H. Sterling Burnett

Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass das von den Klimaalarmisten viel beschworene Ende der fossilen Brennstoffe noch in weiter Ferne liegt und in der Tat in immer weitere Ferne rückt. Das bedeutet, dass das Ziel, bis 2030, 2035 oder sogar 2050 keine fossilen Brennstoffe mehr zu verbrauchen, sich immer mehr als ein Luftschloss entpuppt. Wenn die Alarmisten recht haben und die Kohlendioxid-Emissionen die Temperaturen in die Höhe treiben, wird die Welt die angeblich gefährliche Grenze von 1,5 oder sogar 2,0 Grad über der vorindustriellen Durchschnittstemperatur überschreiten, wenn das Netto-Null-Ziel nicht erreicht wird.

Wenn Sie glauben, dass dies eine Katastrophe bedeutet, kaufen Sie jetzt den Bunker oder das Friedhofsgrundstück Ihrer Wahl.

Mein Freund und Kollege Duggan Flanakin hat kürzlich detailliert beschrieben, wie Deutschland seine Zusagen zum Ausstieg aus der Kohlenutzung zurücknimmt. Deutschland erschließt neue Kohlefelder und nimmt zuvor stillgelegte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb. Damit reagiert es auf Energieengpässe und steigende Preise, die durch die massive Umstellung auf unzuverlässige – ich meine „erneuerbare“ – Energien verursacht werden. Vielleicht sehen die deutschen Politiker die Zeichen der Zeit, wenn sie nicht aufhören, vor den Grünen und ihrer Kohlenwasserstoff-Phobie zu kuschen, und sich stattdessen darauf konzentrieren, den durchaus berechtigten Wunsch ihrer Wähler nach erschwinglicher, zuverlässiger Energie zu erfüllen.

[Hervorhebungen vom Übersetzer]

Obwohl UK und die Regierung Biden immer noch auf eine schnelle Umstellung auf eine Netto-Null-Stromerzeugung drängen, gibt es auch in diesen beiden Ländern Anzeichen für Risse. Flanakin merkt an, dass der Vorsitzende der Federal Energy Regulatory Commission Willie Phillips vor kurzem sagte: „Ich bin äußerst besorgt über das Tempo, mit dem Generatoren, die für die Zuverlässigkeit benötigt werden, aus dem Verkehr gezogen werden.“ Mit etwas Glück bleibt Biden und Co. nur noch wenig Zeit, um Amerikas Energieversorgung und Wirtschaft weiter zu ruinieren.

Sogar UK und die Regierung Biden sind mehr damit beschäftigt, über Emissionsreduzierungen zu reden als diese (zum Glück) konsequent und mit ganzem Herzen umzusetzen berichtet die New York Times.

Fast alle der 20 führenden, fossile Brennstoffe produzierenden Länder planen, im Jahr 2030 mehr Öl, Gas und Kohle zu fördern als sie es heute tun. Wenn diese Prognosen zutreffen, würde die Welt die Menge an fossilen Brennstoffen überschreiten, die noch mit einer Begrenzung der Erwärmung auf 2 Grad Celsius vereinbar ist – ein Wert, der nach Ansicht der Wissenschaftler zu weitaus mehr lebensbedrohlichen Hitzewellen, Dürren und Küstenüberschwemmungen führen würde.

„Die Regierungen verdoppeln buchstäblich die Produktion fossiler Brennstoffe; das bedeutet doppeltes Ungemach für die Menschen und den Planeten“, sagte António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, in einer dem Bericht beigefügten Erklärung.

Unter den 20 größten Erdölproduzenten befinden sich mehrere Länder, die sich verpflichtet haben, die Produktion und den Verbrauch fossiler Brennstoffe radikal zu reduzieren, um einen Netto-Nullverbrauch zu erreichen, wie die Vereinigten Staaten, Kanada, Norwegen und UK. In all diesen Ländern nimmt die Ölförderung zu, und es werden neue Pachtverträge angeboten. Das erinnert mich an die weise Aussage von Thomas Hobbes: „Pakte ohne Schwerter sind nur Worte“.

In der Zwischenzeit ist die BRICS-Koalition – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – vor kurzem um sechs Länder erweitert worden: Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Während die BRICS-Staaten Plattitüden über die Notwendigkeit einer Emissionsreduzierung von sich geben und sich dazu verpflichten, dies irgendwann in der Zukunft zu tun, strafen ihre Taten ihre Worte Lügen.

