Fällen schwieriger; beim Waldsterben zum Beispiel war es für jeden der Augen im Kopf hatte offensichtlich, dass der Wald lustig vor sich hingrünte und gar nicht daran dachte abzusterben, so dass schließlich nichts anderes übrigblieb als die ganze Sache möglichst geräuschlos wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Insbesondere jedoch ist aufgrund der zentralen Rolle, welche fossile Energieträger in unserer Industriegesellschaft einnehmen, der Umfang der Zwangsmaßnahmen für welche die Treibhaus-Klimahypothese als Vorwand dienen kann, fast unbegrenzt. Diese politisch-ideologischen Nützlichkeit ist der Grund, weshalb die Treibhaus-Klimahypothese trotz der erdrückenden Last der gegen sie sprechenden Fakten[1] weiterhin propagiert wird.
Unter diesen Umständen drängt sich die Frage auf: wie war es angesichts ihrer massiven Probleme eigentlich möglich, dass die Treibhaus-Klimahypothese überhaupt jemals ernsthaft in Betracht gezogen werden konnte? Hier ist zu bedenken, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als nach dem ersten Versuch einer quantitativen Ausarbeitung der Hypothese durch den schwedischen Chemiker Svante Arrhenius diese in das Rampenlicht der wissenschaftlichen Öffentlichkeit rückte[2], das Wissen über das Klima und seine Geschichte noch sehr lückenhaft war. Insbesondere war praktisch nichts über historische Konzentrationen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid bekannt; unter diesen Umständen konnte sie als zumindest nicht offensichtlich unplausibel durchgehen.
An dieser Situation änderte sich lange Zeit nicht viel, was tragisch ist. Denn wenn die Informationen, die wir heute haben – insbesondere die Tatsache, dass sich keine kausale Veränderung der Temperatur als Reaktion auf Änderungen in der Kohlendioxidkonzentration beobachten lässt – zur Verfügung gestanden hätten, wäre eine Etablierung der Treibhaus-Klimahypothese kaum möglich gewesen. Leider waren jedoch umfassendere und einigermaßen zuverlässige Rekonstruktionen von historischen Kohlendioxidkonzentrationen erst zu einem Zeitpunkt verfügbar, als die Anhänger der Treibhaus-Klimahypothese bereits fest im Sattel saßen und in der Lage waren durch rasch zusammengezimmerte Ad Hoc-Theorien, dem Herausschreiben von nicht ins Bild passenden klimatischer Perioden aus dem historischen Klimaverlauf oder schlichtem Totschweigen der Widersprüche in der Lage, die Bedrohung durch die historischen Daten zu entschärfen.
Zunächst allerdings verlor die Treibhaus-Klimahypothese, nach einer kurzen Phase der Aufmerksamkeit Anfang des 20. Jahrhunderts, schnell wieder an Zuspruch. Spektroskopische Messungen deuteten auf eine Überlappung der Absorptionsbereiche des Kohlendioxids und des Wasserdampfs hin, so dass es erschien, als ob Veränderungen der Kohlendioxidkonzentration keine Auswirkungen haben könnten. In den darauffolgenden Jahrzehnten blieb die Treibhaus-Klimahypothese daher eher eine Randerscheinung. Dies änderte sich in den fünfziger Jahren: Elektronische Computer erleichterten die zuvor sehr mühseligen Berechnungen des atmosphärischen Strahlungstransports und die nun möglichen höheren Auflösungen in der Spektroskopie legten nahe, dass die Absorptionsbereiche des Kohlendioxids und des Wasserdampfs sich wohl doch nicht vollständig überlappten und so klimatische Auswirkungen zumindest rein prinzipiell möglich erschienen. Nicht zuletzt spielte auch militärisches Interesse eine Rolle, da man die Möglichkeiten der Ortung von Flugzeugen anhand ihrer Infrarotsignatur untersuchen wollte. All dies führte dazu, dass auch das Interesse an der Treibhaus-Klimahypothese wieder zunahm.
Zunächst war dies aber nicht ganz unumstritten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist eine Arbeit aus dem Jahr 1963 des Meteorologen Fritz Möller, einem Pionier der atmosphärischen Strahlungsforschung, in welcher er versucht zu berechnen, wie sich eine positive Wasserdampfrückkopplung – ein unerlässlicher Bestandteil der Treibhaus-Klimahypothese, um überhaupt auf nennenswerte Temperaturerhöhungen zu kommen – auswirken würde.[3] Er muss feststellen, dass er auf diese Art und Weise praktisch beliebige Werte für eine Erwärmung erhalten kann – was, wie er betont, nichts mit dem Verhalten der realen Atmosphäre zu tun hat.[4] Er versucht, eine Erklärung für den Aufstieg der Treibhaus-Klimahypothese trotz ihrer offensichtlichen Schwächen zu finden:
“Gründe, weshalb CO2 Schwankungen so oft als Ursachen für klimatische Variabilität angenommen werden sind möglicherweise: (1) Der CO2 Gehalt der Atmosphäre ist so bemerkenswert einheitlich über Raum und Zeit, dass es möglich ist langfristige Schwankungen des Durchschnittswertes zu beobachten. Das ist für fast alle anderen Faktoren, welche die Strahlungsprozesse beeinflussen können, unmöglich. Wolken, Wasserdampf und Temperatur zeigen starke Schwankungen je nach Tag, Jahreszeit, Breitengrad und zwischen Ozeanen und Kontinenten. Beobachtungen sind so spärlich über etwa 60 Prozent der Erdoberfläche, das eine Veränderung in diesen Faktoren nicht erkannt werden kann. Die CO2 Konzentration ist der einzige Faktor über dessen Veränderungen wir Bescheid wissen. (2) Der Einfluss von CO2 Schwankungen auf langwellige Strahlung erscheint offensichtlich, da der physikalische Wirkungsmechanismus relativ gut verstanden ist. Es ist allerdings weitaus schwieriger, seine meteorologische Bedeutung und Auswirkungen zu interpretieren.”
Demnach ist Grund für die Etablierung der Hypothese für Kohlendioxid als Klima-“Einstellregler” also lediglich, dass bevor Satellitenbeobachtungen verfügbar waren, dies so ziemlich der einzige Faktor war, welcher sich halbwegs zuverlässig quantifizieren ließ; man fühlt sich an den alten Witz über den betrunkenen Mann erinnert, welcher nachts der besseren Beleuchtung wegen seine Schlüssel unter der Straßenlaterne sucht, obwohl er sich eigentlich sicher ist, dass er sie bei den dunklen Büschen nebenan verloren hat.
Trotz dieser sicherlich plausiblen Punkte gibt es aber gute Gründe anzunehmen, dass der durchschlagende Erfolg der “Renaissance” der Treibhaus-Klimahypothese in den fünfziger und sechziger Jahren ohne deren nunmehr politische Dimension so nicht möglich gewesen wäre. Dieser Aspekt war neu – vorher hatten Vertreter der Treibhaus-Klimahypothese eine mögliche Erwärmung durch menschliche Emissionen durchweg positiv bewertet.
So argumentierte etwa der amerikanische Geologe Thomas Chrowder Chamberlin in einer 1899 erschienenen Arbeit[5] für ein gleichmäßigeres Klima als Folge von erhöhten Kohlendioxidkonzentrationen – ganz im Gegensatz zu heutigen Warnungen vor klimatischen „Extremereignissen“:
„Eine zweite Auswirkung der Zu- und Abnahme des atmosphärischen Kohlendioxids ist die jeweilige Angleichung bzw. Differenzierung der Oberflächentemperaturen. … Es wird postuliert, dass eine Erhöhung der thermischen Absorption der Atmosphäre die Temperatur ausgleicht und dazu neigt, die Schwankungen zu beseitigen, die mit diesen Zufälligkeiten einhergehen. Umgekehrt führt eine Verringerung der thermischen Absorption in der Atmosphäre zu einer Verstärkung all dieser Schwankungen. Eine sekundäre Auswirkung der Intensivierung der Temperaturunterschiede ist eine Zunahme der atmosphärischen Bewegungen in dem Bemühen, das Gleichgewicht wiederherzustellen.“