Die BRICS haben gerade sechs Länder – Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (Gastgeber der COP 28) – als Mitglieder aufgenommen. Keines dieser Länder scheint darauf erpicht zu sein, einen Kotau vor der EU oder den USA zu machen. Je stärker der Westen mit seinen Rumpelstilzchen-ähnlichen Füßen aufstampft, desto unwahrscheinlicher wird Net Zero eine globale Vision bleiben. Die Welt will und braucht mehr Energie und wird sich vom dekadenten Westen nicht vorschreiben lassen, welche Energie „akzeptabel“ ist und welche nicht.

China und Indien, die beiden Länder mit dem größten Kohlendioxidausstoß (China übrigens mit großem Abstand), setzen immer mehr Kohle, Gas und Öl ein. Im April 2021 versprach der chinesische Präsident Xi Jinping, Projekte zur Kohleverstromung in China „streng zu kontrollieren“. Doch, wie Flanakin schreibt:

In den zwei Jahren vor Xis Versprechen genehmigte China 127 Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 54 Gigawatt. Seit der Zusage ist diese Zahl auf 182 Anlagen mit 131 Gigawatt Kohlekraft gestiegen. Das Ergebnis: China hat seine neue Kohlekraftwerkskapazität mehr als verdoppelt, während die USA und die europäischen Länder ihre Kapazität reduziert haben.

Flanakin, die New York Times, der Business Standard, die Economic Times und andere Medien haben in letzter Zeit über die sehr öffentliche Entscheidung Indiens berichtet, mehr Kohle für die Energieerzeugung zu produzieren und zu nutzen. Indien produziert derzeit jährlich 1 Milliarde Tonnen Kohle für die Stromerzeugung und die industrielle Nutzung. Der indische Kohleminister kündigte kürzlich an, dass Indien die Produktion bis 2027 auf 1,404 Milliarden Tonnen und bis 2030 auf 1,577 Milliarden Tonnen steigern will – ein Anstieg der Kohleproduktion um 57 Prozent in nur sieben Jahren. Die indische Regierung hat nicht vor, diese Kohle abzubauen, um sie dann ungenutzt liegen zu lassen, sondern will sie verbrennen, um alle Regionen des schnell wachsenden, aber immer noch verarmten Landes wirtschaftlich zu entwickeln.

Vielleicht ist das der Grund, warum Indiens Verpflichtung zum Erreichen von Netto-Null weit in die Zukunft reicht, nämlich bis 2070. Das ist 20 Jahre nach dem Datum, das die Unterzeichner des Pariser Abkommens für notwendig erachten, um die schlimmsten Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels zu vermeiden.

Ist es möglich, den Netto-Nullpunkt weltweit bis 2050 zu erreichen? Sicher, theoretisch. Mit der Forderung nach einem Ende der Nutzung fossiler Brennstoffe wäre dies möglich. Ich glaube jedoch, dass es nur wenige Politiker gibt, die bereit sind, die sich ergebenden wahltaktischen Konsequenzen zu tragen, wenn man dem Klima für längere Zeit Vorrang einräumt und damit auf Wirtschaftswachstum verzichtet und es nicht schafft, die Beschäftigung hoch, die Preise relativ stabil und die Energieversorgung mehr oder weniger zuverlässig zu halten.

Wenn natürlich einige noch nicht entdeckte Technologien alle Produkte, Technologien, Verfahren und Dienstleistungen ersetzen können, die derzeit durch fossile Brennstoffe möglich sind, und vom Markt schnell angenommen werden, oder wenn sich die derzeitigen Technologien zur Beseitigung und Speicherung von Kohlendioxid-Emissionen radikal verbessern und kosteneffizient werden und schnell eingesetzt werden können, dann kann die angeblich notwendige Kohlendioxid-Reduktion vielleicht erreicht werden, ohne dass es zu einer wirtschaftlichen Katastrophe kommt. Andernfalls ist der Netto-Nullpunkt ein Hirngespinst schwachsinniger Klimaforscher und der Politiker und Bürokraten, die sie finanzieren. Wenn die Abschaffung des Netto-Nullpunkts zu steigenden, Schäden verursachenden Temperaturen führt, sollten wir uns lieber auf das konzentrieren, wofür ich mich seit fast drei Jahrzehnten einsetze: die Steigerung des globalen Wohlstands, der die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen verbessert, indem er die Flexibilität, Reaktionsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit erhöht.

Anpassung ist jetzt und war schon immer die beste Antwort auf den Klimawandel, unabhängig von seiner Ursache oder seinem Verlauf.

Quellen: Townhall; The New York Times; Business Standard; The Economic Times

Link: https://heartlanddailynews.com/2023/12/climate-change-weekly-489-fossil-fuels-arent-going-away-soon/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 

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