Der bereits erwähnte Pionier der Treibhaus-Klimahypothese Svante Arrhenius selbst schreibt in seinem 1908 erschienenen populärwissenschaftlichem Buch „Das Werden der Welten“: „Da nun warme und Eiszeiten wechselten, auch nachdem der Mensch auf Erden aufgetreten war, müssen wir uns die Frage vorlegen: ist es wahrscheinlich, dass wir in den nächsten geologischen Zeitabschnitten von einer neuen Eiszeit heimgesucht werden, die uns aus unserm Land fort nach Afrikas heißerem Klima treiben wird? Es scheint, als ob wir eine solche Furcht nicht zu hegen brauchten. Schon die für Industriezwecke nötige Kohlenverbrennung ist geeignet, den Kohlensäuregehalt der Luft merkbar zu vermehren. …. Durch Einwirkung des erhöhten Kohlensäuregehaltes der Luft hoffen wir uns allmählich Zeiten mit gleichmäßigeren und besseren klimatischen Verhältnissen zu nähern, besonders in den kälteren Teilen der Erde; Zeiten, da die Erde um das Vielfache erhöhte Ernten zu tragen vermag zum Nutzen des rasch anwachsenden Menschengeschlechtes.“[6]
Der britische Ingenieur und Erfinder Guy Stewart Callendar, ein weiterer wichtiger früher Vertreter der Treibhaus-Klimahypothese, schließt eine 1938 erschienenen Arbeit, wo er versucht eine Temperaturerhöhung in den vorangegangenen Jahrzehnten mit einer Erhöhung der Kohlendioxidkonzentration zu erklären, folgendermaßen ab:
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe, egal ob es sich um Torf von der Oberfläche oder um Öl aus 10.000 Fuß Tiefe handelt, sich für die Menschheit über die Bereitstellung von Wärme und Strom hinaus in mehrfacher Hinsicht als nützlich erweisen dürfte. Zum Beispiel würde sich der oben erwähnte geringfügige Anstieg der Durchschnittstemperatur an der nördlichen Anbaugrenze als von Bedeutung erweisen und das Wachstum von Pflanzen an günstigen Standorten ist direkt proportional zu der Kohlendioxidkonzentration. In jedem Fall sollte sich die Wiederkehr der tödlichen Gletscher auf unbestimmte Zeit verschieben.“[7]
Der namhafte Physiker und Chemiker Walther Nernst hatte sogar die Idee, nicht wirtschaftlich abbaubare Kohleflöze anzuzünden, um mehr von dem wohltätigen Kohlendioxid freizusetzen.[8]
Mit diesen Einschätzungen waren sie im Einklang mit den Erfahrungen aus der Klimageschichte. Die Neuauflage der Treibhaus-Klimahypothese ab den fünfziger Jahren jedoch, beeinflusst durch die zu dieser Zeit aufkeimenden Ideologie des Öko-Alarmismus, malte ein düsteres Bild der prognostizierten Klimaerwärmung – wenn dieses auch vorerst eher vage blieb, denn die Klima-„Modelle“ mit denen heute versucht wird, dies plausibel zu machen, hatten sich noch nicht etabliert.
Damit wurde der Grundstein für die Etablierung der Treibhaus-Klimahypothese als Legitimationsideologie für massive staatliche Zwangsmaßnahmen unter dem Vorwand der Gefahren einer vermeintlichen menschlich verursachten Klimaveränderung gelegt – zunächst implizit, später dann immer mehr auch ganz explizit. Als retardierendes Moment, um einmal einen Begriff aus der Dramaturgie zu bemühen, wirkte zunächst noch die Abkühlung des Klimas von den fünfziger bis in die siebziger Jahre, welche dazu führte das zunächst einmal Aerosole als Übeltäter für einen vermeintlich menschlich verursachte Klimawandel – in negativer Richtung – angeklagt wurden. Ab den späten siebziger Jahren nahm die Treibhaus-Klimahysterie dann aber Fahrt auf – mit den bekannten Folgen.
- Warum die Treibhaus-Klimahypothese falsch ist ↑
- Svante Arrhenius 1896, On the Influence of Carbonic Acid in the Air upon the Temperature of the Ground ↑
- Fritz Möller 1963, On the influence of changes in the CO2 concentration in air on the radiation balance of the Earth’s surface and on the climate ↑
- Dies wurde dahingehend kritisiert, dass Möller bei seinen Berechnungen, wie er selbst anmerkt, Konvektion nicht berücksichtigt und bei deren Berücksichtigung die Verstärkung weniger extrem sei. An der Grundaussage ändert dies aber nichts – auch mit der reduzierten Verstärkung ist es für einen Klimamodellierer weiterhin möglich, fast beliebige Erwärmungen zu erzielen. ↑
- T. C. Chamberlin 1899, An Attempt to Frame a Working Hypothesis of the Cause of Glacial Periods on an Atmospheric Basis ↑
- Svante Arrhenius 1908, Das Werden der Welten, S. 55-57 ↑
- G. S. Callendar 1938, The artificial production of carbon dioxide and its influence on temperature ↑
- Oral History Interviews | James Franck and Hertha Sponer Franck – Session V | American Institute of Physics (aip.org) ↑
Bernie Lewin:
Wie die Wissenschaftler der Welt für den »Klimawandel« weichgeklopft wurden
2. Auflage
AHRIMAN-Verlag
ISBN 978-3-89484-841-5
Ah ja, der Buchtitel verspricht ja auch Kompetenz in der dem Klimawandel zugrundeliegenden Physik und Meteorologie. Wenn ich mich über Quantenfeldtheorie informieren möchte, hole ich mit auch ein Buch über politische Theorien. Sie schmücken sich promoviert, aber offensichtlich nicht in rer. nat.
Silke Kosch
An den Artikel haben unzählige Klimaaktivisten mitgeschrieben, übrigens auch welche, die ich kenne. Und welche, die wegen Ambitionen unser System zu stürzen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stehen.
Man kann zwar Zahlen nachschauen, aber beim Klima wird man von der deutschen Wikipedia hemmungslos grün verdummt. Die englisch-sprachige Wikipedia ist nicht ganz so krass. Klar, Ihnen gefällt die deutsche Wikipedia. Aber jeder hier, der die dt. Wikipedia kennt, weiß, was er von Ihrer Empfehlung zu halten hat. Die grünen Menschheits-Verdummer haben sich gut positioniert, vor allem in den grüne Medien und sogar bei Wikipedia. Penetrante Grün-Missionare, die KaKas hier, versuchen es auch bei EIKE, mitten in der Diaspora…
Silke Kosch
Hunderte Änderungen wurden an dem Artikel bei Wikipedia vorgenommen. Siehe Versionsgeschichte mit Namen. Bei Wikipedia haben die Klimaschützer und grünen NGOs die Deutungshoheit.
Über die Suchfunktion kann ich nichts finden.
https://eike-klima-energie.eu/2023/11/26/warum-die-treibhaus-klimahypothese-falsch-ist/
Dennoch baut die „moderne Klimawissenschaft“ genau auf diesen grundlegend falschen Überlegungen auf. Zum Einen wird immer noch versucht die Klimasensitivität anhand des Paläoklimas zu bestimmen, zuletzt etwa von J. Hansen. Dabei wird CO2 allerdings nicht mehr als Antrieb, sondern selbst als Feedback zu einem anderen Antrieb (Milankovich Zyklen) betrachtet. Da sowohl die Dimension des Antriebs als auch der Temperaturschwankung unbekannt sind (es gibt halt keine Eisbohrkerne aus den Tropen), ist der Versuch schlichtweg sinnlos.
Zum Anderen wurden viele wirklich dumme Gedenkengänge aus der Frühzeit der CO2 Hypothese übernommen, nie in Frage gestellt und stattdessen mit moderner Technologie (Satelliten) untermauert. Beispielsweise dOLR/dTs als Indikator für Wasserdampf-Feedback (WdF). Über das Jahr variiert die Oberflächentemperatur um ca. 4K, OLR variiert jedoch weit weniger als die theoretisch angenommenen 3.6W/K, nur ca. 2W/K (beides bei klarem Himmel). Das würde ein starkes WdF beweisen, so die vorherrschende Meinung. Übersehen hat man dabei allerdings, dass die Troposphärentemperatur halt weit weniger schwankt. Nach den UAH Daten sind es 2.24K in der unteren- und 1.62 in der mittleren Troposphäre. Dieser Umstand alleine erklärt gänzlich obige Abweichung, mit WdF hat das nichts zu tun. Der entscheidende Parameter für die Klimasensitivität ist einfach nur ein dummer Irrtum!
Jemand der die Flugbahn einer Kanonenkugel nicht berechnen kann, würde kein Mensch glauben, dass genau der gleiche die Flugbahn von Satelliten berechnen könnte. Jemand der noch nicht einmal das Wetter lokal über mehr als 2 Tage zuverlässig voraussagen kann, der kann auch das Klima für die nächsten Jahre nicht voraussagen.
Nun zum CO2: Der CO2-Anteil in der Luft liegt bei ca. 0,04 %. Davon beträgt der menschengemachte Anteil weltweit nur 3 %. Wir Menschen tragen also nur zu 0,0012 % bei. In der Stratosphäre (10.000 Meter bis 50.000 Meter) liegt der CO2-Anteil nicht bei 0,04 % sondern nur noch bei 0,00001 %. Der menschengemachte Anteil (3 %), liegt also nur noch bei 0,0000003 %. D.h. von 1 Milliarde Molekülen, sind 3 Stück menschengemacht! Wie sollen 3 Stück Moleküle, von 1 Milliarde – selbst wenn dies glühende Metallteile wären, die ständig mit einem Laser am Glühen gehalten werden würden – einen Treibhauseffekt bewirken, oder die Temperatur ändern?
Hinzu kommt, dass noch nicht einmal eine auch nur geringfügige Erwärmung der erdnahen Atmosphäre als Folge von CO2-Konzentrationsänderungen für das reale Klimasystem Erde-Atmosphäre nachgewiesen ist. Bei dem für eine Verdoppelung der CO2-Konzentration genannten Wert von 0,7 °C handelt es sich lediglich um eine Maximalwertabschätzung innerhalb einer illusorischen und nachweislich falschen Strahlungsgleichgewichts-bestimmten IPCC-Energiebilanz-Modellwelt.
Deshalb zeigt sich auch, dass Temperaturveränderungen (auch in der fossil befeuerten Neuzeit) Ursache und nicht Folge von Änderungen der atmosphärischen CO2-Konzentration sind. Das haben Prof. Dr. Demetris Koutsoyiannis et al in ihrem Artikel „On Hens, Eggs, Temperatures, and CO2“ vom 13.09.2023 (vgl.: https://www.mdpi.com/2413-4155/5/3/35), anhand moderner Temperatur- und CO2-Aufzeichnungen stochastisch fundiert (mit Impulsreaktionsfunktion für Δ𝑇 und Δln[CO2]) nachgewiesen. Anhand eines kausalen Erklärungs-Modells für die vermutet wesentlichsten Treiber der Atmosphärentemperatur in diesem Zeitraum (Albedo, ENSO = El Niño–Southern Oscillation, oberflächennah gespeicherte Wärme in den Ozeanen) haben sie den Befund noch weiter erhärtet. Davor hatten u.a. auch schon Prof. Dr. H.-J. Lüdecke und Dr. C. O. Weiss die erdgeschichtliche Klima- und Temperaturentwicklung (ohne messbare Erklärungslücke für eine Rolle von CO2 als Treiber) untersucht und über Fourier-Analyse auf eine Überlagerung von natürlichen Zyklen zurückgeführt, wie sie auf dem EGU-Poster zusammengefasst sind (vgl.: https://www.horstjoachimluedecke.de/egu-poster).
Dazu …
Kukla war maßgeblich daran beteiligt, dass in den 1970er Jahren ein nationales Klimaprogramm in den Vereinigten Staaten von Amerika ins Leben gerufen wurde. Im Januar 1972 kamen Georg Kukla und Robert Matthews zu einer Konferenz in der Brown University in Providence/ Rhode Island zusammen. Teilgenommen haben 42 der damaligen Top-Forscher aus Europa und Amerika. Diskussionsthema war “The Present Interglacial, How and When will it End?”. Die Schlussfolgerungen wurden in zwei Veröffentlichungen von 1972 zusammengefasst.
In einem Schreiben vom 3. Dezember 1972 teilten Kukla und Matthews ihre Meinung dem Büro des US-Präsidenten Nixon mit. In dem Schreiben warnten sie vor der Möglichkeit einer massiven globalen Verschlechterung des Klimas und deren Auswirkungen. Unter Beibehaltung des damaligen Tempos erwarteten sie „eiszeitlichen Temperaturen in etwa einem Jahrhundert“.
Auch Sagen befürchtete eine neue Eiszeit.